Starke Durchfälle können dem Körper zu viel Flüssigkeit und Salze entziehen. Doch auch Verstopfung kann negative Auswirkung haben, vor allem für Menschen mit Divertikeln. Denn der harte Stuhl kann sich in den Ausbuchtungen sammeln und sich entzünden.
Generell ist hier auf eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung zu achten. Auch Bewegung und viel Trinken sind hilfreich.
Neben den akuten Zuständen können Durchfall oder Verstopfung auch oft chronisch werden und als Begleiterscheinung zu den Bauchschmerzen auftreten. Manchmal treten Durchfall und Verstopfung auch im Wechsel auf.
Menschen mit chronischen Beschwerden haben meist einen langen Leidensweg. Liegen trotz aller Arztgänge und Untersuchungen keine bestimmten Krankheiten oder organischen Veränderungen vor, so stellt sich oft ein Gefühl der Hilflosigkeit ein. In manchen Fällen ziehen sich chronische Bauchschmerzen über viele Jahre hinweg. Die Folge davon ist oft sozialer Rückzug. Man hat das Gefühl, Arbeit und/oder soziale und Freizeitaktivitäten nicht mehr zu schaffen. Viele fühlen sich von ihrem Umfeld nicht ernst genommen oder betrachten sich selbst für ihre Mitmenschen als Belastung. Häufige Krankmeldungen am Arbeitsplatz können ernste Auswirkungen auf das Berufsleben haben. Und Freunde und Bekannte ziehen sich oft zurück, wenn sie mehrmals eine Absage aufgrund der Bauchschmerzen bekommen haben.
Dazu kommt, dass akute Krankheiten oft viel „anerkannter“ sind als immer wiederkehrende Schmerzzustände. Häufen sich die Vorfälle über Wochen und Jahre, so stößt man oft auf Unverständnis. Man darf zwar mal krank sein, aber irgendwann hat man wieder zu funktionieren.
Stress und Probleme wirken sich selten günstig auf den Magen-Darm-Bereich aus. Andererseits können psychische Belastungen auch erst durch die Beschwerden entstehen. Wiederholt über einen längeren Zeitraum unter Schmerzen, Durchfällen usw. zu leiden kann sich verständlicherweise negativ auf die psychische Verfassung auswirken: Angst vor dem nächsten „Schub“ oder die Befürchtung, an einer schlimmen Krankheit zu leiden können sich in manchen Fällen bis hin zu einer Depression manifestieren. Dazu kann eine Palette an anderen Gefühlen kommen: Traurigkeit darüber, dass man schon wieder etwas Schönes versäumt hat, weil man wegen der Beschwerden daheim bleiben musste. Wut auf die Ärzte, die keine andere Diagnose stellen können oder Neid auf andere, die diese Probleme nicht haben und auch um zwei Uhr nachts ohne irgendwelche Folgen noch große Portionen essen können. Auch wenn sich Resignation einstellt, mit der Haltung, dagegen anzukämpfen habe ohnehin keinen Sinn, kann dies die Stimmung des Betroffenen erheblich drücken.
Gerade nach einem akuten Erlebnis, wie ein fruchtloser Arztbesuch oder ein Abend mit Bauchschmerzen, fällt es schwer, positiv zu denken. Warum gerade ich, fragt sich mancher und gerät ins Grübeln. Aus dieser Haltung wieder herauszukommen, fällt oft schwer. Das Thema Reizmagen/-darm bestimmt immer mehr das eigene Leben. Die Gedanken kreisen nur noch darum. Eine akute Schmerzattacke kann die Stimmung ziemlich runterziehen. Fühlt man sich zwischendurch wieder besser, kommt oft das Gefühl auf, das ganze sei nun endlich vorbei. Treten dann erneut heftige Beschwerden auf, wirkt das ernüchternd, oft erschrickt man darüber und fühlt sich die Zeit danach wie in einem Schockzustand.
All dies kann dazu führen, dass sich Betroffene zurückziehen und eine Depression bzw. ein Burn-Out-Syndrom entwickeln. Immer wieder an Schmerzen zu leiden, stellt für den Betroffenen enormen Stress dar. Erwiesenermaßen verarbeitet das Gehirn chronische Schmerzen genauso wie anderen Stress, beispielsweise im Beruf oder bei Problemen in der Beziehung. Kommen zu dem Stress durch Schmerzen noch andere Belastungen im Berufs- und/oder Privatleben hinzu, so sieht sich der Patient schnell am Rande seiner Kräfte. Erschöpfungs- und Angstzustände, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit und der Verlust der Lebensfreude drohen. Spätestens dann sollte man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es muss nicht gleich eine Psychotherapie sein, auch wenn die in vielen Fällen angebracht sein könnte. Auch eine multimodale Schmerztherapie bietet viele Ansätze, um das Leben wieder lebenswerter zu machen. Empfehlenswert ist auch die regelmäßige Anwendung von Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung .
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