Das eine Land ist anders als das andere, das eine Land ist meine Heimat, wie ich schon manchmal sagte, Heimat, das Heim, zu Hause und Ge-heim-nis, das Geheimnis das ich spüre, dort ist etwas da, das mir einflüstert, zuflüstert: „Du, ich kenn dich, ich liebe dich“ , ich kann das nicht übersetzen, denn der das sagt, ist hier nicht da, die Heimat ist verlassen. Ich bin jetzt im fremden Land, ich spüre, ich muss zurück, aber ich widersetzte mich, ich spüre eine Grenze im Leben wie im Tod, man sagt: „Nein, ich bleibe hier“, obwohl man spüren könnte, es ist gut dort, Heimat. Aber wir widersetzen uns, weil wir spüren, einmal wird das Land diesseits und jenseits Eins sein. Ich spüre schon, hier braucht es kein Sterben, kein Unrecht, kein Missverständnis.
Was ist das Tier, was ist im Traum ein Tier? Wenn man beispielsweise von einem Hund im Traum angegriffen wird, sagt man dann in der Traumdeutung: Hund bedeutet deine Art kausal zu denken, von Ursache und Wirkung. Wenn der Hund beißt, dann kennst du nur eine Ursache, du hast keine Sicht auf eine andere Seite. Wenn der Hund beißt, heißt es in der Traumdeutung der Kabbala: Die kausale Logik beißt dich, weil du spürst, du denkst es anders, du bist angegriffen, deine Art des Denkens hält dich gefangen im Kausalen, lässt deinen Blick nicht weiter gehen. Du siehst nur eine Ursache, eine Wirkung, dass es tausenderlei Ursachen immer sind, jeden Moment, du siehst nur eine, oder ein paar siehst du manchmal, aber alle kann man nicht sehen. Wenn man einfach im Fluss der Zeit weitergeht und keine Zeit hat alles zu betrachten, wenn man hätte, könnte man vielleicht – man kann so nicht sehen, nicht beurteilen [85A6 ].
Das Zeichen des Kreuzes ist in den Hieroglyphen die 400, das Zeichen der unendlichen Zeit, die die Zeit auflösen lässt. Man kreuzigt, nagelt den Herrn an die Zeit, damit er mit der Zeit wegfließt, uns nicht mehr stört. Dann kann man sagen: |› Damals im Orient, bei der Geburt von Jesus … da waren Rinder in einem Stall ... weit weg‹|. Kein Mensch macht es mit Absicht, in unserem Inneren scheint das andere gesiegt zu haben. Im Inneren scheint etwas zu sein, wodurch wir das sagen (es gibt psychiatrische Gutachten die bestätigen, dass der Mensch nicht so tut, wie er will). Wir nageln Christus fortwährend ans Kreuz. Das Tier steigt auf und wir sehen eine Welt, das Tier zeigt es (es spielt noch eine große Rolle). Was ist das Tier eigentlich? Das hebräische Wort für Tier ist ‹chajah› und bedeutet auch Leben, ‹chaijm› heißt auch Leben. ‹Chajah› ist ein weibliches Wort, ist auch ein Mädchenname (bedeutet `Leben hier´). Das Tier ist unser diesseitiges Leben! Das Leben, das bewusst ist und denkt es herrscht, aber es wird beherrscht, es ist ein Tier auch dort da – das Tier, das unser Leben beherrscht. Bei der Schöpfung, Gott erschafft die Tiere und auch Menschen, dort wird es zur lebendigen Seele (hebräisch ‹nefesch chajah› ). Die Übersetzung ist richtig, aber Tier wird mit Leben übersetzt. Wir sind deshalb im Leben manchmal auch animalisch, wir haben auch Triebe, die animalisch sind. Das Tier bringen wir Gott näher, hebräisch ‹korban› das Wort für Opfer bedeutet `näher bringen´. Wir sagen, die Existenz die wir hier aussäen, dieses Leben, bringen wir Gott näher. |›Wollen wir – vielleicht? Viele wollen gar nicht. Man findet sich ab mit dem Tod, mit dem Gesetz‹| . Darum sagt auch Paulus: Man ist schon tot. 146
11:9-10 Und Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname 3 Tage und einen halben und lassen nicht zu, dass ihre Leichname ins Grab gelegt werden. Und die auf Erden wohnen, freuen sich darüber und sind fröhlich und werden einander Geschenke senden; denn diese 2 Propheten hatten gequält, die auf Erden wohnten.
Diese Zeugen, diese 2 Propheten hier und dort quälen die Menschen, weil sie auf die Ewigkeit zeigen. Man will das töten, das große Zeichen, dieser `Wille zu töten´ bis das Zeichen von Christus kommt, den man tötet, weil er auf Ewigkeit zeigt. Wenn er sagen würde: |›Das Reich hier, das der Römer, wollen wir besiegen‹| – dann wären gleich alle begeistert, das wäre `in´. Wenn jemand in der Schlacht fällt, dann sagt man: |›Er ist tapfer gefallen im Gefecht des Feindes‹|. Wenn ich kämpfen wollte und die Sprache von der anderen Welt sprechen würde, das würde ärgern. Man ärgert sich wie das Kind im Menschen, es wird peinlich, ich schäme mich. |›Lieber wäre ich ein gescheiter, tüchtiger, erwachsener Mensch‹|.
11:11-14 Und nach 3 Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von Gott und sie stellten sich auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel auf die, die sie sahen. Und sie hörten eine große Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Steigt herauf! Und sie stiegen auf in den Himme l in einer Wolke 147 und es sahen sie ihre Feinde. Und zur selben Stunde geschah ein Erdbeben und der 10. Teil 148 der Stadt 149 stürzte ein; und es wurden getötet in dem Erdbeben 7000 Menschen und die anderen erschraken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. Das zweite Wehe ist vorüber, siehe das dritte Wehe kommt schnell .
Das sagt gleich, dass der Mensch mit seinem Wissen nur den Jesus ablehnen kann, er ist nicht böse im Sinne des Überlegens. Aus seinem Inneren kommt schon ein Verhalten, eine Art Vernehmen des Hörens, dass es schon abgelehnt werden muss! In dir lebt etwas, wodurch du es gar nicht verstehen kannst. Es fehlt etwas, es ist etwas da, das sagt: „Nein“.
11:15 Und der 7. Engel blies seine Posaune ; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel , die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Also es sieht aus, als ob es gut ist, obwohl wir spüren, dass etwas nicht stimmt.
11:19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. 150
Es scheint mit der Welt, im Leben doch nicht so zu sein, auch wenn wir alles `klar´ haben. Es bedeutet, wir selber erleben manchmal, wenn wir zurückschauen auf die Phasen des Lebens, dass diese Phasen untergegangen sind. So bin ich nicht mehr, ich kann das jetzt nicht mehr. Da spürt man, Welten sind untergegangen. Nicht nur äußerlich, innerlich hat sich manches getan. Es kommt eine neue Phase [84A5].
Die Frau, ihr neugeborenes Kind und der Drache; 12:1-11
Abbildung 7: Ausschnitt aus: Die Frau und der Drache von Albrecht Dürer, Apokalipsis cum figuris (1496-1498).
12:1-4 Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: Eine Frau mit einer Sonne bekleidet und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von 12 Sternen . Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qualen bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel und siehe ein großer roter Drache 151(Schlange, hebräisch ‹nachasch› 50–8–300 ), der hatte 7 Häupter und 10 Hörner und auf seinen Häuptern 7 Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil 152 der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde . Und der Drache trat vor die Frau , die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.
Hier ein Bild, das nicht im Erscheinenden ist, es ist im Ewigen, im Heiligen, aus dem `Nichtbewussten´, wie die Träume. Es kommt etwas, was wir nicht wissen. Eine Frau, die Welt, die erscheint, mater-iell hat eine Beziehung zu Mater, die Mutter. 153Was erscheint, will eine neue Welt durchbrechen lassen. Das Bild sagt hier: Im Namen, vom Engel, der von Jesu, der von Gott ... möchte das Erscheinende neu werden. Ein Kind, das ewig lebt, welches der Welt Versöhnung bringt, allen Liebe bringt. Hier ein Erscheinen in großer Not, weil sich dort etwas widersetzt. Der Drache, die Schlange, der Teufel, der Satan, erträgt nicht, dass Liebe sein kann. Liebe erweckt immer gleich Neid und Hass, auch das Kind im Menschen selbst, das Spontane (wie am Sinai „wir werden es tun und dann vernehmen”). 154
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