Das Origami-Buch
25 Faltmodelle für
Kinder, Einsteiger und
Fortgeschrittene
(einfach erklärt)
Akira Yamamoto
Copyright © 2020 Akira Yamamoto
Alle Rechte vorbehalten.
Einleitung
Origami ist die hohe Kunst des Papierfaltens und macht Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß. Es gibt einfache und sehr komplizierte Origamis, die auch nach der Art des Faltstils unterschieden werden. Dieses Buch befasst sich mit dem klassischen Origami und soll Kindern und Eltern die Falttechnik leichter machen. Ein anderer Stil ist z. B. das modulare Origami, das „Tangrami“ genannt wird und das ein Zusammensetzen mehrerer gleicher Teile erfordert. An diese Technik kommen einige der von uns vorgestellten schweren Origamis heran.
Die Faltkunst ist schon sehr alt und war bereits vor der Erfindung des Papiers bei Mönchen in China und Japan beliebt, verbreitete sich dann auch in anderen Ländern. Verwendet wurden zu dieser Zeit noch Stoffe oder ähnlich flexible Materialien, um spannende Motive und zwei- oder dreidimensionale Kunstwerke zu kreieren. Heute dient Origami auch für Knobel- und Geschicklichkeitsspiele im Internet oder als Computerspiel.
Beim klassischen Origami geht es aber vordergründig nicht um ein Zusammenbauen, Zusammenkleben oder Zusammensetzen von Papier, sondern durch eine bestimmte Falttechnik entsteht das gewünschte Motiv aus einem einzigen Blatt Papier. Meistens wird die Figur erst nach mehreren Faltungen sichtbar und kann am Ende dann auch aufgestellt werden. Mit verschiedenen Tieren ergibt sich so ein lustiger Zoo.
Wenn Du erst die einfachen Figuren falten kannst, gelingen Dir mit etwas Übung nach und nach auch die schwierigen Origamis. Für Kinder gibt es Origami bereits seit dem 19. Jahrhundert und wurde von dem deutschen Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel eingeführt. Damit hat diese klassische und teilweise auch schwierige Kunst den gewünschten Spaßfaktor erhalten, weil die Falttechnik stark vereinfacht wurde und bis heute schön verspielt ist.
Die Origami-Technik
Meistens handelt es sich bei Origami um geometrische Formen und zwei- oder dreidimensionale Figuren, die durch das einfache Falten nach einem bestimmten Ablauf entstehen. Damit die Figur jedoch überhaupt gefaltet werden kann, ist es wichtig, dass das genutzte Blatt Papier quadratisch und die Anzahl aller Falten gerade ist. Nur einige wenige Ausnahmen können aus einem rechteckigen Blatt kreiert werden.
Das Papier wird durch eine vorgegebene Technik gefaltet, wobei die Abbildungen in unserem Buch für die einzelnen Faltvorgänge durch eine gestrichelte Linie immer den nächsten Schritt anzeigen, der dann bei der darauffolgenden Abbildung bereits gefaltet ist. Damit kannst Du Dich besser orientieren und leichter erkennen, wann und wo das Blatt Papier umgestülpt oder gefaltet wird.
Viele Figuren des klassischen Origamis kannst Du heute ganz leicht nachmachen, wobei wir Dir in unserem Buch Schritt für Schritt zeigen, wie dann witzige Figuren, Drachen, Vögel, Fische, Schmetterlinge, Bäume, Papierflieger, Ringe oder Herzen entstehen. Origami gibt Dir die Möglichkeit, Dich bei der Arbeit zu konzentrieren und zu entspannen. Du wirst den Aufbau und Zusammenhang schnell begreifen und deine Fähigkeiten nach und nach verbessern, je häufiger Du das Falten übst. Viel Freude bereitet Origami beim gemeinsamen Versuch. Wer die Figur schnell und gut erkennbar hinbekommt, kann den anderen helfen oder weitere Figuren ausprobieren.
Dieses Material brauchst Du für Dein Origami:
Das Buch zeigt Dir, wie Du aus einem einfachen und quadratischen Blatt Papier verschiedene Figuren falten kannst. Dafür ist nicht viel Material notwendig. Du kannst ganz normales, weißes Papier benutzen oder auch buntes Bastelpapier, wenn die Figuren etwas farbiger werden sollen. Wichtig ist nur das quadratische Format, das in verschiedenen Größen zugeschnitten wird, z. B. 10 x 10 Zentimeter oder 20 x 20 Zentimeter. Auch sollte das Papier nicht zu dick sein, damit Du es mehrfach falten kannst. Möchtest Du Origamis mit ausgefallenen Mustern gestalten, dann ist z. B. ein Blatt Papier gut, dass auf beiden Seiten eine unterschiedliche Farbe aufweist.
In unseren Abbildungen siehst Du genau, wie Du dann das Blatt Papier falten kannst. Dafür ist zu jedem Bild eine genaue Anleitung vorhanden, die alle einzelnen Schritte zeigt und erklärt. Bereitliegen sollte auch immer ein Bleistift oder Textmarker, um z. B. ein Origami mit Augen, Nase und Mund zu versehen und so etwas witziger zu gestalten. Sehr gut ist auch als Hilfe ein Lineal oder ein Falzmesser aus Kunststoff. Beide erleichtern das Umfalten und machen den Vorgang etwas akkurater und präziser. Die Kunst ist am Ende natürlich, das Origami ohne Hilfsmittel hinzubekommen.
Allgemein wirst Du schnell sehen, dass alle Origamis auch ohne das Aufmalen eines Gesichts als Figur erkennbar sind. Natürlich kannst Du das Origami, z. B. einen Hund, genauso mit lustigen Wackelaugen versehen, die es in einem Bastelladen zu kaufen gibt. Diese werden dann nach dem Falten einfach aufgeklebt. Wichtig ist aber zunächst, die Faltkunst selbst zu erlernen. Alle Origamis in unserem Buch sind nach dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad sortiert und zeigen Dir eine Auswahl der schönsten Figuren.
Inhaltsverzeichnis
1. 14 leichte Origamis 1. 14 leichte Origamis Die Übung macht bekanntlich den Meister. Die einfachen Origamis wirst Du schnell lernen und dabei witzige Figuren kreieren. Wir zeigen Dir alle Schritte, die für das Falten notwendig sind. Konzentriere Dich beim Falten, damit deine Figur akkurat gelingt. Die Falten und Knicke sollten gerade und gleichmäßig werden. Manchmal dient eine Falte auch nur, um der Figur etwas Form zu verleihen oder als Orientierung, an welcher Stelle eine schwierige Falte gemacht werden muss.
1. Der Fuchs 1. Der Fuchs - Schwierigkeitsgrad: Leicht - Material: Weißes, quadratisches Papier, 10 x 10 Zentimeter, ein Bleistift oder Marker Das Origami ist eines der leichtesten und eine gute Anfangsübung. Es wird in 5 Schritten gefaltet. Dafür gehst Du folgendermaßen vor: 1. Schritt: Das Blatt wird mit den Ecken nach oben auf den Tisch gelegt, wie es in der Abbildung zu sehen ist. Die gestrichelte Linie zeigt Dir bereits den nächsten Schritt. 2. Schritt: Falte das Papier nun in der Mitte, so dass ein Dreieck entsteht. 3. Schritt: Dort, wo Du in der Abbildung die gestrichelte Linie siehst, wird die Spitze des Dreiecks im oberen Bereich umgeklappt. Dabei sollte die Spitze auf der Papierkante im unteren Bereich aufliegen und nicht überstehen. 4. Schritt: Die Kanten der nach unten zeigenden Spitze dienen als Orientierung. An der gestrichelten Linie und Kante wird nun auf beiden Seiten das Dreieck am Rand nach unten umgeklappt, so dass die Ohren entstehen. 5. Schritt: Drehe das Dreieck um, dass die Ohren nach oben zeigen und male mit dem Bleistift einen Punkt als Nase an der Spitze und zwei Augen in der Mitte auf.
2. Die Kaulquappe 2. Die Kaulquappe - Schwierigkeitsgrad: Leicht - Material: Weißes Papier oder Bastelpapier, 20 x 20 Zentimeter, ein Bleistift oder Marker Ein weiteres witziges Tier ist die Kaulquappe, die zu den ganz leichten Origamis gehört. Nötig sind 5 Schritte, die Du problemlos anhand der Abbildungen nachmachen kannst. 1. Schritt: Lege das quadratische Blatt Papier mit den Ecken nach oben vor Dich. 2. Schritt: Falte das Papier genau in der Mitte, dass sich ein Dreieck ergibt. 3. Schritt: Öffne das Papier zwischen den Seiten und klappe die obere Seite zur rechten Seite. 4. Schritt: Öffne die umgeklappte Seite und falte sie flach, dass ein Quadrat entsteht. 5. Schritt: Falte den unteren Teil des Blattes an der gestrichelten Linie nach innen. Male der Kaulquappe Augen auf.
3. Das Schwein 3. Das Schwein - Schwierigkeitsgrad: Leicht - Material: Weißes, quadratisches Papier oder buntes Bastelpapier, 10 x 10 Zentimeter, ein Bleistift oder Marker Für das Schweinchen eignet sich rosafarbiges Papier natürlich am besten, um etwas Originalität hineinzubringen. Die Übung gelingt aber auch erst einmal mit weißem Papier. Der Faltvorgang erfordert 6 Schritte und ist nicht besonders schwierig. 1. Schritt: Lege das quadratische Blatt Papier mit den Ecken nach oben vor Dich. 2. Schritt: Falte es einmal senkrecht in der Mitte, klappe es wieder um und falte es einmal horizontal in der Mitte und klappe es wieder um. 3. Schritt: Falte die beiden Außenecken nun, wie in der Abbildung zu sehen ist, zum mittleren Strich hin, so dass die Spitzen dort aufeinander liegen. 4. Schritt: Falte jetzt die geöffnete Seite der Ecken in der Mitte. Daraus ergibt sich die in der Abbildung zu sehende Form. 5. Schritt: Klappe die untere kleine Ecke um, dass sie nach oben zeigt. 6. Schritt: Falte nun auf allen Seiten die Ecken um. Einmal unten, damit der Rüssel entsteht, und zweimal an den oberen Ecken, so dass die Ohren entstehen. Du kannst dem Schwein nun auch die Nase und die Augen aufmalen.
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