Dorthe Voss - Die dritte Stufe

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"Träume ich, während sie sterben? Oder sterben sie, weil ich träume?"
Wellenreiten war schon immer Mares große Leidenschaft. Im Meer fühlt sich die Neunzehnjährige zu Hause und ihrem verstorbenen Vater nahe. So auch an jenem Morgen, der ihre Welt gründlich durchwaschen soll: Nach einem Sturz gibt das Meer sie nur unwillig wieder frei und Mare macht eine Nahtoderfahrung. Zunächst hat sie keinerlei Erinnerung daran, doch plötzlich holen diese Bilder sie ein – wieder und wieder. Schon bald beginnt Mare, von Menschen zu träumen, die kurz darauf sterben. Als wäre das nicht beängstigend genug, erscheint ihr eines Abends der Geist des Komapatienten Bo und bittet sie um Hilfe. Mare befürchtet, verrückt zu werden – und während sie sich noch fragt, ob man sich wohl in einen Geist verlieben kann, steckt sie schon mitten in einer Entscheidung auf Leben und Tod …

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Das Wasser stellte ich extra einen Tick zu heiß ein. So, dass es gerade noch angenehm war. Während ich mit geschlossenen Augen einfach nur dastand und die nasse Wärme aufsog, schoben sich plötzlich wieder diese Bilder in meinen Kopf. Sie waren noch immer leicht verschwommen, als würde man unter Wasser die Augen öffnen, aber schon klarer als letzte Woche im Krankenhaus. Für einen Augenblick versuchte ich ihnen standzuhalten, zu verstehen, was sie mir zeigten – doch ich hielt es nicht aus, die Verwirrung war einfach zu groß. Ich riss meine Augen auf, stellte das Wasser mit einem Ruck auf eiskalt – und im selben Moment waren die Bilder verschwunden. Zurück blieb wabernder Wasserdampf. Er schwebte durch das Badezimmer und legte sich an Fensterscheiben, Fliesen und Spiegel. Ich wickelte mir ein weiches Handtuch um und verschaffte mir mit der Handfläche freie Sicht. Kurz erschrak ich vor meinem Spiegelbild: Die Farbe war komplett aus meinem Gesicht gewichen, trotz der Sommersonnenbräune, die bei mir immer bis weit in den Herbst hinein bleibt. Das habe ich eindeutig von Papa geerbt. Genau wie meine hellbraunen Haare, die so nass dem Fell meines Katers glichen. Aus ihnen rannen jetzt kleine Rinnsale meine Schulter hinunter bis zu dem blaugrünen Fleck, der oberhalb des Handtuchs auf meiner Brust prangte. Er war faustgroß, tat jedoch kaum noch weh. Im Gegensatz zu der Wunde an meiner Stirn. Noch immer konnte ich nicht begreifen, weshalb ich meinen Kopf nicht geschützt hatte und somit scheinbar auf den steinigen Meeresboden geprallt war.

Ich schlüpfte in meine Sweathose und Papas selbst gemachten Surfer-Pulli und kroch zu Nalu ins Bett. Es war nicht so, dass ich in der letzten Woche nicht schon genug herumgelegen hatte, aber ich hatte Peer versprechen müssen, mich wenigstens noch an diesem Wochenende zu schonen. Mein Bruder war 26 ‒ somit ganze sieben Jahre älter als ich ‒ und spielte auch heute noch gern den Beschützer. Wobei gern sicher nicht der Wahrheit entsprach, denn die Beschützer-Rolle hatte er sich nicht ganz freiwillig ausgesucht. Unser Vater war drei Monate vor Peers achtzehntem Geburtstag gestorben. Autounfall. Eine Frau überholte auf der Landstraße einen Trecker. Vor einer Kurve. Der Zusammenstoß mit Papas Auto war nicht zu verhindern. Das jedenfalls waren damals die kargen Worte der Polizisten gewesen.

Von da an hatte mein großer Bruder versucht, unseren Vater zu ersetzen. Was ihm unmöglich gelingen konnte. Und so war ich ausgesprochen froh, dass Mama ihn damals darin bestärkt hatte, an seinem Traum vom Medizinstudium festzuhalten, anstatt Papas Aufgaben auf dem Hof zu übernehmen. Durch die Assistenzarztstelle im Klinikum Nord-West blieb ihm jedenfalls nur noch wenig Zeit, um mich zu beschützen – wenn ich nicht gerade seine Patientin war.

Vorsichtig ließ ich meinen Kopf in das Kissen sinken und fühlte, dass Peer recht hatte. Unter dem gleichmäßigen, leisen Schnurren meines Katers schlief ich sofort ein. Irgendwann begann ich zu träumen.

Katha und ich lachen, wir sind acht oder neun Jahre alt, tragen unsere Schulranzen auf dem Rücken. Ich krame Kleingeld aus meiner Hosentasche und Katha öffnet eine Tür. Schrilles Vogelgezwitscher ertönt. Wieder und wieder. Bis die Tür zurück ins Schloss fällt. Wir greifen nach der kleinen Zange und den Papiertüten. Können uns nicht entscheiden, womit wir sie diesmal befüllen wollen. Ich lege die Handvoll Kleingeld auf den Tresen. Frau Lüders grinst und schüttelt ihren Kopf. Dann winkt sie mir zu. Tschüss, Mare.

Mare … Mare …

Die Stimme meiner Mutter riss mich aus dem Traum. Hastig setzte ich mich auf. Mein Kopf pochte und Nalu sprang laut mauzend auf den Boden.

„Oh, Entschuldigung, Süße … ich wollte dich nicht erschrecken“, stammelte Mama. Sie stand mit einem Teller in der Hand vor meinem Bett. „Ich dachte, du hast bestimmt Hunger.“

Ich brauchte einen Moment, um meine Gedanken zu sortieren. „Wie lange habe ich denn geschlafen?“, fragte ich und blickte aus dem Fenster neben meinem Bett. Die untergehende Sonne tuschte den Himmel in knalliges Pink und Orange.

„Es ist gleich sieben“, antwortete Mama und stellte das dampfende Essen auf meinem Nachttisch ab. Dabei stieß sie den Bilderrahmen mit meinem Lieblingsfoto um. Es zeigt Papa und mich im Meer vor Portugal. Ich war damals acht Jahre alt gewesen und hatte zum ersten Mal eine echte grüne Welle gesurft. Papa war vor Stolz beinahe von seinem Brett gestürzt.

Normalerweise hätte ich meine Mutter dafür angemotzt, doch heute hob ich das Bild schweigend auf.

Mama lächelte kurz und sagte: „Iss einfach, was du magst, und den Rest lässt du stehen.“ Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn, so wie sie es früher immer gemacht hatte. „Wenn etwas ist …“

„… bist du unten oder bei den Schafen, ich weiß. Danke“, beendete ich ihren Satz.

Ich stellte das Bild zurück und griff nach dem Teller. Doch mehr als ein paar Bissen bekam ich nicht herunter. Was mir nun endgültig bewies, dass ich tatsächlich noch nicht wieder fit war. Den Rest des Abends schrieb ich mir mit Katha und ließ ich mich von wenig anspruchsvollen Serien berieseln. Bis ich ganz und gar dem Schlaf verfiel.

Erst durch das penetrante Klingeln an der Haustür wachte ich am nächsten Morgen auf.

„Moin Katharina“, hörte ich meine Mutter sagen. „Mare ist oben und schläft noch.“

„Macht nichts Imke, ich wecke sie einfach.“

Hast du schon! wollte ich brüllen, aber da polterte Katha bereits die Stufen hoch und platzte Bruchteilsekunden später in mein Zimmer.

„Mare? Gut, du bist wach. Du glaubst nicht, was ich gerade erfahren habe“, rief sie und ließ sich auf den alten, von Nalu zerkratzten Sessel gegenüber von meinem Bett plumpsen. Das Tuch, mit dem sie ihre langen, hellblonden Haare zusammengebunden hatte, löste sich etwas und sie zubbelte es zurecht. Ich überlegte kurz. Da mir nichts Spektakuläres einfiel, schüttelte ich nur meinen matschigen Kopf.

„Ich wollte dir deine Lieblingsnaschis von Frau Lüders mitbringen“, begann Katha und sofort hatte ich ihr den lautstarken Weckdienst verziehen. „Der Laden hat geschlossen! Wegen Trauerfall! Und jetzt rate mal, wer gestorben ist – Frau Lüders selbst! Ist das nicht krass?“

Ich schluckte. So lange ich denken konnte, war Frau Lüders die Besitzerin des Tante-Emma-Ladens, der auf Kathas und meinem Schulweg lag. Klar, sie war sicherlich um die 80 Jahre alt gewesen und eigentlich hätten wir damit rechnen müssen, dass sie irgendwann einmal nicht mehr da sein wird. „Woher weißt du, dass sie es ist?“, fragte ich dennoch etwas ungläubig.

„Piet und Ole haben mich an der Tür rütteln sehen“, erzählte Katha. „Piet war dabei, als Frau Lüders gestern Abend im Laden zusammengebrochen ist. Kurz vor Feierabend. Sie kam wohl noch ins Krankenhaus …“

Von meinem Bett aus konnte ich sehen, wie meiner besten Freundin Tränen in die Augen stiegen. Und auch mich nahm diese Nachricht ziemlich mit. Doch an meinen Traum von gestern dachte ich in diesem Moment noch nicht.

DREI

Unangenehme Dinge schiebe ich nicht lange auf, sondern erledige sie lieber schnell – damit ich sie hinter mir und den Kopf wieder einigermaßen frei habe. Daher machte ich mich direkt am Montagmorgen auf den Weg zu Herrn Paulsen, um mich für seinen Einsatz neulich zu bedanken.

Als kleine Aufmerksamkeit , wie sie es nannte, hatte meine Mutter mir ein paar Lebensmittel aus unserem Hofladen mitgegeben. Plus die Erlaubnis, ihr Auto zu nehmen, statt mit meinem klapprigen Rad zu fahren.

„Schließlich bist du noch krankgeschrieben und sollst dich nicht zu sehr anstrengen“, hatte sie gesagt.

Doch ich wollte raus, an die frische Luft. Für mein Gefühl hatte ich schon viel zu lange drinnen gehockt. Ich entschied mich, die drei Kilometer von unserem Hof bis zur Strandpromenade zu Fuß zu gehen. Wie Rotkäppchen lief ich also mit meinem Fresskorb los, nicht durch den Wald, sondern vorbei an den Feldern und später auf dem Deich entlang. Glücklicherweise waren jetzt kaum Menschen unterwegs, sodass ich ohne viel Gequatsche einfach die noch kühle Luft und das Wellenrauschen aufsaugen konnte.

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