Thomas GAST
Auftrag ausgeführt - Operation SERVAL
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Thomas GAST Auftrag ausgeführt - Operation SERVAL Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Auftrag ausgeführt Operation SERVAL Ein Buch von Thomas Gast IN GEDENKEN Harold Vormezeele, Marcel Kalfut, Dejvid Nikolic. „Waffenbrüder, ich wollte mit euch von diesen Dingen reden. Euch sagen, in vier Worten nur, warum ich euch so liebte. Wenn das Vergessen sich zwischen den geschlossenen Gräbern zieht. Werde zumindest ich wachen. Und ich vergesse niemals.“ (Capitaine Vicomte de Borelli)
Vorwort
Krisenherd Westafrika
Chronologische Kurzfassung der Operation SERVAL bis zum Eintreffen der Fallschirmjäger des 2. REP
Einsatz der Fallschirmjäger der Fremdenlegion in Mali.
Operation Panthère
Das Versteckspiel ist zu Ende
Epilog
An der Operation SERVAL beteiligten Kräfte
Nachtrag Harold Vormezeele
Nachwort
Anhang 1
Anhang 2
Hinweis / Buchtipp
Impressum neobooks
Auftrag ausgeführt
Operation SERVAL
Ein Buch von
Thomas Gast
IN GEDENKEN
Harold Vormezeele, Marcel Kalfut, Dejvid Nikolic.
„Waffenbrüder, ich wollte mit euch von diesen Dingen reden.
Euch sagen, in vier Worten nur, warum ich euch so liebte.
Wenn das Vergessen sich zwischen den geschlossenen Gräbern zieht.
Werde zumindest ich wachen. Und ich vergesse niemals.“
(Capitaine Vicomte de Borelli)
Als ich vom französischen Militäreinsatz in Mali erfuhr, wunderte es mich überhaupt nicht, dass dem 2. REP eine Schlüsselrolle zukommen sollte. Immerhin saß General Benoît Puga, der ehemalige Regimentskommandeur der Fallschirmjäger der Legion im Elysee. Dort herrschte er als außergewöhnlicher Stabschef in Sachen Militär, war somit direkter Berater von François Hollande, dem Staatschef Frankreichs. General Patrice Paulet, ein weiterer Ex-Regimentskommandeur des 2. REP, dürfte wohl auch das seine dazu beigetragen haben. Zur besagten Zeit war Patrice Paulet Kommandeur der 11. Luftlandebrigade in Toulouse, der Brigade also, der das 2. REP taktisch unterstellt ist. Beide Generäle dienten in der ersten Kompanie des 2. REP, derselben Kompanie also, der auch ich lange Zeit angehörte. Als junger Leutnant nahm Benoît Puga an der Opération Bonite (Léopard) in Kolwesi teil und er war genau zu der Zeit Regimentskommandeur, als die famose Operation Pelican im Jahr 1997 in Kongo Brazzaville stattfand. Ich selbst war damals Zugführer. General Patrice Paulet hat vom Profil her eine ähnliche Laufbahn hinter sich. Den Hauptteil seiner Karriere diente er in der Fremdenlegion, fast ausschließlich bei den Fallschirmjägern. Als ich ihn zum ersten Mal begegnete, war er ein vom Ehrgeiz geprägter, junger und sympathischer Leutnant. Etwas später dann, im Jahr 1989, promovierte er zum Hauptmann und wurde in die erste Kompanie versetzt. Er war somit mein direkter Disziplinarvorgesetzter. Nach einer Zeit als Kommandeur der ENSOA, der französischen Unteroffiziersschule in Saint-Maixent, wurde General Paulet Chef der Association générale de prévoyance militaire (AGPM). Gemeint ist eine der größten Versicherungsgruppe in Frankreich. Bevor ich mit dem Einsatz des 2. REP beginne, bin ich es dem Leser schuldig, das außergewöhnliche Regiment kurz vorzustellen. Das 2. Régiment étranger de parachutistes ist das einzige Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion. Erbe des im Oktober 1948 aufgestellten 2. BEP ist seine Devise More Majorum – wie unsere Vorgänger. Das Bataillon 2. BEP diente bis 1955 in Indochina. Im November 1955 verlegte es nach Algerien. Im Oktober darauf erfolgt die Neugliederung. Es ist die Geburtsstunde des 2. REP. Von 1955 bis heute, nahm das Regiment an fast allen wichtigen Kampfeinsätzen der französischen Armee teil. Nach dem Algerienkrieg wurde das 2. REP nach Calvi (Korsika) abkommandiert. Die ersten Detachements fassten dort im Jahr 1964 Fuß, die Verlegung ist aber erst 1967 vollständig beendet. Seitdem, und daran hat sich bis heute nichts geändert, bilden die Fallschirmjäger der Legion die Speerspitze der französischen Armee. Fast ohne Pause im Einsatz, kämpfen sie hauptsächlich in Afrika, (Tschad, Zaire, Kongo, Somalia, Rwanda, Zentralafrikanische Republik, Elfenbeinküste, Mali), aber auch in Bosnien, im Libanon, im Irak sowie in Afghanistan. Außer an scharfen Einsätzen nimmt das Regiment ständig an sogenannten Missions de courte durée (MCD) teil. Es handelt sich hierbei darum, militärische Einheiten nahe an eventuelle Krisengebiete zu verlegen. Diese MCDs führen das Regiment regelmäßig in folgende Länder: Französisch Guyana, Neukaledonien, Gabun, Uganda, Dschibuti und in die Vereinigten Emirate. Die dritte Dimension, also der Luftlandeeinsatz per Fallschirm, Hubschrauber oder in Form einer Kampfanlandung per C-160 Transall oder C-130 Herkules, wird natürlich privilegiert, doch das Regiment kann auch, wie in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, als mechanisierte Einheit im Stil „Panzergrenadiere“ eingesetzt werden. Zum Einsatz hin, aufgesessen, mit den Mitteln der Grenadiere . Im Kampf, zu Fuß, im Stil der Fallschirmjäger . Letzteres haben die Paras Legion in sehr eindrucksvoller Manier in der Elfenbeinküste und in Afghanistan bewiesen.
Neben einer Stabs- und Logistikkompanie (CCL), einer Verwaltungs- und Unterstützungskompanie (CAS), einer Instandsetzungs- Kompanie (CMR) und einer Reserveeinheit (sechste Kompanie), gliedert sich das Regiment wie folgt in fünf Kampf- und in eine schwere Kompanie (CA, einst CEA.).
Erste Kompanie: Orts- und Häuserkampf. Nachtkampf.
Zweite Kompanie: Kampf im Gebirge. Winterkampf.
Dritte Kompanie: Amphibische Kompanie, Taucher, Kampfschwimmer.
Vierte Kompanie: Sabotage, Scharfschützen und Sniper.
Fünfte Kompanie: Kampf im Umfeld Wüste.
CA: Schwere Kompanie mit einem Aufklärungszug (SRR), einem Panzerabwehrzug (SAC), einem Scharfschützenzug (STE) und dem Spezialeinsatzkommando (GCP – Schwerpunkt Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung). Taktisch der 11. Fallschirmjägerbrigade unterstellt, ist der Einsatzschwerpunkt des 2. REP die Kommandokriegsführung.
Operation SERVAL.
„Ein Volk, ein Ziel, ein Glaube“
(Wahlspruch der Republik Mali)
Die Tuareg (Tarqi „die von Gott Verstoßenen“. Faktisch ist diese Bezeichnung eine Verunglimpfung) werden seit Anbeginn der Kolonisation missachtet, ihre Interessen mit Füßen getreten. Doch die Piraten der Wüste sind ein stolzes Volk. Dieser Stolz verhindert es, dass sie weder das Joch der deutlichen Majorität der schwarzafrikanischen Bevölkerung – hauptsächlich Nigerianer und Malier, noch das der Franzosen einfach so hinnehmen. Seit jeher kam es zu Aufständen. Manche geben als Gründe dafür die ständigen Hungersnöte und die Dürre an, andere sagen es war ein Ras le bol (Überdruss. Die Nase voll haben), wie die Franzosen es ausdrücken würden. Am Ende aber steckt nichts anderes dahinter, als dieser reine Stolz.
Читать дальше