Elmar Weihsmann - Jeder wird noch von mir sprechen, wenn ich groß bin

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Jeder wird noch von mir sprechen, wenn ich groß bin: краткое содержание, описание и аннотация

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Wer ist Nina? Nina weiß es selber nicht. Aufgewachsen im Kinderheim der Sozialhilfe war sie bisher für alle immer nur ein 'Spinnenkind'. Jetzt ist Nina 15 und sie muss das Kinderwohnheim verlassen. Mit nur einem Koffer bricht Nina in ein neues Leben auf. Aber Nina hat ein Motto: Jeder wird noch von mir sprechen, wenn ich groß bin! Sie bezieht ein Zimmer in einem Jungarbeiterheim und beginnt eine Lehre im Einzelhandel. Doch im Supermarkt ist sie plötzlich eine Kollegin und unter den Lehrlingen ein Kumpel und zum ersten Mal in ihrem Leben lernt Nina Solidarität und Anerkennung kennen. Sie tritt der Gewerkschaft bei und bald ist sie die treibende Kraft einer Jugendgruppe im Jungarbeitermilieu. Plötzlich scheint alles so einfach zu sein, denn aus dem 'Spinnenkind' ist eine Mitarbeiterin, aus dem Heimkind eine junge Frau, aus der Einzelgängerin ist ein Mitglied einer Gruppe/einer Klasse geworden, die voller Neugier auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist. Denn für Nina gilt: Spinnenkinder gibt es nicht!

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Ich hole meinen einzigen Koffer vom Kasten, der dort schon Staub angesetzt hat, wische ihn ab und werfe ihn auf mein Bett, das jetzt nicht mehr meines sein wird und beginne ganz langsam zu packen.

Eine Stunde noch Kindsein, dann bin ich hier raus und komme nicht wieder. Dann ist die Kindheit endlich vorbei, dann bin ich eine Jugendliche und dann dauert es nicht mehr lange und ich bin erwachsen.

Wann ist so eine wie ich, die eine Spinnenkind ist, wirklich erwachsen?

2. Fahrt ins Glück

Immerhin sind alle zu meinem Abschied da gewesen. Alle, auch die, die mich nicht gemochten, haben mir die Hand gegeben und viele haben mich auch noch einmal in die Arme genommen und an sich gedrückt und die Kleinen haben geweint, weil ich ‚die Grosse’ jetzt weggehen muss und gar nicht so wenige haben mir auch noch ein paar Süßigkeiten mit auf den Weg gegeben, damit ich im Bus noch ein bisschen an sie denke, bevor sich das Vergessen über die Erinnerung legt.

Vielleicht werden wir uns noch einmal über den Weg laufen. Irgendwann einmal, in ein paar Jahren oder in ein paar Jahrzehnten und irgendwann werden wir fragen: „Hey, du, kennen ich dich? Warst du nicht auch damals eine Spinnenkind?“

Ich weiß nicht, wie ich dann antworten werde, dann wenn ich keine Spinnenkind bin, wenn ich dieses schlimme Wort endlich nicht mehr hören muss, dann wenn die Vergangenheit endlich vergangen sein wird.

Und dann geht es los, die letzten Hände sind geschüttelt und alle Abschiedstränen sind vergossen. Ich nehme meinen Koffer und die Wohngruppenleiterin bringt mich im Auto zum Bus, denn ich darf schon alleine ins Lehrlingswohnheim fahren, in das sie mich angemeldet hat.

Ein letztes Mal werde ich in die Arme genommen und mir werden noch einmal die Haare gestreichelt.

„Nina, du schaffst das!“ sagt die Wohngruppenleiterin ganz fest.

Dann hupt schon der Bus. Ich muss einsteigen und mir bleibt nur noch zu winken, die Tränen wegwischen kann ich noch später, dann wenn ich der Bus auf der Hauptstrasse ist und die Wohngruppenleiterin in der Vergangenheit zurückgeblieben ist, denn ab jetzt ist sie nicht mehr die Wohngruppenleiterin, sondern die Frau Mag. Meyer, eine Angestellte des Sozialamtes, die sich von Berufswegen um Kinder aus sozial desolaten Familien kümmert, also um so eine wie mich.

Ich bin übrigens die erste aus meinem Jahrgang die ausziehen muss. Der Seppi und der Benni kommen auch noch dran, aber die beiden haben Glück, ihre Lehre beginnt erst im August, die können noch einen Monat faulenzen und sich als die ‚Großen’ in der Kinderwohngruppe aufspielen, aber das interessiert mich jetzt nicht mehr.

Ich sehe aus dem Fenster und endlich geht es ein Stück des Weges weiter durch ein Land, das ich gar nicht kenne, als ich vor zehn Jahren hier her gekommen bin, war ich noch zu klein, um überhaupt zu wissen, was jetzt passiert, damals sind wir auch im Auto gefahren, damals hat mich eine Sozialarbeiterin in einer Polizeistation abgeholt, damals habe ich auch schon keine Eltern mehr gehabt, oder sagen wir so, damals habe sich meine Eltern auch nicht um mich gekümmert, sonst wäre ich nicht in einem Polizeirevier gelandet.

Ich muss an meine Geschwister denken. Wo die wohl abgeblieben sind? Ich habe eine ältere Schwester, die sicher schon ausgelernt ist und einen jüngeren Bruder, der bestimmt auch in einer Wohngruppe lebt, zu schade, dass wir damals nicht zusammenbleiben konnten. Wieso das so ist, weiß ich nicht. Ich wäre einfach zu gerne bei den beiden geblieben, aber alles im Leben geht einfach nicht, ich kann ja glücklich sein, dass ich überhaupt in so einer netten Wohngruppe untergekommen bin, also soll ich nur ja nicht undankbar sein.

Ich nehme mir vor, von meinem ersten eigenen Geld meinen jüngeren Bruder zu besuchen, ich stelle es mir so schön vor, dass ich ihn abhole und mit ihm ein Eis essen gehe oder auf eine Cola und unsere große Schwester kommt dann auch dazu und dann sind wir endlich wieder zusammen und so etwas wie eine kleine Familie.

Eine Familie? Was ist das eigentlich, eine Familie? Ich kenne so etwas nicht. Ob man so etwas wie eine Familie haben, machen, spielen kann, wenn man nie selbst eine Familie gekannt hat?

Wer weiß? Man braucht dazu auf jeden Fall einen Mann, oder zumindest bevor man einen Mann hat, hat man einen Freund, mit dem man geht und so einen Freund zu finden, das kann ja gar nicht so schwer sein.

Ich brauche nur ein bisschen zu lächeln, die Tittchen tanzen zu lassen und mit dem Po wackeln, dann läuft schon was, so steht es zumindest in den dummen Teenieheften, die ich mir manchmal in der neuen Mittelschule ausgeborgt habe, aber ob das wirklich so läuft, weiß ich nicht. Ich hoffe es jedenfalls.

Vielleicht gibt es dort, wo ich hinfahre einen Sportverein in dem sie auch die Mädchen aufnehmen, die nicht so gut bei Kasse sind, wenn ja, gehe ich bestimmt dorthin, und nächstes Jahr will ich dann endlich tanzen lernen, so lange das Tanzen üben, bis ich so cool bin, wie die Mädels in den beiden Streetdancefilmen, auf die ich ganz besonders stehe und die ich in- und auswendig kenne, vielleicht gibt es dort auch ein Kino, dort wohin ich jetzt ganz alleine mit dem Bus reise, wie ein großes Mädchen, auf das man nicht mehr so genau aufpassen muss, dass sie nichts anstellt.

Aha, ich bin eine von denen, der man das zutraut, dass sie schnurrgerade von A nach B kommt und die man nicht in Südafrika suchen muss, weil sie zu blöd ist in richtigen Bus einzusteigen, der einfach nur in die Bezirksstadt fährt.

Tatsächlich. Die erste Hürde ist geschafft. Ich komme an und finde auch gleich das Lehrlingsheim an der angegebenen Adresse. Immerhin lesen und schreiben kann ich, das schafft auch nicht jede, aber ich kann das und deshalb darf ich auch einen Beruf lernen, wenn auch keinen besonderen und muss nicht als Hilfsarbeiterin auf den Bau gehen und später auf den Strich, weil dort alle Mädels zum Schluss landen, wenn sie gar nichts gelernt haben und sie sich nur noch mit dem Hintern durchs Leben schlagen können.

Nein so will ich wirklich nicht enden. So eine bin ich bestimmt nicht. Ich will, ich will, was will ich wirklich?

Zunächst einmal begnüge ich mich damit im Lehrlingsheim anzukommen und dort mein neues Zimmer zu beziehen, das auch wirklich schön ist und das ist echt neu für mich, zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mein eigenes kleines Zimmer, mein eigenes kleines Reich.

Gibt es denn so was? Kann so etwas wirklich sein? Noch nie in meinem Leben habe ich alleine in einem Zimmer geschlafen. Hoffentlich fühle ich mich nicht einsam.

Was ist das eigentlich einsam zu sein?

3. Juniorverkäufer

Montag sieben Uhr früh. Brrr. Letztes Jahr um diese Zeit war ich um siebene in der Früh noch im Bett und habe ganz herrlich gemauzt.

Aber da war ich noch ein Kind und jetzt bin ich kein Kind mehr, sondern ein Lehrling in einem Supermarkt, obwohl ich noch gar nichts kann, deshalb macht man ja auch eine Lehre, damit man dann, irgendwann einmal später etwas kann, weil man ja etwas gelernt hat.

Mir dreht sich jetzt schon der Kopf.

Aber, alle sind total nett zu mir. Der Marktleiter persönlich hat mich willkommen geheißen und allen Kollegen vorgestellt und, man höre und staune, ich habe ganz viel Applaus bekommen, weil ich jetzt da bin und ich eine von ihnen bin.

Vor einer Woche musste der Schuldirektor noch ganz schön laut meckern, dass ich für meinen Sieg beim Sportfest den wohlverdienten Applaus bekomme, und hier werde ich schon beklatscht, obwohl ich noch gar nichts gemacht habe.

Ich kenn mich überhaupt nicht mehr aus. Aber alle sind hier gut drauf und freuen sich, dass ich da bin und wünschen mir viel Glück und Erfolg in ihrer Gemeinschaft und hoffen, dass ich eine loyale Kollegin bin, was anscheinend nicht selbstverständlich ist.

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