Der Begriff „neurotisch“ verweist auf die innere Lebensgeschichte eines Menschen. Das umfassende Neurosekonzept, das den Menschen ganzheitlich betrachtet (psychodynamische Faktoren, Erlebens-und Verhaltensmöglichkeiten), entstammt der Psychoanalyse.
Die Psychoanalyse berücksichtigt das Unbewusste (Unterbewusstsein), die Psychodynamik (unbewusste, verdrängte Triebimpulse und emotionale Grundbedürfnisse [Freud]) und psychische Instanzen eines Menschen (seelische Reifungsprozesse, Drei-Instanzen-Modell [Freud]).
Konflikte im Gehirn entstehen durch mindestens zwei sich widersprechende Tendenzen, die in Folge ihrer Unvereinbarkeit innere Spannungen und auch Ängste auslösen können. Jeder kennt diese innere Anspannung. Wichtig ist, damit umgehen zu können und Resilienz aufzubauen ( Kapitel 1.5
). Dafür benötigen wir Bewältigungsstrategien.
Abwehrmechanismen entstehen, wenn unbewusste Konflikte die bereits verinnerlicht sind durch aktuelle Situationen und Geschehnisse reaktiviert werden. Es wird versucht, Angst und Spannungen abzuwehren.
Ein Abwehrmechanismus wäre zum Beispiel die Verleugnung oder Verdrängung des Geschehenen oder des Zustandes.
Alarmsystem im Gehirn und seine Auswirkungen auf Körper und Seele :Über Reize, die unser Bewusstsein erreichen, werden im limbischen System Alarmsignale an die Nebennierenrinde gesendet. Dort werden Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, die wiederum in Körper und Seele Alarmreaktionen auslösen. Blutdruck, Puls, Blutzucker, Muskelspannung und Immunsystem können sich verändern und Stress, Unruhe, Angst und Panik auslösen.
Menschen mit psychischen Störungen haben häufig auch mit Ängsten zu tun. Die Symptome sind dabei sehr unterschiedlich. In manchen Fällen zeigt sich im Leben zuerst die Angst, und darauf folgt die psychische Störung. Dies kann jedoch auch umgekehrt verlaufen. Dabei verstärkt die Störung die Ängste. Angst kann in verschiedenen Formen auftreten und sich entsprechend verschlimmern und einprägen. Manche Betroffene beschreiben die Angst als unerträglich und entwickelten Zwänge und Phobien, um diesen unerträglichen Zustand loszuwerden oder nicht mehr erleben zu müssen. Angst wird häufig in ein bestimmtes Verhalten umgeleitet (Freud, 1923), und es entstehen Zwänge und Verhaltensauffälligkeiten, die sich wiederum auf das Sozialverhalten auswirken können. Ein auslösender kritischer interner oder externer Reiz wird wahrgenommen, und es entsteht ein Gedanke, der zu Angst führt.
Dies führt wiederum zu physiologischen Veränderungen und körperlichen Empfindungen (Teufelskreis–Modell der Angst, Schneider und Margraf, 1998).
Abbildung 2:
Karl Mayer, Neurologie Psychiatrie Heidelberg:
http://www.neuro24.de/panikorgane34.jpg
Menschen mit Traumatisierung leiden sehr oft unter Angstzuständen, deshalb ist der Zusammenhang von Trauma und Angst nicht außer Acht zu lassen.
Traumatisierende Erlebnisse können auch schon pränatal stattfinden und für eine negative Entwicklung der Psyche verantwortlich sein. Häufig kommt es bei Menschen mit Angstzuständen zu Depressionen.
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