„Ich mag sie, beide. Doch ich bin in keinen der beiden verliebt.“
„Also ist der Funke nicht übergesprungen, wie man so schön sagt? Das ist echt schade. Ich kenne Jonathan nicht, aber dafür Konstantin und er hätte es verdient, wieder glücklich zu sein“, versuchte es Katharina wieder.
„Tut mir leid für ihn. Er wird schon noch die passende Frau finden. Ist denn bei dir der Funke übergesprungen, Katharina? Lass mir einfach noch Zeit.“
„Wie lange noch? Wie lange trauerst du Liam noch hinterher?“
„Keine Ahnung. Und wie lange trauerst du noch um David? Du siehst, ich könnte dich dasselbe fragen.“
Hanna ging unter die Dusche. Sie wollte dieses Gespräch nicht mehr weiterführen. Es führte zu nichts.
„Du hast recht, Hanna. Ich werde nie wieder davon anfangen“, entschuldigte sich Katharina, als Hanna vom duschen zurückkam.
„Ist schon in Ordnung. Ich weiß ja, dass du es nur gut meinst. Aber, dieses Thema sollten wir im Moment so schnell nicht wieder ansprechen. Du weißt, was ich für Liam empfinde. Ich kann meine Gefühle nicht einfach abstellen, auch wenn es schon Jahre her ist. Er ist einfach der Mann, den ich liebe, der ständig in meinen Träumen erscheint und mit dem ich mein Leben teilen möchte.“
„Ich weiß. Tut mir leid“, nahm Katharina sie in den Arm.
„ Hast du noch was geplant für heute?“, wollte Hanna von ihr wissen.
„Nein, nichts bestimmtes. Aber wenn du willst, könnten wir wieder zu diesem Cafe am See gehen?“
„Gute Idee. Es ist so herrliches Wetter. Das sollten wir noch ausnutzen“, stimmte Hanna zu.
Im gleichen Moment, als die beiden aufbrechen wollten, meldeten sich die Freunde. Als sie hörten, dass die beiden zum See gehen wollten, entschlossen sie sich kurzfristig mitzukommen. So traf man sich vor dem Cafe. Zuerst schlenderte man um den See herum, trank eine Kleinigkeit im Cafe und setzte sich später ins warme Gras, nahe des Wassers.
„Ich soll dir von Colin ausrichten, dass er sich freut, dass dir die Wohnung und vor allem dieses Zimmer gefällt. Es ist ihm sehr wichtig, dass du dich wohlfühlst“, berichtete Mathis Hanna.
„Wirklich? Wieso ich? Katharina wohnt ja auch dort?“, staunte Hanna.
„Das weiß er ja. Ihr habe ich schon einen lieben Gruß ausgerichtet. Doch Colin hat mich gebeten, dir mitzuteilen, dass ihm sehr daran liegt, dass du dich auch hier zu Hause fühlst. Ich finde es schön, dass er sich so um euch sorgt. Ich wäre nur froh, dass sich auch jemand so um Colin sorgt. Er hätte etwas Glück verdient. Ich glaube, du würdest ihm gefallen“, nickte Mathis.
„Woher willst du das wissen? Ich meine, dass ich ihm gefallen würde?“
„Er ist mein Freund, auch wenn wir uns ein paar Jahre zwischendrin nicht gesehen haben, kenne ich seinen Geschmack. Der hat sich nicht verändert“, lächelte Mathis.
„Wirklich? Bist du dir da so sicher? Dieser Mann kommt mir etwas geheimnisvoll vor. Er kennt meinen Geschmack, richtet extra für mich ein Zimmer ein und sorgt sich darum, dass ich mich, ich meine natürlich wir uns hier wohlfühlen. Findest du das nicht auch merkwürdig?“
„Nein, eigentlich nicht. Ich kenne ihn schon ewig und weiß, dass er sich immer schon um andere gesorgt und gekümmert hat. Also, warum nicht auch um euch. Kann sein, dass es bei dir nochmal ein bisschen anderes ist, weil du ja auch in seiner Wohnung lebst. Er möchte einfach, dass du dich wohl fühlst, deshalb macht er sich solche Gedanken um dich. Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Colin erzählt mir alles. Wenn es da was gäbe, würde ich es wissen. Also, er ist nicht so geheimnisvoll, wie du annimmst. Aber ich werde ihn fragen, wenn ich ihn demnächst wiedersehe.“
„Ihr trefft euch?“, horchte Hanna auf.
„Ja. Ich werde ihn besuchen.“
„Wann?“
„In ein paar Wochen. Den genauen Termin wissen wir noch nicht“, schüttelte Mathis mit dem Kopf.
„Könntest du nicht dafür sorgen, dass er hierher kommt? Ich möchte ihn so gerne kennenlernen“, bat Hanna.
„Versuchen kann ich es, aber ich denke, dass er es ablehnen wird.“
„Warum? Will er uns nicht auch mal persönlich kennenlernen?“
„Ich denke nicht, dass er das nicht will, aber Colin lebte, seit er nach Jahren wieder zurückkam, nur für seine Arbeit. Er hatte immer viel zu tun und wenig Zeit für privates. Der neue Job nimmt ihn sehr in Beschlag. Seitdem hat er gar kein Privatleben mehr. Colin lebt sehr zurückgezogen. Früher war das mal anders. Wenn ich so darüber nachdenke, hat er sich vielleicht doch in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, verändert“, legte Mathis die Stirn in Falten.
„Er war also früher anders?“
„Schon. Er war fröhlicher, lustiger. Jetzt kommt er mir manchmal traurig vor. Colin war noch nie jemand, der ständig auf Partys herum hing, aber er hat schon ab und zu mit uns gefeiert. Du hast recht, Hanna, er sollte euch kennenlernen. Ich werde ihn fragen, ob er es nicht einrichten kann. Ist das ok für dich? Ihm wird es sicherlich auch gut tun, mal etwas anderes zu sehen, als nur seine Zeichnungen und Pläne.“
„Danke, Mathis.“
Ja, Hanna wollte unbedingt mehr über Colin erfahren. Vielleicht kam er doch hierher, um nachzusehen, wie es ihr und Katharina in seiner Wohnung geht? Es interessierte ihn doch, ob sie sich wohlfühlten. Er könnte ja auch mal anrufen, um mit ihnen zu reden? Warum hatte er sich so zurückgezogen? Das war alles sehr merkwürdig. Konstantin bemerkte, dass Hanna sich Gedanken darüber machte.
„Du denkst über Colin nach?“, fragte er sie einfach.
„Ja. Entschuldige bitte. Aber, ich verstehe sein Verhalten nicht. Kennst du ihn näher?“
„Ja, ganz gut. Er war mehr mit Mathis unterwegs, als mit uns. Aber ab und zu machten auch wir ein paar Ausflüge. Zum Beispiel segelten wir manchmal zusammen. Ansonsten lebte er sehr zurückgezogen. Auf mich wirkte er immer etwas verschlossen. Er sah oft traurig aus. So, als würde ihn etwas belasten. Wie gesagt, wenn er was unternahm, dann eher mit Mathis. Warum er so war? Keine Ahnung. Ich denke, dass müsste Mathis eher wissen. Der kennt ihn schon lange. Länger als wir. Sie waren ja früher schon befreundet.“
Konstantin schaute Hanna ganz genau an, als sie über Colin sprachen. Warum interessierte sie sich so für diesen Mann?
„Ich habe Mathis schon gefragt. Vielleicht weiß er nicht alles über Colin. Oder er erzählt es nicht. Ich werde es noch herausfinden“, meinte sie.
Hanna machte sich plötzlich Sorgen um Colin. Es musste doch einen Grund geben, warum er so war. Selbst Konstantin war aufgefallen, dass er traurig wirkte. Eine zeit lang saß sie still neben ihren Freunden.
„He, Hanna, jetzt vergiss doch mal Colin. Du wirst ihn irgendwann bestimmt treffen und dann wirst du feststellen, dass er gar nicht so geheimnisvoll ist“, legte Katharina den Arm um sie.
„Vielleicht.“
„Komm mit“, nahm Katharina Hanna an der Hand und lief mit ihr zum Wasser. Obwohl man keine Badesachen dabei hatte, gingen einige von ihnen mit den Füßen in den See. Manche kamen danach nass wieder heraus. Zum Glück war es richtig warm, so trocknete die Kleidung schnell wieder. Auch Hanna, Konstantin, Katharina und Mathis liefen durch das Wasser und bespritzten sich damit.
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