Bernd Oei - Joseph Roth - Letzter Donauwalzer

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Die überarbeitete und vertiefte Monografie konzentriert sich auf zehn Romane und vier Erzählungen Roths. Sie widerspiegeln seinen Werdegang von einem sozialpolitischen Autor mit Tendenzen zum Expressionismus zum Anwalt jüdischer Kultur und dem österreichischen Vielvölkerreich. Eine subtile Bewegung zwischen Rebellion und Resignation, Atheismus und Mystik, Veränderbarkeit und Determinismus, Gotteszweifel und Mystik, realen und märchenhaften Strukturen zeichnet sich ab. Dabei entsteht ein komplexer Ding- und Farbsymbolismus, Textreferenzen und Legenden.
Die Themen variieren geringfügig um die Leitmotive Heimatlosigkeit, Entwurzelung, Melancholie und Weltverlorenheit, doch das Unrettbare besticht in seiner Aktualität. Roth geht es immer um den ganzen Menschen. Dies macht ein Vergleich deutlich zu den zeitgenössischen Autoren Heinrich Mann, Vicki Baum, Hugo von Hofmannsthal, Lion Feuchtwanger, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Heimito von Doderer und Robert Musil. Denkmodelle Jaspers, Cohens, Machs und die Philosophie Schopenhauers, Zolas, Spenglers, Adornos und Benjamins komplettieren die Auseinandersetzung mit der Metaphysik Roths.
Bernd Oei, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Historiker, zählt Roth zu den Grenzgängern zwischen Poesie und Philosophie in seiner Bücherreihe über Schriftsteller zwischen dem 19. Und 20. Jahrhundert.

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Das gilt auch für Menschen wie Morstin, der auch polnische Ahnen hat – de facto existiert ein auf das 14. Jahrhundert zurückblickendes Adelsgeschlecht diesen Namens in Krakau –, die es mit der Tradition halten: Leben und leben lassen. Er ist der Prototyp des alten Österreichs mit seinem Mikrokosmos Ostgalizien. Wie ein Kaiser lenkt er die Schicksale auf günstige Bahnen durch seinen Namen, Würde, Charisma wirkt er als guter Geist hinter den Gesetzen. Im Umkehrschluss bedeutet das eine heile Welt, denn wenn es überall einen Morstin gibt herrscht auch überall Frieden und ein gewisses Maß an Glück und Gerechtigkeit. Dass es in der Monarchie vor dem Krieg an verschiedenen Brandherden mehr als gärt, ist unbestritten. Dramaturgisch jedoch kann die Geschichte nicht anders erzählt werden, um den Verlust und die Bedeutung des Kaisers in Gestalt der Büste deutlich zu gestalten.

Der zweite Teil handelt von nusquam ; nach dem Krieg und bei der Heimkehr findet sich nirgends mehr das Gleiche, das Vertraute wieder: „ Gewiß, es waren noch die gleichen Felder, die gleichen Wälder, die gleichen Hütten, die gleiche Art der Bauern - die gleiche Art, sagen wir-, denn viele von jenen, die der Graf noch gekannt hatte, waren gefallen.“ Der Krieg bedeutet Zäsur.

Negativer Höhepunkt der Sittenlosigkeit ist die American Bar, bereits vom Namen her ein Fremdkörper, in der die ehernen Gesetze nichts mehr gelten und stattdessen Spektakel vorherrscht. In Zürich, zumindest in dieser Nachtbar, sind die Röcke schamlos und die entblößten Knie hässlich, die Typen widerlich, „ eine Auslese jener Art von Menschen, die das Erbe der untergegangenen Welt vorläufig verwalteten, um es ein paar Jahre später an die noch moderneren und mörderischen Erben mit Gewinn abzugeben.“

Solche geldgeilen und lüsternen Typen, die ihren Wert im Champagnerglas suchen, findet man in der Tat überall. Es sind die Gespenster neugeborener Nationalitäten. Symbolisch verkörpert das Mixen von Getränken und der beliebige Zugang des Unter- und Oberschicht in den Club, das daraus entstehende Halbwelt-Milieu das Zerrbild dessen, was Morstin als Ganzheit und Heimat kennt. Die Zaubertränke der neuen Zeit verändern auch ihn, wenngleich nur für einen einzigen Augenblick: der würdevolle Mann fällt aus der Rolle und schlägt, um der Schande an seinem Kaiser und Vaterland ein Ende zu bereiten, mit einer Flasche den Tänzer nieder. Symbolisch und grotesk zugleich wirkt sein Versuch, mit der Sodawasserflasche einen imaginären Brand zu löschen.

Mit dem Aufstellen der Sandsteinbüste geht noch einmal ein Ruck durch die Bauern der Region. Sie grüßen ehrfurchtsvoll den Schatten eines verlorenen Reiches und erinnert sich, wie es einmal war.

Morstin wird durch seine gelebte Tradition und wieder eingeführten Rituale zum Oppositionellen der jungen polnischen Republik. Der Ausgang ist vorhersehbar. Die Internationalität seiner Helfer, ein ukrainischer Schreiner, ein polnischer Schmied und ein jüdischer Schreiber sorgen für die Umsetzung seiner Vorhabe, die Büste wie in der Kapuzinergruft einzusargen. „ Also begrub man den alten Kaiser zum zweitenmal im Dorfe Lopatyny, im ehemaligen Galizien.“

Obiger Satz steht stellvertretend für die rückwärtsgewandte Utopie, die Roths Erzählungen seit dem Radetzkymarsch auszeichnen. Auch wenn die Darstellung subjektiv emotional erfolgt, so entbehrt sie nicht den politisch-historischen Kern, dass aus dem Zerfall des Reiches Instabilität hervorgeht, der im Wesentlichen auf nationale Chauvinismen rückführbar ist.

Die Erzählung fokussiert die Bedeutung von Sinnbildern für Roth und für die Wirkungsmacht der Donaumonarchie. Denkmal, Krone und Kleidung sind die drei sichtbaren Bausteine des Zusammenhaltes im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Die Bargesellschaft bildet den karikierten Gegenentwurf dazu, eine Kohäsion der Beliebigkeit und Geschmacklosigkeit.

Der dritte Aspekt berührt die Begriffe Vater, Vaterland und Vaterhaus, die symbolisch im Kaiser bzw. Morstin zusammenfließen. Haus spielt für einen zunächst freiwilligen, dann im Exil dazu genötigten Schriftsteller eine bedeutsame Rolle. „ Heimatlosigkeit und Gefängnis haben ihr positives Korrelat im Bild es Hauses oder Vaterhauses .“ 64Der Icherzähler spricht von einer Entwicklung der Behausung, die in Höhlen begann, über Hütten und Häuser führte, nun aber Menschen wie Gefangene in Käfigen zu leben zwingt.

Das Leben im Labor, im Provisorium oder im permanenten Übergang erzeugt im Denk-Mal mehr als nur kollektives Gedächtnis und persönliche Erinnerung; es schafft eine Verweigerung und damit Revolte in Camus´ Sinne, unter Gewaltverzicht aber mit Solidarität zu allen Verlierern und Heimatlosen dieser Welt. Roth stellt der natürlichen familiären Ordnung die des Terrors eines Nationalstaates entgegen.

2. 5. Der Leviathan

2. 5. 1. Entstehung und Inhalt

Die erstmals 1938 in der Pariser Tageszeitung veröffentlichte Erzählung zu etwa 30 Seiten trägt ursprünglich den schlichten Titel „Der Korallenhändler". In Buchform findet sie Publikation im Verlag Allert de Lange kurz nach Roths Tod auf Betreiben Hermann Kestens unter „Die Legende vom Leviathan“. Der Bezug zur Legende bzw. Mythologie ist nicht nur durch den Titel indiziert. Schon der erste Satz im ersten von acht Kapitel belegt den märchenhaften Grundton: „ In dem kleinen Städtchen Progrody lebte einst ein Korallenhändler, der wegen seiner Redlichkeit und wegen seiner guten, zuverlässigen Ware weit und breit in der Umgebung bekannt war “. 65

Der Schauplatz ist im Gegensatz zu Lopatyny zwar fiktiv, klingt aber lautmalerisch an Brody an. Der letzte Satz schließt gleichfalls legendär mit einer seelischen Beheimatung, da der Chronist den Meeresgrund als wirkliche Heimat des Protagonisten angibt und schließt: „ Möge er dort in Frieden ruhn neben dem Leviathan bis zur Ankunft des Messias.“

Neben Hiob und Tarabas wird keine Geschichte so sehr vom regionalen Brauchtum des Chassidismus geprägt. Der Leviathan ist eine religiöse Legende, die fast schon einem Bekenntnis zum Judentum gleichkommt. In der Retroperspektive dominiert Melancholie über eine verlorene Welt, einen Zeitgeist. Bewusst wendet sich Roth von der Neuen Sachlichkeit und vom Expressionismus ab, obschon er thematisch dem Motiv der verlorenen Generation treu bleibt.

Der Grundton ist elegisch, doch von besonderer Wehmut, weil sie nicht anklagt oder verklärt, sondern einzig festhält, dass sich viele Menschen in der neuen Ordnung nicht zurechtfinden. Über den orthodox-jüdischen und zunehmend unglücklichen Korallenhändler Nissen Piczenik sagt der Chronist: „Er war nicht einfach ertrunken wie die anderen. Er war vielmehr … zu den Korallen heimgekehrt, auf den Grund des Ozeans, wo der gewaltige Leviathan sich ringelt.“ 66Seiner letzten Ruhestätte geht eine Transformation voraus, die aus dem kontinentalen, seiner ostgalizischen Scholle eng verbundenen Händler einen reisenden Vagabunden macht. Seelisch ist der Korallenverkäufer mit dem Grund des Ozeans verbunden „er sehnte sich nach dem Meere.“

Es bestehen drei Möglichkeiten, das Geschehen zusammenzufassen. Zunächst unter dem Aspekt Antagonismus zwischen Tradition und Moderne.

Der Protagonist Nissen Piczenik ist ein frommer, integrierter und geachteter Jude der wie alle Dorfbewohner nach alten Gesetzen und Brauchtum lebt. Spätestens seit dem Radetzkymarsch integriert der Autor den Genuss von Schnaps als soziales Kulturgut, das alle Menschen zu Brüdern macht: „ und es gibt keinen Unterschied zwischen Bauer und Händler, Jud' und Christ; und wehe dem, der das Gegenteil behaupten wollte!“67

Der Zusammenhalt diverser Ethnien vor Ausbruch des Krieges und der Frieden zwischen den Bewohnern endet mit dem Auftauchen des Verführers Gorodotzki, der ihnen den Weg zum schnellen Geld durch billigen Tand weist. Die Profitgier des Fabrikanten wirkt wie eine Adaption von Walter Benjamins Essay Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935).

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