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Ein grosses Problem in der inkarnierten Welt ist die Wertung, beziehungsweise die Bewertung. Alles wird bewertet, in ein Schema von gut und böse eingereiht, welches zudem noch allgemeingültig sein soll. Ihr vergesst aber sehr oft, dass die Bewertungsmassstäbe von inkarnierten Wesen selbst gemacht wurden, werden und auch in Zukunft noch aufgestellt werden. Dabei spielt die momentan herrschende Gesellschaft eine zentrale Rolle - sie bestimmt, was gut und was böse ist.
Wir möchten anhand eines drastischen Beispiels aufzeigen, was wir damit meinen. Nehmen wir zwei unterschiedliche Gesellschaften: eine zivilisierte, westliche Gesellschaft des 21. Jahrhunderts und eine primitive Gesellschaft von Kopfjägern; als Situation nehmen wir das Töten einer der eigenen Gesellschaft fremden Person. In der modernen westlichen Gesellschaft wird eine solche Tat als äusserst böse bewertet, aufs strikteste verurteilt und die Täter werden zur Verantwortung gezogen. In der primitiven Gesellschaft der Kopfjäger gilt es aber als ruhmvoll, eine andere Person zu töten und somit deren Lebenskraft der eigenen Gemeinschaft zuzufügen - es ist lobenswert und die Täter werden geachtet. Bewertet nun diese Situation selber!
Nun führen wir aber unser Beispiel weiter. Die moderne westliche Gesellschaft wird durch eine andere Gesellschaft oder Gesellschaftsform bedroht. Sie greift zu drastischen Mitteln und überzieht die fremde Gemeinschaft mit Krieg: es werden Bomben geworfen - Frauen, Kinder, Männer sterben. Die Täter werden nun bejubelt, weil sie das Übel ausrotten - und die Bewertung erfolgt positiv. Bewertet nun auch diese Situation selber !
Die beiden extremen Beispiele sollen aufzeigen, dass Bewertung immer von inkarnierter Seite aus gemacht wird. Im Vordergrund steht dann sehr oft das eigene Wohlergehen. Daran richtet sich die Bewertung. Auch wird versucht, den andern das eigene Bewertungssystem überzustülpen, alle müssen so sein wie wir, für alle müssen die gleichen Massstäbe gelten (nämlich unsere). Dies führt zu einer Weltanschauung, welche in gut und böse unterteilt ist (wobei das Gute oft für das Eigene, Bekannte; das Böse für das Fremde, Unbekannte steht).
Vielleicht fragt Ihr Euch, was diese Ausführungen denn mit dem Thema zu tun haben. Auf den ersten Blick nicht sehr viel; wenn Ihr aber genauer überlegt, dann merkt Ihr, dass unser Hans Meier von vorhin immer nach den zur Zeit geltenden gesellschaftlichen Normen lebt. Er versucht gut, das heisst gesellschaftlich richtig zu leben. Aber ist dies auch aus grosser Sicht „gut“ ?
Im Mittelalter haben "gute, treue Diener" von Institutionen Andersdenkende im Namen des Guten gefoltert, getötet, verbrannt. War das damals richtig? Ist das nun heute richtig oder ist es falsch? Wird es in hundert Jahren richtig sein?
Wir wollen keine Antwort auf diese aufgeworfenen Fragen geben, sondern Euch lediglich zum Denken anregen. Überlegt Euch gut, was Ihr mit Bewertungen erreicht.
Es bleibt die Frage, ob es denn irgendwelche grossen, allgemeingültigen Bewertungen gibt. Sicher gibt es die. Diejenigen unter Euch, die die ersten Kapitel schon gelesen haben, werden nun wahrscheinlich ihre Finger anschauen - genau, es sind die fünf Seelenqualitäten, welche die Wertmassstäbe für Euren Weg bilden:
1 Freude
2 Bedingungslose Liebe
3 Demut
4 Bescheidenheit
5 Selbstehrlichkeit
Sie geben Euch alles an Bewertung mit, was Ihr auf Eurem Weg braucht - der ganze Rest ist inkarnierter selbstgemachter Ballast.
Die fünf Seelenqualitäten begleiten die Seele nicht nur eine Inkarnation lang. Nein, sie sind der ständige Massstab auf dem Weg. An ihnen richten sich die Erfahrungen aus, sie gilt es immer weiter zu vervollkommnen, bis sie in jeder Faser des Bewusstseins leuchten. Diese fünf Seelenqualitäten bilden auch den roten Faden durch Eure Entwicklung, darum geht es und um nichts anderes.
Mit diesen fünf Qualitäten habt Ihr Messlatten, welche Ihr in jeder Situation anwenden könnt. Findet Ihr die Seelenqualitäten, geht hin, findet Ihr sie nicht, meidet diesen Ort. Ihr seht, es geht hier nicht um eine Bewertung, sondern einfach um das Suchen und Finden von Qualitäten. Wenn Ihr sie irgendwo nicht findet, verurteilt diesen Ort nicht, sondern sucht weiter, bis Ihr einen andern Ort gefunden habt, wo sie leuchten und strahlen.
Übernehmt nicht gesellschaftlich selbstgemachte Bewertungen, sondern richtet Euer Leben nach den grossen und im ganzen Kosmos gültigen Messlatten aus - es lohnt sich.
Was hat das mit mir zu tun?
Es werden sich wahrscheinlich einige fragen, was das Ganze denn mit mir selbst zu tun hat? Diese Qualitäten haben sehr viel mit der einzelnen Person zu tun.
Erstens bilden sie (wie schon gesagt) den roten Faden den ganzen Weg über, sie ziehen sich von der ersten bis zur letzten Inkarnation durch. Es geht immer darum, in diesen Qualitäten zu wachsen.
Zweitens sind diese Qualitäten von Anfang der Reise bis zum Schluss und darüber hinaus immer die gleichen. Sie verändern sich nicht, sie behalten immer die gleiche Bedeutung.
Drittens ist dies der Weg Eurer Entwicklung: wir haben von Erfahrungen in früheren Inkarnationen gesprochen - da geht es genau um diese Qualitäten - Inkarnation für Inkarnation. Diese "Qualitätenerfahrungen" nehmt Ihr mit, sie bilden die Grundlagen für die weiteren, noch kommenden Inkarnationen.
Viertens sind sie Eure Orientierungspunkte auf dem Weg. Wenn Ihr Euch einmal verrannt oder eine "falsche" Richtung eingeschlagen habt, dann könnt Ihr anhand dieser fünf Wegweiser immer wieder auf Euren Weg zurückfinden.
Also, um es kurz zu sagen: es geht in Euren jetzigen wie auch in den vergangenen und den noch folgenden Etappen Eurer Reise immer darum, dass Ihr Euch in diesen Seelenqualitäten übt, bis Ihr sie im wahrsten Sinne des Wortes be - herrscht (s iehe Kapitel: Die fünf Seelenqualitäten).
Karma - Gesetzmässigkeit des Echos
Die kleine Reise durch das Thema Reinkarnation führt uns zum Begriff Karma. Darunter wird oft verstanden, dass man für gute Taten belohnt und für böse Taten bestraft wird. Wann, das heisst in welcher Inkarnation, diese Taten erfolgt sind, spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie der Zeitpunkt (also wiederum in welcher Inkarnation) der Belohnung oder der Bestrafung. Durch diesen Begriff ist vieles erklärbar, was im inkarnierten Zustand geschieht. Das ist aber nur ein ganz kleiner Teil dessen, was Karma in seiner Ganzheit bedeutet.
Da der Begriff durch verschiedene Gruppierungen und Institutionen in der Vergangenheit schon arg strapaziert wurde, möchten wir ihn ersetzen. Wir sprechen nicht mehr von Karma, sondern von der
Gesetzmässigkeit des Echos
Dabei handelt es sich um eine der wenigen kosmischen Gesetzmässigkeiten, welche überall, also im ganzen Kosmos, ihre Gültigkeit haben. Sie gelten nicht nur für inkarnierte Wesen, sondern für alle Wesen, egal in welcher Ebene.
Die Gesetzmässigkeit des Echos ist einfach zu verstehen. Das, was Schwierigkeiten bereitet, ist die Tatsache, dass diese Gesetzmässigkeit eben eine Gesetzmässigkeit ist. Mit anderen Worten, es läuft so ab und zwar immer, ob es uns und Euch nun passt oder nicht.
Wir möchten die Gesetzmässigkeit des Echos in einer ganz kurzen Form umschreiben:
1 Das, was ich tue, bewirkt etwas
2 Das, was ich nicht tue, bewirkt etwas
3 Das, was ich bewirke, hat eine Wirkung auf mich
Was heisst das nun ganz praktisch? Beginnen wir anhand eines einfachen Beispieles: Unser Hans Meier steht am Ufer eines Sees und wirft einen Stein ins Wasser, dabei entstehen dort, wo der Stein ins Wasser fällt Ringe. Seine Handlung bewirkt etwas: der Stein ist nicht mehr am Ufer, sondern im See und es gibt kleine Wellen. Wenn er nun den Stein nicht geworfen hätte, bewirkt er auch etwas: der Stein ist am Ufer und der See bleibt glatt. Dies ist allen klar, gehen wir aber weiter.
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