Melanie Meier - Levi

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Levi nimmt Dinge wahr, die andere nicht wahrnehmen. Als er dreizehn Jahre alt ist, diagnostizieren Ärzte eine Psychose, er kommt in psychiatrische Behandlung. Doch Levi ist überzeugt: «Ich bin nicht krank. Was ich sehe, ist tatsächlich da.»
Was sind das für Wesen, die ihm erscheinen und Ratschläge geben? Was hat es mit den Schatten auf sich, die an Menschen «saugen»? Warum kann er manchmal Dinge voraussehen?
Als Teenager und als Erwachsener steht Levi im stillen Kampf mit den gesellschaftlichen Normen. Er bewegt sich im Schattenbereich der «Normalität». Alle, die mit ihm in Berührung kommen, müssen sich fragen: Was ist wirklich und was nicht?

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Levi blickte sich im Zimmer um. Er wollte nicht mehr bleiben, er war nicht müde. Sein Blick fiel auf die Infusionsnadel. Er fingerte das Pflaster herunter und betrachtete die Nadel, die in seiner Vene verschwand. Vorsichtig zog er sie heraus. Er drückte mit dem Daumen einige Minuten auf den Einstich, bis dieser nicht mehr blutete.

Mit der linken Hand fing er an, den Verband von der geschienten Hand zu wickeln. Als er sie frei hatte, nahm er die Schiene ab und bewegte die Finger. Sie waren ein wenig taub und dick, aber nichts tat weh. Levi stand auf.

Auf dem Stuhl, auf dem seine Mutter gesessen haben musste, lag frische Kleidung. Er schlüpfte in die Jeans und das Sweatshirt und ging zum Badezimmer hinüber. Nachdem er auf dem Klo gewesen war, betastete er die Platzwunde am Hinterkopf und sah sich dabei im Spiegel an. Er konnte geronnenes Blut im vom Kalk und Staub dreckigen Haar spüren, dazwischen den Faden. Er wusch sich das Gesicht.

Im Zimmer sah er sich noch einmal um. Es gab keine weiteren persönlichen Sachen. Levi nahm die Schiene und den Verband mit, schlich aus dem Zimmer und den Gang hinunter. Irgendwann kam er zu einer Treppenflucht. Er fand den Ausgang aus dem Krankenhaus, orientierte sich draußen und ging zu Fuß nach Hause.

01.06.2012

Phil hatte nur seinen Backpacker-Rucksack dabei, wie immer. Er kam mit dem Taxi. Levi sah vom Wohnzimmerfenster aus zu, wie sein Freund ausstieg und um das Haus herumging.

Philip Tanker, einunddreißig Jahre alt, ledig, Allgemeinmediziner, seit zwei Jahren angestellt bei einer karitativen Organisation, die Ärzte in Drittweltländer aussandte. Phil, aus einem stabilen Elternhaus, mit reibungslosem Lebenslauf und finanzieller Absicherung durch seine Eltern. Philie, wie ihn seine Mutter nannte, mit dem irren Freund Levi.

Er war braungebrannt und schäumte über vor Lebendigkeit und Freude. Sie umarmten sich und setzten sich ins Wohnzimmer.

»Eine Woche bleibe ich bei dir«, sagte Phil, »danach bin ich für eine weitere Woche bei meinen Eltern und dann geht’s nach Bonn, zu meiner Schwester.«

Levi nickte. »Willst du ein Bier?«

»Ein Bier? Jetzt? Es ist erst siebzehn Uhr.« Er grinste.

Levi stand auf, ging in die Küche und holte zwei Flaschen. Sie stießen an und tranken.

»Die letzten zwei Monate habe ich keinen Alkohol angerührt. Du weißt, dass ich nicht süchtig bin. Es fällt mir nicht schwer, nicht zu trinken.«

Phil sah Levi lange an. »Du siehst nicht gut aus, Digger. Wie immer. Was macht die Kunst?«

»Welche meinst du?«

»Welche schon … Wie läuft’s mit den Drillingen?«

»Sie waren eine ganze Weile nicht mehr da. Seit ich nicht mehr getrunken habe, glaube ich.«

»Und davor?«

»Da kam dieses Mädchen. Ich habe nichts gesehen in ihr.«

»Keine Vision? Das gab’s noch nie, oder?«

Levi schüttelte den Kopf.

»Sprich«, sagte Phil. »Was war mit ihr?«

Ein Lächeln schlich sich auf Levis Lippen. »Was wohl?«

»Du meinst, die Drillinge haben dich nur deshalb auf sie aufmerksam gemacht? Alter, du wirst dich nie ändern, oder?«

»Sie wollte es so. Wir haben kaum drei Worte gewechselt, da hat sie mich schon in ihr Bett gezerrt.«

»Ist sie hübsch?«

Er schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht das, was ich bevorzuge. Sie ist …« Ein Schulterzucken. »Ich muss oft an sie denken. Sie ist anders. Es war das erste Mal, dass ich nicht die Zukunft sehen musste.«

»Beängstigend, was?«

»Nein. Befreiend.«

»Bist du verschossen in sie?«

»Quatsch. Es war nur eine neue Erfahrung.«

Phil musterte ihn noch einen Moment, dann hob er das Bier, um wieder anzustoßen.

Er lud Levi zum Essen ein. Die meiste Zeit saßen sie schweigend da, und Levi merkte, wie sehr ihm diese geteilte Stille gefehlt hatte. Sie bestellten sich nach dem Essen Bier.

»Und bei dir? Wie sind die Weiber da unten so?«

Phil sah ernst aus. »Es ist schwierig. Aids ist in Afrika ein ständiger Begleiter, für uns hier nicht nachvollziehbar. Die meisten wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Und die Zahl derer, die für eine Handvoll Münzen Frauen kaufen, ist unübersichtlich und genauso ungewiss wie hier, wenn nicht schlimmer. Afrika hat noch einen weiten Weg vor sich, und das schwierigste wird sein, die Vorurteile und unbewusste Herabsetzung der Schwarzen zu überwinden. Leute wie du und ich, die sich für aufgeklärt und auf keinen Fall rassistisch halten, erleben da unten ein Erwachen.« Phil suchte nach den richtigen Worten. »Wenn der Mensch nicht mit gewissen Dingen aufgewachsen ist, sind sie ihm einfach fremd. Das scheint mir die Grundlage für Rassismus zu sein, und irgendwie schlummert das in uns allen.«

Phil hielt ein tiefschwarzes Mädchen im Arm. Er beugte sich über sie, küsste sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Das Mädchen war jünger, vielleicht fünfundzwanzig, und sie sah verliebt zu ihm auf.

»Wie meinst du das?«, fragte Levi.

Phil schwieg. Er starrte Levi an.

Dieser sah auf den Tisch hinab und stieß einen leisen Fluch aus. »Ja, ich hab sie gesehen. Es tut mir leid.«

»Es muss dir nicht leidtun«, sagte Phil.

»Sie liebt dich.«

»Und ich liebe sie. Ich überlege, ob ich sie heiraten soll.«

»Bist du deshalb hier? Weil du hoffst, ich könnte sehen, was richtig ist?«

Phil erwiderte den Blick nur.

Levi nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier, knallte das Glas auf den Tisch und stand auf. Mit schnellen Schritten verließ er das Restaurant, stellte sich in den Schatten auf der gegenüberliegenden Straßenseite und zündete sich eine Zigarette an. Phil kam kurz darauf nach.

Nebeneinander gingen sie durch die Fußgängerzone. Sie steuerten die Kneipe an, in der sie während Phils Studium Stammgäste gewesen waren. Phil kaufte zwei Bier und sie setzten sich an einen Tisch in einem ruhigen Eck.

»Ich bin oft bei der Kirche«, sagte Levi schließlich. »Immer wieder zieht es mich hin zu diesen Statuen, die mich nur schweigend anstarren. Sie geben mir genauso wenig Antwort wie die Drillinge. Sie alle reden, aber sie reagieren nicht auf mich. Es ist, als würden sie mich sehen, aber nicht hören.«

»Bist du jetzt wirklich eingeschnappt, weil ich mir eine Antwort von dir erhoffe?«

Levi sah weg. »Ich brülle sie an, ich flüstere, ich schleudere ihnen meine Fragen in Gedanken entgegen, aber es kommt nichts zurück. Vielleicht bin ich nur taub. Vielleicht höre ich nur, was ich hören will oder stelle die falschen Fragen.«

»Oder du bist einfach ein sturer Volltrottel, der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.«

»Du hast keine Ahnung!«, sagte Levi. Er stand auf, ging zur Bar und bestellte zwei Absinth. Einen gab er Phil. Sie stießen an und tranken.

»Vielleicht ja doch«, sagte Phil. »Vielleicht erkenne ich mehr als du, weil ich nicht damit leben muss. Manchmal sehen Leute, die nicht direkt in die Sache verwickelt sind, mehr als die Beteiligten.«

»Manchmal auch nicht.«

»Alter, du siehst Dinge, die erst geschehen. Dir erscheinen drei Kerle, die dir sagen, was zu tun ist. Und du siehst diese Schatten. Ich verstehe nicht, wie all das den verbitterten Typen aus dir machen konnte, der da vor mir sitzt. Ich verstehe es nicht.«

»Ich sehe Fragmente.« Levi trank vom Bier. »Von allem nur Fragmente. Wer die Drillinge sind, weiß ich nicht. Sie reden eine Menge Zeug, aber das nützt mir nichts.«

»Und trotzdem hat all das schon einigen Menschen das Leben gerettet. Dir, mir, deiner Mutter und vielen anderen.«

»Fragt sich nur, ob es Sinn macht.«

»Das Leben macht immer Sinn.«

»Sagt der leidenschaftliche Arzt.«

»Aus vollster Überzeugung.« Phil beugte sich vor. »Wen siehst du, wenn du mich ansiehst? Ich weiß es. Du siehst jemanden, der in deinen Augen nichts durchmachen muss. Jemanden, der seinen Vater kennt. Jemanden, der einen Job ausüben kann, der ihm gefällt. Jemanden, der lebt . Das trennt uns, Levi. Du gräbst einen Graben, der uns trennt. Irgendwann wird er so breit und tief sein, dass wir uns nicht mehr sehen können.«

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