"Gewisse geheime Kreise der Rüstungsindustrie, Wetterwaffen und sowas, den Namen will ich hier nicht nennen. Es ging in der Tat darum, einen neuen ganz großen weltweiten Krieg auf der Erde anzuzetteln, und wenn ich mitmachen würde, was ich ja auch getan habe, würde ich einige Millionen kriegen. Ja, ich habe im großen Stil abkassiert, es stimmt."
"Wetterwaffen?? - Sind Sie ein habgieriger Mensch?"
"Habgierig? Weiß nicht..."
"Haben Sie den Zehnten gegeben, wie es in der Bibel steht?"
" Zehnten ??" Der Faker wurde ganz bleich im Gesicht, und sprach weiter: "Muß ich das hier vor Gericht beantworten?"
"Nein, müssen Sie nicht."
Jetzt kam wieder eine Vorstellung der ganz besonderen Art. Wie aus dem Nichts materialisierte sich der Magier von Varanasi, im feinsten dunkelblauen Nadelstreifenanzug und rot-weißer Krawatte gekleidet.
"Gestatten, meine Herren! Ich bin Mr. Superinvestigator vom Secret Service. Schalten Sie jetzt ihre Diktiergeräte an, und schreiben Sie alles mit, was ich sage."
Gebannt und verblüfft wurde getan, was der Magier sagte, und es kam eigenartigerweise kein Widerspruch, auch nicht vom Vorsitzenden.
"Also, Mr. ist ein perfekter Schauspieler, und er hat seine Seele Luzifer und Satan verschrieben. Er ist ein Satanist, und er tarnt sich hinter einer pseudo-christlichen Fassade. Er wird weiterhin versuchen, Sie alle an der Nase herumzuführen. Passen Sie gut auf, er ist nicht psychisch gestört im klassischen Sinne, nein, er ist ein Dämon , er ist absolut besessen. Und er ist militärisch intelligent. Ethisch gesehen allerdings eine Null. Seine Kinder liebt er, aber danach ist eigentlich schon Schluß. Verurteilen Sie ihn zum Galgen, zur Todesstrafe, das ist das Beste. Er wird versuchen, im Gefängnis weiterhin sein Unwesen zu treiben. - Die einzige Alternative wäre noch, ihn ins Exil auf den zu verbannen, als Lernaufgabe... - Nein, der letzte Satz war ein kleiner Scherz. Servieren Sie ihn ab, den ! - Dieser Mann ist eine hohe Gefahr für den Weltfrieden und den Fortbestand des Planeten Terra. Ziehen Sie ihn aus dem Verkehr. Schnellstmöglichst. - Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit. Ende."
Und zum Verblüffen aller verschwand er wieder, wie auf Knopfdruck. Für eine Minute war absolute Stille im Saal, wie eine Totenruhe. Es war gespenstisch.
Nach einigen weiteren Tagen wurde der vollständig überführt und zum Tode verurteilt. Zudem wurde noch bekannt, daß er seine Schandtaten auf zum Teil unschuldige jüngere Soldaten abschieben wollte, die im Computerzentrum tätig waren. Solch linke Verheizungsaktionen duldete der Christus aber nicht. Schuld nur denen, welche wirklich schuldig sind. In dubio pro reo.
Es wurde alles aufgeklärt - und nachdem der brünette Vierzigjährige mit seiner Vorliebe für Betrug und Landesverrat durch das Portal des Jenseits gegangen war, gab es eine große Überraschung: Jawohl, der Rassist wurde in der Anderwelt dazu gezwungen, zwanzig Jenseits-Jahre auf dem zu verbringen! Das war die Krönung für den Hochstapler, Pseudo-Christ und die äußerst falsche Schlange! Dieses Urteil des irdischen Karmischen Rats in Shambala war für ihn noch hundertmal schlimmer als die Todesstrafe auf Erden.
"Willkommen auf dem Planeten der Schwarzen!" begrüßte der moderne Häuptling Tzulu-Zulu den neu hereingekommenen Verbrecher, diesmal aber ohne jegliche Waffe, außer seinem Mundwerk.
"Fuck off, blöder Nigger!" rief er erbost.
Beleidigt schlug ihn der humanoide Schwarze, der seine Bemerkung telepathisch in seiner Muttersprache hörte, mit der Faust kraftvoll ins Gesicht. Der Faker taumelte sofort ohnmächtig zu Boden. Blut floß eigenartigerweise keins.
"Abtransportieren ins Krankenlager!" rief er seinen ebenfalls schwarzen Helfern, den Zuluanern, zu.
"Wird gemacht, Häuptling Tzulu-Zulu!"
Das besondere an dem war das faszinierende Doppelsternsystem. Zwei Sonnen schienen an dem grün-blauen Himmel. Die Atmosphäre hier war ebenfalls sauerstoffhaltig und atembar, aber der Himmel war immer grünstichig. Durch das Doppelsternsystem gab es quasi zwei Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, und die Rhythmen der Natur hier waren etwas verschieden von denen der Erde. Wilde Tiere gab es auch, aber dazu später.
Inzwischen waren einige Stunden vergangen und die erste Sonne ging gerade unter, während die zweite noch auf halber Höhe stand. Was für die Schwarzen auf ihrem Planeten Zulu Drei am Rande der Andromeda-Galaxie normal war, mutete für ehemalige Erdenbewohner auf den ersten Blick sehr exotisch an und war gewöhnungsbedürftig. Alles warf immer zwei Schatten, außer, eine der beiden Sonnen war gerade untergegangen.
Unten war jetzt ein reines dunkles Rot am Horizont zu sehen, was dann über ein sattes Orange in ein leuchtendes grünliches Gelb und schließlich den faszinierend glasklar wirkenden grün-türkisfarbenen Himmel überging. Am Horizont waren Riesenschachtelhalme, so groß wie Bäume, und einige andere Gingko-artige große Bäume als dunkle Silhouette zu erkennen. Auf den ersten Blick wirkte es geradezu paradiesisch. Chemtrails und weitere Luftverschmutzung gab es auf Zulu Drei so gut wie keine, da modernste ätherische "Freie Energie"-Technologien zum Einsatz kamen. Ab und ein paar kleine private Lagerfeuer, das waren die einzigen nennenswerten Emissionen.
Der eine oder andere Faustschlag auf Zulu Drei war nicht ganz ausgeschlossen, vor allem wenn wieder so widerspenstige Typen von anderen Planeten hierher geschickt wurden, die noch ein Karma abbauen mußten oder als Lernaufgabe einen langjährigen Aufenthalt hier verbrachten, wie auch der .
Eine Million Lichtjahre war der Faker jetzt von Terra im Sonnensystem entfernt - eine für Menschen mit ihren lahmen Raketen unvollstellbare Entfernung, und doch war es "nur" die Nachbargalaxie der Milchstraße, ein "Katzensprung" für den Protagonisten aus "Per Anhalter durch die Galaxis".
Am Abend, nach dem doppelten Sonnenuntergang, wachte der Faker auf. Er wußte nicht so ganz, ob er jetzt gestorben war oder noch physisch lebte - es war für ihn schwierig einzuordnen. Und dann in dieser ihm fremden Umgebung, doch halt, sooo fremd war sie ihm doch wieder nicht - irgendwoher kannte er diesen Planeten, aber woher??
"Soll ich dir auf die Sprünge helfen, Faker?" fragte ein schwarzer Arzt auf der Krankenstation im blauen Kittel.
"Gibt es hier eigentlich auch Weiße auf diesem Planeten?"
"Nein. Fehlanzeige. Nur Schwarze! Hahaha!!"
"Um Gottes Willen, das gibt's doch nicht! Jetzt dachte ich, ich wäre tot, und nun das! Eine absolute Katastrophe! Ich mit lauter Bimbos auf diesem Affenplaneten mit dem komischen grünen Himmel!"
"Physisch-körperlich gesehen bist du auch tot. Du bist hier bei uns auf Zulu Drei am Rande der Andromeda-Galaxie, eine Million Lichtjahre entfernt von deiner Erde! Hahaha!" Immer wieder ertönte dieses tiefe, durchdringende Lachen des Arztes.
"Ach du verdammte Scheiße! Dann gebe ich mir gleich die Kugel! Geben Sie mir eine Pistole, machen wir's kurz!"
"So läuft das hier nicht, Faker! Zwanzig Jahre Aufenthalt hier, mindestens. Das haben die Herren des Karma auf Terra exklusiv für dich angeordnet. Außerdem hast du hier noch ein Restkarma mit einigen Bewohnern von uns zu tilgen. Eine Art Wiedergutmachung. - Selbstmord ist nicht, das geht gar nicht. Tut mir leid, Bleichgesicht-Freundchen."
"Gibt's denn kein Raumschiff zurück zur Erde?"
"Nein, jedenfalls für dich nicht."
"Also gibt es doch ein Raumschiff, aber nicht für mich??"
"Du bleibst die nächsten zwanzig Jahre hier. Außerdem wärst du überhaupt nicht in der Lage, unsere Raumschiffe zu steuern. Hahaha!! - Kleine Erfrischung gefällig? Ein Glas Schachtelhalmbaum-Saft, gemischt mit Mangosaft? Sehr gesund und wohlschmeckend, mit viel Vitaminen drin!"
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