Erik Schreiber - Aus Giessen und dessen Umgebung alten Tagen

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Aus Giessen und dessen Umgebung alten Tagen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn ihr im Winter, des Abends einsam am Kamine sitzend, während euch der Frost Eisblüten an die Fensterscheiben malt, eines eurer Lieblingsbücher aufschlagt, so findet ihr wohl zuweilen eine verblichene Blume oder ein dürres Laub, wie alte Gefangene, zwischen den Blättern. Ihr hattet sie vielleicht längst vergessen, und nun, da ihr sie plötzlich wiedersehet und aus ihrer Haft erlöset, dünkt euch: sie sprächen ganz leise und doch so bekannt zu euch. Da wird das zarte Geäder des Laubes zu Hieroglyphen eurer eigenen Vergangenheit, und ihr leset so manchen schönen Augenblick, den ihr mit frischen Sinnen genossen habet, als die Blume noch in der Muttererde wurzelte, als das Laub noch saftig am Zweige hing, der sich gastlich über euch wölbte.

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So sass ich lange einsam auf einer Bank (denn mein Freund, der mich auf den Seltzerberg begleitet, war in die Stadt zurückgekehrt) und horchte; aber das leise Klingen wollte sich nicht wieder vernehmen lassen.

Und mittlerweile ist es Abend geworden, die Dämmerung webt ihre Schleier über das Landschaftsbild. Nur wenige Wandrer sind noch auf den Strassen und Feldwegen, der Landmann, der vom Acker ins Dorf kehret, der Landkrämer, der seinen bescheidnen Einkauf in der Stadt besorgt hat; — bald schwinden die dunklen Gestalten in den Schatten. Auch die Formen der Gebüsche am Ufer, welche noch vor kurzem so scharf hervorgetreten in der letzten Helle des Horizonts, verschwimmen jetzt in breite und undeutliche Massen. Da tritt der Mond aus den schweren Wolkenschichten hervor und grell beleuchtet sein bläulicher Schein den alten Thurm auf dem Gleiberg; in der gespenstigen Beleuchtung scheint mir dieser jetzt näher als am Tage. Schaurig still ist's rings um mich her; nur der gedämpfte Schall eines Studentengesanges dringt aus der Stadt herüber. Bald verstummet auch er und lauter wird jetzt das Rauschen der Wasser. Gewiss: das ist die Nixe hinter den Büschen. Sie hat jede Hülle abgelegt und wiegt sich auf den Wassern im Mondenstrahl und erzält von Geschicken alter Zeiten, die sie gesehen. Ich horche, was sie verkündet.

Wie die magischen Töne leise erklingen, verändert sich vor meinen Blicken das Bild der ganzen Landschaft. Ich sehe die Wasser frei und wild dahin rauschen, noch trägt der Strom kein Brückenjoch. Dichter Urwald bedecket die Höhen und die Ebene an beiden Ufern; unter den alten heiligen Bäumen aber streifen kühne Jäger umher, mit durchdringenden Blicken aus blauen Augen. Hier wandeln Jünglinge, ungeduldig nach dem ersten Feindesleben; denn schon tragen sie den Bart und lange wallt ihr Haar und die Sitte gebeut, ihnen Haupthaar und Bart wachsen zu lassen, bis sie einen Feind erlegt. Die Männer dort tragen eiserne Ringe, wie schmäliche Fesseln; aber sie haben sich diese selbst angethan, bis sie durch Feindesmord sich davon lösen. Hier schwächt das Alter die wilde Tapferkeit und die Freiheitslust nicht, die dem stämmigen Volk eigen sind, das den Frieden hasset, das das Feld nicht bauen mag, und das, hat es keinen Feind, mit dem gewaltigen Hochwild ringet. Es sind die Katten, die hier hausen. Hoch und schön, stolz und züchtig tritt die Jungfrau mit dem langen Goldhaar in der kriegerischen Männer Mitte; die Mutter hüllt ihr neugeborenes Kind nicht in warme weiche Decken, sie trägt es hinaus an die kalte Fluth und taucht es hinein und weiht ihm den Leib zu Kraft, das Herz zu Muth und Freiheitslust.

Horch: römischer Heeresruf schallt durch den Urwald. Nun kann sich die unzähmbare Tapferkeit mit erprobter Kriegskunst messen; nun gibt es Ringe zu lösen, nun Kinn und Stirn und Nacken in Feindesblut zu enthüllen. Denn die Freiheit der Katten ist in Gefahr; und schon hat der Römer den Pfahlgraben als einen Grenzwall seiner Herrschaft gezogen. Der Kampf entbrennt und für ferne Zeiten bleiben seine Spuren auf den Wahlplätzen; von Geschlecht zu Geschlecht geh'n die Namen Leichenau, Römerloch, Kattenfeld (jetzt Katzenfeld) über. — Es ist nicht der einzige Kampf zwischen Katten und Römern; viele folgen und die Römer lernen der Katten Tapferkeit kennen. Aber auch gegen andere deutsche Stämme zieht das gewaltige Volk in den Streit aus; Siege und Verluste wechseln; und endlich schmilzt der Name der Katten in dem grossen Bund der Stämme ein, in dem gefürchteten Gesammtnamen: Franken.

Wie schwere Gewitterwolken, vom Sturm gepeitscht, am Himmel sich jagen, so auf Erden die Geschicke der Völker. Eine sternlose Nacht hegt lange über diesem Boden, und wie die dichten Nebel sich wieder erheben und zerstreuen, tritt (vom siebenten Jahrhundert an) allmählig der Namen Hessen hell hervor. Ein grosses Frankenreich hat sich aufgethan, von Königen beherrscht. Die deutschen Lande sind in Gaue getheilt, denen Grafen vorstehen, die Unterabtheilungen der Gaue heissen Centen und Marken. Die hiesige Gegend wird theils dem Niederlahngau, theils der Wetterau zugerechnet und christliche Glaubensboten durchziehen sie. Welch ein verändertes Bild der Landschaft! Das Christenthum hat sie gelichtet: es hat die uralten heiligen Eichen, unter denen die Väter ihren einfachen Naturgottesdienst hielten, gefallt. Auf der Höhe, die sich zur Fuhrt der Lahn herniederneigt, steht jetzt ein Dörflein, genannt Selters und ein Kirchlein, St. Peter zu Ehren geweiht, am jenseitigen rechten Ufer ein anderes Dörflein Croppach. Die Herren der Gegend sind aus dem Konradinisch- salischen Geschlecht; in kirchlicher Hinsicht gehört sie zur Trierschen Diözese, und zwar zum Archidiakonat Dietkirchen, zum Dekanat Wetzlar. Mittlerweile hat sich das Lehenswesen entwickelt, und mächtige Geschlechter breiten sich aus, und stattliche Burgen erheben sich auf den Bergesgipfeln zu Schutz und Trutz. Schon wächst dort auf dem Gleiberg aus Basaltquadern der Thurm heran. Von seinen Zinnen überschauen zwei Grafen aus Lothringen das schöne Land, das ihr Eigen ist; eine Erbtochter des fränkischen Herzogshauses brachte es an jenes Geschlecht. Und herrlich ist dieser Stamm der Grafen von Gleiberg; stolz stehen sie unter den Grossen des Reiches. Eine Tochter des Geschlechts, die Gräfin Klemenzia, stiftet in der Nähe das Kloster Schiffenberg, und nun schwindet immer mehr das Dunkel der Wälder und statt ihrer kommt immer mehr neuangerodetes Land hell an's Licht der Sonne. Noch heisst die Gegend blos das „Wiesecker Thal“, vom Wieseckflüsschen, das es durchrinnt. Da erbauet, Graf Wilhelm von Gleiberg (gegen Ende des 12ten Jahrhunderts) diesseits der Lahn eine Burg zur Vorhut für die neuangelegten Dörfer und die Burg heisst fortan „zu den Glessen“. Seine Erbtochter Salome nennt sich (1197) „Gräfin von Giessen.“ Durch ihre Vermälung mit Hugo von Eberstein erbt ihre Tochter Mathilde die Herrschaft Giessen als einen Theil der Grafschaft Gleiberg, und Mathildens Sohn von dem Pfalzgrafen Rudolf von Tübingen so wie ihr Enkel sind fortwährend Herrn von Giessen. Der letztere, Ulrich Pfalzgraf von Tübingen, verkauft 1265 die Herrschaft Giessen an Heinrich das Kind, Landgrafen von Hessen, einen Enkel der heiligen Elisabeth und Sohn des Herzogs Heinrich II. von Brabant. Schon 15 Jahre vor diesem Verkauf kommt Giessen urkundlich als Stadt vor.

Zwar kann sich die Burg „zu den Giessen“ an Umfang mit jener stattlichen älteren nicht messen, welche stolz und frei vom hohen Felsengipfel auf sie herabblickt. Aber so tief die Burg zu den Giessen in der Ebene liegt, — sie ist doch fest und sicher durch die Wasser; sie ist der Liebling der Nixe, die ihre Arme um sie breitet, um sie vor Gewalt zu schützen, und, käme ein Feind, so erhöbe sich die Nixe zürnend und riefe die Wasser der Ebene herbei, die ihr gehorchen. Sieh, wie die ausgesteckten Fähnlein auf den Zinnen wallen! Da kommt der Adel von seinen offnen Sitzen in der Nachbarschaft herbeigeritten, und bauet sich an neben der Burg und ziehet fröhlich ein, des guten Schutzes sich freuend, den er hier findet. Da wird so mancher Freie und Adelige ein Burgmann zu Giessen, und die Burgmänner richten mit Gottes Hilfe den Burgfrieden unter sich auf, zu ihrer Aller Ordnung, Gesetz, Heil und Ansehn weit und breit. Es sind bedeutende Dynasten unter diesen, so die Herrn von Buseck, von Merenberg, von Falkenstein, von Nordeck, von Cleen, von Weitholshausen, von Schwalbach, die Riedesel, die Schenk zu Schweinsberg. Sie haben erbliche Burglehen und sind die Schöffen und stellen den Schultheiss. Sie schützen die Stadt in der bösen Zeit der Fehden gegen jeden Feind. Dieser Schutz, welch ein köstliches Gut, lockt immer mehr fleissige Leute aus dem Volke herbei; und sie siedeln sich, weil innerhalb der Ringmauer kein Platz mehr ist, auch um dieselbe ausserhalb an. So wächst gegen die Lahn hin allmählig die Neustadt heran; immer kräftiger entfaltet sich dabei das edle, deutsche Bürgerthum. In der Stadt Giessen aber erhebt sich eine Kapelle, dem heiligen Pankratius und der heiligen Maria geweiht, noch immer abhängig von der alten Mutterkirche zu St. Peter in Selters. Landgraf Otto stellt (1325) alle Bürger, die ausserhalb der Ringmauer wohnen, an Rechten und Freibriefen mit jenen innerhalb der Ringmauern völlig gleich. Die Stadt fuhrt den Buchstaben G von Silber, oben mit einer goldnen Krone geziert, im Wappen; in dem G aber steht ein rother Löwe mit schwarzen Flügeln, im blauen Felde.

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