Friedrich Gerstäcker - Reisen Band 1
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Die Gauchosoldaten, die vorn im Portal und den Gängen Wache standen, schauten mich allerdings erstaunt an, als ich solcher Art gekleidet, noch dazu in dem sonst so verpönten Blaugrau, durch die Pforten ihres Herrn schritt, ließen uns jedoch ungehindert passiren und wir betraten bald darauf das Audienzzimmer. - Der Saal war ganz im europäischen Geschmack eingerichtet, der Boden mit sehr geschmackvollen bunten Teppichen bedeckt, und nur die hohe luftige Decke trug ein argentinisches Abzeichen - die schwarz und rothen Farben (Sieg oder Tod) der Federacion.
Wir waren noch ein wenig zu früh gekommen - die Diener brannten erst die Kerzen an, und ich benutzte indessen meine Zeit, zuerst meine ganze Umgebung mir genau zu beschauen, und dann Betrachtungen anzustellen ob meine Wasserstiefeln wohl nicht die ersten waren, die je diesen kostbaren Teppich betreten hätten. Lange blieb mir dazu aber keine Zeit. Die Thüren öffneten sich plötzlich, und herein traten nach und nach „die Großen des Reichs", stattlich geputzte Herren und Damen, die Herren sämmtlich in dunkelblauen Fracks (die hellblaue Farbe bezeichnet die Unitarios) mit rothen Westen und Hutbändern, und alle im Knopfloch das rothseidene Band mit der schwarz gedruckten furchtbaren Devise: Mueran los salvajes Unitarios. Die Damen waren im elegantesten französischen Costüm. Beide Theile betrachteten mich jedoch, und ich entschuldigte vollkommen ihre Neugierde, mit kaum verhehltem Erstaunen, und schienen sich gegenseitig fragen zu wollen, „was thust Du hier im Heiligthum?" Ehe aber der amerikanische Consul im Stande war nur überhaupt meine Existenz zu entschuldigen, erschien Donna Manuelita selber und empfing mich, nachdem ihr Mr. Graham mit ein paar Worten meine Absicht gesagt hatte, während sie ihn selbst in der Entschuldigung meines Anzuges unterbrach, auf das Freundlichste.
Donna Manuelita verstand allerdings, wie mir Mr. Graham sagte, das Englische, sprach es aber vielleicht noch nicht geläufig genug und mochte sich deshalb nicht darin unterhalten; ebenso ging es mir mit dem Französischen, und die Unterhaltung wurde deshalb durchaus spanisch geführt, wobei Mr. Graham so freundlich war zu dolmetschen. Die Donna versprach mir übrigens mit ihrem Vater, der Auswanderungssache wegen, zu reden und mir, noch ehe ich Buenos-Ayres verließ, das Resultat mitzutheilen. Indessen hatte sich eine ziemlich zahlreiche Gesellschaft eingefunden und ich sah mich bald im Gespräch mit zwei jungen argentinischen Damen, von denen die eine sehr geläufig Englisch sprach und die andere angefangen hatte, Deutsch zu lernen, so daß sie ebenfalls schon viel verstehen und sich auch ziemlich deutlich ausdrücken konnte. Ich verbrachte, trotz meinem nichts weniger als hoffähigen Anzug, ein paar sehr angenehme Stunden in liebenswürdiger Gesellschaft.
In Buenos-Ayres bestgeht auch jetzt eine deutsch-evangelische Gemeinde, deren Pasto und Oberhaupt Herr A.L. Siegel ist. Den Leser wird es übrigens interessiren, das erste Capitel der Kirchenstatuten von Buenos-Ayres, 34 Grad Süder Breite in den La Platastaaten, zu hören. /52/
Erstes Capitel.
Begriff und Umfang der deutsch-evangelischen Gemeinde in Buenos-Ayres.
§ 1. Die deutsch-evangelische Gemeinde in Buenos-Ayres bildet einen Zweig der unirten evangelischen Landeskirche in Preußen. Sie hat sich dieser Kirche, nach einem Beschlusse der Generalversammlung der Gemeinde im Monat April 1845, unter folgenden, ihr von dem Ministerio der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten d.d.. Berlin den 11. Januar 1845 Nr. 31,536 gestellten Propositionen freiwillig angeschlossen.
I. In Betreff der Lehre, des Cultus und der Disciplin ist das Bekenntniß, die Liturgie und die Ordnung der evangelischen Kirche Preußens für die Gemeinde in Buenos-Ayres wesentlich maßgebend und bestimmend. Es wird daher auch die Agende der preußischen Landeskirche die Norm für den Gottesdienst und die gottesdienstlichen Handlungen in der Gemeinde abgeben.
II. Das Consistorium der Provinz Brandenburg in Berlin ist diejenige geistliche Behörde, an welche sich die Gemeinde, resp. der Vorstand derselben, in allen denjenigen inneren Angelegenheiten und Streitfragen zu wenden, und die Entscheidung abzuwarten hat, über welche, indem sie das Verhältniß zu der hiesigen Landesregierung ganz unberührt lassen, eine Verständigung und Einigung der Gemeinde nicht hat stattfinden können. Es betrifft dies namentlich Streitfragen über die Lehre und den Gottesdienst, über Disciplinarmaßregeln, sofern sie nicht in das Gebiet der bürgerlichen Gesetze und Einrichtungen hinüberreichen, endlich Mißhelligkeiten zwischen dem Prediger und der Gemeinde, und Klagen der letzteren gegen den ersteren.
III. Das Consistorium der Provinz Brandenburg hat das Recht, den Prediger der Gemeinde zu ernennen und ihn für den Dienst der Gemeinde zu vociren. Die Gemeinde, resp. der Vorstand, hat im Falle der Vacanz um die Wiederbesetzung der Stelle bei dem genannten Consistorium nachzusuchen, und darf, ohne Genehmigung dieser Be-/53/hörde, den ihr zugewiesenen Prediger nicht entlassen.
Nun soll mir noch Einer sagen, daß es in Buenos-Ayres keine Deutschen giebt. _ _
Unter den Deutschen in Buenos-Ayres, wenn sie auch keinen bleibenden Aufenthalt da haben, spielen ubngens die Schiffscapitaine eine sehr bedeutende Rolle, und besonders kann man sie Nachmittags mit ihren englischen, amerikanischen und dänischen Kollegen erst durch die Straßen der Stadt traben, und dann in vollem Carrière durch das flache Land galoppiren sehen.
Capitaine haben nämlich eine ungemeine Vorliebe für Pferde, die bei Pferden jedoch, wie Pferdevermiethern keineswegs gegenseitig ist, denn Schiffscapitaine verstehen gewöhnlich - mit Ausnahmen natürlich - eben so wenig ein Pferd zu reiten wie es zu behandeln, und glauben das Aeußerste gethan zu haben, wenn sie sich „an Bord halten". Von Schluß und Nachgeben ist natürlich bei ihnen keine Rede. Sie fahren im Sattel herum, wie ein losgegangenes Paket auf einem Packthier, reißen in die ohnedies schon scharfen Zügel, nur um sich im Gleichgewicht zu halten, und werfen das ganze Gewicht ihres Körpers dagegen, wenn sie das Pferd einmal bewegen wollen, langsam zu gehen oder ganz still zu stehen. Die Thiere werden dadurch wund geritten und abgehetzt, und die Pferdevermiether hier, fast lauter Engländer und Amerikaner, haben einen solchen Ueberblick in den Personen ihrer Kunden, daß sich Leute, die nur das geringste Seemännische an sich tragen, sich fest darauf verlassen können, die abgerittensten und überdies vielleicht schon aufgegebenen Kracken zu bekommen. Es geschieht deshalb sehr häufig, daß solche arme Schlachtopfer, selbst wenn sie ihr Thier einmal nicht übermäßig abgetrieben haben, in den Fall kommen, es plötzlich stürzen und verenden zu sehen, wonach sie dann noch das Vergnügen haben, nicht allein zu Fuß in die Stadt zurückzugehen, sondern auch noch das Sattelzeug zu tragen. Höchst erstaunt sind sie dann meistens, wenn man ihnen für das verlorene Pferd wenig oder gar nichts abnimmt, und es scheint /54/ sich deshalb das Gerücht verbreitet zu haben, es sei schon genug, von einem in Buenos-Ayres gemietheten Pferd Zaum und Sattel zurückzubringen, das Uebrige habe keinen Werth. Die Capitaine haben aber meist so nichtswürdige Pferde gehabt, daß sich die Vermiether schämen auch noch Geld dafür zu verlangen, weil Jemand so freundlich gewesen war, es für sie hinaus auf den Anger zu reiten.
Wer ein gutes Pferd ausmiethet und damit zu Schaden kommt, kann sich auch darauf verlassen, daß er theuer genug dafür zu zahlen hat - für Buenos-Ayres nämlich - denn Pferde sind dort überhaupt spottbillig.
So viel schon hatte ich, während meines Aufenthalts in Buenos-Ayres, von den Saladeros oder Schlachtplätzen dieses bedeutenden Handelsortes für Fleisch und Häute gehört, daß ich nicht umhin konnte, die mir von allen Seiten beschriebenen Plätze auch einmal selber zu besuchen. Die Schlachtplätze liegen fast sämmtlich an der sogenannten Boca, etwa eine halbe Legua von der Stadt entfernt, und vor dem Frühstück sprengte ich eines Morgens, von einem jungen Deutschen begleitet, hinaus, das Schlachten des Viehes mit anzusehen.
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