Thomas GAST
Der gezähmte Soldat
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Titel Thomas GAST Der gezähmte Soldat Dieses ebook wurde erstellt bei
Zwei häufig vorkommende Begriffe und ihre Definition Zwei häufig vorkommende Begriffe und ihre Definition Frontsau: Das Frontschwein ist ein Wort aus der Soldatensprache und eine belustigend-ironische oder abwertende Bezeichnung für einen einfachen an der Front kämpfenden Soldaten. Gebräuchlich war der Begriff während der beiden Weltkriege. Es war eine Art Ehrbezeugung für altgediente Soldaten im direkten Fronteinsatz, (Wikipedia) . Frontsau: Da der Mensch mit der Erde und mit seinen Mitmenschen Vabanque spielt ist jeder Soldat eine potenzielle Frontsau, (der Autor). Zähmung: Die Anpassung des Verhaltens von Wildtieren an die Bedürfnisse des Menschen, (Wikipedia). Zähmung: Die Anpassung des Verhaltens von Frontschweinen an den Karrieredrang eines ´Kriegsministers`, (der Autor).
Das Essay Das Essay Als ich einem Freund vom Vorhaben dieses Essays erzählte, zeigte er sich äußerst skeptisch. Er sagte. „Du bist kein Wehrexperte wie ´Mölling`, kein Minister wie ´von der Leyen`, kein Verteidigungspolitiker wie ´Otte`, keine Koryphäe in Sachen Sicherheitspolitik wie etwa ein ´Wiegold`. Weder warst du je an einer Universität, noch bist du ein Friedensforscher oder gar ein Sachverständiger in Bezug auf die Moral der Truppe, welcher auch immer.“ Ich antwortete ihm: „Aber ich war Soldat im Einsatz.“ Er nickte, schwieg eine Weile und sagte dann: „Na dann los!“ (Der Autor).
TEIL EINS - Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd
Rückblick in die Zukunft
Von Minirevolten und von Monte Cassino
Die Frontsau
Von Kameradschaft und Korpsgeist
Sagte ich ´soldatische` Identität?
Mut zur Kritik
Aufmerksam, vigilant und hellwach
Warten auf Tag X
Woanders ist der Rasen manchmal grüner
Vermintes Gelände
Ein ´Schlappohr` lässt grüßen
Hinschauen bis die Augen schmerzen
Niemand bleibt zurück
Ein Ehrenkodex auch für unsere Soldatinnen und Soldaten?
TEIL ZWEI – Die Bastion Europa - ein Schritt in die Zukunft!
TEIL DREI – Das Ziel
Vitae des Autors
Lesetipps
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Zwei häufig vorkommende Begriffe und ihre Definition
Frontsau: Das Frontschwein ist ein Wort aus der Soldatensprache und eine belustigend-ironische oder abwertende Bezeichnung für einen einfachen an der Front kämpfenden Soldaten. Gebräuchlich war der Begriff während der beiden Weltkriege. Es war eine Art Ehrbezeugung für altgediente Soldaten im direkten Fronteinsatz, (Wikipedia) .
Frontsau: Da der Mensch mit der Erde und mit seinen Mitmenschen Vabanque spielt ist jeder Soldat eine potenzielle Frontsau, (der Autor).
Zähmung: Die Anpassung des Verhaltens von Wildtieren an die Bedürfnisse des Menschen, (Wikipedia).
Zähmung: Die Anpassung des Verhaltens von Frontschweinen an den Karrieredrang eines ´Kriegsministers`, (der Autor).
Als ich einem Freund vom Vorhaben dieses Essays erzählte, zeigte er sich äußerst skeptisch. Er sagte. „Du bist kein Wehrexperte wie ´Mölling`, kein Minister wie ´von der Leyen`, kein Verteidigungspolitiker wie ´Otte`, keine Koryphäe in Sachen Sicherheitspolitik wie etwa ein ´Wiegold`. Weder warst du je an einer Universität, noch bist du ein Friedensforscher oder gar ein Sachverständiger in Bezug auf die Moral der Truppe, welcher auch immer.“ Ich antwortete ihm: „Aber ich war Soldat im Einsatz.“ Er nickte, schwieg eine Weile und sagte dann: „Na dann los!“ (Der Autor).
TEIL EINS - Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd
Als alter Soldat weiß ich, dass es in Deutschland - anders als im Nachbarland Frankreich, nicht leicht ist, als Soldat Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Das revoltiert mich, denke ich doch, dass es in unserer heutigen Zeit drei unumstößliche Gewissheiten gibt.
Ohne Soldaten gäbe es kein freies Land. Ausnahmen bestätigen die Regel umso mehr.
Ohne Soldaten gäbe es keine Demokratie. Nirgendwo auf der Welt.
Ohne ein starkes und vereintes Europa wird es keine Chance auf Frieden in und um Europa geben. Was zu beweisen bliebe.
Das ist meine Wahrheit. Wer aber die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
Bevor ich mein Pferd sattle, hier einige sehr persönliche Worte zu mir. Sie dienen dem besseren Verständnis. Meine Kindheit war kein Zuckerschlecken. Als uneheliches Kind einer weißen Mutter und eines afroamerikanischen US-Soldaten hat man es in einem sittenstrengen, konservativen und von Vorurteilen geprägten Deutschland nicht leicht. Vor allem nicht auf dem Land. Im Rahmen der Familie fühlte ich mich stets geborgen, auf der Straße jedoch lauerte die Bosheit an jeder Straßenecke. Nicht selten musste ich mit den Fäusten um meine Integrität, um etwas Frieden kämpfen. Kämpfe dieser Art hinterlassen generell blaue Flecken auf der Seele und im Gemüt. Schwache Kinder bleiben auf der Strecke. Sie verdursten moralisch. Nur starken Kindern ist es vergönnt dieses Kampffeld gefestigt zu verlassen. Auch meine Jugend und das Heranreifen zum jungen Mann waren nicht sehr prägend oder irgendwie genial. Dass mir Grundsätze und Werte fehlten, wurde mir erst bewusst, als ich 1979 zur Bundeswehr eingezogen wurde. Diese Erkenntnis war nicht sofort da. Sie kam schleichend, zog sich über lange Monate, ja über Jahre hinweg. Eines Tages aber wirbelte all das durcheinander, von dem ich bisher dachte, es sei bereits geordnet. Als aus diesem unglaublichen Wirbel plötzlich Stille wurde, fühlte ich mich angekommen. Angekommen in der damals eher komplexbefreiten Welt der Uniformträger. Der Dienst gefiel mir und so blieb ich vier Jahre.
Später dann - wir schrieben bereits das Jahr 1985, bewarb ich mich bei der französischen Fremdenlegion. Ich wurde auf Anhieb genommen. Im Jahr 2002, nach einundzwanzig Jahren Armee, hängte ich die Uniform definitiv an den Nagel. Es folgten lange interessante Jahre, ausgefüllt mit vielen Jobs im internationalen Sicherheitsgewerbe.
So kann ich guten Gewissens behaupten, dass ich ein vielgereister Mann bin. Immer jedoch, wenn es in der Vergangenheit darum ging mein grundsätzliches Nicht-Einverstanden-Sein gegenüber irgendeiner Sache meine Heimat - und Europa betreffend auszudrücken, schwieg ich. Mein ständiges auf Achse sein war nicht der einzige Grund für mein Schweigen. Um gehört zu werden, so war ich bisher der Meinung, sollte ein Mann sich politisch engagieren. Jahraus, jahrein den Koffer in der Hand, fand ich, dass jede Form von politischem Engagement eine Sache der Sesshaftigkeit sei.
Wer mitreden will, so sagte ich mir, muss zu Hause bleiben. Nur das macht Sinn. Mich politisch zu engagieren aber - und das wusste ich, würde mir mein Recht nehmen, mit eigener Stimme zu sprechen. Heute habe ich meine Koffer abgestellt. Und ich bin nicht grundsätzlich einverstanden. Nicht mit allem. Sprachrohr einer Partei oder einer Lobby zu sein, lehne ich ab. Ich spreche in eigener Sache, weil keine politisch angehauchten Ketten mich zur Räson rufen. Weil ich ein freier Mensch bin.
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