Thomas Häring - Mythos, Pathos und Ethos
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Das Ende einer Ähra
Ach ja, es hätte alles so schön werden können. Im Grunde war die CSU Ende September 2007 nichts Anderes als eine Familie, die ihren verwirrten Opa ins Altenheim brachte. Der war in den letzten Jahren immer anstrengender und zu einem richtigen Haustyrann geworden, der nur noch auf sein Pflegepersonal gehört und die Familienmitglieder weitestgehend ignoriert hatte. Damit dem Alten der Abschied nicht gar so schwer fiel, hatte man am 28.09.2007 noch schön brav Geburtstag mit ihm gefeiert, sogar eine alte Bekannte, die deutsche Bundeskanzlerin, war extra angereist, um dem Opa noch ein paar nette und spöttische Worte mit auf den Weg ins Heim zu geben. Die Devise lautete also mittlerweile nicht mehr "Heim ins Reich", wie beispielsweise bei den Sudetendeutschen, zu denen die Ehefrau des verkalkten Greises gehörte, einst üblich, sondern "reich ins Heim" und das sollte dem Sträuber-Opa auch gelingen. Damit ihm der Abschied von der Macht nicht gar so schwer fiel, entschied die große Familie, dem Alten als Dank für 14 Jahre einen motorisierten Rollstuhl zu schenken.
Allerorten war die Erleichterung groß, daß man sich die Reden des Sträuber bald nicht mehr live anhören würde müssen, doch sein Nachfolger als CSU-Parteichef machte da wenig Hoffnung auf Besserung. Zwischen drei Persönlichkeiten hatten sich die Delegierten entscheiden dürfen und sie wählten die sicherste Variante. Merlin Zuber wurde neuer Parteichef und seine erste Rede in jener Funktion ließ Schlimmstes befürchten. Nicht daß man sich auf einmal den Egmont zurückgewünscht hätte, so schlimm war der Sprechdurchfall vom Zuber dann doch nicht gewesen, aber Begeisterung sah definitiv anders aus. Den Feehoffer hatte man nicht wählen können, weil der ein außereheliches Kind hatte und zwar auch noch ganz frisch, das paßte mit der Scheinheiligkeit sowie der Doppelmoral, welche die CSU und ihre Mitglieder nun mal auszeichneten, beim besten Willen nicht zusammen. Also bekam der Merlin gut 58 Prozent und der Torsten über 39 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die restlichen 2,5 % vereinte die sagenumwobene Heidemarie Mauli auf sich, welche seit ihrem Vorschlag von der Ehe auf Zeit in der Partei völlig isoliert war. Es hätte alles ganz gemütlich über die Bühne gehen können, wenn jene Frau Mauli nicht den künftigen Ministerpräsidenten Gunnar Blackschein zur Rede gestellt hätte. Der hatte angeblich verlauten lassen, die Heidi wäre "ein Fall für den Psychiater" und jener hatte der Guten anscheinend in ihrer Therapiesitzung empfohlen, den Ärger nicht runterzuschlucken, sondern der ganzen Situation offensiv zu begegnen und den Gunnar in der Aussprache, die auf dem Parteitag angesetzt gewesen war, zu fragen, was er denn eigentlich damit meinte, noch dazu, da sie Beide ja bekanntlich eine gemeinsame Geschichte vorzuweisen hatten. Dem Blackschein war das ganze Theater mehr als peinlich, die Frau nervte ihn seit Wochen und dann auch noch das! Er schwieg, um sie nicht noch mehr beleidigen zu müssen, doch sie begann immer wieder zu drängen und irgendwie war die groteske Situation das beste Beispiel für eine Partei, die innerlich nach wie vor ziemlich zerrissen und gespalten war. Der Königsmord an Egmont Sträuber war keineswegs vergessen und verziehen, erst recht nicht verarbeitet und Heidemarie Mauli verkörperte den Verrat an dem großen bayerischen Staatsmann am deutlichsten. Deswegen versuchten alle Beteiligten, das Ganze irgendwie unbeschadet zu überstehen und selbst Sträuber hielt sich mit Beschimpfungen zurück, seine Zeit war abgelaufen, aber er würde hinter den Kulissen weiterhin mitmischen, so viel stand fest. Denn auch im Altenheim gab es Telefone und die konnte der alte Mann sogar benutzen.
Doch zunächst hatte er Ärger mit seiner Alten, denn Kathrin machte ihm die Hölle heiß. "So, jetzt wo das Spektakel endlich vorbei ist, muß ich mal ganz ernsthaft mit Dir reden. In der Zeitung stand nämlich, daß Du Dich mit der Mauli doch getroffen hättest und zwar am 18.Januar 2007. Stimmt das?" insistierte die Ehefrau. "Äh, also, das kann schon sein, daran kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, ich habe damals mit so vielen Leuten geredet, vielleicht war da auch mal die Mauli darunter. Aber wenn, dann nur ganz kurz", behauptete der Ehemann. "Oh wie ich Deine Lügen hasse! Und diese Idee mit der Ehe auf Zeit, das habt Ihr Euch doch gemeinsam ausgedacht, nur damit Du Dich von mir trennen kannst und sie dann heiraten darfst." Egmont verstand die Welt nicht mehr. Waren denn plötzlich alle verrückt geworden? "Kathrin, Muschi, das ist doch alles völliger Schwachsinn! Der Blackschein wollte endlich Ministerpräsident werden, nachdem er wegen mir all die Jahre auf der Karriereleiter nicht hochgekommen war. Zuerst, da ich als Kanzlerkandidat scheiterte und später, weil ich doch nicht nach Berlin gegangen bin. Um mich loszuwerden, tat er sich mit seinen fränkischen Kameraden zusammen und die beschlossen, daß jemand von ihnen fordern sollte, daß ich 2008 nicht mehr als Spitzenkandidat für die CSU antrete. So wurde es auch gemacht und weil das alles so prima lief, machte man noch eine Spitzel-Affäre daraus, um mich noch schneller aus dem Amt zu jagen. Ich weiß zwar nicht, was genau der Blackschein der Mauli versprochen hat, aber umsonst wird sie das alles bestimmt nicht gemacht haben." Kathrin schaute ihren Göttergatten irritiert an. "Woher weißt Du denn das alles?" "Das haben mir der Öder und der Feehoffer erzählt. Du hast ja selber mitbekommen, wie die Mauli den Blackschein auf dem Parteitag zur Rede stellen wollte." "Ja, aber da hast Du ihm doch auch geraten, nicht auf sie zu antworten." "Selbstverständlich. Das mit der Mauli ist nämlich für den Blackschein völlig aus dem Ruder gelaufen. Die sollte ja nur meinen Sturz mit verursachen und beschleunigen, aber doch nicht plötzlich ein politisches Eigenleben entwickeln und sich selber als Kandidatin für den Parteivorsitz aufstellen lassen. Da ist dem Gunnar ganz anders geworden. Die war nicht mehr zu kontrollieren und hat sich nur noch an sich selbst und ihrer ständigen Medienpräsenz berauscht." "Bei Dir war das früher oft auch nicht anders." "Mag sein, aber ich hatte mir die Kamerabeobachtung auch redlich verdient. Und überhaupt: Als ob es in der Geschichte der CSU eine Frau schon mal zu was gebracht hätte. Schau ruhig nach in den Parteiarchiven, mit Ach und Krach wirst Du da die eine oder andere unbedeutende Ministerin finden, aber das war es dann auch schon gewesen." "Ist ja gut Egmont, krieg Dich wieder ein. Also schön, wenn das so ist, dann beende ich hiermit unseren Ehestreit. Aber daß Du mir damals nicht erzählt hast, daß Du Dich doch mit der Mauli getroffen hast, das werde ich Dir nicht verzeihen." "Papperlapapp! Ich habe damals mit so vielen Leuten reden müssen, das ging alles so schnell und irgendwie drunter und drüber, da habe ich mir nicht jedes unwichtige Gesicht gemerkt. So und jetzt möchte ich Zeitung lesen."
Lebe jeden Tag als wäre er Dein letzter
Hätte sich Gunnar Blackschein an jene Devise gehalten, zumindest in Bezug auf sein politisches Leben als Bayerischer Ministerpräsident, dann hätte er höchstwahrscheinlich anders gehandelt als er es letztendlich getan hatte. Im festen Glauben, bayerische Landtagswahlen dienten lediglich der Bestätigung der CSU-Alleinherrschaft für weitere fünf Jahre, werkelte er bei seiner ersten und insgesamt auch einzigen Kabinettsumbildung nicht großartig herum, sondern beschränkte sich auf das Notwendigste. Schließlich ging er felsenfest davon aus, ein Jahr später noch einmal die Gelegenheit zu einer richtigen Kabinettsbildung zu bekommen. Also verjüngte er sein Kabinett lediglich ein wenig und machte es etwas weiblicher, mehr aber auch nicht. Zuber wurde neuer Finanzminister und da der nach seinen eigenen Plänen 2009 nach Berlin in die Bundesregierung gehen wollte, um dort das Gewicht der CSU zu stärken, hatte Blackschein auch noch die Option, ein Jahr nach den Landtagswahlen etwas im eigenen Kabinett zu verändern. Also immer mit der Ruhe, bloß ned hudln, ganz gemächlich beschritten die "beiden Maczynskis", wie der parteiinterne Spöttermund Blackschein und Zuber schon getauft hatte, jeweils ihren neuen Thron und ließen sich vom Fußvolk feiern. An der überaus erfolgreichen CSU-Politik wollten sie sowieso nicht viel ändern, nur der Regierungsstil sollte wieder volksnaher und weniger abgehoben werden. So dümpelte alles vor sich hin, von einem Aufbruch war in keinster Weise was zu spüren, aber irgendwie konnte man das durchaus nachvollziehen. Die CSU war schließlich die erfolgreichste Partei Europas, sie stand im Zenit ihrer Macht und Umfragewerte von 58 Prozent Zustimmung in der bayerischen Bevölkerung vom Juli 2007 ließen erahnen, daß Gunnar und Merlin da ein fettes Erbe in die Hände bekommen hatten, das sie innerhalb eines Jahres unmöglich verspielen oder verschleudern würden können. Alles schien perfekt, der Übergang vom autoritären Sträuber zu den Teamplayern Blackschein und Zuber war scheinbar gelungen und so freute man sich in der CSU in allererster Linie darüber, daß nach vielen anstrengenden, nervenaufreibenden Monaten, endlich wieder Ruhe eingekehrt war. Die beiden Neuen genossen ihre neue Macht und Zuber legte in Berlin in der Großen Koalition einen durchaus passablen Start hin. Irgendwie waren halt alle froh darüber, daß Egmont Sträuber endlich von der politischen Bildfläche verschwunden war, seine Aktenberge waren ihnen allen noch in allzu guter Erinnerung geblieben.
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