Thomas Frick - SchriftZüge 14 eBook

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Das Literatur-Kollegium Brandenburg e. V. verlieh im Juli erneut den Brandenburgischen Literaturpreis, dotiert mit 500 Euro. Thema des diesjährigen Wettbewerbs war «Auf der Suche». Aus fast hundert Einsendungen wählten die Jurorinnen und Juroren Hans Peter Roentgen, Andrea Schneider, Lena Schneider, Dr. Stephan Diller und Tini Anlauf sechs Texte aus. Die Autorinnen und Autoren wurden im Juni 2021 bei einer festlichen Preisverleihung geehrt. Im ersten Teil dieser Zeitschrift veröffentlichen wir unter Brandenburgische Literaturpreise 2021 die sechs Erstplatzierten des Wettbewerbs sowie eine Laudatio von Hans Peter Roentgen zum Gewinnertext von Heidi Ramlow. Wir freuen uns, dass wir in der alljährlich in der Alexandrowka stattfindenden Nacht der Poesie jeweils drei Potsdamer Publikumspreise vergeben können. Wir dokumentieren hier die drei Preisträger jeweils vom ersten bis zum dritten Platz für die Jahre 2019, 2020 und 2021.
Anlässlich unseres 30jährigen Jubiläums, das wir im Jahr 2020 mit dreißig Lesungen unter der Überschrift Neue Perspektiven in dreißig Brandenburgischen Orten gefeiert haben, versammeln wir in der Rubrik Beiträge Geschichten und Gedichte unserer Mitglieder.
Ergänzt werden die SchriftZüge diesmal durch einen Essay von Bernd Kebelmann, ein Lesezeichen von Thorsten Purps und eine Rezension von Jens Grandt.

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Natürlich erinnere ich mich, höhnt Barhoff. Ich fiel in eine Spalte, und als ich wieder zu mir kam, war ich hier! In dieser schäbigen Lobby, Hotel Garnie, Wrápusz. Schauen Sie sich nur um.

Er schwenkt seine Handycam im Kreis.

Umsetz erblickt eine Hotelhalle mit abgetretenem blauem Spannteppich, speckigen Ledersesseln, je zu dreien um Resopaltischchen gruppiert. Im Hintergrund einen Empfangstresen mit mehreren Figuren in blauen Fantasieuniformen. Goldlitzen auf Brust und Schultern, üppige Troddeln an den Mützen.

Durch diese Wand da muss ich gekommen sein – wie Zoroaster der Felsgeborene, sagt Barhoff und vollendet den Schwenk.

Umsetz bekommt einen Wandabschnitt zu sehen. Von Säulen flankiert. Die Tapete hängt schlaff herunter wie Alteleutehaut und ist exzentrisch designt: babylonische Stadtsilhouette, darüber Störche im Landeanflug, an deren Schnäbeln Babys baumeln.

Aber da ist keine Tür!, bringt Umsetz hervor. Da können Sie nie und nimmer durchgekommen sein.

Garnie und nimmer!, echot Barhoff. Bringen Sie einen Gummihammer mit. Und kaufen Sie mir am Bahnhof ein Päckchen Zigarillos, meine Marke kennen Sie ja hoffentlich noch.

Mythos Filter, schmeichelt Umsetz. Das würde ich nie vergessen, Maz.

Andreas Gößling, 1958 in Gelnhausen geboren, hat Germanistik studiert und 1984 mit einer Dissertation über Thomas Bernhards Prosa promoviert. Seit Mitte der 1980er-Jahre hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter literaturwissenschaftliche Werke sowie Sachbücher und Romane zu mythologischen, historischen und kriminalistischen Themen. Andreas Gößling ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt artgerecht als freier Autor im Havelland.

Ruth-Maria Thomas - Abgrund

Zerdrückte Bierdosen, Zigarettenstummel, zerknüllte Taschentücher. Verbeultes Autochrom, Lagerfeuerreste, Kiefernnadeln, Sand. Überall Sand. Nebelschwaden, der Morgen ist grau.

Gestern: Musik, JBL Box, Bass, der im Wald widerhallt, Glut, Funken, Schaum aus dem Flaschenhals in den Mund, die Münder, loslassen, was soll man auch machen, mit 17, 18 in Brandenburg?

Anna rückt ihren Rock zurecht und fährt sich durch die Haare. Es ziept. Sie steigt über schlafende Körper auf Isomatten, zugedeckt mit den eigenen Armen oder fremden.

Ihr Mund schmeckt schal, sie hat ein dumpfes Gefühl im Magen, Vodka-Sprite von gestern.

Sie findet eine halbvolle Wasserflasche auf dem Boden des Beifahrersitzes. Im Sitzen trinkt sie, vorsichtige kleine Schlucke. Sand klebt an den Rillen der Öffnung. Sie schluckt ihn mit. Sie klappt die Blende mit dem Spiegel herunter.

Verschmierter Kajal und Wimperntuschebrösel unter den Augen. Sie wischt mit dem Knöchel ihres Zeigefingers die Schminke weg und dann den Knöchel am Polster des Sitzes ab. Die Sonne steigt langsam auf. Anna will nach Hause, aber sie will niemanden wecken. Sie lehnt den Kopf zurück, faltet die Hände in ihrem Schoß und wartet.

Ein paar Vögel jagen sich über der Tagebaugrube, ihr Zwitschern hallt als Echo wider.

Die Sonne steigt höher und es wird den Schlafenden nach und nach zu warm. Mike und Julia lösen sich aus ihrer Umarmung und auch Justin schüttelt sich den Sand aus den Klamotten. Er sieht sich suchend um, sieht Anna auf dem Autositz und grinst. Mit Schwung steht er auf und läuft auf sie zu. „Na, meine arische Sonne?“, flüstert er ihr ins Ohr und schiebt seine Hand zwischen ihre Oberschenkel.

Anna atmet flach, sie möchte nicht, dass Justin ihren Atem riecht, sie hat nirgendwo im Auto einen Kaugummi finden können. Justin scheint das nicht zu stören, er schiebt ihr weiter die Hand zwischen die Beine und die Zunge in den Mund.

Währenddessen wirft Mike die vergangene Nacht in den Schlund der Tagebaugrube. Leere Bierdosen, Zigarettenstummel, Taschentücher und eine zerrissene Jacke fallen, ohne ein Geräusch des Aufprallens, ins scheinbar Bodenlose. Auf dem Rückweg sagt niemand ein Wort.

„Des Deutschen Ehre ist seine Treue“ schallt es blechern aus dem Autoradio. Durch die Rockmusik und die Schlaglöcher, durch die Justin ohne abzubremsen durchbrettert, wird Anna übel. Ihr Kopf fühlt sich an, als wäre er mit tausenden glühenden Kügelchen gefüllt.

Nachdem sie die anderen abgesetzt haben, fährt Justin Anna nach Hause. „Kann ich noch mit reinkommen?“, raunt er ihr ins Ohr und drückt seine Hand gegen ihre Brüste. Sie schüttelt den Kopf. „Mein Vater möchte sonntags keinen Besuch. Weißt du doch. Er braucht seine Ruhe.“ Justin nickt, doch sie kann sehen, dass es ihn nervt. Ohne sie noch einmal anzusehen, fährt er weg. Anna schleppt sich die Stufen hoch in ihr Zimmer und schmeißt sich auf ihr Bett. Tränen rinnen ihre Wangen herab, sie beißt in ihr Kissen.

*

Am nächsten Tag in der Schule geht sie Justin und den anderen beiden aus dem Weg. Statt mit der Gang in der Pause vor dem Tor zu rauchen, täuscht sie Bauchschmerzen vor und sitzt die Pause über auf dem geschlossenen Toilettendeckel ihres Stammklos im zweiten Stock. Sie dreht das schleifpapierartige Klopapier von der Rolle runter und wieder drauf. Runter und wieder drauf. Die Übelkeit von gestern ist geblieben. Im Spiegel sieht sie einer Zombieversion ihrer selbst entgegen. Sie würde am liebsten kotzen, aber ihr Magen ist zu leer.

Erst in der vierten Stunde, im Politikunterricht, bemerkt Herr Gosse, dass jemand fehlt. „Wo ist denn Ahmed?“, fragt er. Niemand weiß es. „Anna, dann nimm du bitte die Übungsblätter für ihn mit, du wohnst doch bei ihm in der Straße.“

Die Klasse scheint den Atem anzuhalten. Alle wissen, was Justins Gang von Ahmed hält, und Anna ist fester Bestandteil dieser Gruppe. Seit Justin sitzengeblieben ist, sind sie ein Paar. Er ist der Einzige in der Klasse mit Führerschein, älter, gefährlicher. Anna kann die Blicke der Anderen in ihrem Rücken spüren. Steif nimmt sie den Hausaufgabenzettel entgegen, starrt nach vorn, an die Tafel. Herr Gosse nickt, zufrieden, so, als wäre ein Plan aufgegangen. „So so so, dann legen wir mal los! Nächste Woche soll der Tagebau geflutet werden. Wer kann mir aus gegebenem Anlass noch einmal die Probleme nennen, die für die Bevölkerung und für die Natur durch die Abbaggerung der Landschaft entstanden sind? Freiwillige vor, na kommt schon, hebt die Hände, los geht’s!“ Allgemeines Murren. Gosses mündliche Kurzkontrollen sind verhasst. Niemand hebt die Hand. „Mensch, Leute, kommt schon, das haben wir doch durchgekaut, so an die hundert Mal! Ich geb euch mal ein paar Hilfsstichworte: - Heimatverlust - Artensterben - Zwangsumsiedlungen. Na? Wer will? Immer noch nicht?“

Herr Gosse seufzt. „Guuut, dann muss wohl das Los entscheiden!“

*

Nach der Unterrichtsstunde will Anna nur noch weg. Sie läuft mit gesenktem Blick über den Pausenhof – doch Justin holt sie ein. „Was war das mit den Hausaufgaben? Warum hast du die angenommen?“ Wütend stellt er sich ihr in den Weg.

„Ich hatte kein Bock auf Stress. Ich hab’ meine Tage und mir geht’s beschissen.“

„Gib mir die Hausaufgaben.“ Justins Stimme klingt kühl. „Justin, bitte. Jetzt spiel dich nicht so auf.“ Anna kramt die Zettel, die Herr Gosse ihr in die Hand gegeben hat, aus ihrer Tasche und zerknüllt sie in ihrer Faust zu einer Kugel. „Bist du jetzt zufrieden?“

Justin nickt. „Komm, ich fahr dich nach Hause.“

Anna schüttelt den Kopf. „Nee.“ Ihre blonden Locken fallen ihr ins Gesicht. „Nee Justin, ich lauf nach Hause. Bewegung hilft mir gegen die Krämpfe, fahr ruhig ohne mich.“

Justin sieht sie starr an.

„Du bekommst doch jetzt nicht Panik oder sowas. Oder?“

Wieder Kopfschütteln.

„Ich hab’ meine Tage! Jetzt lass mich mal in Ruhe. Ok?!“ Justin grunzt. „Jaja, schon gut. Jetzt werd nicht gleich zickig. Ihr Tussis, echt ey.“ Er latscht zu seinem Auto. Anna kann hören, wie er mit Wucht die Tür zuknallt. Sie läuft langsam nach Hause. Die Sonne brennt auf ihren nackten Schultern. Der Riemen ihrer Tasche schneidet ihr ins Fleisch. Anstatt an der Dorfstraße nach rechts abzubiegen, um zu ihrem Haus zu gelangen, geht sie nach links, den kleinen Waldweg entlang.

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