A ls Dessert servierte der Kellner noch Schwarzwälder-Kirsch. Vom Wein war mir schon anders - dabei hatte ich nur 2 Gläser getrunken.
Ben fragte, ob wir noch ein Stück spazieren wollten. Das war eine gute Idee. Er entschuldigte sich kurz und ging bezahlen. Es dauerte nicht lange, bis wir das Restaurant verließen und Richtung Rheinpromenade spazierten.
Der Wein stieg mir in Kopf von daher war ich wirklich froh über die Abkühlung, die uns der doch kühle Oktoberabend brachte. Ich genoss die Ruhe und vor allem die Nähe zu Ben.
Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich da schon gesagt, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte.
Es wehte ein leichter Wind an der Promenade und es dauerte nicht lange, bis ich anfing zu frieren. Ben bemerkte es sofort und schlug vor, wieder zurückzugehen, damit ich mich nicht erkältete. Ich wollte noch nicht zurück. Nicht zum Auto. Das würde nur bedeuten, dass der Abend bald vorbei sein würde und das wollte ich einfach nicht.
Ich weiß nicht, ob es Zufall war oder ob Ben absichtlich meine Hand streifte, aber in diesem Augenblick verharrte ich und blieb einfach stehen. Ich wollte ihn berühren. Er blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu mir um. Er las in meinen Gedanken - ganz sicher. Denn genau jetzt trat er einen Schritt weiter auf mich und legte seine Arme um mich. Diese Umarmung war bisher das Highlight des Abends. Sein Duft machte mich verrückt. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und fühlte mich sicher. Es hätte nichts auf der Welt geben können, wo ich mich besser aufgehoben fühlen könnte. Ganz davon abgesehen, fror ich so auch nicht mehr so stark. Er streichelte mir über den Rücken und dann mit einer Hand über die Wange. Ich sah auf und Ben stockte. Aber ich wollte nicht, dass er aufhört. Ich wollte mehr. Ich sah ihm in die Augen und die schrien förmlich nach einem Kuss. Er verstand sofort und er gab mir vorsichtig einen Kuss auf den Mund. Mein Herz überschlug sich fast, als er mir noch einen gab. Schließlich lagen wir uns sehr leidenschaftlich küssend in den Armen. Ich konnte mich nicht von ihm lösen. So wie er hatte mich noch nie ein Mann geküsst. Es war für mich perfekt. Mir schoss nur noch in den Sinn, dass er mein Mr. Right sein muss.
Irgendwann löste er sich von mir und sagte, wir sollten besser langsam zurück zum Auto gehen. Es würde zu kalt werden. Ich nickte. Es war wirklich verdammt kalt geworden. Arm in Arm gingen wir zurück.
Ich bekam das Strahlen gar nicht aus dem Gesicht. Ich war so glücklich. Besser konnte es bald nicht werden.
Am Auto angekommen, öffnete er mir wieder die Tür wie ein Gentleman der alten Schule. Ich lächelte ihn an und fühlte mich überhaupt nicht mehr unsicher. Ich könnte mich vielleicht sogar dran gewöhnen. Auf der Autobahn hielt er meine Hand. Er sagte, dass er den Abend mehr als schön fand und er das sehr gerne möglichst bald wiederholen möchte. Da es genau das war, was ich auch wollte, antwortete ich, dass ich am liebsten ewig so weiterfahren würde. Er lächelte nur, als er anmerkte, dass er nur zwischendurch mal tanken müsste.
Viel zu schnell waren wir bei mir Zuhause angekommen. Was hätte ich dafür gegeben, wenn ich Ben noch hätte reinbitten können. Er stieg mit aus, nahm mich in den Arm und wir küssten uns nochmal. Er brachte mich zur Tür und wartete bis ich den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte. Zum Abschied gab er mir einen Kuss auf die Stirn und versprach, sich am morgigen Tag zu melden.
Ich sah ihn ins Auto steigen und wegfahren. Als er nicht mehr zu sehen war, war mir mit einem Schlag schlecht, weil mir das jetzt Sebastian in den Sinn kam. Ich wollte ihn nicht betrügen. Aber genau das hatte ich gerade getan. Ich wusste, dass ich eine schlaflose Nacht haben würde. Die Gedanken explodierten förmlich in meinem Kopf. Ich musste ihm reinen Wein einschenken, sonst könnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Gleich am nächsten Tag wollte ich ihm sagen, dass ich einen anderen Mann kennengelernt hatte.
Ich hatte keine Ahnung wie Sebastian es aufnehmen würde. Ein bisschen Angst hatte ich davor. Wir waren jetzt schließlich auch 5 Jahre zusammen und für ihn war alles bestens in Ordnung. Mein Magen krampfte sich bei dem Gedanken mit Sebastian zu reden, zusammen. Wie würde es danach weitergehen? Ich konnte schlecht hier wohnen bleiben...
Ich hoffte, dass er schon schlief. Jetzt wollte ich bestimmt nicht mit ihm sprechen. Eigentlich wollte ich wieder zurück in Bens Arm, mich an ihn schmiegen und an nichts weiter denken. Der Abend rotierte in meinem Kopf. Es war so schön gewesen. Ich schloss die Augen um die Bilder wieder und wieder durch den Kopf zu lassen.
Plötzlich fühlte ich mich allein. So allein wie ich es nie gewesen war. Ich brachte es nicht fertig, mich jetzt neben Sebastian ins Bett zu legen, sondern zog es vor, zu Flo ins Bett zu gehen. Alles andere empfand ich als falsch.
Ich sollte bei Ben sein, nicht hier. Bei dem Gedanken stiegen mir Tränen in die Augen. Es war der schönste Abend meines Lebens und zugleich auch der traurigste, weil ich Sebastian das Herz brechen würde.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.