Sie können, wenn Sie mögen, einfach jetzt selber einmal in ihrem Leben zurück gehen und die Momente Revue passieren lassen, die für Sie wichtig waren.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen Sie maximal bis zur Ihrem vielleicht dritten oder vierten Lebensjahr. Können Sie sich jetzt in diesem Moment, wenn Sie einmal kurz die Augen schließen, daran erinnern, wie Sie als Baby mit acht Monaten z.B. vom Wickeltisch gefallen sind oder Sie Ihr erstes Spielzeug in den Händen hielten? Wahrscheinlich nicht!
Schwierig wird es nun zu erklären, warum Sie dies alles wahrscheinlich sehr wohl mit einer Rückführung in Ihr heutiges oder auch Ihr vergangenes Leben erinnern könnten.
Schwierig ist es, weil in einer Rückführung zahlreiche Phänomene geschehen, die sich mit unseren heutigen wissenschaftlichen Kriterien nur unzureichend erklären lassen.
Es spielen hier aber nun weniger die wissenschaftlich begründeten oder nicht begründbaren Erklärungen eine Rolle, da diese eher einem Fachbuch vorbehalten bleiben. Vielmehr sollen die Abläufe in Rückführungen dargestellt und erklärt werden, so dass Sie erahnen können, wie eine Rückführung funktioniert und was dabei passiert.
Bevor sich ein Mensch entschließt, eine Rückführung zu machen, hat er sich entweder durch Literatur, im Internet oder Bekanntenkreis meistens schon mit dem Thema beschäftigt. Er wendet sich dann per Telefon oder Email an einen Rückführungstherapeuten und berichtet manchmal bereits während dieses Kontaktes über seine Motive für eine Rückführung.
Dennoch findet am eigentlichen Rückführungstermin erneut ein Vorgespräch statt, in dem das Anliegen des Klienten und der Ablauf der Sitzung besprochen werden. Es ist wichtig, zu klären, warum derjenige eine Rückführung machen möchte. Die Dauer dieses Gespräches variiert.
Die Gründe für eine Rückführung entsprechen dem Anliegen, das ein Mensch hat. Oftmals kommt es vor, dass dieses Anliegen von dem abweicht, was in einer Rückführung als Thema sichtbar wird.
Aus zwei Gründen ist das Anliegen wichtig:
1 Es zeigt dem Klienten und dem Rückführungsbegleiter vor, während und nach der Sitzung, wie nah und präsent das Thema bereits ist. Wie sehr ist das Thema, das sich in einer Rückführung zeigt, bereits im Bewusstsein des Menschen angelangt?
2 Es zeigt oft dem Klienten, wie wichtig es ist, den Unterschied zwischen dem was er glaubt , was wichtig ist und dem, was tatsächlich wichtig ist, zu erkennen. Das Thema, welches seine Seele und sein Unbewusstes für wichtig erachten, gilt es, im Unterschied zu der selbst geglaubten Wichtigkeit, zu erkennen und zu akzeptieren.
Das bedeutet: Entweder der Klient „weiß“ bereits was wichtig ist und hat das richtige Thema schon „als Last auf der Seele“, oder er erfährt durch die Rückführung, was wirklich wichtig und sein eigentliches Thema ist.
Im Unterschied zu einer psychotherapeutischen Sitzung wird das Anliegen oder das Problem des Klienten im Vorgespräch nicht kommentiert oder analysiert. Es bleibt so stehen und wird meist auch so übernommen, wie der Klient es formuliert.
Aus der Erfahrung lassen sich die verschiedenen Anliegen in drei Themengruppen und damit drei unterschiedliche Ansprüche, sowohl des Klienten an sich selbst, als auch an die Behandlung, einteilen.
Rückführungen aufgrund von Neugier
Rückführungen aufgrund einer konkreten Frage
Rückführungen aufgrund eines bestimmten Leidens
Manchmal haben Klienten mehrere Anliegen und erst während einer Rückführung zeigt sich, welches dieser Themen nun das richtige oder wichtige ist.
Der Übergang von z.B. Neugier zu einer bestimmten Frage oder einem bestimmten Problem ist oftmals nahtlos und Klient und Rückführungsbegleiter können stets in alle drei Richtungen wechseln.
Rückführungen aus Neugier sind seitens des Anliegens vollkommen offen und somit ist auch alles möglich. Klienten wählen diesen Zugang dann, wenn sie entweder durch Medien, Freunde oder Angehörige auf dieses Thema gestoßen sind, sich vielleicht schon häufiger mit dem Thema beschäftigt haben und von einer Rückführung Gebrauch machen möchten, um eine Selbsterfahrung zu machen.
Eine Rückführung kann auch dann unter dem Aspekt „Neugier“ stehen, wenn ein Klient zwar bestimmte Lebensthemen hat, sie sich selbst oder dem Rückführungsbegleiter aber noch nicht offenbaren möchte.
Das ist eine durchaus legitime Einstellung, da es des Vertrauens bedarf, um sich zu öffnen und dies, im Unterschied zu einer Psychotherapie, nur in einem kurzen Zeitfenster hergestellt werden kann.
Selbstverständlich können sich aus der Neugier sowohl Rückführungen zu einer konkreten Frage, als auch Rückführungen zu einem konkreten Leiden entwickeln.
Rückführungen zu einer konkreten Frage variieren meist am stärksten in ihrer emotionalen Bedeutsamkeit. Die Fragen können recht profan sein und z.B. Themen berühren wie
„habe ich an einem bestimmten Ort, in einer bestimmten Gegend, einem besonderen Land schon einmal gelebt, oder diese Sprache, Kultur oder Epoche schon kennen gelernt?“
In diese Rubrik fallen auch die bekannten Déjà-vu Erlebnisse, Abneigungen gegen oder Anziehungen zu bestimmten Menschen oder Ländern und auch die Frage nach einer „alten“, also aus einem vergangenen Leben stammende, Verbindung zu einem nahestehenden Menschen.
Auch hier ist der Übergang fließend und kann sowohl in Richtung Neugier gehen, z.B. weil der Klient während der Rückführung etwas entdeckt, was er sich unbedingt aus reinem Interesse einmal anschauen möchte. Es kann aber auch in Richtung Leiden und damit verbundener Therapie gehen, wenn mit dem vormals eher neutralen Anliegen doch wichtige Emotionen und Erkenntnisse verbunden sind, die es aufzulösen oder zu integrieren gilt.
Letztendlich werden die Themen, die nach psychologischen oder medizinischen Kriterien eher einem Problem oder Leiden zuzuordnen sind, dann in die Kategorie „Rückführungen mit dem Anspruch an Heilung oder Therapie“ eingeteilt.
Wie läuft eine Rückführung ab?
Wenn Sie mögen, versuchen Sie doch, bevor Sie jetzt weiter lesen, mit geschlossenen Augen, Ihr bisheriges Leben an sich vorbei ziehen zu lassen.
Natürlich begegnen Ihnen dabei, in Abhängigkeit von Ihrem Lebensalter, sehr verschiedene Situationen. Auch ohne eine gezielte Entspannung fallen Ihnen sicherlich Ihre wichtigen Lebensstationen ein:
beginnend mit einem Ereignis vielleicht der letzen Tage,
ihr letzter Urlaub oder Weihnachten,
Ihr Job,
Ihre Hochzeit,
Ihre Kinder und vielleicht deren Geburt,
Ihre Schulzeit und der eine oder andere Klassenkamerad aus der Grundschule,
Ihre Eltern und Geschwister,
Situationen als Sie sechs, fünf oder vier Jahre alt waren und
ab dann wird es meistens schwieriger....
Ab diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Rückführung. Während Sie hier mit ihrem Wachbewusstsein an die Grenzen ihrer Erinnerungsfähigkeit stoßen, sind Sie in der Trance in der Lage, noch weiter zurück in der Zeit zu gehen. Es tauchen dann vor Ihrem inneren Auge z.B. Bilder aus Ihrer Zeit als Neugeborenes, als Baby auf dem Arm Ihres Vaters oder im Bauch Ihrer Mutter auf, oder sie erinnern sich vielleicht an Ihre Geburt oder an die Zeit vor Ihrer heutigen Inkarnation. Die Bilder gelangen ohne viel Mühe direkt vor Ihr inneres Auge und sie werden oftmals von intensiven Gefühlen begleitet. Genauso ist es möglich, dass Sie plötzlich etwas riechen, was so nicht im Raum ist, Sie ein anderes Körperempfinden haben, oder Sie in eine emotionale Stimmung von großer Freude oder Traurigkeit gelangen, für die Sie überhaupt keine Erklärung haben. Sie nähern sich Schritt für Schritt den Erinnerungen, die Ihr Seelenbewusstsein für diese Sitzung als wichtig und richtig erachtet.
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