Klaus Bock - Morituri

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In der Hübnerstraße in München lebt eine Gruppe alter und kranker Männer und Frauen in einer losen Wohngemeinschaft zusammen. Sie kommen gemeinsam auf die Idee, dass die Gesellschaft ihnen gar nichts mehr vorschreiben kann, weil die meisten von ihnen nicht mehr lange zu leben hat – vor allem nicht, sich an überkommene gesellschaftliche Normen zu halten. Jede/r hat aus dem Leben noch ein paar alte Rechnungen offen. Sie beschließen, dass die restlos beglichen werden sollen. Dabei lassen sie es im Wortsinne krachen. Und wie. Gewaltig. Morituri, die Totgeweihten, das sind die Alten selber. Aber auch die anderen. Die erst recht.! Der politisch ganz und gar nicht korrekte Roman von Klaus Bock. Eine Liebeserklärung an die handelnden Personen.
Empfohlen von der Freiwillige Autoren Selbstkontrolle und der Buchaufsicht der EU nur für Leser unter 75 Jahren. Ältere kommen bei unkontrollierter Lektüre ggf. auf dumme Ideen… Achtung: Kinder haften für ihre Eltern

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Die Hübnerstraße beginnt an der Dom Pedro-Straße, endet am Ring und läuft auf der anderen Grabenseite als Ruffinistraße weiter; sie ist eine der ganz ruhigen Wohnstraßen im Quartier. An der Ecke Hübner-/Fa­saneriestraße befindet sich ein ungewöhnlicher Lebensmittelladen.

Hier betreiben Frau Z. und Herr F. ein Lebensmittelgeschäft der etwas anderen Art: Für einen Tante-Emma-Laden ist er zu groß. Für einen Supermarkt ist er zu wenig „super“ und ist die Auswahl zu klein… Aber es menschelt hier. Denn hier kann man noch „anschreiben“ lassen. Hier herrscht in gewisser Weise “italienisches Flair“, denn zum Einkauf gehört hier auch unabdingbar der auch sehr bayerisch gesprochene „Ratsch“…

Mittags holen sich die Alteingesessenen des Viertels – genauer gesagt, diejenigen von den Alten, die entweder sehr clever sind oder die, die nicht mehr „so können“ – einen Mittagstisch, den Frau Z. liebevoll zubereitet: Wichtig ist: Mittwoch gibt es immer Schweinebraten, Freitag immer Panfisch mit Bayerischem Kartoffelsalat – jeweils „auch“, denn jeden Tag bietet Frau Z. zwei oder drei warme Essen an. Das wichtigste neben dem günstigen Preis ist, dass es „selbstgekocht“ ist und auch so schmeckt!

Am Montagmorgen verschickt Herr F. per Fax den Wochenessensplan; wer unter den Stammkunden über kein Fax verfügt, holt sich seine Kopie im Laden ab. Twitter und Facebook sind hier zwar nicht unbekannt – aber verpönt! Das macht nichts, denn die Jungen kommen ja eher nicht…

Man kann auch Essenswünsche nennen, meist kocht Frau Z. das Wunschessen dann in der folgenden Woche. Täglich bis zehn Uhr muss man sich für „sein“ Essen angemeldet haben. Wer erst später anruft, muss nehmen, was es dann noch gibt. Die Portionen sind auf die Alten zugeschnittene „Seniorenteller“.

Häufig kommen auch „der Architekt“, „der Herr Doktor“ oder die „Frau Rechtsanwalt“ - die bekommen etwas größere Portionen, und die müssen sich in der Schlange der Hungrigen, die gerade ihr Essen abholen wollen, auch nicht ganz hinten anstellen.

Das heißt, das tun die zwar (man ist ja gut erzogen), aber meist werden sie von Frau. Z. freundlich-resolut nach vorne geholt, „weil“, sagt sie dann laut in die Runde, „die machen nämlich noch Bruttosozialprodukt!“. Und „Deshalb haben die es eilig!“

Da gibt es kein Maulen und kein Murren, das wird eingesehen von den Alten – und überhaupt sind die froh, wenn es ein wenig länger dauert, denn dann ist mehr Zeit für den Ratsch…

Nur wenn die Frau Plüschke mit ihrer lila Perücke kurz vor eins in den Laden kommt, um 50 Gramm Wurst („in dünnen Scheiben, die dicken schmecken nämlich nicht so…“) und 75 Gramm Käse („in dicken Scheiben, denn da‘ Kas‘ schmeckt dünn ja nicht“) und zwei „Gutteln“ (Bonbons) zu bestellen und dann nach dem Bezahlen und wenn sie schon drei Schritte vom Tresen weg ist, doch noch daran denkt, dass sie wieder vergessen hat, den Leberkäs für den Nachbarn („ganz dünn! Der mag das nur ganz dünn…“) mitzubringen und dann noch die tz von gestern und zwei Semmeln („aber nicht soo dunkel – haben sie keine helleren?“)… , dann murrt es in der Schlange, denn Frau Plüschke kommt immer – und in diesem Fall ist jenes „immer“ gemeint, das „jeden Tag“, also täglich, bedeutet – um Punkt zwölf Uhr fünfundfünfzig, genau dann, wenn Frau Z. eigentlich bald die eigene Mittagspause einläutet („man muss ja auch mal etwas essen…“) und wenn daher die Zeit drängt, dass die Kunden ihr Essen noch halbwegs warm mitbekommen.

Nun ist Frau Plüschke schon ein sehr besonderer Kunde im Laden, der auch ansonsten Originale aufzuweisen weiß: Sie ist so um die Siebzig, groß – fast 180 cm wäre sie, wenn man ihren leichten Bechterew aufbiegen würde – und hager. Und sie durfte eine Nase ihr Eigen nennen, auf die jeder Adler neidisch wäre: Groß und in wildem Schwung gebogen. Ihr Blick war irgendwie stechend, unangenehm... Ihre Stimme war immer etwas zu laut und ihre Wortbeiträge meistens „für die Galerie“ gesprochen.

Aber weil in dem Alter meist nicht mehr viele Alternativen bestehen, die überhaupt mit einem reden und weil die meisten Menschen im Alter – wenn sie allein leben müssen – etwas schrullig wurden, war sie trotz ihrer Eigenschaften ein gesuchter Gesprächspartner, denn sie hatte immer Zeit für einen Ratsch und wer mit ihr redete, erfuhr immer etwas – Neues, Interessantes, Klatsch und Tratsch aus und über die Nachbarschaft.

Die lila Perücke war einmal hell gewesen, dann hatte sie versucht, sie selbst umzufärben („dafür muss man doch kein Geld zum Friseur tragen!“) – der Versuch war in einer Katastrophe geendet, die Perücke wurde nicht „nussbraun mit leichtem Rotstich“ (wie die Packung versprochen hatte), sondern giftgrün (DAS hatte die Packung nicht versprochen).

Nach mehreren weiteren in die Hose gegangenen Versuchen, trug sie die Perücke nun eben lila. Die Rente erlaubte keine neue Zweitfrisur. Die war in der Zwischenzeit zu ihrem Markenzeichen geworden: Frau Plüschke mit den lila Haaren. Und niemand nahm die seltsame Farbe mehr wahr… das war eben die Plüschke!

Vor Jahren war Frau Plüschke mit dem Bus durch Frankreich gefahren und war danach monatelang allen, die nicht schnell genug fortkamen, mit ihren Schwärmereien von „Fraankreisch“ auf die Nerven gegangen. Seitdem redete Herr F. sie – früher häufiger, in letzter Zeit eher selten – mit „Madame“ an, was sie jedes Mal sichtlich aufblühen ließ.

Ab und zu kommen polnische Bauarbeiter in den Laden, die die Häuser in der Gegend um den Hübnerplatz renovieren. Die holen meist eine Leberkäs-Semmel oder ein Kümmelweckerl mit Schweinebraten (mit oder ohne Senf). Die gut belegten Semmeln gibt es nämlich an jedem Tag, und saure Gurken aus dem großen Glasl auch! Man verstand sich prima, die Bauarbeiten verstanden zwar kein Wort Bayrisch und Frau Z. und Herr F. naturgemäß kein Wort polnisch – aber Handzeichen taten es auch, und wer im Laden von Angesicht bekannt war, bekam auch ohne Worte das, was er gestern bekommen hatte. Und alle waren es zufrieden.

Frau Z. sagte dann schon einmal um Zustimmung heischend zu den anderen Kunden (aber erst, wenn der Bauarbeiter schon wieder fort war, man weiß ja nicht, der Pole, vielleicht versteht er ja doch deutsch?): „Mei, die armen Kerle“, sagte sie dann, „müssen die gar aus Polen kommen, um bei uns marode Häuser zu reparieren… so weit fort von zuhause…“, und dann schnitt sie die Scheibe Leberkäs schon mal ein bisschen stärker und glaubte, Herr F. würde nichts merken…

Es soll nicht vergessen werden, dass Herr F. ein kleines feines Hobby hat, das so gar nicht in den Laden zu passen schien: Weine! Da kann man sich blind auf ihn verlassen. Wenn Herr F. sagt, der Wein, den man gerade aus dem Regal genommen habe, der sei natürlich schon gut, aber der, den er in der Hand halte, sei noch besser, und den solle man doch mal probieren, dann sollte man seinem Rat ohne Wenn und Aber folgen! „Sein“ Wein ist immer besser – und meistens nicht teurer.

Als Kunde muss man sich für diese Ratschläge erst einmal qualifizieren. Denn die gibt Herr F. keinesfalls jedem x-beliebigen Kunden… bei neuen oder nicht so netten Besuchern, da schweigt er… aber wer ab und zu eine witzig-freche Bemerkung drauf hat, oder wer den Lardo in der Kühltheke a) als solchen erkannt hat und b) genossen und c) drei Tage später ausreichend gelobt hat, den mag er… und dann hilft er bei der Weinauswahl! Und Herr F. hat noch nie daneben gelegen…

Besonders stolz ist er, wenn er einen besonders guten Wein günstig aufgetrieben hat – dann läuft er zur Hochform auf, dann erhalten seine Lobpreisungen der Weine literarische Qualität.

Der Laden (einen Namen hat der nicht) ist ein soziales Zentrum in der Gegend. Für ein paar alte Kundinnen, die mit einer viel zu kleinen Rente auskommen mussten („Ja, die haben eben nicht vierzig Jahre lang Rentenmarken geklebt und zusätzlich Altersvorsorge betrieben, wie die Bekloppten von der FDP es wollen“ – wie Herr F. es nach intensiven Studium der „Bildungszeitung“ eines Tages allen im Laden erklärt hatte. Nicht alle hatten den Sarkasmus der Bemerkung verstanden), und die sich deshalb selbst die wirklich preiswerten Mittagsgerichte im Laden nicht jeden Tag leisten konnten, hatte „der Engel vom Hübnerplatz“, die „Frau Doktor“, wie sie im Laden genannt wurde, ein Budget eingerichtet. Damit wurde deren Mittagessen finanziert. Bezahlen mussten die schon… „vorneherum“, damit alle sahen, dass sie bezahlten! Aber „hintenherum“ bekamen die ihr Geld wieder. Das sollte dann keiner sehen, damit das nicht nach Almosen aussah…

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