Thomas Häring - Inkontinenzia
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Thomas Häring
Inkontinenzia
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Inhaltsverzeichnis
Titel Thomas Häring Inkontinenzia Dieses ebook wurde erstellt bei
Vor Ort
Mehr ist wenigstens meist mehr
Bundesliga, Klappe, die Zweite!
Die Dritte im Bunde
Der DFB-Pokal frißt seine Erstligisten
Wir sind die Champignons!
Eur Opa lieg!
Serienmörder
Und tätlich grüßt das Gemurmeltier
Schuster, bleib bei Deinem Leistungsträger
Dritt, Dritte Liga hurra!
Aus der Mitte des Tabellenraumes
Trainer wechsel Dich
Torgasmus
Pokal hero
Am Ende nichts, angesichts?
Jubel-Jubiläum
Trainer lügen nicht, aber sie fliegen
Abwicklung ohne Verwicklung
Wirr sind wieder wer
Die Entscheidung
Abschiede
Einmal "Löwe", immer "Löwe"?!?!?
Resümeh
Am Ende ist man sauer und schlauer
Impressum neobooks
Vor Ort
Hier schreibe ich, ich kann nichts Anderes. Warum um alles in der Welt tue ich mir das an? Nach "Eloquenzia" und "Dekadenzia" war ich mit dem Thema Fußball eigentlich durch gewesen und wollte mich fortan wieder mehr aufs Genießen beschränken, doch an diesem 5.Dezember 2016 muß mal wieder alles raus. Sommerschlußverkauf im Winter, oder wie? 13 Spieltage hat die 1.Fußballbundesliga mittlerweile hinter sich gebracht und es geht voll ab. Damit hatte ja nun irgendwie niemand wirklich gerechnet gehabt, weshalb mir nichts Anderes übrig bleibt, als ziemlich verspätet wieder ins Geschehen einzusteigen und noch einmal voll anzugreifen. Um zu verstehen, warum ich aus meinem selbst gewählten Vorruhestand wieder an den Rechner zurückkehre, braucht man sich nur mal die Tabelle der 1.Liga Anfang Dezember 2016 anschauen. Ganz oben thront tatsächlich, kaum zu glauben und doch wahr, der Aufsteiger RB Leipzig mit 33 Punkten. Die Sachsen haben in 13 Spielen zehn Siege und drei Unentschieden eingefahren, also das ist ja schon mal der Hammer, oder etwa nicht? Aber bereits hier scheiden sich die Geister. Da gibt es Leute, die einwerfen, daß das keine große Kunst wäre, denn RB hätte nun mal Kohle ohne Ende, doch wenn man sich dann mal genauer anschaut, wer da eigentlich für Leipzig auf dem Platz steht, sieht man keine überbezahlten Millionarios wie in vielen anderen Klubs, sondern junge Talente, die noch eine große Zukunft vor sich haben. Auf Platz zwei folgt mit 30 Punkten, der FC Bayern München, der ja eigentlich FC Buyern heißen müßte, weil man den Konkurrenten immer die besten Spieler wegkauft. Dritter ist momentan Hertha BSC, die Berliner mischen mal wieder die Liga auf, sie haben bisher 27 Punkte eingesammelt und alle sechs Heimspiele gewonnen.
Aber es wird immer noch krasser. Auf Tabellenplatz 4 rangiert die TSG Hoffenheim mit 25 Zählern. Auch die Kraichgauer sind in dieser Saison noch ungeschlagen und wer daran zurückdenkt, daß 1899 in der vergangenen Saison der Abstiegskandidat Nummer eins gewesen ist, der erkennt, daß so ein Trainerwechsel oftmals halt doch nicht die schlechteste Entscheidung darstellt.
Denn bei Eintracht Frankfurt hat er genauso jede Menge gebracht. 25 Punkte und das, obwohl man in der vergangenen Saison gerade noch so den Klassenerhalt sichern hatte können. Borussia Dortmund folgt mit 24 Punkten auf Rang sechs und auch das ist ein bißchen überraschend. Köln als Siebter mit 22 Punkten komplettiert die Spitzengruppe und wer sich jetzt darüber wundert, daß bestimmte Mannschaften, die in den vergangenen Jahren ganz oben mitgespielt haben, bisher nicht erwähnt wurden, liegt richtig. Es folgt also Schalke als Achter mit 17 Punkten und das ist schon eine Überraschung. Wenn man allerdings bedenkt, daß die Gelsenkirchener nach fünf Spieltagen mit sage und schreibe 0 Zählern noch Tabellenletzter gewesen waren, dann erkennt man schon, daß sich das Team wohl eher auf dem aufsteigenden Ast befindet.
Leverkusen dagegen kann mit seinen 17 Punkten und Platz 9 in der Tabelle nun wirklich nicht zufrieden sein, aber Konstanz gibt es halt nun mal nicht im Supermarkt zu kaufen, außer vielleicht in Konstanz.
Mainz kommt ebenfalls auf 17 Punkte und steckt damit genauso im Tabellenmittelfeld fest. Der Aufsteiger aus Freiburg kann mit 16 Punkten und Platz 11 durchaus leben, auch wenn es in letzter Zeit nicht mehr so gut lief wie zu Beginn. Augsburg kommt mit der Eichhörnchen-Methode auf 14 Punkte und den 12.Tabellenplatz. Und dann sind wir auch schon bei der Enttäuschung der bisherigen Vorrunde angelangt. Borussia Mönchengladbach bekommt auswärts überhaupt nichts auf die Reihe und weil es daheim auch schon länger nicht mehr zu Siegen reicht, findet man den Champions-League-Teilnehmer nach 13 Spielen mit gerade mal 13 Punkten auf dem 13.Rang wieder. Außerdem hat man gerade mal 13 Tore erzielt, in dem Fall scheint es sich wirklich eher um eine Unglückszahl zu handeln.
Werder Bremen liefert seinen Fans mal wieder eine rasante Berg- und Talfahrt, momentan stehen die Jungs von der Weser mit 11 Punkten auf Platz 14. Dort befindet sich allerdings auch schon ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Genauso wie in Wolfsburg, wo es aber noch nicht so viel gebracht zu haben scheint, denn 10 Punkte und Rang 15 sind bestimmt nicht das, was man sich in der Autostadt vor der Saison vorgestellt hat.
Nur in Darmstadt hat man bisher auf einen Trainerwechsel verzichtet, aber nach fünf Niederlagen in Serie und mit gerade mal acht Punkten sowie Platz 16 in der Tabelle wird es dort wohl auch schon bald soweit sein.
Der Hamburger SV dagegen hat am 13.Spieltag seinen ersten Saisonsieg gefeiert und mit sieben Punkten endlich den letzten Tabellenplatz verlassen. Den belegt nun Ingolstadt mit sechs Zählern.
Mehr ist wenigstens meist mehr
Also es gibt da ja Leute, die für den Terminplan zuständig sind und festsetzen, wer wann gegen wen zu spielen hat. Jene fanden es anscheinend eine ausgesprochen gute Idee, am 1.Spieltag als erstes Spiel den FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen antreten zu lassen. Irgendwie erinnerte die Ansetzung an eine Pflichtverteidigung beim Boxen, denn dabei läßt man den Champion im Weltmeisterschaftskampf gegen sogenanntes "Fallobst" antreten, das definitiv keine Chance hat und so auch überhaupt keine Gefahr darstellt. Nun aber erst einmal Grundsätzliches, bevor ich mich voller Elan in jene Spielzeit 2016/17 stürze, die uns alle bislang dermaßen überwältigt hat, daß wir gar nicht wissen, worauf wir als Erstes staunend blicken sollen. Es scheint ja irgendwann Sitte gewesen zu sein, vor den Namen der Stadt, in der ein Verein gegründet wurde, den Namen des eigenen Bundeslandes zu setzen. Als Beispiele hierfür mögen Holstein Kiel, Hessen Kassel und natürlich Bayern München dienen, meinetwegen auch noch Sachsen Leipzig. Zugegeben, keine schlechte Idee, aber irgendwie auch eine Anmaßung. Viele Millionen Bayern fühlen sich bestimmt nicht wohl und sind kein bißchen glücklich darüber, daß, wenn über "die Bayern" geschimpft und gelästert wird, sie sich selbst angesprochen fühlen, obwohl doch die Fußballer oder Fans jenes Vereins gemeint sind. Na ja, wie auch immer, das nur so am Rande, man wollte sich halt nicht FC München 00 nennen, was ja irgendwie durchaus nachvollziehbar erscheint. Jedenfalls trat die Mannschaft, die viermal in Folge Deutscher Meister geworden war, an einem Freitagabend im August gegen ein Team an, das wieder mal gerade so im letzten Moment den Abstieg aus der Bundesliga verhindert gehabt hatte. Offensiv durchaus gut besetzt, allerdings waren die Angriffsspieler verletzt und in der Abwehr ein Chaoshaufen sondergleichen. "Hauptsache, wir verlieren nicht zweistellig", schien wohl die Devise gewesen zu sein, welche man sich zuvor gegeben hatte und jenes Ziel erreichte man dann auch. 6:0 siegten die Münchner gegen erschreckend schwache Bremer und irgendwie sollte man sich wirklich ernsthaft überlegen, ob es Sinn macht, so eine Partie live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu zeigen, denn daran geilen sich nur die Bayern-Fans auf, alle anderen Fußballinteressierten dagegen langweilen sich zu Tode, denn die Spannung bestand ja einzig und allein darin, zu spekulieren, wie viele Tore sich die harm- und hilflosen Werderaner wohl noch einfangen würden. Leicht und locker spielten sich die Bayern so an die Tabellenspitze und die Konkurrenz mußte das Allerschlimmste befürchten. Lewandowski traf gleich dreimal, also im Süden mal wieder nichts Neues.
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