Darf man nie zerbrüllen, werden davon taub.
Sind so schöne Münder, sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten, kommt sonst nichts mehr raus.
Sind so klare Augen, die noch alles sehen.
Darf man nie verbinden, könn sie nichts verstehn.
Sind so kleine Seelen offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen, gehn kaputt dabei.
Ist so´n kleines Rückgrat, sieht man fast noch nichts.
Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen wär´n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat habe´n wir schon zu viel.“
Danke, Frau Bettina Wegner!
Kapitel 7 Gut und Böse
Gut und Böse
Dem Verein "Lasset uns Nester bauen" gehören inzwischen Bürger aus Unna, Kamen, Dortmund, Leipzig an. Der Blog Tabuanna wird unterstützt von Psychologen, Anwälten, Lehrern, Studentinnen und Studenten, Frauen und Männern. Sie machen mir Mut, weiter zu schreiben. Die wachsende Anzahl von Lesern ist faszinierend. "tabuanna" steht bei Google an erster Stelle.
Wie habe ich mich gefreut, dass gestern eine ehemalige Studentin mir anbot, den Blog/das Buch ins Russische zu übersetzen. Sie bekommt gerade ihr drittes Kind. Ich würde mich freuen, wenn sich andere bereit fänden, den Blog/das Buch in andere Sprachen der Welt zu übersetzen. Denn diese Problematik der Abtreibung betrifft uns alle, alle Nationen und alle Kulturen.
Anhand der Statistik kann man ablesen, wie viele Menschen dieses Thema interessiert. Viele von denen, die mir ihre Geschichte erzählt haben, möchten im Hintergrund bleiben, andere sind stolz darauf, dass sie namentlich erwähnt werden.
Ich bin ein Mann und keine Frau. Ich kann somit die Seele einer Frau nur erahnen: Ihre Sorgen und Ängste, ihren Mut, ihre Überzeugung....
Die Sicht einer Frau ist bewegend in dem Buch Yasmin und die Liebevon Frau Theresia Maria Wuttke dargestellt s.a. www.yasmins-liebe.blog.de dargestellt. Vor wenigen Tagen erschien das E-Book Yasmin liebt
Nur eines möchte ich grundsätzlich nochmals wiederholen: Ich klage keine einzige Frau an. Ich möchte auch den § 218 nicht ändern. Keiner von uns hat das Recht, sich als Richter aufzuführen. Das möchte ich auch den militanten Abtreibungsgegnern zurufen.
Wir müssen unsere Gesellschaft ändern! Als Folge werden mehr und mehr Frauen ermutigt werden, ihren Kindern eine Chance zum Leben zu geben. Hier müssen wir ansetzen!
Wenn wir es als Eltern nicht verstanden haben, unseren Kindern den Wert des Lebens zu vermitteln, dann tragen wir als Eltern eine Mitschuld. Wenn wir unsere Kinder überfordern, und die Prioritäten der Eltern unseren Kindern aufzwingen, dann machen wir Fehler.
Wenn wir in der Schule nicht auf die Abtreibungsproblematik eingehen, auf Lösungsmöglichkeiten hinweisen, die Notwendigkeit der Empfängnisverhütung, der Pille darnach und den Schülerinnen und Schülern nicht alle Chancen aufzeigen, wie man eine werdende Mutter unterstützen kann, dann tragen die Lehrerinnen und Lehrer eine Mitverantwortung.
Wenn wir in den weiterführenden Schulen, Hochschulen und Universitäten das Lernen und Studieren den Müttern nicht erleichtern, dann haben wir als Lehrer und Hochschullehrer versagt.
Wenn wir eine Vereinbarkeit von Mutter, Familie und Beruf nicht in unseren Firmen und öffentlichen Einrichtungen realisieren, dann haben wir als Unternehmer versagt.
Man bedenke immer: Ein jeder von uns hat eine Mutter!
Ich bin Ingenieur, und somit habe ich vielleicht einen anderen Blickwinkel über die Janusköpfigkeit/Doppelköpfigkeit unserer neuen Errungenschaften:
Das Auto ermöglicht uns Mobilität, gibt uns also die Freiheit, jederzeit an dem gewünschten Ort zu sein. Diese Mobilität fordert aber jedes Jahr 3700 Todesopfer (Stand 2012) und mehr als 100.000 Verletzte in Deutschland. (Quelle: autobild, Nr.8 -22. Februar 2013)
1991 starben noch 11.300 Menschen pro Jahr im Personenverkehr. Heute sind es weniger als 4000 Menschen pro Jahr: Eine hohe Anzahl von Menschenopfern für die Freiheit der Mobilität. Die Gesellschaft hat aber darauf gedrungen, die Autos zu verbessern, die Straßen, die Ausbildung im Straßenverkehr, die gegenseitige Rücksichtnahme. Es werden jedes Jahr hohe Summen investiert, um die Anzahl der Todesfälle zu verringern: Wie man sieht: mit Erfolg. Wir als Ingenieure sollten erst dann zufrieden sein, wenn die Anzahl der Toten und Verletzten gleich null beträgt.
Dieses Denken müssen wir auch auf die Abtreibungsproblematik übertragen. Die Anzahl der abgetriebenen Kinder ist ein Maßstab für die Realisierung unserer Werte. Was müssen wir in unserer Gesellschaft verändern, um die Abtreibungsrate auf null zu senken? Wo ist die Ethikkommission für diese Problematik?
Wenn wir ehrlich sind, reden wir darüber nicht oder nicht ernsthaft genug: 110.000 Kinder pro Jahr, diese Zahl ist größer als alle Todesopfer im Irakkrieg in den letzten 8 Jahren. Dieser Krieg kostete die USA mehr als 1 Billion US-Dollar, wie Präsident Obama im Fernsehen erläuterte. Hat dieser Krieg die Welt sicherer gemacht?
Warum halten sich die Medien zurück? Wo ist die mutige Journalistin oder der mutige Journalist, die/der mit der Kunst der Sprache mithilft, unser Bewusstsein zu verändern. Wir müssen darüber offen reden und schreiben, wir müssen fordern. Das sind wir unseren Kindern, den Müttern, den Vätern, den Familien und Partnerschaften schuldig!
Würde man jeder Frau, die ein Kind abtreiben will, eine Familienhilfe zur Seite stellen für die ersten drei Jahre, dann würde uns dies weniger als 5 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland kosten.( Annahme: 130.000 Abtreibungen pro Jahr, 12.000 Euro pro Jahr für die Familienhilfe pro Abtreibung, Unterstützungszeitraum 3 Jahre = 4,680 Milliarden Euro.)
Ich habe bewusst eine höhere Zahl als die Anzahl der "offiziell erfassten" Schwangerschaftsabbrüche in der Bundesrepublik Deutschland angenommen. Offiziell wurden im Jahr 2010 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in der Bundesrepublik Deutschland 110.400 Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen).
Diese Summe (ca.5 Milliarden Euro) erscheint uns vielleicht hoch, doch diese Zahl liegt unterhalb des Budgets für das Entwicklungshilfeministerium oder das Bildungsministerium.
Eine andere Zahl: In einer gemeinsamen Studie der Allianz-Versicherung und des Rheinisch- Westfälischen Institutes für Wirtschaftsforschung wurde festgestellt, dass die Deutsche Volkswirtschaft bis zu 22 Milliarden jährlich für Depressionen aufwendet. "Allein die Minderleistung ausgebrannter und depressiver Mitarbeiter am Arbeitsplatz koste die Unternehmen gut 9 Milliarden Euro". (Quelle: Teure Depressionen, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18.4.2011, Seite 13)
Geht man vom Bruttosozialprodukt Deutschlands in Höhe von 2,5 Billionen Euro aus - eine Leistung, die wir Deutschen insgesamt pro Jahr erbringen, dann sprechen wir von einer Quote von 0,2% ( null komma zwei Prozent).
Ein besseres Investment in die Zukunft Deutschlands kann es nicht geben. Dies sage ich als Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur. Wer ist mutig und tritt den Gegenbeweis an?
Ich habe es nicht verstanden, dass man Harz- 4 Empfängern die Familienhilfe in Höhe von 300 Euro pro Monat gestrichen hat bei Neugeburten. Wo bleibt unser christlich soziales Gewissen? Diese Frage richte ich an alle Parteien, Kirchen, Volksvertreter....
Ich wiederhole, mehr als 90% aller Kinder werden in Deutschland aus wirtschaftlichen/ sozialen Gründen abgetrieben. Deutschland ist eine der reichsten Nationen der Welt! Die Quote der Kinder, die aufgrund von Vergewaltigungen oder Behinderungen abgetrieben werden, liegt unter 3 % (drei Prozent)!
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