Impressum Impressum Texte: © Copyright by Nicole Fünfstück Pseudonym: Jessie Coe Umschlag: © Copyright Florin-Sayer-Gabor- www.100Covers4you.com Bild 1: StockSnap Foto: Nicole Fünfstück Lektorat: SchriftWerk Jona Gellert Verlag: Nicole Fünfstück c/o autorenglück.de Franz-Mehring-Str. 15 01237 Dresden post@nicole-fuenfstueck-schreibt.de www.nicole-fuenfstueck-schreibt.de
2019 • Nebel
2019 • Abwechslung
2019 • Muskelkater und Whisky
2435 • Auf der Erde – Testlauf
2435 • Auf der Erde – Die Distel
2019 • Wandertag, vier Monate später
2019 • Wurmlöcher und verbrannte Pizza
2435 • Auf der Erde – Damals
2435 • Auf der Erde – Der Troll in der Truhe
2019 • Das Spiel
2019 • Heiß und kalt
2019 • Liebe, ganz offiziell
2435 • Auf der Erde – Erinnerungen
2435 • Auf der Erde – Abflug
2019 • Entfesselt
2019 • Die Ruhe nach dem Sturm
2435 • Heimat II – Sonnig bis tödlich
2019 • Das Spiel geht weiter
2019 • Spuren im Schnee
2435 • Heimat II – Ungeplant
2019 • Die Zeit zwischen den Jahren 1
2435 • Heimat II – Notlösung 1
2019 • Die Zeit zwischen den Jahren 2
2435 • Heimat II – Notlösung 2
2019 • Entführt
2435 • Zukunft
Ankunft
Alter ist nur eine Zahl
Tammes
Der Preis der ewigen Jugend
Gekaufte Zeit
Es war einmal und wird geschehen
Tammes
Was in der Zukunft geschah
Mooskätzchen
Neue Wege
Und es ward Nacht
Dunkel
Aufbruch
Ghnan und Skierz
Präventivschlag
Entliebt
Zeit zu reisen
Alles oder nichts
Und über uns die Sterne
Epilog
Impressum neobooks
Jessie Coe
Highland Love
Eine Liebe durch Raum und Zeit
Impressum
Texte: © Copyright by Nicole Fünfstück
Pseudonym: Jessie CoeUmschlag: © Copyright Florin-Sayer-Gabor-
www.100Covers4you.com
Bild 1: StockSnap
Foto: Nicole Fünfstück
Lektorat: SchriftWerk Jona Gellert
Verlag: Nicole Fünfstück
c/o autorenglück.de
Franz-Mehring-Str. 15
01237 Dresden
post@nicole-fuenfstueck-schreibt.de
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2019 • Nebel
Ich lag mit geschlossenen Augen im Bett und stellte mich tot. Es war mit Sicherheit viel zu früh zum Aufstehen, aber die Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirrten, forderten Aufmerksamkeit. Die Uhrzeit war ihnen dabei vollkommen egal.
»Weiterschlafen, weiterschlafen« , suggerierte ich mir lautlos und hielt den Atem an, als vor der Schlafzimmertür kurz darauf Mister Muhs Miauen ertönte. Mein Kater verfügte über ein inneres Radar, bemerkte sofort, dass ich wach war, selbst wenn ich mich nicht bewegte, und forderte Futter. Weiterschlafen fiel somit aus. Ich öffnete vorsichtig die Augen, streckte mich, kuschelte mich aber noch einmal tiefer in mein Federbett. Der Kater nahm mir das übel und wurde lauter. Alter Miesmacher!
Als er anfing, sich zusätzlich unter der Schlafzimmertür durchzugraben, gab ich auf. »Nervbacke, du hast gewonnen!«
Ich stand seufzend auf und ging zum Fenster. Vor der Schlafzimmertür grummelte der Kater weiter vor sich hin. »Man könnte meinen, du bist kurz vorm Verhungern«, antwortete ich ihm. »Du tust so, als hätte ich dich seit Tagen nicht gefüttert, aber glaube mir, du stirbst nicht, wenn du noch ein paar Minuten wartest.«
Das Maunzen des Katers klang jetzt empört, zumindest kam es mir so vor. Ich grinste. Schade, dass ich mit Mister Muh zwar sprechen, aber nichts besprechen konnte. Manchmal fragte ich mich, ob meine Entscheidung, als Single zu leben, die richtige war. Allerdings nur selten, ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt und wenn ich ehrlich war, machte es mir Spaß. Ich zog die dicken, blauen Vorhänge zurück. Wow! Draußen schien die Sonne. Schottland pulsierte zwar zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter vor Energie, aber bei Sonnenschein war es geradezu magisch. Schon bei der ersten Schottlandreise war mir klar gewesen, dass ich das Land irgendwann zu meiner Wahlheimat machen würde. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Eine unerwartete Erbschaft und einer meiner Romane, der zu einem weltweiten Bestseller geworden war, hatten es möglich gemacht. Ich war immer noch weit davon entfernt, reich zu sein, aber für mein weißes, zweistöckiges, mit zwei Schornsteinen bestücktes Cottage hatte es gereicht. Es lag an einem Berg und war etwas vom Dorf entfernt, aber doch in Sichtweite der Nachbarn, was in den Highlands schon fast intime Nähe bedeutete. Was mich aber letztendlich zum Kauf bewogen hatte, war der atemberaubende Blick auf das Loch Leven, das sich direkt vor meiner Haustür befand.
Gedankenverloren betrachtete ich den kleinen, terrassenförmig angelegten Garten, der sich hinter meinem Cottage, an den Fuß des Berges schmiegte. Die bunten Wildblumen leuchteten im Sonnenschein und ich überlegte kurz, ob ich draußen frühstücken sollte. Ein Blick auf das Thermometer ließ mich die Idee verwerfen. Ich schlüpfte in Hausschuhe und Bademantel. Schottland im Sonnenschein hieß nicht, dass es morgens auch warm war. Selbst im Sommer fiel die Nachttemperatur oft bis kurz über den Gefrierpunkt. Trotzdem war das Wetter zu schön, um im Haus zu bleiben. In Schottland leben hieß die Sonne ausnutzen, wann immer sie schien. Ich beschloss, nach dem Frühstück wandern zu gehen. Vielleicht löste sich dabei der Knoten, der mich davon abhielt, das Manuskript zu beenden. In den Highlands unterwegs zu sein, gab mir das Gefühl von Freiheit und Verbundenheit mit der Natur und ich konnte außerdem meinen Gedanken freien Lauf lassen. Inzwischen hatte ich die Umgebung auch so weit erkundet, dass ich mich nicht mehr ständig verlief. Kleine Markierungen an Bäumen, Aussichten auf das Tal und seltsam geformte Steinformationen hatten sich mir eingeprägt und waren zu meinen Wegweisern geworden.
Ich trat aus dem Zimmer und verhinderte dabei mit dem Fuß, dass der Kater im Gegenzug darin verschwand. So sehr ich ihn liebte, Tiere gehörten für mich nicht ins Schlafzimmer. Zumindest keine mit Fell und mehr als zwei Beinen. Ich grinste. Es war schon eine Weile her, seit sich in dieser Hinsicht etwas getan hatte. Vielleicht war es eine gute Idee, mal über das Wochenende nach Edinburgh zu fahren. Mit Sicherheit war die Auswahl an attraktiven Junggesellen dort größer als hier im Dorf.
Ich verschwand, gefolgt von Mister Muh, im Bad, zog mich an und ging anschließend die Treppe hinunter in den Wohnraum. Unter die Treppenstufen hatte ich bei den Renovierungsarbeiten eine amerikanische Küche integrieren lassen. Außer einer L-förmigen Küchenzeile gab es eine Insel mit Unterschränken, Schubladen, der Spüle und einem niedrigen Regalbrett mit dem Napf des Katers. Auf der anderen Seite des Raums befand sich das Wohnzimmer. Mein ganzer Stolz war der Originalkamin aus dem 18. Jahrhundert. Ich ging zur Kücheninsel und Mister Muh folgte mir. Dabei machte er ein Geräusch, das wie eine Mischung aus Miau und Muh klang und ihm zu seinem Namen verholfen hatte.
»Geht los, Kleinster.« Ich nahm seinen Napf, wusch ihn aus und füllte ihn neu. Während der Kater glücklich fraß, deckte ich den rustikalen Holztisch, der mir in einem Möbelhaus in Edinburgh sofort ins Auge gefallen war und ein großes Loch in meine Ersparnisse gerissen hatte. Doch er war jeden Cent wert. Die bequeme Sitzbank mit den dicken Kissen auf der einen Seite des Tisches gehörte zu meinen Lieblingsleseplätzen. Wenn ich Wasserkocher und Tee strategisch günstig auf der Küchenzeile platzierte, konnte ich mir Tee kochen, ohne von der Bank aufstehen zu müssen. Und der »Mudroom«, ein kleiner Raum mit Schuhbank, Heizung und Kleiderhaken, der sich direkt hinter der Eingangstür befand, verhinderte, dass ich im Zug saß. Selbst wenn die Haustür geöffnet wurde, schirmte die mit einem Glaseinsatz versehene Tür des Mudrooms die Kälte ab.
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