K. Ericson - ABSOLUTION 1945

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Eines vorneweg:
Das ist kein nationalsozialistisches Buch, es ist die seltsame Geschichte des Rudolph Kaiser.
Vom SS – Offizier zum Verlierer, zum Mörder,
ein Leben als armer Mönch und schließlich
auf einer Ebene mit dem Generalsekretär der UNO,
Dr. Kurt Waldheim.

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K. Ericson

ABSOLUTION 1945

Mord im Kloster

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Inhaltsverzeichnis Titel K Ericson ABSOLUTION 1945 Mord im Kloster Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel K. Ericson ABSOLUTION 1945 Mord im Kloster Dieses ebook wurde erstellt bei

Vor dem Wort:

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Impressum neobooks

Vor dem Wort:

Eines vorneweg:

Das ist kein nationalsozialistisches Buch, es ist die seltsame Geschichte des Rudolph Kaiser.

Vom SS - Offizier zum Verlierer, zum Mörder,

ein Leben als armer Mönch und schließlich

auf einer Ebene mit dem Generalsekretär der UNO,

Dr. Kurt Waldheim.

Ja, so ist das Leben, eben.

Ich bin ein alter Mann. Ich war Abt in einem Kloster.

Jetzt lebe ich bei den Ursulinen, die kümmern sich um mich.

Sehr nette Frauen.

Am Wochenende besuchten mich meine alten Gefährten.

Es gibt sogar wieder junge Menschen, die den schweren Weg in einem Kloster gehen wollen.

Ein junger Novize hat mir sein altes Notebook geschenkt und sich die Mühe gemacht mir die Grundbegriffe zu erklären.

Das war ein schwerer Fehler, denn jetzt schreibe ich meine Geschichte auf, ich habe nichts mehr zu verlieren.

Doch zwei und zwei ist nicht zweiundzwanzig.

Die üblichen Verdächtigen:

Gunnar - der isländische Gärtner

Josef - mein bester Freund

Stephan - mein zweitbester Freund

Ich

Der Abt

Der Neue

Bruder Georg Holpfer

Bruder Franz Pfaffl

Bruder Karl Hofstetter

Bruder Alfred Leitner

1

Es schneit ruhig und friedlich. Doch der Himmel ist schwarz von amerikanischen B52 Bombern, die ihre tödliche Last Richtung Berlin fliegen.

Bevor ich die Latrine verlasse, blicke ich kurz in den Spiegel.

Ich bin kein »Herrenmensch Typ«, aber interessant.

Braune Haare, dunkelbraune Augen, Haarschnitt nach Heeresvorschrift.

Die SS - Uniform sitzt tadellos. Größenmäßig habe ich es gerade noch geschafft, dass sie mich genommen haben, aber ich habe es bis zum Stabsgefreiten gebracht.

Diese eingebildeten Arschlöcher.

Ich heiße Rudolph Kaiser und ich bin ein

aufrechter Nationalsozialist.

Trotzdem kommen langsam leichte Zweifel auf, wenn ich den Himmel betrachte.

Ich bin in Offing, Kreis Günzburg stationiert, die spärlichen Reste meiner Kompanie haben den Auftrag versprengte Soldaten sofort zu erschießen. Drückeberger haben in einer national gesinnten Gemeinschaft nichts verloren.

Der Aufruf unseres Gauleiters Karl Wahl, mit aller Härte um den Endsieg zu kämpfen trägt jeder tief in seinem Herzen.

Ich blicke nochmals in den Himmel, auf die zahllosen B52. Sicherheitshalber blicke ich wieder schnell auf den Boden.

Doch was sieht mein deutsches Auge: Ein Kameraden Schwein marschiert seelenruhig die Landstraße entlang. Ich entsichere meine Schmeisser Maschinenpistole und stecke mir ein Stück Pervitin zur Beruhigung zwischen die Zähne.

Die »Panzerschokolade« habe ich von einem Freund, einem Stukapilot erhalten.

Schmeckt toll, dass ich süchtig bin merke ich nicht.

»Halt, du feige Sau!«

Die feige Sau meint:

»Servus Rudi. Ich hab´ dich schon die ganze Zeit gesehen. Wie geht`s deinen Eltern?«

Der Steiner Hans, eine Schulklasse über mir, der mir immer geholfen hat, wenn die »Großen« mich verdreschen wollten.

Seine Eltern sind zeitig gestorben, ein Waisenkind.

Etwas einfältig, aber große Hände und ein großes Herz.

Ich sehe ihn kurz fragend an:

»Hast du einen Kopfschuss in letzter Zeit abbekommen, wir haben den Befehl Deserteure sofort zu erschießen!«

»Kopfschuss hab` ich Gott sei dank nicht, aber kannst du mir vielleicht in den Fuß schießen, ich möchte heim.«

»Der Arzt sieht doch sofort die deutsche Munition!«

Ich kann soviel Blödheit nicht fassen.

»Meinst? Na, ja der Krieg ist sowieso aus und ich geh` nach Hause, mich kann keiner aufhalten, ich bin nämlich unverwundbar. Ich habe dem Tod schon so oft in die Augen gesehen, mir passiert nichts mehr.«

Irgendwie kann ich ihn verstehen, mir geht es ähnlich. Ich war in Frankreich, Jugoslawien, habe in Kiew und Charkow gekämpft und immer am letzten Drücker überlebt. Das Gefühl, dass das Glück aufgebraucht ist, kennen wir nicht. Doch Hans ist dabei, das Glück zu überdehnen.

»Das du noch am Leben bist, ist reiner Zufall du Depp, ein anderer hätte dich sofort erschossen!«

»Rudolph! Der Krieg ist verloren, wer von uns ist den jetzt der Gescheitere?«

Ich muss zugeben, er.

»Komm` mit mir Rudi, wir setzten uns ab. Achtzig Kilometer südlich sind die Amerikaner und niemand kann sie aufhalten.

Willst den Russen in die Hände fallen? Sibirien?«

Er hat recht.

Weit weg, zieht ein amerikanisches Jagdflugzeug, eine Mustang ihre Kreise. Immer größere Kreise.

Jetzt wird es wirklich gefährlich.

»Rudi, der ist weit weg, der kann uns unmöglich sehen!«

Aber die Mustang zieht immer größere Kreise. Sie kommt näher.

»Kaiser Bua, der kann uns nicht sehen, außerdem bin ich unsichtbar, ha, ha.«

Die Mustang gibt einen Feuerstoß aus ihren zwei Zentimeter Bordkanonen in unsere Richtung ab, vermutlich um die Maschinenkanonen zu entladen, er will sich auf seinem Stützpunkt wichtig machen.

Ich werfe mich blitzschnell zu Boden, Hans ist zu langsam.

Die Projektile zerfetzen sein Genick. Der Pilot hat uns nicht einmal bemerkt.

Mein Freund hat keinen Kopf mehr, die Erkennungsmarke liegt zwischen seinen Schulterblättern. Mir zittern dermaßen die Knie, dass ich nicht aufstehen kann.

Auf allen Vieren krieche ich zu ihm, nehme die »Hundemarke« und stecke sie in meinen Stiefel.

Der Krieg ist aus, für Hans und für mich auch.

Die Erkennungsmarke und sein Soldbuch werde ich seinen Verwandten persönlich übergeben.

Das bin ich ihm schuldig.

Ich marschiere nach Offing. Vor dem ersten Haus steht ein Fahrrad, angelehnt am Gartenzaun. Ein altes, schweres Waffenrad. Ich blicke mich kurz um und schnappe mir das Fahrrad.

In diesem Moment biegt eine alte Großmutter, nach den Gesichtsfalten Urgroßmutter um die Ecke:

»Was machen` s denn da?«

»Das Fahrzeug ist requiriert! Das kann Kriegs entscheidend sein!«

»Red` keinen Stuss, Junge! Jetzt haben`s grad gsagt, im Radio, der Führer ist im Kampf gefallen.«

»Ach so? Egal, das Fahrrad wird für den Endsieg benötigt!«

Um jede weiter Diskussion zu unterbinden, radle ich schleunigst davon:

»Heil Hitler!« Was die Alte mir nach schreit kann ich Gott sei Dank nicht verstehen. Ja, so ist das Leben, eben.

2

Ich radle Richtung Süden, den Amerikanern entgegen. Das ist zwar gefährlich, aber der Führer ist schließlich bereits im Endkampf gefallen. Das hat sich aber noch nicht herum gesprochen:

»Halt!«

Ein vierzehnjähriges, blondes Bürschchen richtet seinen alten Karabiner auf mich.

»Junge, siehst du die Totenköpfe auf meinen Kragenspiegel, wenn du das Gewehr nicht sofort in den Graben schmeißt, schaust du auch so aus. «

»Ich habe den Befehl…«

Weiter kommt er nicht, ich trete ihm auf den Fuß, nehme seinen K98 und zerschmettere ihn an einem Baum. Der Kolben ist zersplittert, der Lauf verbogen.

»Geh` nach Hause, du Idiot. Heil Hitler.«

Ich setze mich auf mein Fahrrad, fahre maximal hundert Meter, als es mir meine schöne SS - Kappe vom Kopf reißt.

Ich kann es nicht glauben. Der kleine Idiot hat mir ein Loch in den oberen Rand meiner Mütze geschossen, der schöne Totenkopf ist etwas malträtiert.

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