Ich möchte noch auf einen Punkt hinweisen, bei der Offenbarung steht mehrere Male, am Anfang, bei den ersten Versen und am Ende, bei dem letzten Kapitel auch, es steht immer: das alles ist nah, es geschieht bald – geschrieben vor so 1800 bis 1900 Jahren. Hat er gelogen, weil wir immer in Zeitbegriffen, Zeitmaßstäben denken? Es ist ja eine Heilige Schrift. Für mich ist bald, b e i m i r kommt es bald, dass ich es erleben kann – jetzt vielleicht! Es ist nicht so zu verstehen, dass ich so lange warten muss. Die Leute haben immer gewartet, Jahrhunderte. Wie oft hat man nach der Offenbarung prophezeit, jetzt kommt das und das, die Katastrophen, a ber es kam nichts, weil man nicht sah, es ist bald da.
Johannes hörte es vom Engel, von Jesu, von Gott, er hörte: Es ist bald da, es ist nah, ihr werdet noch alles erleben , dieses Geschlecht. Das Geschlecht ist schon längst verschwunden, zum Teil in den Katakomben, die inzwischen mit dem Bulldozer weggenommen wurden, alles weg, inzwischen verpulvert, zu Staub zerfallen – und doch nah, ihr werdet es noch erleben. Das heißt dann doch, wenn wir das so lesen, dass wir zumindest fragen könnten, was bedeutet das „nah“, es ist bald da, was kann das für uns sagen? War das damals ein bisschen ein Irrtum?
Die Bibel, nehme ich an, als Wort Gottes, kann keinen Irrtum machen. Es kann nur sein, dass wir falsch schauen, eine falsche Brille aufhaben, eine dunkle Brille haben, es nicht sehen können – aber es kann nicht falsch sein. Es ist wichtig, dass wir die Frage stellen, was bedeutet das „nah“, dieses „bald“ in unserem Leben? Dass jeder Mensch es erleben kann, die Konfrontation mit dem Ewigen, nicht nachher, wenn die Zeit weitergeht, sondern bald und nah heißt j e t z t, dass ich es erlebe. Die Konfrontation mit der Ewigkeit kann ich als Mensch jetzt erleben, ich kann die Ewigkeit in mir spüren und eine Art Glück erleben, das vielleicht der andere nicht erahnt, dass es existieren kann. Der sagt schon: |›ganz nett, ganz schön‹| – ich sag dann „ganz nett, ganz schön und doch stirbst du“, immer sag ich das, nicht frech, als Beleidigung, wo sind wir in hundert Jahren? Ich möchte gerne, dass wir nicht genau so sehen wie jetzt, sondern dass wir klar sehen, dass wir wissen wer wir sind. Die Zeit lässt das nicht zu, und die Gesellschaft lässt das nicht zu. Ein paar Leute kenne ich ein bisschen, man denkt, man kennt sie gut, ich kenne mich selber wenig, geschweige dann die anderen Leute. Also, ich glaube, eine Konfrontation mit der Ewigkeit täte uns allen sehr gut, und ich möchte die Offenbarung so erzählen, dass sie immer hinweist auf diese Schlusskapitel, diese Auferstehung die immer da ist. Nicht so als Trost, sondern real, es ist so beschrieben wie das Wort Gottes, Heilige Schrift [85A4 ].
Die Bibel, als Wort Gottes, spricht den Menschen mit seiner persönlichen Beziehung an ... Offenbarung, etwas, was sich verborgen hat, offenbart sich. `Verborgenheiten´, welche durchbrechen, eine Explosion, ein Geheimnis, es ist nicht berechenbar in seinem Durchbruch … es sagt mir zumindest den Sinn des Lebens, den Sinn der Welt, den Sinn vom Guten und Bösen in der Welt (etwas was sich zurückgezogen hat, siehe Pfingsten und die Offenbarung am Sinai). 39Wie am Sinai, die ganze Erde scheint unterzugehen, mit Beben und Feuer, dann offenbart sich etwas Unerwartetes, es scheint auch ein Zorn dabei zu sein. Man hat nie verstanden, welches Geheimnis es gibt, jetzt werde ich es euch offenbaren. Und jetzt, das letzte Buch der Bibel mit den Offenbarungen, die der Johannes dann bekommt, wir spüren, am Ende kann vielleicht etwas offenbar werden, am Ende sollte es ja nicht verborgen bleiben. Aber dennoch denken die meisten Menschen, wenn man von der Offenbarung spricht an Apokalypse, es verbreitet auch Angst und Schrecken, man denkt an schreckliche Wesen, die Tiere, die apokalyptischen Reiter, man will es nicht wissen. Man bedenkt nicht, dass am Ende dieses Buches dann alles da ist, auferstanden, eine neue Welt ist da, mit den gleichen Menschen. Der Schrecken ist so groß, dass man das Ende vergisst, vergessen mag.
Eine Offenbarung bedeutet, dass eine Verborgenheit, die immer verborgen ist, auf irgendeine Weise sich dann doch offenbaren kann. Offenbarungen gelten für uns nur in der Zeit, in der Zukunft. Wenn man bedenkt, dass den tausenden Generationen niemals was offenbart wurde, so könnte man sich fragen: … Ist es Unrecht, dass es nur am Ende kommt? … Alles vergeht in der Zeit, nichts ist ewig in unserer Zeit, wozu war das alles? … Wenn man die Bibel `falsch´ liest, sagt man: |›Dann kommt plötzlich einmal der Erlöser‹|…
Herr, Herrschen, Allmacht, im Hebräischen ist Herr identisch mit `Sein´, hebräisch ‹howe›: Es ist die Gegenwart, die alles enthält, Vergangenheit – Zukunft. … Gott gibt seinen Namen, das Sein ist vollkommen, alles ist komplett. Der Messias ist nicht `der einmal kommen wird´. Die Welt ist vor der Schöpfung so, dass er schon da ist! Das Vergangene, auch Gegenwart und Zukunft ist im Heiligen Geist einbezogen. Wenn wir große Freude haben, so sagen wir auch, man hat die Zeit einfach vergessen. Die Zeit ist im Evangelium identisch mit dem `Wasser´. 40Wir sind dann aus dem Wasser, der Zeit, herausgefischt, dann mit Gott zusammen – jenseits der Zeit, die Zeit ist dir Untertan, die Zeit ist ein `Geschöpf´, ein Geschenk Gottes, die Zeit einschenken.
Die Sünde wider den Heiligen Geist wird nicht vergeben, 41nicht in Ewigkeit, alle anderen Sünden werden vergeben. Christus lebt unter uns. Wenn ich jedoch das Wort Gottes zeitlich sehe, so sag ich: |›Moses, Abraham waren damals … sehe ich nicht in der Gegenwart‹| … Gerade in der Gegenwart kann man sündigen. Wir leben von der Quelle her, aus dem Heiligen, sie schenkt uns Leben, nährt uns, labt uns mit Leben – wir können dann loben. Wir nehmen das nicht ernst … Wir sind Lügner und Heuchler, wenn wir Gott nicht in uns haben. Liebe gibt allen recht, mit Liebe ist alles nahe. Das Ende der Tage ist nicht weit weg – der jüngste Tag ist IMMER der Moment JETZT, nun! Wir sagen spielerisch immer: |›Dann am jüngsten Tag werden wir uns verstecken, in einer Höhle ... ich habe jetzt keine Zeit, die sollen selber sehen, wir machen schon genug‹| … es ist eine Art Gott-Vergessenheit und eine Gott-Verlassenheit wenn man so spricht . Ich möchte die Offenbarung im JETZT besprechen, dass wir die Offenbarung erleben. … Auch das Vergangene hatte diese Offenbarung jetzt, auch bei Johannes war es jetzt. … Die Dreiheit, das Gleichgewicht: Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft ist zu einer Einheit verbunden. … Es gibt eine Beziehung zwischen Johannes der Offenbarung und Johannes dem Täufer :
6 Monate vor der Geburt Jesus war Johannes der Täufer. 42Johannes ist ein hebräischer Name. Sem und Japhet, die Söhne Noahs, beide bedecken die Blöße des Vaters mit dem Mantel den sie tragen, damit werden beide `verbunden´. 43Japhet ist `der Griechische´, der Sohn ist Jawan, wie Jona, Johann, hebräisch ‹jo-chanan› bedeutet `der Herr ist Gnade´. Es gilt nicht das Gesetzmäßige, nicht Bestrafung – meine Freude ist Gnade zu schenken. Was er erzählt, erzählt er unter Gnade. Sogar der Antichrist, Superteufel, sogar hier spürt man, wenn das Gesetz 44gilt, kann Gott den Tod durchbrechen – Gnade … Als Jesus stirbt „Vater, in Deine Hände empfehle ich meinen Geist“ (Lk 23:43). Ich kann auch nach Gesetz nur den Tod sehen. Glauben kann man alles, Gott, Ewigkeit, Auferstehung – |›habe ich nie gesehen‹| … Glauben ist schweigen, still, du und Gott allein … Glauben ist eine persönliche Sache und gleich wie er gerade ist, es ist mit dir einmalig, nicht uniform. In meinem Nichtbewussten, im Ewigen, da glaubt es sich von selbst, aber im Zeitlichen kann man nicht einmal das `Ja´ einhalten … Die Offenbarung des Johannes kann niemals so sein, dass man Angst haben soll. Der Name enthält schon die Gnade, die ganze Geschichte wird im Zeichen der Gnade erzählt. Sonst käme dort ein anderer Name, es hätte ja auch im Namen des Richters geschrieben sein können. Der Name Daniel bedeutet, Gott ist mein Richter , man könnte dann Angst haben, muss man aber nicht, Richter bedeutet auch richten, reparieren … Aber Johannes, der Elisabeth verkündet wurde, bevor Jesus geboren ist, durch Johannes gibt es die Verkündung: Die Welt ist in der Zeit gar nicht so nett, wie es aussieht, aber es kommt dann einer … Es ist auf der anderen Seite des Kreises, 6 Monate im Jahreszyklus, genau auf der `anderen´ Seite, aber er kommt und verkündet, Gnade ist da [84A1]. 45
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