Struppi freute sich über sein Hundeleben. Er musste nie mehr frieren und schon gar nicht hungrig um eine Schafsherde laufen.
So ging es eine ganze Weile.
Eines Nachts wachte Struppi auf. Er fühlte sich unwohl und konnte nicht richtig schlafen. Er suchte sich ein neues Plätzchen, aber auch da fühlte er sich nicht richtig wohl. „Was ist nur mit mir los“, fragte er sich. „Schlafen kann ich nicht und mein Futter hab ich heut auch nicht angerührt“. Ich glaub ich werde krank. Und wie er so durch die endlos langen Gänge schlich und nachdachte welche Krankheit er eigentlich haben könnte, kam ihm ein schrecklicher Gedanke. „Ich glaube ich bin schon alt und muss bald sterben.“
Struppi fühlte sich einsam in dieser der Nacht. „Sollte es wirklich so sein? Jetzt, wo ich alles habe was ein kleiner bescheidener Hund so braucht, geht das Leben einfach zu Ende.“
Struppi war traurig. Die ganze Nacht noch schlich er Gedankenversunken durch das Schloss. Am nächsten Morgen, die Sonne schien schon durch die Fenster des riesigen Treppenhauses, war Struppi immer noch ganz benommen von seiner traurigen Erkenntnis. Um sich etwas abzulenken ging er in den großen Garten vor dem Schloss. Schwerfällig sprang er auf eine Gartenbank und schaute den Holzfällern zu, die gerade mit einem Pferdekarren aus dem Wald kamen. Er beobachtete, wie die Männer die gefällten Bäume vom Wagen luden, sie in kurze Stücke sägten und dann mit der Axt in kleine Holzscheitel spalteten. Struppi legte seinen Kopf auf seine Pfoten, machte die Augen zu und lauschte den Geräuschen der Holzwerkzeuge. Nach so einer einsamen, durchwachten Nacht, war es erholsam den Geräuschen anderer zu lauschen und dabei im Halbschlaf zu versinken. Die Sonne schien in sein Gesicht und er dachte noch einmal an viele kleine Dinge die er in seinem Leben erlebt hatte. Nur noch im Hintergrund und immer leiser hörte er die Waldarbeiter hantieren.
Auf einmal, es war schon Nachmittag, hörte er den ältesten von ihnen sagen: „So Männer Feierabend!“ „Feierabend“? Struppis Ohren schossen in die Höhe und seine Augen wurden ganz groß. „Feierabend, hat doch immer der alte Schäfer zu ihm gesagt und dann sind sie doch immer erschöpft nach Hause gegangen und da war doch der Kamin, der das Fell so schön wärmte und das Abendbrot, das mir immer so besonders gut schmeckte.“
Struppi lief auf der Holzbank wie ein Tiger im Käfig hin und her und überlegte. „Na klar“, dachte er. „Ich muss noch gar nicht sterben, ich hab nur nicht gemerkt was mir fehlt. Wenn man den ganzen Tag fressen kann, so viel man will, dann schmeckt es einem nicht mehr so gut, als wenn einem der Magen knurrt. Und die Wärme, vom Kamin, hab ich auch nur als so angenehm empfunden, weil ich durchfroren war und Nachts hab ich immer so gut geschlafen, weil ich vom vielen Laufen erschöpft war. Und ich war doch immer so stolz darauf, meinem Herrchen ein treuer Helfer zu sein. Es war eine schöne Zeit mit ihm.“
Struppi überlegte nicht mehr lange. Ohne sich noch einmal umzudrehen, sprang er von der Bank und rannte los. Er rannte aus dem Schlossgarten in den Wald und dann immer in Richtung der alten Schäferhütte. Er wollte auf einmal so schnell wie möglich zurück in sein altes zu Hause. Er rannte noch, als es schon lange Nacht war. Nur an der Stelle an der er den König getroffen hatte, legte er eine kurze Pause ein. Aber noch bevor die Sonne aufging, machte er sich an das letzte Stück des Weges. Er lief noch eine Weile und dann endlich hatte er den Endlos scheinenden Wald hinter sich. Er stand auf der Wiese und konnte, unten im Tal den Schäfer mit seiner Herde sehen. Und auch der alte Schäfer, der seit dem Streit jeden Tag zum Waldrand schaute, sah Struppi sofort und winkte mit seinem Hut.
Struppi kannte jetzt kein Halten mehr. In Windeseile rannte er ins Tal und sprang seinem Herrchen in die Arme. Beide freuten sich auf ihr Wiedersehen. Danach rannte Struppi noch endlose Runden um die Schafherde und bellte sie freudig an. Er merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Doch dann kamen die Worte, vom alten Schäfer, die ihm doch so sehr gefehlt haben. „Struppi Feierabend.“
Jetzt wusste Struppi, was er für ein schönes Hundeleben er hat.
Ende
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