Philip Matyszak - Legionär in der römischen Armee

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Weltreiche erobern leicht gemacht! Was Legionäre wissen müssen
Wie groß muss ich sein, um Soldat im römischen Heer werden zu können? Wie schwinge ich ein Schwert? Wie überlebe ich einen Feldzug und wie verhalte ich mich, wenn Rom meine Legion mit einem Triumphzug ehrt?
Berufliche Entscheidungen wollen gut überlegt sein: In diesem etwas anderen Buch über Soldaten im alten Rom erfahren Sie alles Notwendige für eine erfolgreiche militärische Karriere im römischen Kaiserreich!
– Witzig und informativ: Römische Geschichte, lebendig präsentiert!
– 20 Jahre Dienst: Die Stationen vom jungen Rekruten bis zur wohlverdienten Pensionierung
– Wo Sie mit den richtigen Beziehungen hinkommen: Dienstgrade in der römischen Armee
– Die Rache der römischen Bürokratie: Umgang mit Deserteuren, Sklaven und Verbrechern
– Wie Sie sich im Kampfgetümmel nicht blamieren: Die Waffen eines LegionärsSoldatenleben im alten Rom: So unterhaltsam kann ein Geschichtsbuch sein!
Von der angemessenen Kleidung auf dem Schlachtfeld bis zu Waffenkunde und den Unterschieden zwischen den Legionen: Mit diesem Ratgeber passiert Ihnen auch im größten Schlachtengetümmel kein peinlicher Fauxpas! Lernen Sie, wie man ein Katapult abfeuert und wie sie Berber und Pikten unterscheiden können – sie werden es für ihre Karriere im römischen Heer benötigen.
Der Historiker Philip Matyszak nimmt seine Leser mit auf eine Zeitreise in die Militärgeschichte – ein Buch, das in keinem Marschgepäck fehlen sollte!

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VIII Augusta. Diese altgediente Legion zählt zu den Geheimtipps der Armee. Wie die VII Claudia ist sie eine ehemalige Legion Caesars und steht im Moment in Argentoratum (Straßburg). Einigen Leuten geht der Gedanke vielleicht gegen den Strich, dass die Verantwortlichen für ein gesamteuropäisches Imperium kaum etwas tun, außer die gallische Küche und den guten Wein zu würdigen, aber andere denken sich, dass das für Ruhe und Frieden dieser Zeiten ein sehr vernünftiger Preis ist.

IX Hispana. Das inoffizielle Motto der Legion ist „Kein Wort über Boudicca!“. Von der britischen Kriegerkönigin hat diese Legion während Boudiccas Aufstand 60–61 n. Chr. kräftig Dresche bezogen und ein paar Veteranen der feinfühligeren Sorte fallen angeblich beim Anblick blauer Waid-Tätowierungen immer noch in Ohnmacht. Der aktuelle Hauptfeind der Legion ist das Rheuma, Ergebnis der britischen Nässe. Da Frieden auf der Insel herrscht, ist die Garnison von Lindum (Lincoln) nach Eboracum (York) verlegt worden. In gut 20 Jahren wird die Legion so geräuschlos aus Britannien abgerufen werden, dass sich viele fragen, was mit ihr passiert ist, und so wird sie als „die verschollene Legion“ Legende werden.

X Fretensis. Nach einem Weg rund ums östliche Mittelmeer steht diese Legion jetzt in Hierosolyma, der Stadt, die die Römer nach der Rebellion 66–68 n. Chr. auf den rauchenden Trümmern von Jerusalem erbaut haben. Ein guter Posten für dickfellige Typen, denen es nichts ausmacht, wenn die Einheimischen hinter ihnen ausspucken. Titus, der General von damals, brachte es immerhin zu einer jüdischen Prinzessin als Freundin. Die Besatzungstruppen sollten lieber nicht mit so etwas rechnen, aber sicher ist ihnen auf jeden Fall das volle Mitgefühl des Kaisers. Traians Vater hat hier nämlich während des Aufstands eine Legion befehligt, also weiß Traian, womit es die Soldaten zu tun haben.

X Gemina. Ursprünglich eine von Caesars Legionen (und auch eine, die 55 v. Chr mit ihm die Invasion in Britannien durchführte); für die Bürgerkriege stellte der Triumvir Lepidus sie neu auf, aber sie übertrug ihre Loyalität rasch auf Augustus. Nach einer erholsamen Runde in Spanien hat sie sich in Noviomagus (Nimwegen) im Rheinland wiedergefunden. Eine gute Wahl für alle, die gern mit Holz arbeiten, denn die Legion kämpft momentan mit Säge und Hacke, um Kastelle und Gräben entlang der Grenze zu errichten.

XI. Offiziellist das eine weitere Claudia Pia Fidelis, tatsächlich eher ein anonymes Arbeitstier unter den Legionen. Von ihrer Garnison in Vindonissa (Windisch in der Schweiz) zog sie westwärts, um Vespasian mit auf den Thron zu setzen und um mit dem Schlamassel fertigzuwerden, den der Verrat der Macedonica, der XV Primigenia & Co. im Jahr 70 hinterlassen hatte. Die Legio XI, gegenwärtig auf dem Balkan, wird wahrscheinlich den Garnisonsdienst in Pannonien übernehmen, wenn die angreifenden Legionen nach Dakien eingedrungen sind.

XII Fulminata (die Donnerkeile). Eine Legion, die hinter den Erwartungen, die ihr Blitzsymbol weckt, klar zurückbleibt. Ihre Soldaten verpatzten die Eroberung Armeniens 62 n. Chr. und ergaben sich den Parthern, anschließend steigerten sie sich noch und verloren ihren Adler 66 n. Chr. an jüdische Rebellen. Nachdem sie eine gewisse Zeit im Osten von Kappadokien (in der Türkei) verbracht und gehofft hat, dass ihr nichts Gefährliches über den Weg läuft, ist diese Legion nach Osten an den Euphrat verlegt worden.

XIII Gemina. Noch eine Gemina, diesmal mit einem Löwensymbol. Ihr größter Moment war es, als sie mit Caesar den Rubikon überschritt und die Bürgerkriege von 49 v. Chr. lostrat. Nach ihrer Umbildung durch Augustus ist die Legion seitdem fast ausschließlich im Donauraum stationiert gewesen. Für kurze Zeit zog es sie einmal nach Italien, wo sie Seite an Seite mit der VII Claudia darum kämpfte, Vespasian 69 n. Chr. zum Kaiser zu machen, aber grundsätzlich sind ihre Angehörigen die Dakerjäger par excellence.

XIV Gemina. Spezialität: Aufstände niederschlagen. Diese Legion nahm an der Invasion Britanniens 43 n. Chr. teil. Weil sie 61 n. Chr. Boudicca besiegte, wurde sie Neros Lieblingskind und erhielt zur Belohnung den Titel „Martia Victrix“. Nach Germanien verlegt, half sie beim Wiederherstellen der Ordnung nach dem Aufruhr von 70 n. Chr. Das einzige Mal, dass sie sich die falsche Seite aussuchte, passierte ihr, als sie die Kaiserträume des aufständischen Statthalters Saturninus 89 n. Chr. mittrug. Zurzeit wird sie nach Vindobona (Wien) verlegt, obwohl sich einige Abteilungen auf eine Teilnahme am Dakerfeldzug vorbereiten.

Gnaeus Musius der mit 17 zu den Legionen ging und mit 32 nach 15 Dienstjahren - фото 9

Gnaeus Musius, der mit 17 zu den Legionen ging und mit 32 nach 15 Dienstjahren starb. Er war der Adlerträger der Legio XIV Gemina und zeigt stolz die Symbole auf seinem Schild, sein Feldzeichen und die Torques, die man ihm verliehen hat. Den Grabstein hat ihm sein Bruder, ein Zenturio, errichtet. (CIL XIII 6901, Mainz)

Der Eber der Legio XX Der Eber war ein gallisches Feldzeichen aber die Form - фото 10

Der Eber der Legio XX. Der Eber war ein gallisches Feldzeichen, aber die Form des Tonstücks, auf das er geprägt ist, verrät, dass dies ein Dachziegel-Antefix aus der Legionsbrennerei ist, das den Wind daran hindern soll, unter die gewölbten Dachziegel der Kasernen zu dringen.

XV Apollinaris. Die Apollinaris, benannt nach Apollo, dem Schutzgott ihres Gründers Augustus, kommt aus Carnuntum (Deutsch- Altenburg/Petronell) im Gebiet um Vindobona, in das die XIV Gemina gerade einrückt. Die XV Apollinaris hat im jüdischen Aufstand harte Kämpfe miterlebt und bereitet sich nun vielleicht darauf vor, die Parther auf die Probe zu stellen – falls nicht doch die Daker zuerst das Vergnügen mit ihr haben.

XVI Flavia Firma. Man kann nur hoffen, dass die „standhafte flavische“ Legion, noch ein Opfer des Desasters von 70 n. Chr., sich besser hält als in ihrem früheren Leben unter der Bezeichnung XVI Gallica, die sang- und klanglos vor dem Feind kapitulierte. Die neuformierte Legion wurde in Syrien stationiert – und hat den begründeten Verdacht, dass Vespasian diese Verbannung als Strafe für ihre hauptsächlich gallischen Soldaten gedacht hat. Sie wird Gelegenheit haben, im anstehenden Dakerfeldzug ihren Ruf zu verbessern.

XX Valeria Victrix. „Die siegreiche, mannhafte Legion“ ruht sich inzwischen nach einem erfolgreichen Feldzug gegen die Kaledonier auf ihren Lorbeeren aus. Sie stellt ein Drittel der britischen Legionen dar (Britannien hat im Verhältnis zu seiner Größe eine stärkere Garnison als jede andere Provinz im Reich, Judäa inklusive, und das will was heißen), hat einen guten Ruf und keine Kämpfe in Aussicht. Sie wird wohl noch eine Weile in Britannien bleiben.

XXI Rapax. Die „Räuberischen“ unterstützten Vespasian erfolgreich 69 n.Chr. und setzten dann 89 aufs falsche Pferd, als sie bei einem Aufstandsversuch, der ihren Provinzstatthalter Saturninus zum Kaiser von Rom machen sollte, spektakulär erfolglos waren. Seitdem sind sie wie vom Erdboden verschluckt, und Gerüchte erzählen von ihrer Auflösung oder dem Untergang der gesamten Legion in Pannonien.

XXII Deiotariana. Hat die Besonderheit, ursprünglich nichtrömisch zu sein, weil sie aus zwei vom Galaterkönig Deiotaros aufgestellten, nach römischem Muster organisierten Legionen gebildet wurde. Diese Streitmacht war eine so erfolgreiche Kopie der römischen, dass Augustus sie zu den echten schlug. Wie die VII Gemina/Hispana hat sich auch die Deiotariana nicht weit von ihrem Geburtsort entfernt und poliert zurzeit wie die III Cyrenaica ihre Anti-Krawall-Technik in Alexandria auf.

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