Marcel Karrasch - Das Gegenteil der Wirklichkeit

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Ein Gemälde, das in der Kunstwelt berühmt ist, mit einem feinen Unterschied: Es sind nicht Mädchen, sondern Jungs, die da im Hof des Waisenhaus spielen. Ein Sensationsfund? Eine Fälschung? Frank Landweil, ein exaltierter Geschäftsmann, und Randolf Metzger, Lebemann und Event-Koch, geraten in ein undurchsichtiges Spiel im grauen Kunstmarkt. Dieses Ereignis wirbelt die Vergangenheit der beiden Protagonisten auf unterschiedliche Weise auf und scheint doch miteinander verbunden zu sein. Eine Jagd nach Informationen beginnt und jeder versucht den Anderen für sein Speil zu gewinnen, ohne seine Karten auf den Tisch zu legen. Und mit jeder Erkenntnis tauchen Akteure auf, deren Interessen in dem heiklen Spiel undurchsichtig scheinen und die vor keinen Manövern zurückschrecken.

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11

Frank Landweil erschrak, als er seinen Namen hörte. „Franky“ nannten ihn nur Freunde aus seiner Schul- oder Studienzeit. Er hatte bis auf zwei, mit denen er in einem sporadischen E-Mail-Kontakt stand, keine Bekannten mehr aus diesen Lebensabschnitten. Zumindest keine, die aus seinem direkten Studienumfeld stammten. Mit gutem Grund. Die beiden Männer standen am Ende des Wagons und er erkannte nicht, wer ihn da rief. Er hätte am liebsten ein einfaches „Nein, Sie müssen mich verwechseln!“ entgegnet, aber dafür was es schon zu spät. Einer der beiden hatte sich in Bewegung gesetzt und kam auf ihn zu.

„Na klar! Franky Hanky Landweil, das bist doch Du!“, rief der Fremde, der ihm langsam bekannter vorkam.

„Julius Steltzer?“, fragte Landweil den großgeratenen mit einem jugendlichen, etwas peinlich aussehenden Kapuzenpullover bekleideten Mann.

„Ja sicher, ich bin Julez. Wir waren im gleichen Leistungskurs gewesen damals. Mensch, das ist ja ewig her. Was machst du so? Warum bist du so schick unterwegs?“

Landweil war vom gesamten Auftritt Julius Steltzers beschämt. Schlimmer noch, er war angewidert. Ein Mann Mitte 30, der sich selbst noch mit „Julez“ vorstellte und in einem Kapuzenpullover durch das Land fuhr, war für ihn das Sinnbild einer gescheiterten Persönlichkeit. Von dem Kommentar, dass er so schick sei, mal ganz abgesehen.

„Nach dem Abitur bin ich direkt an die Universität und habe BWL und Staatswissenschaften studiert, dann wurde ich abgeworben. Ich bin jetzt beim BND. Du verstehst, dass ich Dir nicht viel mehr dazu sagen kann. Was machst du?“, fragte er und war interessiert, ob „Julez“ eher arbeitslos oder hipper Lehrer war. Als Quereinsteiger natürlich.

„Ahh der Landweil, immer noch der alte Streber! Ich bin erstmal ein bisschen durch die Welt gereist – Thailand, Vietnam, Kambodscha, die ganze Ecke da. Wollte erstmal zu mir finden und dann schauen, was ich mache. Hab dann angefangen Komplementärmedizin zu studieren, aber wieder abgebrochen. Gerade bin ich an einem jungen Start-Up beteiligt. Wir wollen Becher aus recyclebaren Rohstoffen herstellen. Alles so auf dem ökologisch bewussten Weg, Du verstehst?“

Landweil verstand und nickte mit dem anerkennendsten Gesicht, das er schaffte aufzulegen. Julius Steltzer verabschiedete sich dankbarerweise gleich darauf mit den üblichen Sprüchen, dass man in Kontakt bleiben sollte und lief in den nächsten Wagon. Seinen Partner ließ er unvorgestellt.

Die Begegnung mit Julius Steltzer brachte Frank Landweil dazu, dass er sich innerlich begann zu echauffieren. Wie konnte man mit 19 Jahren sich erstmal selber finden müssen? Welche Hippie-Eltern erzählen ihren Kindern diesen Schwachsinn? Und dann Komplementärmedizin? Natürlich abgebrochen, aber das ist ja auch nicht so wichtig, wenn man sich selbst finden muss – gehört wahrscheinlich zum Prozess dazu. Ein Start-Up mit recyclebaren Bechern? Das war kein bisschen neu. In ihm baute sich eine Wut auf, dass er irgendwann laut schnaubte und mit dem Kopf schüttelte. Eine junge Dame in Bahnuniform kam zu seinem Tisch und fragte, ob sein Kaffee nicht schmeckte.

Als er wieder an seinem Sitzplatz angekommen war, fiel ihm seine Lüge ein, dass er beim BND arbeitete und er musste schmunzeln. Man konnte den Leuten alles erzählen und sie glaubten es, wenn man nur alt genug war und authentisch aussah. Wobei Authentizität auch nichts anderes war, als der Vorstellung zu entsprechen. Es interessiert den Menschen nicht mehr, was der andere macht, sondern viel mehr, was er selber tut und wie es bei anderen ankommt. Wahrscheinlich war das unangenehme Treffen deshalb so schnell vorbei gewesen, er hatte ja schließlich seine Anerkennung Kund getan. In ihm breitete sich wieder das wohlige Gefühl aus, das er neuerdings immer wieder bekam, wenn er besonders ehrlich war oder stark gelogen hatte.

Just in dem Moment als das wohlige Gefühl vollständig seinen Körper übernommen hatte, machte der Zug eine abrupte Vollbremsung und sie kamen wenig später zum Stehen.

12

Genießen: Metzger wollte den ersten Tag in seiner eigenen Wohnung ruhig angehen und sich einfach selbst etwas gönnen. Hatte er sich die letzten Tage bemüht, anderen Menschen das Genusstheater gekonnt aufzuführen, sollte er heute selbst sein eigener Gast und Gastgeber zugleich sein. Allein der Gedanke, das „Genusstheater“ als solches einmal für sich durchgängig zu definieren, erfüllte ihn mit einer solch großen Vorfreude, dass er dies schon als Genuss empfand. Die Autosuggestion, sich schöne Dinge vorzustellen und dann ein wenig die damit verbundenen Gefühle zu imaginieren, war immer wieder eine schöne Erfahrung. Er erinnerte sich an eine interessante Abhandlung über die mentale Vorbereitung erfolgreicher Wettkampfsportler vor großen Herausforderungen, die sich zwar nicht den Sieg an sich vorstellen, aber die erfolgreiche Aneinanderreihung der wichtigen Abläufe. Die Konzentration im Startblock, der Start, die ersten Meter in noch geduckter Haltung, das Aufrichten und so weiter und so weiter bis hin zur Staffelübergabe. Wie er selbst wusste, bei Team-Wettbewerben wie im richtigen Leben die eigentliche Herausforderung. Was jedoch – so die Wissenschaft – mit der richtigen Einstellung wesentlich seltener zum Desaster führte.

Diese Theorie, dass allein die positive Vorstellung von Abläufen zum Erfolg führen konnte, zeichnete ihm ein breites Grinsen auf sein von den letzten Tagen etwas müdes Gesicht. Konnte er sich für den Abend ein nettes Erlebnis herbeikonstruieren?

Doch vor das mentale Genießen hatte die Realität die noch unaufgeräumt hinterlassene Wohnung gesetzt. Er war vor rund drei Wochen quasi zu einer Tournee aufgebrochen, hatte sechs Aufträge in unterschiedlichen Städten abgearbeitet und jetzt musste Auftrag Nummer sieben erledigt werden. Ohne Messer und Gewürze. Er wirbelte eine gute Stunde durch die Wohnung, begrüßte beim Wegräumen lauthals seine sieben Sachen und knüpfte wieder bei der Imagination für seinen persönlichen Abend an. Er malte sich ein für diese Jahreszeit optimales Abendessen aus. Zu sich selbst war er deutlich ehrlicher und reduzierte die Abfolge auf das Wesentliche, ohne das übliche Chichi, das die manchmal hohen Preise zu rechtfertigen versuchte. Für die warme Jahreszeit schien ein Tintenfisch-Carpaccio mit einem leicht fruchtigen Dressing ein idealer Start. Und wenn er schon auf der Fischlinie war, wäre ein Seeteufel ein gelungener Hauptgang, über dessen Zubereitung er noch ein wenig nachdachte. Erfolgreiche Autosuggestion setzte ein hohes Maß an Wissen um die gewünschten „Bilder“ und auch Erfahrung voraus. War der erste Gedanke eher kindlich nach dem Motto gestrickt, „Ich muss mir nur vorstellen, wie ich die Millionen ausgebe, dann muss ich nur noch Lotto spielen und schon klappt es!“, nahm er sein Vorhaben nun ernst. Kreativität hinsichtlich des Machbaren, der Zutaten und Zeitplanung. Den dritten Teil hatte er in den letzten Tagen oft übersprungen und zu stark auf die ersten beiden Teile gesetzt, um den dritten Teil durch noch mehr Mut und Improvisation zu ersetzen. Hätte er die letzten Aufträge mit besserer Vorbereitung etwa mehr genießen können? Er wollte es auf jeden Fall das nächste Mal versuchen. Er verfing sich in seinen philosophischen Gedanken und steckte plötzlich fest. Die letzten Tage hatten Metzger offensichtlich zugesetzt. Ihm gingen mathematische Gleichungen bezüglich perfekter Imagination durch den Kopf und er verlor darüber den Faden zu seinem eigentlichen Vorhaben. Die Aufträge der letzten Tage flogen rückwärts durch seine Gedanken. Erst servieren und dann die Zutaten beschaffen, danach Fische ausnehmen – alles drehte sich im Kreis. Als Metzger wieder in der Realität ankam, saß er auf seinem lehnenfreien Hocker in der Küche. Seine Augen blieben am Kühlschrank haften. Seine Hoffnung beruhte darauf, dass noch kaltes Bier darin lagerte. Metzger stand auf und öffnete vorsichtig die Kühlschranktür, als ob er mit zu schnellem Öffnen ein Bier verschrecken könnte. Es langweilte sich tatsächlich noch ein einsames Feldschlösschen im obersten Fach. Das war eindeutig zu wenig, um es sich gemütlich zu machen. Er musste doch nochmals das eigene Nest verlassen. Sollte er sich noch verabreden?

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