ROHKOST
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Für die gesamte Familie
Ben Berwing
Inhalt
1. Einleitung
2. Rohkost für den modernen Menschen Zunächst wollen wir noch einmal betrachten, warum wir in Zeiten der modernen Lebensmittelverarbeitung, in denen es für jeden Zweck ein Nahrungsergänzungsmittel gibt, überhaupt Sinn macht, Rohkost zu essen.
3. Rohkost für Kinder
4. Praktische Anleitung für gesunde Rohkost-Babys
5. Rohkost auf der Arbeit
6. Die rohen Fakten über eine Rohkost-Diät für Hunde
7. Fazit
1. Einleitung
In Teil 1 unserer Reihe zum Thema Rohkost, haben wir bereits dabei geholfen, auf Rohkost umzustellen. Wir haben die verschiedenen Lebensmittel und Speisepläne sowie Rezepte besprochen.
Im vorliegenden Buch möchten wir nun genauer darauf eingehen, warum auch Kinder und sogar Kleinkinder bzw. Säuglinge schon so früh als möglich an Rohkost gewöhnt werden sollten. Wie Sie Rohkost auch auf der Arbeit essen können und sogar das Haustier sinnvoll einbezogen werden kann.
Zunächst wollen wir noch einmal betrachten, warum wir in Zeiten der modernen Lebensmittelverarbeitung, in denen es für jeden Zweck ein Nahrungsergänzungsmittel gibt, überhaupt Sinn macht, Rohkost zu essen.
2. Rohkost für den modernen Menschen
Verarbeitete Lebensmittel und körperliche Degeneration.
Wenn es eine Sache gibt, die wir als sehr wahrscheinlich in Bezug auf den Lebensstil des Urmenschen betrachten können ist, dass er seine Nahrung hauptsächlich aus dem Pflanzenreich bezogen und roh gegessen hat. Historisch gesehen scheint es, dass die Komplexität bei der Zubereitung und Verarbeitung von Lebensmitteln heutzutage, mit den komplexeren und technischeren Gegebenheiten einhergeht.
Entsprechend dem Anstieg der Produktion und des Verbrauchs von raffinierten und weiterverarbeiteten Lebensmitteln ist der Anstieg der körperlichen Degeneration und die Geburt bisher unbekannter degenerativer Krankheiten zu beobachten.
In seiner bahnbrechenden Publikation "Nutrition and Physical Degeneration" sieht Dr. Weston A. Price einen tiefgreifenden Zusammenhang zwischen dem Verzehr von raffinierten und verarbeiteten Lebensmitteln unter den primitiven Völkern der Welt und dem entsprechenden Anstieg der allgemeinen körperlichen Verschlechterung.
Die Untersuchungen von Dr. Price führten ihn komplett um die Welt, wo er alte Kulturen auf allen wichtigen Kontinenten studierte. Da Dr. Price Zahnarzt war, interessierte er sich vor allem für die individuelle Kieferbildung, die Zahnstruktur und die allgemeine Mundhygiene. Er studierte die lebenden Personen, denen er begegnete, und verglich sie mit früheren Generationen, die er zum Studium an Begräbnisstätten entdeckte.
Er fand heraus, dass, wo frühere Generationen von roher unverarbeiteter Nahrung gelebt hatten und dementsprechend viel und stark kauen mussten, die Kieferformationen nahezu perfekt waren, Zahnbögen waren gut geformt, die Zahnstruktur war ein Kunstwerk, Karies fehlte vollkommen und alle zweiunddreißig Zähne waren intakt.
Bei der Untersuchung von Generationen nach der Einführung von raffinierten und verarbeiteten Lebensmitteln wurden demgegenüber bestimmte degenerative Veränderungen im Mund festgestellt:
1) Kieferbildungen waren missgebildet,
2) Zahnbögen waren unförmig,
3) Zahnstruktur war uneben, fehlerhaft und stark verfault und
4) viele Zähne im Mund fehlten.
In Afrika, Asien, der Südsee und Australien war die Geschichte die gleiche.
Mit der Einführung von raffinierten und verarbeiteten Lebensmitteln, die, wie weißer Zucker, weißes Mehl und vielen anderen Lebensmitteln aus der Plastiktüte, der Aluminium-Dose bzw. aus dem Glas, in die Ernährung der Naturvölker kamen, kam es zu einem entsprechenden Anstieg degenerativer Prozesse des Körpers im Allgemeinen.
In der abschließenden Analyse bewiesen die Studien von Price schlüssig, dass die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden insbesondere vom Anteil einer rohen, unverarbeiteten Nahrung abhängig ist. Verarbeitetes Essen scheint laut seinen Beobachtungen den Weg für Krankheit und Degeneration im Generellen zu ebnen.
Eine weitere monumentale Arbeit in diesem Bereich wurde vor über fünfzig Jahren von Dr. Robert McCarrison geleistet. Im Jahr 1927 wurde Dr. McCarrison Direktor der Ernährungsforschung in Indien im Rahmen der Research Fund Association ernannt.
Seine Reisen führten ihn durch den abgelegenen Teil des Himalaya, wo die Menschen von Hunza seit der Zeit Alexanders des Großen gelebt hatten. In seinen Studien über Mangelkrankheiten sagt McCarrison über die Gesundheit der Hunzas:
Dyspepsie, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, Blinddarmentzündung, Schleimhautentzündung oder Krebs sind dort ebenso unbekannt wie überempfindliche Reaktionen gegenüber Nerveneindrücke, Müdigkeit, Angst oder Kälte.
Ihre lebhafte Gesundheit bot enormen Kontrast zu den Klagen unserer hoch zivilisierten Gesellschaft.
Dr. McCarrison entschloss sich einige Experimente durchzuführen, um herauszufinden, ob die Ernährung eine Rolle bei der überlegenen Gesundheit der Hunzas spielen könnte und wie sie praktisch von der Vielfalt der degenerativen Krankheiten, die die westliche Zivilisation plagten, losgelöst war.
Für seine Arbeit wählte er Albinoratten wegen ihrer Liebe zur menschlichen Nahrung und auch, weil ihre kurze Lebensdauer die Beobachtung einer vollständigen Lebensgeschichte ermöglichten.
Die erste Phase seiner Experimente beinhaltete das zufällige Einfangen gesunder Ratten und das Anordnen unter idealen Bedingungen; frische Luft, Sonnenschein und saubere Umgebung. Ihre Ernährung bestand aus Nahrungsmitteln, die die Hunzas reichlich verzehrten:
Vollkornprodukte, Rohmilch und Butter, gekeimte Hülsenfrüchte und eine Vielzahl von frischem rohem Gemüse. In seltenen Fällen würde sie eine kleine Portion Fleisch mit einigen Knochen enthalten
(Die Hunzas waren im Grunde Vegetarier, die nur zu festlichen Anlässen Fleisch aßen) und immer reichlich frisches Wasser zur Verfügung haben. Nach 27 Monaten der Hunza-Diät wurden die fast 1200 Ratten getötet und sorgfältig untersucht. McCarrison berichtete:
"Während der letzten 2 1/4 Jahre gab es im "Universum"
der Albinoratten keinen Fall von Krankheit, keinen Tod durch natürliche Ursachen im erwachsenen Bestand und, abgesehen von ein paar zufälligen Todesfällen, keine Kindersterblichkeit. Klinisch hat sich gezeigt, dass die Untersuchung dieses Bestandes bemerkenswert krankheitsfrei ist. Es kann sein, dass einige von ihnen versteckte Krankheiten der einen oder anderen Art aufwiesen, aber wenn dem so sein sollte, wurden zumindest weder klinische noch mikroskopische Beweise dafür gefunden“.
Nachdem in späteren Experimenten festgestellt wurde, dass kranke Ratten nach der Hunza-Diät wieder gesund wurden, nahm McCarrison Chargen von Ratten und stellte sie auf eine Diät ein, die für die Menschen in Indien heutzutage typisch ist; Reis, Hülsenfrüchte und gekochtes Gemüse mit einer Vielzahl von Gewürzen.
Es dauerte nicht lange, bis die über zweitausend Ratten, die mit der mangelhaften indischen Ernährung gefüttert wurden, eine Vielzahl von Krankheiten entwickelten: Herz-, Nieren- und Drüsenschwäche, Magen-Darm-Störungen, Geschwüre, Anämie, schlechte Zähne, Augenleiden, verschiedene Hautkrankheiten, und Haarausfall.
Diese Ergebnisse veranlassten ihn, noch eine weitere Charge von Ratten zu nehmen und sie auf eine Diät zu stellen, die typisch für die ärmeren Klassen Englands ist: Dosenfleisch, gekochtes Gemüse, Eingemachtes, Weißbrot, Margarine, Gelees und gesüßter Tee.
McCarrison berichtete, dass nicht nur eine Vielzahl von Krankheitszuständen mit der fehlerhaften Diät produziert wurde, sondern auch die Ratten hypertensiv wurden.
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