B. J. Hermansson - Ein feuchter Mittsommernachtstraum und 11 andere erotische Fantasien

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Tabulos, verführerisch, prickelnd – Sex von seiner schönsten Seite erzählt!Mittsommer. Das Fest der Natur, der Wiedergeburt, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Auf einem idyllischen Anwesen weitab vom großstädtischen Stress trifft sich eine Gruppe von Freunden, um ausgelassen zu feiern. Erotisches Prickeln gibt es überall und schon bald geben sich alle ihrer Lust hin und begehen die Mittsommernacht mit einer heißen Orgie voller Verlangen und Leidenschaft. Lassen Sie sich verführen von weiteren erotischen Kurzgeschichten dieser Sammlung, wie: Ein feuchter Mittsommernachtstraum Der Reiter ValentinParanormalKlappe, Action, Sex! Das KollektivVerbotene Orte – Der ArztDie MeerjungfrauDie MedizinstudentenDie Maya-RuinenDie KlavierlehrerinBleib bei mir-

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B. J. Hermansson, Elena Lund, Katja Slonawski, Malin Edholm, Nicole Löv, Sandra Norrbin, Vanessa Salt

Ein feuchter Mittsommernachtstraum und 11 andere erotische Fantasien

Lust

Ein feuchter Mittsommernachtstraum und 11 andere erotische Fantasien Übersetzt Rebecca Jacobi Original

Coverbild / Illustration: Shutterstock

Copyright © 2018, 2019 B. J. Hermansson, Elena Lund, Katja Slonawski, Malin Edholm, Nicole Löv, Sandra Norrbin, Vanessa Salt und LUST

All rights reserved

ISBN: 9788726292862

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Ein feuchter Mittsommernachtstraum

Malin Edholm

Am Tag vor Mittsommer komme ich am Ferienhaus an. Mittsommer, das einzige Fest, das es wirklich wert ist, zu feiern. Ein Tag, der der Natur gewidmet ist, der Wiedergeburt, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Ein Tag für uns.

Alle sind hier, eine große Gruppe Freunde und Bekannte – sowohl Pärchen als auch Singles, was für unser Alter nicht selbstverständlich erscheint. Wir haben Essen und Trinken eingekauft und werden das Wochenende in diesem Sommerhäuschen verbringen. Oder vielmehr in diesem Haus, es ist ein großes gelbes Holzhaus mit großen Fenstern und weißen, gehäkelten Gardinen, etwas abseits gelegen und an drei Seiten von Wald umgeben. Die Wiese auf dem Grundstück ist grün und wurde schon länger nicht mehr gemäht. Hier und da wachsen wilde Blumen und lassen die Wiese scheinbar nahtlos in den Wald übergehen. Das Haus ist ein Paradies auf Erden und solang ich mich zurückerinnern kann, bin ich jeden Sommer hierhergekommen.

Der Tag ist warm, keine Hitze wie in südlicheren Breitengraden, sondern angenehm und frisch. Das Haus spiegelt sich in dem blanken See, das schwimmende Saunafloß schaukelt sanft auf dem Wasser und der Wald hält erwartungsvoll den Atem an. Ein Gefühl von freudiger Erwartung und Glück erfüllt meinen Körper, als ich mithelfe, die Einkäufe aus dem Auto ins Haus zu tragen.

In der gelben Küche mit deutlichen Spuren der Siebziger – weiße Griffe an den Küchenschränken, abgenutzte Holzbänke und Linoleumboden – stehen Fredrik und Sofia, eines meiner absoluten Lieblingspärchen. Wahrscheinlich ist es komisch, ein Lieblingspärchen zu haben, aber diese beiden sind immer auf eine so natürliche Weise gleichzeitig innig und einladend. Beide sind groß und gut gebaut und scheinen beinahe zu einer Person zusammengewachsen zu sein. Sie sind so entspannt miteinander, während sie mir alle Aufmerksamkeit schenken und fragen, wie es mir geht und wie es mit der Arbeit läuft. Sie berühren mich am Arm und lächeln mich an, bis mir warm wird und ich ein bisschen verlegen werde. Früher bin ich ihnen ausgewichen, aus Angst vor meinen eigenen Gefühlen und der Reaktion meines Körpers auf die beiden, inzwischen versuche ich nur, meine Reaktionen nicht zu offensichtlich zu zeigen oder ihnen meine Gesellschaft aufzuzwingen. Sie plaudern fröhlich drauflos, während sie die Einkäufe einräumen, und ich schaue nach, ob alles, was wir für das Wochenende brauchen, in der Küche vorhanden ist. In erster Linie, um etwas zu tun zu haben und aus dem Augenwinkel David beobachten zu können, der die trockenen Lebensmittel in die Speisekammer einräumt. Er streckt sich nach dem obersten Regalbrett und das T-Shirt rutscht nach oben, sodass sein Bauch entblößt wird. Am liebsten würde ich einfach herübergehen und mit den Fingern die Haare entlangstreichen, die unter dem Bauchnabel wachsen. Er merkt, dass ich herüberstarre, und lächelt mich an. Die Reaktion meines Körpers, als er belustigt und herausfordernd eine Augenbraue hochzieht, ist fast schon lachhaft, meine Knie schlottern ein wenig und ich befeuchte unbewusst meine Lippen.

Ich schaue auf meine Schuhe herunter, bevor mein Blick unfreiwillig zu ihm zurückwandert. Zu seinem durchtrainierten Po und seinem kurzgeschnittenen Haar. Mein Magen zieht sich zusammen, als er wieder meinen Blick erwidert. Meine Wangenmuskeln spannen sich an und das Wasser läuft mir im Mund zusammen, als wäre ich hungrig. Ich will ihn verschlingen. Hier und jetzt entscheide ich mich, dass ich genau das tun werde. Kein Zögern mehr, keine Feigheit und kein Warten, dass der andere die Initiative ergreift. Ich stehe da, mit einem Teller in der Hand, dessen Zweck ich vergesse habe, und starre Davids braungebrannten Körper an, von dem ich Vanilleeis schlecken will, und verspreche mir selbst, mich zu trauen. Zumindest ein Wochenende lang.

Ich mache einen Spaziergang, um die Schönheit der nordschwedischen Wälder auf mich wirken zu lassen. Die Stille. Die Erhabenheit. Birken, Kiefern und Fichten. Das Moos, das den Boden bedeckt. Den sumpfigen Morast, vor dem man sich in Acht nehmen soll. Die Mücken, die mein Blut rauben. Die unberührte Wildnis, die man kaum noch findet, wurde erhalten auf einem kleinen Stück Land, das auf den Leinwänden hunderter Naturromantiker abgebildet ist. Ich streiche mit den Händen über alle Baumstämme, an denen ich vorbeigehe, kratze mich an ihren scharfen Kanten, aber es blubbert im Körper bei dem Kontakt, den ich bekomme. Hier und da raschelt es im Unterholz und das Vogelgezwitscher begleitet mich wie ein Freund. Ich genieße meine Einsamkeit, bevor ich zurückgehen und mich an der Gesellschaft erfreuen werde.

Ich komme zu einem rauschenden Bach, klettere voller Ehrfurcht die steinige Senkung herunter, schöpfe das klare, fast türkisene Wasser in meine zur Schale geformten Hände und trinke mit großen Schlucken. Das Wasser ist kalt und meine Hände werden taub, aber ich ziehe sie nicht zurück, will sie nicht aus dem schönen Wasser nehmen, das von dem nahen Berg heruntergeflossen ist. Ich streife schnell meine leichten Sommerkleider ab und steige in das kühle Wasser. Als ich so dastehe, lasse ich meine Hände über die Gänsehaut meines frierenden Körpers gleiten und fühle meine weichen Formen. Ich streiche über meine Schlüsselbeine, meine Brüste, den Bauch und hinunter zum Venushügel, bedeckt von Haar. Ich stehe nackt im Freien und reibe meine Hand über meine erigierte Klitoris, vor und zurück.

Ein Gedanke ist in letzter Zeit wie ein Sonnenblumenkern in meinem Kopf gekeimt und gewachsen. Die Natur ist ein lebender Mechanismus, wie eine anzubetende Entität. Ohne die Natur würden wir alle aussterben, das ist keine neue Erkenntnis, aber trotz dieses Wissens leben wir nicht danach. Und was ich nun empfinde, ist ein starkes körperliches Begehren nach der Natur, der Natur nah zu sein. Mein Körper reagiert auf die Natur auf eine ganz andere Weise als vorher. Eine ständige Erregung ergreift mich. Ich will mich nackt in die Landschaft stürzen, eins werden mit den Bäumen, der Erde und dem Gras. Ich will so viel und kann nicht richtig greifen, wonach ich verlange. Nur, dass ich versuchen sollte, loszulassen. Versuchen, die Magie zu finden. Und mit einem letzten Reiben und leichten Stöhnen bin ich der magischen Welt ein bisschen nähergekommen.

Als ich aus dem Wasser steige, prickelt meine Haut und ich kann meine Glieder langsam wieder spüren. Ich halte das schöne Gefühl fest, es macht mich ausgeglichen und ich brauche so viel Gelassenheit wie möglich, wenn ich ein flirtender, tatkräftiger Mensch sein will. Der die Initiative ergreift und sich nimmt, was er haben will. Vor allem David.

Wir sitzen allein und schweigend auf dem Steg, das Gemurmel vom Abendessen weht wie ein leichter Windstoß herüber und macht die Atmosphäre noch perfekter. Der Geruch nach Grill, synonym mit dem Geruch des Sommers, kitzelt immer noch in der Nase. Der Wald rundherum spiegelt sich im dunklen See. Ich baumele mit den Beinen, tauche die Füße ins Wasser und bilde Ringe auf der Wasseroberfläche. Es sieht aus, als ob die stattlichen Nadelbäume um den See tanzen. Der Himmel ist blassblau, die Sonne steht tief. Etwas weiter weg dümpelt eine Entenfamilie und die Mücken sirren wie verrückt.

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