5 Zu viel auf einmal einüben wollen. Nicht alles gleichzeitig versuchen zu lernen! Cross-Skating ist eine komplexe, wenn auch nicht hochkomplizierte Angelegenheit. Man kann in kurzer Zeit recht viel lernen und schnell ausreichende Sicherheit gewinnen, wenn man geduldig und systematisch vorgeht. Systematisch bedeutet von allem, dass die Übungen aufeinander aufbauen müssen und komplizierte Abläufe erst begonnen werden, wenn die einfacheren Grundlagen ausreichend beherrscht werden. Zunächst erlernte Teilbewegungen werden später zur Gesamtbewegung zusammengefügt.
6 Zu starker Stockeinsatz, besonders wenn es schwierig wird. Deswegen beginnt man ohne Stöcke. Sonst wird der Stock aus den Not heraus mehr als Krücke, denn als Antriebshilfe benutzt und man gewöhnt sich diesen Fehler an. Später darf dann, mit korrektem und sicherem Stockeinsatz, auch richtig intensiv geschoben werden.
7 Die Übungsstrecken werden zu lang gewählt. Aus sportlichem Ehrgeiz erlauben sich auch Anfänger häufig zu wenige Pausen und üben oft bis zur Erschöpfung. Ein ermüdeter Körper ist nicht trainierbar und ein ermüdeter Kopf nicht lernfähig. Und gerade diese Grundlage zum Lernen erreicht man nur, wenn man Pausen einlegt, bevor man zu sehr ermüdet ist. Lieber nur ein paar Sekunden (später Minuten) eine Übung durchführen, dann eine kurze Pause machen und mit voller Konzentration und frischer Koordination neu beginnen. Immer wieder und wieder.
8 Üben mit Fremdeinwirkung ist bei Anfängern ein Fehler. Äußere Störungen müssen zum exakten Erlernen der Grundtechniken möglichst ausgeschlossen werden. Das wäre zu frühes Fahren auf schwierigem Boden (“cross”) ebenso wie “Anfass-Übungen” bei denen Trainer oder Übungsgruppenmitglieder mitunter “lustige Polonaisen” auf Skates absolvieren. Lustig vielleicht auf dem Foto, nicht sinnvoll, wenn es um das eigene (!) Lernen geht. Fortgeschrittene können sich dann später solche Späßchen erlauben und sie sogar bis zum Rugby-Spiel auf Cross-Skates ausbauen.
Weiterhin viel Erfolg!
Anno 2010: Powerslide vs. Skike
Artikel 36 von Frank Röder am 20. Januar 2012

Hier ein Review aus dem Jahre 2010, das schon damals einige Entwicklungen erahnten ließ, die sich schon heute viel klarer abzeichnen. Die Frage ist auch nicht mehr wirklich brandaktuell, weil sich der Markt mit Cross-Skates immer mehr anreichert. Das ist auch gut so, denn so können die Kundenwünsche heute besser erfüllt werden. Doch früher war die Frage tatsächlich fast immer die: Powerslides oder Skikes? Der folgende Review ist also unter dem Gesichtspunkt der damaligen Modellpalette der beiden Cross-Skate Hersteller zu betrachten. Damals stand vor allem der “Powerslide Nordic Trainer (später XC Trainer) den Skike V07 gegenüber und viele fragten sich: “Wofür soll ich mich entscheiden?”. Interessant ist, dass beide Skates in dieser Form noch auf dem Markt erhältlich sind, obwohl sich das Ende der Modelle schon abzeichnet. Dies ist keine negative Wertung durch das Cross-Skating Magazin, im Gegenteil, es ist bedauerlich, denn beide Skates weisen teilweise Vorteile auf, die bis dato kein Neumodell bieten kann und preisgünstig sind sie beide.
“Nordic Skates” der Firma Powerslide (definitionsgemäß eigentlich Cross-Skates) sind seit 2006 auf dem deutschen Markt erhältlich. Powerslide Nordic Skates (hier der Nordic Trainer Baujahr 2010) stehen auf soliden Aluminimschienen und weisen einen festen Schuh, ähnlich denen von Inline-Skates oder Schlittschuhen, auf. Für kurze Zeit waren auch so genannte Walk’n’Blade-Modelle von Powerslide auf dem Mark, mit denen man den Skate auf speziellen Sneakers der Firma Powerslide verlassen konnte, um so, ohne zeitaufwendiges Anlegen des Skates, schnell auf eigenen Schuhen unterwegs zu sein. Diese Modelle sind aber inzwischen nicht mehr erhältlich, wenn auch die Idee eine sehr gute war. Das Prinzip „mit eigenen Schuhen skaten” ist der Grundsatz, den die Firma Skike mit ihren seit 2006 in Deutschland erhältlichen Skikes von Anfang an verfolgt (späterer Nachtrag: die Skikes wurden bereits 2004 für kurze Zeit und mit ungewöhnlich guter Qualität über die Firma Hosprint für Skike vertrieben, dann wurde der Vertrieb wieder eingestellt). Während man einen Powerslide Nordic Skate mehr mit einem Inlineskate vergleichen kann, der lediglich größere Luftreifen besitzt und länger bebaut ist, ähnelt ein Skike in gewisser Weise einem alten Rollschuh in den man mit seinen Schuhen einsteigt.
Die Räder sind jedoch bei beiden Konzepten ähnlich angeordnet, was ein ähnliches Fahrverhalten zur Folge hat. Bei Skikes wurden von Anfang an zwei Bremsen fest eingebaut. Powerslide rüstete jedoch erst im Laufe der Jahre seine Nordic Skates mit Bremsen nach und stattet derzeit jedes Paar mit einer Bremse aus. Eine zweite Bremse ist aber nachrüstbar, was sehr empfohlen wird, um die doppelte Bremswirkung zu erzielen.
Wer gute Erfahrungen mit festen Kunststoffschuhen, zum Beispiel beim Inlineskating gemacht hat, wird wahrscheinlich eher zu Powerslide Nordic Skates tendieren. Die feste Verbindung zum Skate ist zunächst einmal ein Pluspunkt, wenn der Schuh jedoch nicht genau passt, kann in einigen Fällen stattdessen ein anderer Inliner-Boot weiterhelfen. Der Lochabstand der Verschraubung ist beim Nordic Trainer 165 mm. Sportler mit „ungewöhnlichen Füßen”, Komfort liebende und Nordic-Cross-Skating-Touristen, die auch gern einmal eine Strecke zu Fuß gehen wollen, werden sich eher für die Skikes entscheiden, weil man sie noch etwa mit Schuhgröße 48,5 fahren kann (späterer Nachtrag: gilt nicht für die neueren VX-Modelle, welche nur bis Schuhgröße 47 gehen. Der Nordic Trainer/XC Trainer ist in Schuhgrößen erhältlich, die etwa Größe 46 entsprechen) .
Wer nicht sofort den passenden Schuh oder nicht sofort optimalen Halt auf den Skikes findet, kann es fast immer erfolgreich mit einem anderen Schuh versuchen. Als angenehm wird auch der tiefere Stand auf den Skikes empfunden zu bieten hat (späterer Nachtrag: im späteren Powerslide Modell XC Path wurde dann etwa die gleiche Standhöhe wie auf dem alten Skike möglich). Wer den „festen Schuh” des Powerslide Nordic bevorzugt hat damit aber auch einen steiferen Schuh am Fuß. Viele Skike-Fahrer nennen die größere Bewegungsfreiheit im Sprunggelenk auf den Skikes als Vorteil oder Pluspunkt bei ihrer Kaufentscheidung. Bei schlechter Einstellung der Skikes, klappriger X-O-Bein-Verstellung oder ungeeigneten Schuhen wird sich ein Skike aber immer zumindest etwas “wackliger” anfühlen als ein Powerslide.
Wichtig ist jedoch zu erwähnen ist deswegen, dass Skikes immer recht akkurat eingestellt werden und mit geeigneten Schuhen gefahren werden müssen, um alle Vorteile und die maximale Fahrsicherheit nutzen zu können. Ein weiterer Unterschied zwischen Skikes und Powerslide Nordic Skates ist das Material der Bremsbeläge. Skike verwendet Metallbeläge, welche die entstehende Bremswärme etwas besser ableiten und geschmeidiger zu dosieren sind. Bei Nässe sprechen sie jedoch etwas später an als die Kunststoffbremsbeläge, die Powerslide verwendet. Der Kunststoff bremst auf den Gummireifen etwas „ruppiger“ als Hartmetall, ist jedoch in der Bremswirkung ähnlich, sofern am Powerslide Nordic Skate ebenso zwei Bremsen montiert sind, wie sie beim Skike schon serienmäßig verbaut sind. Der Powersliderahmen gilt übrigens, trotz veralteter Geometrie, als der unverwüstlichste in der Branche und das zu Recht, wir haben noch nie von einem Rahmenbruch bei diesem seit 2006 bewährten Rahmens gehört.
Читать дальше