Albert Morava - Das Lächeln von Kleopatra
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Sie zog den Rasierapparat aus der Tasche und schaltete ihn ein; leise und zufrieden summte er wie eine glückliche Katze.. Sie stellte ihr linkes Bein auf einen Stuhl und fuhr damit mit einer liebevoll-sinnlichen Bewegung über ihre Wade. Der Kittel verrutschte und öffnete sich in der Mitte. Jan schaute verlegen weg.
"Mein Sohn kann ihn brauchen", sagte sie "und du auch." Mit einer beiläufigen, mütterlich anmutenden Handewegung strich sich über Jans Stoppelkinn. " Und der Junge nebenan hat jetzt einen neuen".
"Nat?"
"Ja. Der Dunkelhaarige. Der andere ist ja noch nicht da, der Blonde."
"Kommen Sie morgen ! Der hat sicher auch was zu verschenken."
"Was?"
"Vielleicht eine Jeans."
"Jeans? Mein Sohn würde sich freuen."
Sie steckte den Rasierapparat in die Tasche, machte die Tür auf und verschwand.
Im Nebenzimmer verstummten die Remingtongeräusche. Nat, der ebenfalls von der Schauspielerei träumte, übte sich jetzt im Rezitieren von Gedichten aus einem seiner Lieblingsbücher. Mit heiterer, sonorer Stimme deklamierte er:
Das Mondschaf steht auf weiter Flur.
Es harrt und harrt der großen Schur.
Das Mondschaf.
Das Mondschaf rupft sich einen Halm
und geht dann heim auf seine Alm.
Das Mondschaf.
Nat liebte dieses tragikomische Scherzstück aus der Galgendichtung von Christian Morgenstern. An seiner Seelenverbundenheit mit dem Dichter war nicht zu zweifeln. Und die große Schur passte irgendwie auch zu seinem Remington. Nach den ersten zwei Strophen wurde seine Stimme tragisch:
Das Mondschaf spricht zu sich im Traum:
"Ich bin des Weltalls dunkler Raum."
Das Mondschaf.
Das Mondschaf liegt am Morgen tot.
Sein Leib ist weiß, die Sonn' ist rot.
Das Mondschaf.
Er räusperte sich und klappte das Buch zu. Draußen ging endlich eine kühle, gelbe Sonne auf, der Nebel hatte sich gelichtet. Jan hörte dieses Gedicht nicht zum ersten Mal, er kannte es bereits.
********
Im Nationaltheater seiner Kleinstadt wurde in seiner frühen ein Gastspiel eines der kleinen Theater Prags aufgeführt: die Galgendichtung des Münchner Poeten Morgenstern - darunter Das Mondschaf.
( Morgenstern galt in seiner Zeit als sozialkritisch und starb später an Tuberkulose. Seine Galgendichtung wurde mit der Tonkulisse von Händels barocker Musik präsentiert. Im Anschluss auf die Rezitation wurde die Entstehung und die handwerkliche Herstellung verschiedener Arten von barocken Streichinstrumenten erklärt.
Zu Morgensterns Poesie wurde angemerkt, dass diese Poesie in Nazi-Deutschland als unerwünscht galt, da Morgenstern im Verdacht war, jüdisches Blut zu haben. Dieses Blut konnte nicht nachgewiesen werden. )
Die roten Plüschsessel im Saal waren so bequem, dass sie zum Einschlafen verführten. Das war auch einem von Jans Professoren passiert, der sogar zur Belustigung der Schüler während der Vorstellung einschlief und schnarchte.
In der Pause flanierten die Schüler und die Professoren beiderlei Geschlechter im Foyer des Theaters, allesamt festlich angezogen.
Insbesondere fiel dabei eine noch junge Lehrerin auf, die wie ein Bild von Modigliani aussah, und einen spanischen Nachnamen hatte. Sie trug als einzige eine extravagante, lange rote Robe. Sie unterrichtete Latein und Französisch. Verheiratet war sie mit einem großen, bullig wirkenden Arzt mit schaufelähnlichen Händen und dem Gesicht einer Bulldogge. Doch möglicherweise war er sogar ein sensibler Mann und unbestreitbar erfolgreich als Gründer des lokalen Fußballvereins.
Das Gedicht wurde von Morgenstern auch in recht einfacher, lateinischer Fassung mit dem Titel Lunovis geschrieben und die langhaarige Lateinlehrerin trug es später ihren Schülern in einer ihrer Unterrichtsstunden vor. Die Botschaft wurde von keinem ihrer Kollegen verstanden.
Irgendwann versuchte diese Lehrerin, sich das Leben zu nehmen. Ihre Ehe wurde geschieden, sie wurde versetzt und verließ die Stadt. Die Stelle wurde lange nicht nachbesetzt. Das Mondschaf in beiden Fassungen blieb für immer in Jans Gedächtnis.
2 Pogrom

Jans Vater, der als parteiloser Arzt in seiner Heimatstadt praktizierte, hatte die Galgendichtung in seinem Bücherschrank; sie stand dort in einer Eintracht neben Adolf Hitlers Mein Kampf. Dieses Buch wurde Jans Eltern im Jahr 1944 zur Vermählung von der deutschen Reichsverwaltung der Stadt geschenkt, allerdings musste das Brautpaar vorher durch entsprechende Nachforschungen nachweisen, dass unter den Vorfahren der Familie keine Juden waren. Juden wurden keine gefunden, Jan war kein Jude. Bei ihm zu Hause waren die Juden so gut wie nie ein Thema gewesen, nur gelegentlich wurden sie in verschiedenen Zusammenhängen erwähnt.
Seine Mutter, die ausgezeichnet Geige spielte, obwohl sie keine professionelle Violistin war, war angetan von der jüdischen Volksmusik und dem Geigenspiel jüdischer Interpreten. Jans Vater hatte als Arzt viele jüdische Kollegen. Die Juden waren anders, sie waren interessant, manchmal wurden sie beneidet.
In der Kleinstadt gab es ein historisches Stadtviertel, welches den verhängnisvollen Namen der Judengassen trug. Hier war es auch im Sommer immer dunkel und kalt, die verwinkelten Straßen waren schmal und ohne Sonne. Die Judengassen waren feucht und voll übler Gerüche. Somit ging Jan so gut wie nie hin; hier wohnten nur die Benachteiligten und die Armen. Auch zugereiste Landfahrer aus der Slowakei wurden gelegentlich hierher umgesiedelt. Freilich war es damals völlig ausgeschlossen, dieses vernachlässigte und gottverlassene Stadtviertel als ein "Ghetto " zu bezeichnen.
Mit zwölf Jahren gehörte Jan zu den Klassenbesten, er hatte nur einen Rivalen, der als Sohn eines Parteibonzen bei der Benotung meistens immer noch eine Spur besser abschnitt. Insbesondere tat Jan sich aber beim Vorlesen von komplizierten Texten aus dem Russischen hervor - durch nahezu akzentfreie Aussprache dieser melodischen Sprache.
Außerdem fiel er den Lehrern durch schlagkräftige Antworten in anderen Fächern auf; daher schauten einige Klassenkameraden zu ihm auf - mit gelegentlicher Bitte um Hilfe.
Benda, ein kleiner Einzelgänger, der kaum Freunde unter den anderen Jungs hatte, kurzsichtig, mit auffallend rotem Haar, war einer von denen, die nur zu gerne von Jan abschrieben. Jan ließ dies zu, mehr denn aus Mitleid als aus Hilfeinstinkt - zumal Benda andauernd unbeholfen um seine Freundschaft buhlte.
Benda kam samstags nie zum Unterricht, seine Eltern ließen es nicht zu, er wohnte in den Judengassen.
Den sonnigen Junitag, an dem die Klasse vor den Sommerferien den üblichen Schulausflug in die waldreiche Umgebung der Kleinstadt unternahm, sah Jan jetzt klar vor sich.
Ein ausgedehnter Spaziermarsch auf löchrigen Waldwegen, die von dicht nebeneinander stehenden hohen Nadelbäumen überschattet waren, hauptsächlich Blaufichten, aber auch Tannen-und-Kieferbäumen, war ein wichtiger Bestandteil dieser Marschübung.
Als Folge von Frühnebel, der sich nicht schnell genug lichten wollte und so durch anhaltende Bodenfeuchtigkeit - zur Freude von lokalen Pilzsammlern - zum raschen Sprießen von Waldpilzen beitrug, waren die Waldwege stellenweise feucht. Gegen Mittag erreichte die Gruppe eine Waldwiese, die gut geignet für eine Picknickpause war.
Hier gab es auch einige übrig gebliebene Baustämme von gefällten, bereits bemoosten Bäumen, die noch nicht abransportiert worden waren; dort ließen sich einige Jungs mit ihren Rucksäcken nieder, um sich auszuruhen und sich für den weiteren Marschfortang zu stärken.Jan setzte sich mit seinem Brötchen auf einen abgesägten Baustumpf nahe der Gruppe, die sich um den Gruppenführer scharte. Es wurde gelacht und derbe Witze wurden erzählt.
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