Eva von Kalm - Buchstabenblut

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Folge den grauen Linien in die Welt der Phantastik. Triff Fleder, Schwarzsklaven und tapfere Menschen, die ihr Leben für Gerechtigkeit und Liebe opfern. Lese, wie sich die Natur gegen die Ausbeutung der Menschen erhebt und die Kraft der Schreibfeder Phantasien zum Leben erweckt.

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Verstört saß Arjuna später an ihrem Schreibtisch. Sie war da geblieben und hatte auf Kalle aufgepasst, nachdem sie sichergestellt hatten, dass Kalles Mutter genug zu trinken hatte und die Wunden grob bedeckt waren. Kalles Vater war Hilfe holen gegangen. Dr. Ferem war zum Glück zu Hause gewesen und sofort mitgekommen. Arjuna hatte Kalles Bericht bestätigt und war geflohen.

Sie kaute auf ihrer Feder herum und spuckte danach aus, da die Bitterkeit, die heraustrat, zu eklig war. Sie begriff es immer noch nicht. Wie hatte es das Monster in diese Welt geschafft? Oder war es womöglich ganz anders? Vielleicht hatte Arjuna irgendwann in ihrem Leben das Monster gesehen und deshalb war es ihr eingefallen. Ja, das musste es sein! Sie hatte das Monster gar nicht erfunden. Doch was machte ein Hitzemonster im tiefsten Winter? Wie kam ein Flammenwesen durch Eis und Schnee?

Sie musste sichergehen. Es blieb ihr nur eines zu tun. Mit Händen wie Blei hob sie die beschriebenen Seiten hoch und zerriss sie. In ihr drin spürte sie einen scharfen Schmerz und Tränen strömten über ihr Gesicht. Doch welche Wahl hatte sie denn schon?

An diesem Tag konnte sie sich nicht überwinden zu schreiben. Stattdessen floh sie in die Wärme und Geborgenheit von Miris Backstube. Ihre Freundin war zwar verwundert, in so kurzer Zeit die Schreiberin wiederzusehen, doch nach einem Blick in Arjunas Gesicht schwieg sie. Immer wieder schlich sich eine Träne auf Arjunas Gesicht. Schließlich legte Georg ihr eine Hand auf die Schulter. Er wies auf den Teig, den sie mit solcher Härte bearbeitet hatte, und schüttelte den Kopf. Arjuna kannte Georg schon lange, verstand seine Gesten und Zeichen besser, als sie viele sprechende Menschen verstand. Beschämt nickte sie und überließ ihm den Teig. Mit liebevoller Hand formte er den Teig zu Laiben. Sie zog sich zurück. Plötzlich ertönten Schreie aus dem Verkaufsraum. Entsetzt und an die letzte Nacht erinnert fuhr Arjuna hoch, lief nach vorne, wo ihr sengende Hitze entgegenschlug. Die Stube brannte lichterloh. „Miri!“, schrie Arjuna. Georg tauchte an ihrer Seite auf und stürzte sich ins Feuer. Sekunden später, die quälenden Ewigkeiten glichen, tauchte er mit seiner Frau wieder auf. Sie rannten durch die Hintertür nach draußen und flohen die Straße hinunter. Nicht einen Moment zu früh, denn kurz darauf explodierte die Bäckerei.

Trotz der Entfernung spürte Arjuna die Druckwelle, doch was sie mit wirklichem Entsetzen erfüllte, war das flammende Monster, das aus dem Rauch auf sie zu kam. Vor ihr blieb es stehen und riss den Schlund weit auf. „Arjuna“, dröhnte es. „Mutter!“

Als sie nachts aufschreckte, wünschte Arjuna sich, es wäre alles nur ein Traum gewesen. Doch Verbrennungen zierten ihren Arm, mit dem sie das Monster abgewehrt hatte. Das Entsetzen saß ihr so tief in den Knochen, wie es von keinem Traum kommen konnte. Sie blickte auf ihren Schreibtisch, auf dem die zerfetzten Blätter lagen. Obwohl sie das alles nicht genau verstand, hatte ihr der Schlaf eine Idee gebracht. Einen verzweifelten, letzten Ausweg. Schwerfällig setzte Arjuna sich an den Schreibtisch, rief sich Kalle und Miri ins Gedächtnis und nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. Dann nahm sie die Feder in die Hand und schrieb sich selber in die vom Sommer geplagte Welt hinein. Nur dort, so hatte sie sich das erklärt, konnte sie alles wieder rückgängig machen. Mit einer Gewissheit, die ihr das Leben als Schreiberin gebracht hatte, wusste sie, dass es der einzige Weg war. Sie spürte, wie ihr heiß wurde, und betrachtete die schimmernden Buchstaben vor sich. Dann stand sie auf, riss die Tür auf und warme Sonnenstrahlen kamen ihr entgegen. Sie trat hinaus und schaute nach oben, wo die Sonne schnell von einer immer weiter anwachsenden Wolke abgelöst wurde, die sie gerade eben erst in die Geschichte hineingeschrieben hatte. Leise verschloss sie die Tür zu ihrer Wohnung, besiegte die letzten inneren Zweifel. Selbstsicher lief sie die Straße hinunter, an deren Ende eine Mauer stehen musste, die es in ihrer alten Welt nicht gab. Sie sah die Steinmauer hinauf und begann spinnengleich den Aufstieg, vollführte, was sie in Wirklichkeit nie gekonnt hätte. Sie sah nach oben, in das drohende Schwarze hinein, während ihre Finger sich wie Krallen in den Stein schlugen, um sie weit hinaufzubringen. Wenn es jetzt nicht endet, hört es niemals auf, dachte sie. Ihr Herz hämmerte hart, ob vor Anstrengung oder Angst war ihr nicht klar. Ihr Atem rasselte. Höher. Schneller.

Ihre Hände waren blutüberströmt, weil sich der Stein in sie hineinfraß, wie sie in ihn. Er zerfetzte ihre Haut. Endlich sah sie nach unten, tausend Fuß über der Erde. Alle Angst, alle Sorge fiel von ihr ab, als sie sich abstieß und in die Tiefe stürzte. Sie war frei. Als ihr Körper auf dem Asphalt endete, zerschlug, verspritzte, zermatschte es sie. Doch statt rotem Blut flossen Buchstaben die Straße hinab.

Tage später brach Kalles Vater die Tür auf, da keiner von ihnen mehr etwas von Arjuna gehört hatte. Die Wohnung war leer. Unter dem Schreibtisch hatte sich eine große Pfütze gebildet. Es sah aus wie Blut, doch als er näher trat, sah er statt der roten Farbe des Lebenssaftes Buchstaben.

Der Puzzler

Bregar stieß einen Schrei aus. Es klang wie der Todesschrei einer Eule und er fühlte sich so, als würde sein Herz in jedem Moment aufhören zu schlagen, obwohl es fest in seiner Brust hämmerte. Es war auch nicht sein Herz, merkte er wenige Sekunden später. Es war die Luft, die immer dünner wurde. Er hob den Kopf und richtete seine Augen auf den vertrauten Berg vor ihm. Riesengroß, schneebedeckt und kalt-bläulich stand er da wie sonst auch. Bis auf ein winziges Detail: Seine Spitze schien zu brennen. Bregars Atem wurde schneller, sein Schrei echote durch das Gebirge. Gekreische erwiderte seine Schreie, es wurden immer mehr Rufe. Die Angst vor dem sicheren Tod jagte durch die steinernen Riesen, wurde zurückgeworfen und hallte, bis die ganze Luft von den Schreien erfüllt war.

In einem sonnendurchfluteten Atelier saß ein alter Mann. Sein gekrümmter, buckliger Oberkörper beugte sich über einen großen Tisch aus hellem Eichenholz, dessen massive Beine sich im Boden fest verwurzelt hatten. Ein langer Mantel hing am Rücken des Mannes hinab, die dunkelblaue Farbe lugte nur noch an wenigen Stellen hervor. Der Stoff trug sein Alter mit Fassung und war mittlerweile ebenso grau wie sein Besitzer. Doch obwohl er dünner und verschlissener geworden war, wärmte er noch gut genug. Solange die Sonne schien, war es behaglich im Atelier des alten Mannes. Lediglich nachts zog die Kälte durch den Raum. Dem Mann machte dies nichts aus. Er wusste nicht mehr, seit wie vielen Jahrhunderten er hier schon saß. Nachts schlief er für einige Stunden, doch, noch bevor die Sonne den Tag verkündete, saß er wieder an seiner Arbeit.

Auch jetzt drehte er ein kleines Puzzleteil in seiner Hand hin und her, schnitzte die Formen an den Rändern des Holzstückchens hinein, damit es in das große Gemälde passte, das die lange, gebogene Wand hinter seinem Rücken zierte. Es war ein gewaltiges Puzzle, das weder links noch rechts, noch oben oder unten endete. Man hätte es bis in alle Zeiten betrachten können und wäre doch niemals seiner überdrüssig geworden, denn es fehlten nicht nur Anfang und Ende, es veränderte sich auch stetig. Der alte Mann tauschte immer wieder Puzzleteile aus, ersetzte alte durch neue, die er gerade erst gefertigt hatte.

Kunstvoll glitt der Pinsel über das frisch geformte Teil, verteilte Farben und Linien, ließ die wundersamsten Bilder entstehen. Doch solange man nur dieses einzelne Teilchen besah, hätte niemand erraten können, was es zeigte.

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