Marko Cornelius - Im Bann der Ziege
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Als ich den Wagen anhielt um einen Blick auf die Straßenkarte zu werfen, war aus dem Waldabschnitt links vor mir deutlich das tosende Rauschen eines Gebirgsbaches zu vernehmen gewesen. Dieser hätte jedoch der Karte nach in deutlich anderer Position verlaufen müssen. Um mich zu vergewissern, dass ich mich aufgrund des Geräusches nicht geirrt hatte, überquerte ich den Fahrweg und bemerkte dabei wenige Meter vor mir ein verwittertes Holzschild mit der Aufschrift »Eintritt zur Ausstellung frei«. Ein schmaler Pfad führte an dieser Stelle in den dunklen Tann hinein. Natürlich wunderte ich mich zuerst ein wenig, dachte aber sogleich, dass es wohl das Beste war, einen Einheimischen nach dem Wege zu fragen, da ich mich anscheinend doch hoffnungslos verirrt hatte. Wenn nicht hier, wo sonst sollte ich in dieser gottverlassenen Gegend eine Menschenseele antreffen? Also bog ich in jenen Waldweg ein; das Licht des Tages war beinahe vollständig geschwunden. Eine marode Holzbrücke führte mich wenige Schritte weiter über einen tosenden Abgrund voll schäumender Gischt.
Drüben erwarteten mich in schmutzig braunem Zwielichte seltsam geformte Skulpturen, welche längs des Weges eine Art hohler Gasse formten und mir einen irrwitzigen Spießrutenlauf abverlangten. Es handelte sich dabei um höchst befremdliche Kunstwerke aus allerlei derbem Knochenmaterial, das mit diversen rostigen Metallgegenständen zu einer verstörenden Synthese kränkelnder Phantasie zusammengefügt worden war. Zwischen diesen hoch aufragenden Kompositionen düsterer Walphantastik glotzten hämisch grinsende und bunt bemalte Steinfratzen zwischen Moosen und Farnen hervor. Das Spalier der geisterhaften Armada lenkte mich direkt auf ein windschiefes Steinhaus zu, aus dessen halb verfallenem Schornstein unablässig dichter Rauch quoll. Drinnen brannte ein schwaches Licht, was mich zuerst aufatmen ließ; dann überkamen Zweifel meine aufkeimende Euphorie, als ich ein weiteres Schild am glitschig morschen Gartenzaun erkannte, diesmal mit der ernüchternden Botschaft »Betreten verboten«. Hätte ich mich doch an diese Empfehlung gehalten, so wäre mein Bericht jetzt wohl zu Ende und das große Unheil, welches mir so bis zu meinem erlösenden Tode anhaftet, könnte nicht mehr an meinem ungesunden Bewusstsein nagen. Leicht wäre es mir an dieser Stelle des Weges noch möglich gewesen umzukehren.
Nichtsdestoweniger verspürte ich weiterhin einen unerklärlichen Drang, das Unbekannte sich mir nahen zu lassen. Doch noch ehe ich mich genötigt sah, selbst etwas zum Fortgang der Dinge beizutragen, öffnete sich knarrend die Tür des bescheidenen Anwesens und eine hochgewachsene Gestalt humpelte eifrig gestikulierend auf mich zu.
»Sein´s gegrüßt, der Herr. I nehm amal an, sie kommen wegen der Kunst. Normalerweise lass i zwar niemands mehr um solche Zeit rei - außer vielleicht den alten Beelzebub selbm, ho, ho … - aber, i will bei ihnen mol a Ausnahm machen.«
Ich nickte betreten, denn noch bevor ich eine Antwort herausbrachte, hatte der Fremde das Tor geöffnet, mich am Arm gepackt und schleifte mich zum Hof hinein, wobei ich vage sein Gesicht zu sehen bekam, dessen seitliche Konturen die karge Hausbeleuchtung mehr schlecht als recht hervor zu zeichnen in der Lage war. Der breitkrempige abgetragene mit einer zerschlissenen Rabenfeder oder ähnlichem geschmückte Hut, den er trug, verdeckte seine gesamte Stirn. Direkt unter dem Hutsaum lugten seltsam farblose Augen hervor, von dem leblos grauen Teint der Gesichtshaut nur darin übertroffen, dass sich ihre Augäpfel in einer andauernd scheinenden Unrast hin und her bewegten.
Der Mann, den ich auf etwa fünfzig Jahre schätzte, trug einen blaugrauen Arbeitsanzug sowie eine staubgraue Arbeitsschürze und abgetragene Werkstattschuhe, deren ursprüngliche Farbe nicht mehr zu bestimmen war. Während ich ihn verstohlen von der Seite musterte, fiel es mir nicht schwer zu glauben, dass der Leibhaftige tatsächlich bei ihm ein und aus zu gehen pflegte; beinahe schien es mir für einen flüchtigen Augenblick, als seien sie beide Brüder in den aschenen Weiten der Hölle. Als wir vor dem Hauseingang standen, zeigte der Hutträger auf die neuesten Werke seiner granitgrauen Hände: seltsame Steingesichter, bemalt in unerdenklichen Farbgebungen schielten an der Hauswand entlang zu mir herüber; Skulpturen aus skurril geformten Hölzern und Wurzeln zeigten mit krummen Fingern irgendwohin ins Nichts; schlecht gebleichte Knochen bildeten in Kombination mit schimmligen Häuten und Fellen geradezu ekelerregende Schreckensgebilde. Verhalten bekundete ich ein geheucheltes Interesse an dieser Art bildender Kunst, was den fahlhäutigen Kreativling jedoch nur dazu brachte einen alten moosüberwucherten Schuppen gegenüber zu betreten, in dem die Spinnen augenscheinlich bereits viele Jahrzehnte lang gewütet hatten. Was ich darin sah, versetzte mich nicht minder in erschauerndes Erstaunen. Im Halbdunkel erspähte ich unzählige Tiergeweihe, Schädel und Knochen, welche in einer undefinierbaren Ordnung an Wänden und Decke aufgehängt waren und in leisem Lufthauch eine zarte Musik von Albtraumhafter Disharmonie erzeugten.
»Des is die Schatzkammer. Dort drin bewahr i alle Sachen auf, von denen meine Arbeit lebt. Ja, ja, sie lebt tatsächlich. Nimm nur amal den Ziegenkopf da in d´Hand, dann verstehst, was i mein ….«
Er drückte mir einen Schädel entgegen, den er soeben unter den entsetzlichen Spinnweben hervorgeholt hatte und fragte mich nach einer Weile ungeduldigen Wartens:
»Fühlst es, fühlst wie er lebt? Es is der unterweltliche Wind der aus ihm spricht. Mei Kunst is mehr, als bloß des, was du sehn kannst, denn sie is Teil von jener Kraft, die net von vornherein nur des Gute schafft …; schau, es is so: du hast den Ziegenkopf net bewusst g´sucht, aber er hat jetzt dich g´fundn, damit du sei Geheimnis erfährst. Miteinander enthüllt´s ihr jetzt die Dunkelheit.«
Obgleich ich dem närrischen Künstler nicht bis auf den Punkt folgen konnte, verspürte ich doch durchaus eine unbestimmte energetische Strömung, welche der bleiche Schädel mit dem ungewöhnlich großen Gehörn durch meine Fingerspitzen jagte. Jedoch hätte ich mir diese Feststellung in der Gegenwart jenes Verrückten - zumindest hielt ich ihn mittlerweile deutlich dafür - mit Sicherheit nicht zuerkannt.
Heute freilich weiß ich, dass ich mir selbst das Interesse am Erwerb des Fetischs am ehesten dadurch verwehrt hätte, indem ich meiner gefühlten Abneigung dem scheußlichen Ding gegenüber nachgekommen wäre. So aber folgte ich einem Ruf, den ich damals nicht einzuordnen wusste und den ich heute nicht mehr abwenden kann. Kurz, ich kaufte dem Irren Waldschrat diesen Gegenstand meiner unterbewussten Begierde für ein nicht unerhebliches Entgelt ab und verließ den unheimlichen Ort auf schnellstem Wege, allerdings ohne mich, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte, nach dem rechten Weg sowie einer Herberge für die Nacht - die Dämmerung war längst einer undurchdringlichen Schwärze gewichen - zu erkundigen.
Dieses Verhalten meinerseits ist mir bis heute schleierhaft. Ich kann es nur den nebulösen Verwerfungen zuschreiben die bis dahin meinem gebeutelten Bewusstsein wiederfahren waren.
Ich hatte den widerwärtigen Tierschädel soeben in meinem Wagen verstaut, als mir eine Reihe tanzender Lichter zwischen den schwarzen Tannenspitzen auffiel, die sich von beiden Seiten auf den Ort des Hauses zubewegten, welchen ich ja gerade erst verlassen hatte. Waren es die Nachbarn des verrückten Vinschgauers, die ihn des Nachts aufsuchten? Doch was um alles in der Welt trieb sie alle an diesen gottverhassten Platz zusammen? Ferner überkam mich die unbestimmte Vermutung, die nächtliche Prozession stünde unter Umständen mit meiner Person in Zusammenhang. Diese Vorstellung jagte mir kühle Schauer über den Rücken, wenngleich ich mich abermals als unfähig erwies, eine vernunftorientierte Entscheidung zu treffen, was wenigstens bedeuten hätte sollen, dass ich in meinen Wagen zu steigen gedachte und auf und davon gefahren wäre. Wiederum kam es jedoch, wie es wohl kommen musste: irgendetwas hielt mich konsequent davon ab, mich zu entfernen. Alles missachtend, was gesunde Vernunft geboten hätte, suchte ich den verruchten Flecken Erde erneut auf, ahnte aber noch nicht den Schrecken, der mir bevorstünde. Aus der Deckung des Waldes heraus beobachtete ich, wie etwa ein Dutzend verhüllte Gestalten, von denen jede in der einen Hand eine Pechfackel trug und mit den Fingern der anderen Hand ein seltsames Zeichen formte, auf dem steilen Felsvorsprung, der unmittelbar neben dem Haus des Vinschgauers wie eine drohend erhobene Faust emporragte, Position bezogen. Alsbald stimmten sie einen sonoren Singsang an, währenddessen der Vinschgauer mit einem Widdergehörn auf dem Kopf sowie eine Frau, die ein übergroßes blitzendes Messer mit sich führte, den Felsen erklommen und sich zu den Verhüllten gesellten. Der unablässig aus dem verfallenen Schornstein quellende dichte Rauch versiegte und die Lichter im Hause erloschen; das war das Zeichen auf welches hin die unheilige Zusammenkunft sich mit dem Vinschgauer und der Frau an der Spitze in Bewegung setzte und in einer versteckten Öffnung im Gestein verschwand.
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