Eva von Kalm - Buchstabenblut
Здесь есть возможность читать онлайн «Eva von Kalm - Buchstabenblut» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Buchstabenblut
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Buchstabenblut: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Buchstabenblut»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Buchstabenblut — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Buchstabenblut», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
„Nichts mehr verkauft?“ Miris Stimme war weich und verständnisvoll. Sie erinnerte Arjuna immer an ein warmes, frisch aus dem Ofen kommendes, süßes Brot. „Nein. Berek hat sich lange nicht mehr blicken lassen.“
Miri nickte. Berek war Arjunas Verleger, der jedoch immer nur ankam, wenn er eine neue Geschichte wollte, und sich zurückhielt, wenn es darum ging, ihr den verdienten Lohn zu geben. „Dann komm nach hinten, Schatz“, forderte Miri sie auf und Arjuna schlüpfte dankbar nach hinten zur Backstube durch, wo sie den Mantel ablegte, sich die Hände gründlich wusch und sich dann gemeinsam mit dem taubstummen Georg, Miris Mann, ans Werk machte. Er nickte ihr freundlich zu, kümmerte sich aber ansonsten nicht weiter um sie, da er es gewohnt war, dass Arjuna aushalf, wenn ihre Schreibarbeit wieder einmal nicht zum Leben reichte.
Den ganzen Tag arbeiteten sie zusammen, kneteten Brot, formten Gebäck und Kuchen, die von deutlich besser gekleideten Menschen, als Arjuna es war, gekauft wurden. Miris Bäckerei war beliebt, zum einen wegen der guten Qualität der Backwaren, aber vor allem, weil man Miri einfach gerne begegnete. Viele kamen, um ein kleines Schwätzchen zu halten, und so hielten sich immer einige in der Bäckerei auf, die mit Tee und Kaffee versorgt wurden. Arjuna mochte das Hintergrundgeschwätz, wenn sie sich erst wieder daran gewöhnt hatte, unter Menschen zu sein. Manchmal schnappte sie ein paar interessante Gesprächsfetzen auf, die sie zu neuen Geschichten inspirierten. Obwohl es Arjuna wirklich nicht an neuen Ideen mangelte. Eher an genügend Lebenszeit, alles aufzuschreiben. Die Geschichten flossen durch ihr Blut und aus ihr heraus, als würde sie mit der Tinte verbunden sein.
Auch heute lauschte sie den Stimmen. Während der kurzen Mittagspause, die Arjuna, Miri und Georg gemeinsam in der warmen Backstube verbrachten, ging ihr eine Sache nicht aus dem Kopf, die sie kurz vorher gehört hatte.
„Hast du mitbekommen, was die alte Breda vorhin erzählt hat, Miri?“, fragte Arjuna schließlich, weil es sie so sehr aufwühlte.
„Du meinst diese seltsame Sache mit ihrer Schwiegertochter? Die angeblich von einem Monster verfolgt wurde? Ich vermute eher, die liebe Schwiegertochter hat zu tief ins Glas geschaut. Wäre nicht das erste Mal und wundert mich bei der Ehe, die sie führt, auch nicht weiter.“
„Ja schon, aber …“ Arjuna biss sich auf die Zunge. „Ein Monster aus Lehm oder schlammiger Erde mit brennendem Feuer unter der Oberfläche denkt man sich doch nicht einfach so aus, oder?“
Miri lachte. „Und das sagt ausgerechnet unsere Schreiberin. Ich würde mir allerdings auch etwas mit Feuer wünschen, wenn ich nicht meine warme Backstube hätte. Iss dein Weckchen, Arjuna, und dann machen wir weiter.“
Bedrückt und gedankenvoll machte Arjuna sich wieder ans Werk. Obwohl sie an diesem Abend mit einem großen Beutel gefüllt mit Backwaren und ein paar anderen Dingen, die Miri ihr zugesteckt hatte, nach Hause ging, knabberten die Sorgen mehr an ihr als tags zuvor. Sie kannte das Monster, das die Schwiegertochter beschrieben hatte. Doch es war nicht von dieser Welt.
Sie verstaute die Lebensmittel in dem dafür vorgesehenen Schrankfach, zog sich die warmen Sachen aus und setzte sich an den Schreibtisch, wo sie hektisch in den Blättern der vergangenen Nacht suchte. Endlich fand sie es, das Papier jaulte wie Wind in Bäumen in ihrer zitternden Hand.
Eines Nachts erhob sich aus dem ausgetrockneten Flussbett ein Wesen aus Schlamm und Feuer, stand hier geschrieben in Arjunas eigener, krakeliger Handschrift.
Aufgerichtet war es größer als ein aus der Menge herausragender Mann, zwei Arme hingen bis zu den Knien hinab, mit starken, verkrusteten Händen. Sein Kopf war kahl, von hier senkten sich die Feuerlinien, die unter der obersten Schlammschicht leuchteten, über seinen gesamten Körper hinab. Die Augen loderten hungrig, viel zu lange hatte er in seinem Flussgrab geschlafen. Jetzt hatte ihn die Wärme geweckt, die Trockenheit gerufen und das verdampfte Wasser ihm die Freiheit geschenkt.
Arjuna blickte auf. Konnte es sein, dass ihr Monster hier in dieser Welt war? Nein, sie war übermüdet und erschöpft, ihr Hirn spielte ihr Streiche. Bestimmt war es, wie Miri gesagt hatte, Bredas Schwiegertochter hatte gesoffen und Dinge gesehen, die es nicht gab. Trotzdem nagte die unheimliche Tatsache, wie ähnlich sich die Monster waren, an ihr. Auch in dieser Nacht blieb ihr Schlaf unruhig.
Am nächsten Tag stand sie mit klarem Kopf auf, entschlossen, sich nicht von verrückten Gedanken beeinflussen zu lassen, und setzte sich an ihren Schreibtisch. Die erste Arbeit des Morgens quälte sie am meisten: das Durchlesen der geschriebenen Buchstaben. Teilweise konnte sie ihre eigene Schrift kaum entziffern. Wenn es sie richtig gepackt hatte, wanderten die Worte selten so schnell aufs Papier, wie ihr Verstand es verlangte. Doch das störte sie nicht. Sich die Zeit zu nehmen, ihre eigenen Geschichten wieder von vorne zu lesen, statt einfach weiterzuschreiben, das machte ihr Schwierigkeiten. Aber Arjuna wusste aus Erfahrung, dass ihre Geschichten nur dann richtig gut wurden, wenn sie es tat. So vergaß sie nichts und bemerkte Lücken im roten Faden der Geschichte, die sich eingeschlichen hatten. Als sie bei der Beschreibung des Monsters ankam, fuhr ein kalter Zug über ihren Rücken, während ihr Herz gleichzeitig aufflammte. Sie liebte ihre Kreaturen, selbst wenn sie böse waren, wie diese hier. „Dann erst recht“, flüsterte eine boshafte Stimme in ihr. Endlich nahm sie die Feder wieder in die Hand und ließ das namenlose Feuer- und Schlammmonster Gräueltaten ausführen, bis ihr eigenes Herz bis zum Hals pochte. Mit ihrem Tagwerk zufrieden fiel sie ins Bett, doch obwohl sie diesmal schnell und fest einschlief, sollte ihr keine ruhige Nacht gegönnt sein.
Ein lautes Hämmern schreckte sie aus dem Schlaf und mit noch halb verklebten Augen stand sie auf, zog sich einen Umhang über und öffnete. Sofort strahlte ihr Hitze entgegen und abwehrend hob sie die Hände vor das Gesicht. Wie konnte das sein, obwohl draußen der Winter regierte? Abgelenkt bemerkte sie das Stimmchen, das sie rief, zunächst gar nicht. Erst, als jemand an ihrem Umhang zog, blickte sie hinunter. Dort stand Kalle, der achtjährige Sohn aus der Wohnung nebenan. Sein Gesicht zeigte das blanke Entsetzen, mehr Horror, als sie je auf einem Antlitz gesehen hatte, mehr, als sie jemals für einen Charakter geschrieben hatte. Für einen kurzen Moment faszinierte es sie und Arjuna prägte sich sein Aussehen ein. Die bleichen Wangen, die weit aufgerissenen Augen und etwas, das sie noch nicht fassen konnte. Dann ging ihr auf, dass sie sich in der Wirklichkeit befand, und sie fragte rasch: „Kalle! Was ist los?“
Kalle, der froh war, dass sie ihn endlich wahrnahm, versuchte zu sprechen, doch die Furcht hatte seine Stimmbänder gelähmt. Mit Tränen in den Augen stampfte er plötzlich auf, dann zog er Arjuna mit sich. Sie folgte ihm durch den immer heißer werdenden Flur, trat über die Türschwelle und der Schweiß brach aus ihr heraus wie Wasser aus einem gebrochenen Staudamm. Sie musste nicht mehr weitergehen, um den Grund von Kalles Entsetzen zu finden: Inmitten der Wohnung stand über seinen Vater gebeugt das Schlamm- und Feuermonster. Widersprüchliche Gedanken durchfuhren sie. Wie konnte das sein? Doch wie genial hatte sie es erschaffen! Das Grauen, das es verströmte, die Feuerlinien schlangen sich nach unten, pulsierten wie Adern. Ein Hochgefühl durchzog sie bei seinem Anblick. Es war ihr Wesen.
Verdammt! Wie kam ihr Wesen hierher? Es war unmöglich. Eine verkrustete, braune Hand legte sich um den Hals von Kalles Vater und Arjuna vergaß alles, machte einen Satz auf das Monster zu. Von der Bewegung gestört blickte das Monster auf, sah Arjuna und ließ los. Sie sah steif zu, wie es sich an Kalle vorbei aus der Wohnung quetschte und im Dunkel der Nacht verschwand. Kalle rannte auf seinen Vater zu, und erst jetzt bemerkte Arjuna die Mutter, die wimmernd in einer Ecke lag. Sie eilte hinüber, betrachtete entsetzt die Verbrennungen. Für einen Moment schloss sie die Augen. Was hatte sie getan?
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Buchstabenblut»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Buchstabenblut» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Buchstabenblut» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.