Mini-Mental-Status-Test nach Folstein (MMST)
[= Screening-Verfahren zur Feststellung kognitiver Defizite = zuverlässiges Hilfsmittel zur Erstbeurteilung eines Patienten wie auch zur Verlaufskontrolle]
Uhren-Test nach Shulman
[Test auf Gedächtnisstörungen. Der Proband ist aufgefordert, in einen vorgegebenen Kreis die beiden Zeiger einer Uhr mit einer vorgegebenen Uhrzeit (z.B. 15 Uhr 11 Minuten) rasch einzuzeichnen. Werden nur 6 oder weniger Punkte erreicht, liegt Verdacht auf Demenz vor, und es sollten weitere Test bzw. neurologische Untersuchungen vorgenommen werden]
Für besonders geeignet insbesondere für und bei Burnout-Patienten halte ich den
Gedächtnistest AKH Wien nach Prof. Dr. Peter Dal-Bianco
[Dal Bianco = Leiter der Ambulanz für Gedächtnisstörungen im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien - Unterlagen erhältlich über das dortige Sekretariat - Umfangreicher Test i.S.e., Gedächtnis-Testes“]
Weiteres Testverfahren:
Webster-Skala
[dient zur Einschätzung des Schweregrades einer Parkinson-Krankheit (bis 10 Punkte = leicht, 11-20 Punkte = mittelschwer, 21-30 = (sehr) schwer)]
Womit wir nunmehr zu den Möglichkeiten der „ganzheitlichen apparativ-technischen Diagnostik“kommen.
Wie bei vielen anderen Krankheiten auch, so hat sich auch zur Diagnose-Stellung(-Sicherung) beim Burnout ein stufen- bzw. schrittweises Vorgehen bestens bewährt. Zudem ist dies für den eh‘ schon genügend gebeutelten Patienten ein schonenderes Vorgehen.
Grundsätzlich - dies gilt unisono für alle Diagnostik-Bereiche - sollte zuerst (quasi als Ausgangssituation) ein „Basis-Screening“ durchgeführt werden und dabei gilt es dann aber auch noch, weitere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen wie Burnout auszuschließen. Eine solche „Ausschluss-Diagnostik“ sollte erfolgen u.a. gegenüber:
Depression (mit/ohne psychotische Symptome)
Angst-/Panik-Störung
Anpassungsstörung
Akute Belastungsstörung/Belastungsreaktion
Schlafstörungen aus sonstiger Ursache
Chronischem Erschöpfungs- und Müdigkeits-Syndrom
[CFS - Chronic Fatigue Syndrome - Erschöpfung/Fatigue im Rahmen einer sonstigen Grundkrankheit wie z.B. Krebskrankheit, Multiple Sklerose, M. Parkinson, Tuberkulose u.a.]
Fibromyalgie-Syndrom [Myofasciales Schmerzsyndrom]
Schilddrüsenunterfunktion [Hypothyreose]
Hormonstörungen [Endokrinopathie]
Bevor wir uns dem Diagnostik-Schema zuwenden, eine kurze Zwischennotiz zu „Hormonen und deren Funktion“ , dann zu „Aminosäuren und deren Bedeutung“ und zuletzt noch „Freie (Sauerstoff-)Radikale bzw. Oxidativer Stress“ und/mit deren Funktion/Aufgaben für den und im menschlichen Organismus.
Zuerst „Hormone und deren Funktion“.
Generell handelt es sich bei den Hormonen (griech. = ‚antreiben‘()) um biochemische Botenstoffe, die sogen. Neurotransmitter. Sie übermitteln innerhalb eines Lebewesens Informationenvon einem Organzum anderen oder von einem Gewebezum anderen, ähnlich wie es auch Nerven tun. Im Vergleich erreichen die durch Nervenvermittelten Informationen sehr schnell ihr Zielorgan, während der Informationsfluss durch Hormone vergleichsweise langsam von statten geht. Dabei sind die Zeiträume von der Hormonausschüttung bis zur Hormonwirkung je nach Hormon sehr unterschiedlich, einige Hormone wirken sehr schnell (z.B. Adrenalin), während die Wirkung von anderen Hormonen wie z.B. Steroidhormonen erst nach Stunden einsetzt. Das ist das Wesen der endokrinen Wirkung. Gewebshormone, die im selben Organ gebildet werden und wirken, sind dagegen parakrine Stimulatoren.
Nachfolgend einige beim Burnout wichtige Hormone und deren Funktion:
a. Adrenocorticotropes Hormon/ACTH()
Gebildet im Hypophysen-Vorderlappen/HVL
Regt die Nebennierenrinde/NNR zur Ausschüttung des ‚Stress-Hormons‘
Cortisol an
b. Adrenalin und Noradrenalin()
Gebildet werden beide im Nebennierenmark/NNM
Beide sind „Stress-Hormone“; wichtig für Herz-Kreislauf-Gefäße – wichtig als ‚Energie-Reserven‘ – bewirken Freisetzung von Glucose; verstärken Durchblutung der Muskulatur
c. Androgene (männliche Sexualhormone)()
Gebildet in der NNR
Sie wirken anabol, sie fördern den Muskel- und Knochen-Aufbau
Wichtigstes Androgen ist „Testosteron“
Bei Frauen werden sie auch noch in den Eierstöcken gebildet
d. Cortisol()
Gebildet in der NNR
Von Bedeutung für den Abbau der Eiweiße (Proteine) in Muskulatur, Haut und Fettgewebe; sie bewirken eine Erhöhung der Glucose-Konzentration im Blut; sie hemmen allergische und entzündliche Reaktionen und Prozesse
e. Dehydroepiandrosteron/DHEA()
Gebildet in der NNR
Wirkt allgemein kräftigend – DHEA kann andere Hormone synthetisieren, so Testosteron und Östrogene
Essentiell für viele Funktionen im Organismus – ist unverzichtbare Vorstufe zur Bildung aller männlichen Sexualhormone
DHEA steht im umgekehrten Verhältnis zu den „Stresshormonen“; eine der
Hauptfunktionen ist die ‚Aufrechterhaltung eines leistungsfähigen Immun-Systems; Fördert die Bildung von Immunzellen + Ausschüttung von Abwehr-Stoffen; es verbessert Verarbeitung von Informationen im Gehirn und steigert Reproduktion von neuen Gehirnzellen
f. Endorphine()
Gebildet in der Hirnanhangdrüse
Endorphine entfalten ihre Wirkung insbes. im Gehirn und Nervensystem; sie sind an etlichen vegetativen Prozessen beteiligt, insbes. zur Steuerung von Antrieb und Verhalten; sie sorgen für ein starkes „Glücksgefühl“; sie machen regelrecht „high“.
g. Melatonin
Gebildet in der Zirbeldrüse (Epiphyse)
= schlaf-förderndes Hormon („Innere Uhr“) für den Menschen; am Alterungs-Prozess beteiligt
h. Östrogene (Estrogene)
Gebildet in den Eierstöcken (= weibl. Sexualhormone) und der Plazenta
Sie sind das bestimmende Hormon bei Frauen für intakte Psyche und Physis
i. Pregnenolon()
Gebildet in den Nebennieren, im Gehirn, Leber, Hoden, Ovarien, Haut – ist gemeinsames Zwischenprodukt aller Steroid-Hormone – bei Männern überwiegend umgewandelt in Testosteron un d bei Frauen zu Östrogenen
Wichtige Bedeutung für die Gesamtfunktion des Gehirns (insbes. Depressionen, Nachlassen kognitiver Leistungen, stabilisiert bei psychischer + neuro-mentaler und physischer Erschöpfung; ist z.Z. „das potenteste Mittel zur Verbesserung der Gehirnfunktionen“.
j. Serotonin()
Der größte Teil des Serotonins wird in den sogen enterochromaffinen Zellen des Darmes hergestellt. Die Produktion findet aber auch in Nervenzellen des Gehirns statt. Serotonin entsteht aus der Aminosäure Tryptophan.
Serotonin ist ein Gewebshormon, ein Neurotransmitter.
Kommt vor u.a. im Darm-Nervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut
k. Testosteron ()
Gebildet in den Hoden
= wichtigstes männl. Androgen; bei Frauen gebildet in NNR und Eierstöcken;
Wichtig für Libido bei bd. Geschlechtern – aber auch von Bedeutung für die Muskulatur, die Funktionalität des Knochenmarks und der Nieren
l. Trijodthyronin (T 3)
Gebildet in der Schilddrüse
Greift in fundamentale Stoffwechsel-Prozesse ein und wirkt aktivierend
m. Tyroxin (T 4)
Gebildet in der Schilddrüse
Wirkt ähnlich wie T 3nur nicht so intensiv
n. Thymosin und Thymopoetin
Gebildet im Thymus (Briesdrüse)
Beide steuern die Reifung und Differenzierung der Immunzellen in den Lymphknoten
Hinweis:
vgl. hierzu weitere Angaben im Text („Psyche“)
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