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Selbst-Testung zur Anwendung Psychotherapie
Fragen:
[ ] Ich habe schon versucht, mein Problem alleine in den Griff zu bekommen,
leider ohne Erfolg
[ ] Ich habe Probleme, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren
[ ] Ich habe keinen Appetit mehr
[ ] Mein Problem belastet mich sehr
[ ] Mein Problem belastet meine Partnerschaft
[ ] Ich kann mich kaum noch an etwas erfreuen
[ ] Mein Problem ist in den letzten Wochen schlimmer geworden
[ ] Ich habe körperliche Beschwerden (Erschöpfungs-,Angst-, Unruhezustände,
Magen-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel usw.)
[ ] Meine Leistungsfähigkeit hat nachgelassen
[ ] Ich habe Selbstmordgedanken
[ ] Ich nehme Alkohol, Tabletten, Drogen, um mich besser zu fühlen
[ ] Ich kann mit anderen nicht über mein Problem sprechen
[ ] Ich getraue mich nicht, mit einem Arzt/Therapeuten über mein Problem zu
sprechen
[ ] Ich grüble viel und kann kaum noch abschalten
[ ] Ich habe das Gefühl, alles wächst mir über den Kopf
[ ] Ich glaube nicht, dass ich meine Probleme alleine in den Griff bekomme
[ ] Ich esse vielmehr als früher
[ ] Ich habe Schlafstörungen
Auswertung:
Ergibt die Summe der Punkte aus den 18 Fragen mehr als 15 Punkte, dann ist eine psychotherapeutische Behandlung und Analyse dringend anzuempfehlen.
Bei einer Punktzahl zwischen 10-15 Punkten sollten Sie sich eine solche Behandlung überlegen; als Hilfe: Wiederholung des Tests nach 1, maximal 2 Wochen.
Dazu meine Empfehlung, mein Rat:
Aufsuchen eines Psychotherapeuten
Sie sollten unbedingt einen Psychotherapeuten aufzusuchen, …
a. wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, Ihre Alltagspflichten zu erfüllen
wenn Sie schon selbst versucht haben, sich zu helfen, aber jetzt keinen Rat mehr wissen
b. wenn Ihr Leidensdruck groß ist und Sie an Selbstmord denken
c. wenn Sie Probleme mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln bekämpfen
d. wenn Sie mehr als 4 Wochen unter Ängsten oder Depressionen leiden
e. wenn Sie unter Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herz-
Rhythmusstörungen oder anderen körperlichen Beschwerden leiden und der Arzt keine körperliche Ursache feststellen kann.
Die gesamte Diagnostik sollte sich (mindest weitgehend) orientieren an den aktuell geltenden „Leitlinien Angststörungen“ des Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM), der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM), der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).
Übrigens:
Diese Leitlinien gelten auch für die Therapie!
Eine einmalige Angst-Attacke bleibt in aller Regel folgenlos für Körper-Seele-Geist des Betroffenen. Ganz anders sieht das aus bei anhaltenden und gravierenderen Angststörungen!
Fakt ist:
Je länger eine Angststörung besteht, je länger diese psychische Erkrankung nicht adäquat behandelt wird, je gravierender die Krankheit im Ausmaß ist, desto einschneidender sind dann auch die Folgen/Auswirkungen auf den gesamten Menschen und zwar in seinen 3 Ebenen „Körper-Seele-Geist“!
In knapper Form mögliche Folgen und Auswirkungen von Angst-Störungen:
Menschen mit einer Angststörung leiden oft an einer starken Einschränkung ihrer Lebensqualität - nicht nur durch ihre Angst- bzw. Panikattacken, sondern auch durch den Versuch, Situationen zu meiden, die Angstzustände auslösen -.
Diese Vermeidungsstrategie gegen Angst-/Panikattacken führt zu weiteren emotionalen Belastungen wie etwa:
- hoher Erwartungsangst, d.h. der ständige Gedanke an das mögliche
Auftreten neuen Angst- bzw. Panikattacken
- Gefühle der Abschottung und Einengung bis hin zur Depression
- Verlust des Selbstvertrauens aufgrund der permanenten Angstzustände
- Abhängigkeiten von anderen Menschen oder Medikamenten, auch von
Hilfsmitteln oder Mechanismen als Schutz vor Panikattacken
- Vermeidung ungewohnter Aktivitäten und Abschottung im gewohnten
Umfeld
- Beeinträchtigung der Beziehung zur Familie, zum Partner, zu Freunden
und zur Arbeitswelt.
Dazu und daneben können noch folgende weiteren Auswirkungen auftreten/vorkommen:
1. Beeinträchtigung bis einschneidende Veränderungen im sozialen
Umfeld – bis hin zum Jobverlust, Arbeitslosigkeit, Frühverrentung usw. –
2. Beeinträchtigung des subjektiven Wohlbefindens
3. Einschränkung der Selbständigkeit (Autonomie)
4. Eingeschränkte/verminderte Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit –
physisch, psychisch, kognitiv/geistig –
5. Störung bis Beendigung der Karriere(-entwicklung)
6. Abhängigkeit/Sucht gegenüber Schmerz- und Beruhigungsmitteln und/
oder Alkohol und/oder sonstigen Drogen
7. Depression und sonst. Psychische Dekompensationen – u.a. auch mit
suizidalen Gedanken, Absichten und Vorhaben bis hin zur Ausführung –
8. Beziehungsprobleme – bis hin zum Partnerverlust –
9. Sexuelle Störungen - bis hin zu Libido-Verlust, Frigidität (Frauen) bzw.
Impotenz (Männer).
Ein wichtiger erster Hinweis/Rat meinerseits vorweg:
Sofortige Zuweisung zur stationären Behandlung – optimal in eine Akutklinik mit psychiatrischer oder psychosomatischer Abteilung – ist erforderlich, wenn beim „Angst-/Panik-Patient“ bestehen/vorliegen:
a) schwerster Leidendruck und
b) Unfähigkeit, gewöhnliche/übliche berufliche und soziale
Anforderungen im Lebensalltag zu bewältigen!
Ein zweiter und bewährter Rat:
Die Therapie einer „neurotischen Störung“ wie z.B. einer Angststörung muss in jedem Falle eine individuelle sein i.S.e. „Maßanfertigung“; keinesfalls also eine „Therapie von der Stange“, quasi nach „Schema F“!
Stets sollte es sich dabei um eine „Mehr-Säulen-Therapie“ (multi-modal) handeln.
Ein 3. Ratschlag:
In vielen Fällen von Angststörungen ist es für den Betroffenen hilfreich, wenn eine „Vertrauensperson“ in den Behandlungsverlauf eingebunden ist/wird.
Nun endlich zum „ Ganzheitlichen Behandlungskonzept bei Angst-Störungen“ :
Im Vorab will ich nochmals klar festhalten, dass das nachstehende Konzept kein starr-rigides Procedere ist, sondern, dass vielmehr aus den vorgeschlagenen Optionen entsprechend der vorliegenden Klinik (Beschwerden) individuell, variabel und selektiv zu verfahren ist.
Ebenfalls sehr wichtig, dass sofort – d.h. unmittelbar nach Diagnose-Stellung – mit der Therapie begonnen wird !
D.h., auch wenn die Differential-Diagnostik noch nicht abgeschlossen ist.
I.S.e. „Start-Therapie“ sollte unbedingt mehrgleisig vorgegangen werden:
1. Nicht-arzneiliche Therapie-Optionen
a) Entspannungsverfahren ()
[hier eignen sich bestens: Autogenes Training (AT) (), Progressive Muskel-Relaxation nach Jacobson (PMR) () und/oder Yoga ()]
wenn vor Ort die Möglichkeit besteht, dann evtl. zusätzlich:
b) Respiratorisches Biofeedback nach Prof. HansCarl Leuner ()
(„Atembiofeedback“)
c) Farb-Therapie nach Prof. Dr. Max Lüscher ()
d) Atemtherapie nach Prof. Ilse Middendorf („Erfahrbarer Atem“)
2. Fachtherapien durch Arzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin, Psychologen
[entsprechend bestehenden Beschwerden]
a. Verhaltenstherapie
b. Anti-Stress-Coaching
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