Peter Maier - Initiation - Erwachsenwerden in einer unreifen Gesellschaft

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Initiation - Erwachsenwerden in einer unreifen Gesellschaft: краткое содержание, описание и аннотация

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Jugendliche wollen erwachsen werden. Doch was bedeutet eigentlich «Erwachsenwerden» und wie soll dies geschehen? Wenn unsere Gesellschaft nicht ein Heer von unreifen Volljährigen haben will, müssen diese Fragen glaubwürdig beantwortet werden.
Märchen und Mythen können uns dabei helfen. Viele Geschichten handeln von sogenannten «Heldenreisen». Jemand verlässt seine bisherige Umgebung, geht alleine in eine andere, unbekannte Welt, kämpft dort mit gefährlichen Drachen oder bösen Mächten und kehrt schließlich wieder mit einem wertvollen Schatz, einer wichtigen Erkenntnis oder einer befreiten Person (Prinzessin) in seine Gemeinschaft zurück. Dabei ist er gereift, mit den Tiefen des Menschseins – mit Licht und Schatten – und nicht selten mit dem Göttlichen selbst in Berührung gekommen.
Dies ist aber exakt die Situation, in der sich auch heute Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsensein psychisch befinden. Wenn sie erwachsen werden wollen, müssen sie ihr Zuhause verlassen und bereit sein, sich mit sich selbst zu konfrontieren. In der Regel ist dies nur möglich, wenn es dabei auch Zeiten echten Alleinseins gibt.
Dies bedeutet aber im Grunde, sich – so wie die Personen in Märchen und Mythen – auf eine Heldenfahrt zu begeben – auf die Heldenreise ihres Lebens. Eine längerer Auslandsaufenthalt, vor allem aber das Ritual der «Visionssuche», enthalten die wichtigsten Elemente einer solchen Heldenreise ins Erwachsensein.
Da es gerade Jungen heute so schwer fällt, erwachsen und eigenständige Männer zu werden, ist der Jungen-Initiation in diesem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet.

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Ich hatte also die Sehnsucht und die Illusion, bei den Indianern in Kanada eine große Zahl von Anbietern von Visionssuchen zu finden, da doch in diesem Land noch viele ursprüngliche Stämme beheimatet sind. Warum sollte ich nicht die Visionssuche genau da machen, wo sie noch am ehesten meiner Vorstellung entsprechend begangen werden konnte. Möglicherweise könnte ich auch einen Kontakt zu einem echten Medizinmann bekommen. Im Internet auf der Farm von Linda fand ich aber nichts Brauchbares dazu. Da erinnerte ich mich an das Video, das ja von der „School of Lost Borders“ in Kalifornien, USA, handelte. Und hier fand ich ein konkretes Angebot einer Visionssuche, das sogar noch exakt in meinen Zeitplan passte.

Ich redete mit meinem Vater in München. Er war bereit, mir den Kurs zu zahlen. Die Kosten für den Flug wollte ich selbst übernehmen. Schon zehn Tage später landete ich in Las Vegas (Nevada). Von hier aus waren es noch sieben Autostunden bis zum Ziel in Nordkalifornien, die ich zusammen mit einem anderen Teilnehmer in dessen Wagen zurücklegte.

10.

Wie ist die Visionssuche abgelaufen? Was hat sie Dir zusätzlich zu Deiner Kanada-Fahrt gebracht, wenn Du jetzt nach drei Jahren nochmals zurück blickst?

Was es zusätzlich gebracht hat, ist schwer zu sagen. Vielleicht traue ich mir seither mehr zu als wenn ich sie nicht gemacht hätte. Was bei mir auf jeden Fall das vorherrschende Thema war, war die Angst.

Das Ritual hat insgesamt elf Tage gedauert. Davon musste ich volle vier Tage komplett ohne Essen allein in der Wildnis überstehen – unsichtbar vor allen anderen. Ich wollte mir beweisen, dass ich dies durchhalten konnte. Ich glaube aber, dass ich dabei spirituell gesehen zu hohe Erwartungen hatte. Ich hatte eher eine Reihe von kleineren Erkenntnissen. Dies ist mir erst vor kurzem wieder bewusst geworden, als ich mein Tagebuch von damals nochmals gelesen habe.

Wir waren in einem großen tiefen Tal. Ich wollte wissen, was wohl hinter den Bergen über dem Tal sei. Denn es war eine Steinwüste mit lauter kleineren Hügeln, so dass man gar nicht besonders weit sehen konnte. Daher habe ich mich in meiner Solozeit für einen Tag lang zu einer größeren Wanderung aufgemacht, um dies rauszufinden.

Wir waren nur sechs Teilnehmer – fünf Männer und eine Frau -, sowie drei Lehrer und Assistenten. Mit 21 Jahren war ich der Jüngste, die anderen fünf Initianden waren 30, 40, 50, 55 und 70 Jahre alt. Jeder von uns wurde von den Leitern voll ernst genommen – als Mensch und mit seinen ganz spezifischen Themen. Für mich war aber die Sprachbarriere das schwierigste Problem. Daher habe ich einiges erst später besser verstanden, als ich nach meiner Rückkehr bei Linda im Internet konkrete Wörter nachgeschaut habe.

Im Rückblick gesehen war die Visionssuche auch deswegen für mich wichtig, weil ich dadurch einen guten Eindruck von den Amerikanern bekommen habe. Denn die anderen Teilnehmer und die Leiter waren alles liberale Leute mit europäischer Denkweise. Dadurch wurde mein Anti-Amerikanismus wesentlich gelindert, der sich durch die Politik des damaligen US-Präsidenten George Bush in meinem Kopf festgesetzt hatte.

Von Anfang an musste ich in meiner viertägigen Solo-Fasten-Zeit mit meinem Hunger kämpfen. Um dies besser aushalten zu können, überlegte ich mir mindestens 100 verschiedene Kochrezepte, die ich alle umsetzen wollte, wenn ich wieder in Deutschland zurück sein sollte. Ich bekam so richtig Lust auf ein schönes Essen, beispielsweise auf Broccoli mit Käse überbacken. Tatsächlich koche ich seither gerne und einige Freunde und Verwandte haben mir bescheinigt, dass ich gut kochen könne.

Schließlich habe ich damals aus Langeweile mathematische Gleichungen in mein Tagebuch geschrieben. Das verwundert mich heute noch, hatte ich doch bis dahin kein besonderes Interesse an Mathematik. Heute kommt mir diese gewandelte Einstellung bei meinem Studium sehr zu Gute.

11.

Warum hast Du nach Deiner Rückkehr aus den USA den Arbeitsplatz wieder gewechselt? Welche Arbeit hast Du dann gefunden? Wie weit entfernt warst Du nun von Vancouver? Wo hast Du gewohnt? Welche Erfahrungen hast Du beim Häuserbau gemacht? Wie war der Chef und wie waren die anderen Arbeiter? Wie war die Bezahlung? Hast Du nicht sogar ein Auto gehabt?

Nach der Visionssuche bin ich zunächst wieder auf die Farm von Linda zurückgekehrt, habe aber dort die Arbeit nach einigen Tagen beendet, um zu dem mir bereits bekannten Hostel nach Vancouver-Stadt (Downtown) zu fahren. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte Geschmack am „wwoofen“ gefunden. Diese Art von Reisen entsprach mir einfach, denn es ist eine wirklich gute Möglichkeit, auf ganz natürliche Weise mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen – mit den einheimischen Farmbesitzern und mit all den jungen Leute aus dem Ausland, die ebenfalls in Kanada unterwegs sind. Außerdem hatte ich auf diese Weise nur wenig Ausgaben und konnte mich so aufgrund meiner mitgebrachten Ersparnisse finanziell weitgehend alleine über Wasser halten. Dies war mir sehr wichtig. Ich wollte mir selbst, Dir und meinen Eltern beweisen, dass ich mich ganz allein in der Welt durchschlagen und ernähren konnte.

Der Zufall kam mir zu Hilfe. Eines Morgen ging ich zum Frühstück in die Küche des Hostels. Da saß auch ein deutsches Mädchen namens Laila. Sie war ebenfalls „wwooferin“ und suchte gerade nach einer zweiten Farm. Sie wollte in den Bundesstaat Alberta ins Landesinnere. Das erschien mir interessant, denn dort gab es gut bezahlte Jobs in der Ölindustrie sogar für ungelernte Ausländer wie mich. Ich hoffte, auf dieser dritten „wwoof“-Farm Kontakte zu „Öl-Leuten“ bekommen zu können. Es musste Geld reinkommen, da der Flug zur Visionssuche meine finanziellen Mittel ziemlich aufgebraucht hatte. Und was sollte ich im Winter tun, wenn es auf den Farmen keine Arbeit mehr gab?

Daher fuhr ich schon zwei Tage später zusammen mit Laila im Bus 17 Stunden lang durch die Rocky Mountains nach Alberta zur nächsten Bio-Farm. Der Besitzer war Pat, ein ziemlich rauher Bursche und vom Typ her Patriarch. Sein Sohn hatte sich erschossen, Pat konnte dies nicht verarbeiten und hatte vermutlich deshalb ein ziemliches Alkoholproblem. Er hatte eine große Baumschule und hielt sich als Hobby einige Pferde.

Ich blieb nur etwa eine Woche auf der Farm, weil ich mit der rauhen Art des 55-jährigen Pat nicht klar kam. Laila blieb länger. Die Schwiegertochter von Pat hatte wieder geheiratet und ihr Mann hatte ein Bauunternehmen in der Stadt Edison, etwa 60 Kilometer entfernt von der einsamen Farm. Für 15 kanadische Dollar die Stunde arbeitete ich nun bis Weihnachten dort und half beim Häuserbau. Einen ganzen Monat lang fuhr ich die 60 Kilometer mit einem alten Auto zur Arbeitsstelle, das mir Pat lieh. Ich verdiente jetzt zwar zum ersten Mal selbst mein eigenes Geld in Kanada, dieses ging aber wieder fast vollkommen drauf für die Miete von Auto und Wohnung bei Pat.

Daher griff ich sofort zu, als mir mein neuer Arbeitgeber eine Bleibe in Edison anbot. Zusammen mit neun weiteren Arbeitern des Betriebs lebte ich in einem Haus, das dem Unternehmen gehörte; wir wohnten zu dritt in einer 3-Zimmer-Wohnung im Keller und dies auch noch kostenlos.

Auf dem Bau habe ich einiges gelernt – zum Beispiel Baggerfahren. Aber eine andere Erfahrung war noch viel wichtiger für mich: Unser Betrieb war nur eine Art Subunternehmen, das den eigentlichen Häuserbauern zuarbeitete. Mein Chef, der Schwiegersohn von Pat, war sehr offen und gut zu mir. Der Leiter der anderen Bautruppe jedoch war brutal. Er behandelte seine Leute wirklich übel und respektlos. Erst kurz vorher war er aus dem Knast entlassen worden und anscheinend übertrug er danach die dortigen Sitten nahtlos auf seinen Bautrupp. Gott sei Dank gehörte ich nicht zu seiner Gruppe, ich hätte es keinen Tag lang mit ihm aushalten können.

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