Lebensversicherer geben ihren Kunden eine Rückzahlungsgarantie oder eine garantierte Rente und weitere Garantien.
Je länger die Laufzeiten von Garantien sind, so sollen nach der neuen Eigenkapitalrichtlinie für Lebensversicherer die bereits gegebenen Garantien mit mehr Eigenkapital untermauert werden. Gerade die Erhöhung des Eigenkapitals wird einigen Lebensversicherern schwer fallen.
Mehr Eigenkapital kann bedeuten:
" Geringere Renditen für die altersvorsorgenden Verbraucher!"
Zusätzlich entsteht aber für die Verbraucher eine höhere Sicherheit für ihre Altersvorsorgeverträge. Auch hier gilt die Regel: Höhere Sicherheit bei geringerer Rendite!
Folglich werden die Versicherer um weitere Garantiezinssenkungen für Neuverträge nicht herumkommen. Die zu erwirtschaftenden Überschussbeteiligungen werden zum Ende der Laufzeit, auch für bestehende Verträge, geringer ausfallen.
Sicherheit kostet Geld
Sicherheiten und Garantien kosten Rendite
Die Versicherungsbranche hätte seit langem von der Finanzbranche lernen können. Sicherheit in der Anlage und Garantien kosten Geld. Damit sinken die Renditen und die Überschussanteile für Verbraucher. Die weiteren Informationen zu Geldanlagen sollen Ihnen aufzeigen, dass auch die sicheren Einlagen bei Banken, durch die Einlagensicherungsfonds der jeweiligen Bankengruppen sowie durch die seit geraumer Zeit eingeführten Anlegerentschädigungseinrichtungen Geld kosten und die Renditen der Kunden schmälern. Sicherheit kostet Geld!
Sparbucheinlagen:
Die Zinsen liegen nominell seit Jahren auf einem sehr niedrigen Zinsniveau, unter einem Prozent. Die Einlagen sind für Privatanleger fast zu 100 % gesichert.
Für die Sicherheit der Einlagen sorgen die Einlagensicherungseinrichtungen der unterschiedlichen Bankengruppen sowie die neu geschaffenen und politisch verordneten Sicherungseinrichtungen des EdB, Entschädigungsfonds deutscher Banken, alternativ die EdW, Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen.
Jeder Sparer zahlt über den niedrigen Zins auf seinem Sparbuch einen Sicherungsbeitrag für seine Einlage. Dieser Sicherungsbeitrag wird kalkulatorisch bei Banken berücksichtigt.
Diese Kosten gelten auch für Sparbriefe, Tagesgelder und Festgelder.
Depotabsicherung:
Mit der Einführung von Optionsrechten können Anleger schon seit Jahrzehnten ihr Depot durch den Kauf von Verkaufsoptionen absichern. Für den Kauf dieses Sicherungsinstrumentes sind Prämien zu zahlen. Absicherung kostet Geld!
Langlaufende Garantien von Lebensversicherern:
Dürfen Versicherer Rückzahlungssummen garantieren? Können sie besser in die Zukunft schauen als alle Menschen auf der Welt? Können sie die volkswirtschaftliche Entwicklung der Welt in der wir leben vorhersagen? Die Welt der Wirtschaft unterliegt einer totalen Veränderung. Die Vereinigung Europas bringt erhebliche Veränderungen mit. Die Niedrigzinspolitik der EZB beeinflusst die Ergebnisse und die Gewinnzuweisungen für Überschussbeteiligungen erheblich. Versicherer können in die Lage kommen, nicht einmal mehr den Garantiezins zu erwirtschaften. Wie sieht es mit Stresstests der privaten Altersvorsorgesysteme aus?
Die Garantien zur Rückzahlung und der Garantiezins sind in der Vergangenheit gegeben worden. Nur durch eine noch nicht offen ausgesprochene, nennen wir es stille Reserve, „Schneeballsystem“ oder „Bewertungsreserve“, sind der Garantiezins und die „Boni“ (Überschussbeteiligung) bis zur Fälligkeit der Lebensversicherung durch Reserven und einem ständigen Abschluss von Neuverträgen zu halten. Was passiert, wenn der Abschluss von Neuverträgen ins Stocken gerät?
Das ist den Aufsichtsbehörden, der BaFin und der EU-Kommission, bekannt. Deshalb wird aus diesen Gründen eine Regulierung der Lebensversicherungsmodelle angestrebt.
Damit steht die klassische Lebensversicherung faktisch vor dem Aus!
Die Assekuranz in der Zinsfalle!
Lebensversicherer haben mit niedrigen Zinsen zu kämpfen.
Mit der problematischen Regulierung der Versicherer und der Neubewertung von Garantien kommen die Ertragsanforderungen der Versicherer durch die anhaltend niedrigen Zinsen hinzu. Noch nie hatte die Branche mit so geringen Zinsen zu kämpfen. Dies eignet sich für solche Euro-Staaten, die sich durch die verordnete Niedrigzinspolitik der EZB, Europäischen Zentralbank, günstig refinanzieren können. Für die Versicherer mit ihren garantierten Mindestzinsen aus Altverträgen und sogar aus den Neuverträgen ist es ein schweres Geschäft. Versicherer dürfen kein starkes Risikopotential in Aktien aufbauen, weil kein ausreichendes Eigenkapital vorhanden ist oder das Risikobudget durch die verschiedenen Börsencrashs bereits aufgezehrt wurde.
Zusätzliche Risiken entstehen durch eine verordnete Niedrigzinspolitik der EZB.
Euro-Staaten nutzen die von der EZB verordnete Zinssituation. Die Eurokrise wird zunächst mit niedrigen Zinsen bekämpft. Versicherer legen das Ihnen anvertraute Vermögen zu einem hohen Anteil in festverzinslichen Wertpapieren an. Wenn die vereinnahmten Zinsen niedriger sind als die von den Versicherern einzuhaltenden Garantiezinsen, gibt es ein Problem!
Für die Lebensversicherungssparer bedeutet es:
geringere Garantiezinsen für den Sparanteil
geringere laufende Überschüsse
geringere Fälligkeitsboni / Überschussanteile
Hinzu kommt die schleichende Inflation. Schon heute mindert die Inflation das Lebensversicherungskapital der Verbraucher mehr als bisher. Bei einem Garantiezins von 3,5 % und einer Inflation von 2 % bleibt aktuell ein kleines Plus stehen. Bei einem Garantiezins von 1,75 % und einer Inflation von 2 % erzielen Versicherungsnehmer einen negativen Realzins und Verbraucher müssen bei Fälligkeit eine Teilversteuerung der Erträge vornehmen (auf die Versteuerung wird hier nicht eingegangen).
Faktisch kommt kaum ein Überschuss zustande, denn aus den Prämienzahlungen der Versicherungsnehmer wird nur ein Teil, der Sparanteil, verzinst. Gerade bei den Verträgen, die mit einer Garantieverzinsung von 1,75 % bestehen, ist bei einer Inflationsrate von 2 % „landunter“ zu vermelden. Mit der hier beschriebenen Inflation, Verzinsung und Versteuerung erzielen Verbraucher von Beginn an einen Wertverlust.
Die Zuweisungen der Überschüsse werden pro Jahr geringer sein oder die Überschüsse fallen aus. Nicht garantierte und ausgewiesene Überschüsse werden minimiert.
Die schleichende Enteignung der Altersversorgung!
Durch die feste Laufzeit, eingeschränkte Verfügbarkeit, geringes Realzinsniveau oder sogar negative Realzinsen kommt die Inflation im Verhältnis zum Niedrigzins einer schleichenden Enteignung der Altersversorgung gleich. Die Konsequenzen für die Verbraucher werden von den Versicherern bedeckt gehalten.
Die Werbung mit den Überschussanteilen ist vorbei!
Garantien werden von der Assekuranz zukünftig vermutlich nur noch für gewisse Laufzeiten gegeben. Der Verbraucher kauft die „Katze im Sack“. Die Konsequenz: Keine Garantien mehr von der Assekuranz bis zur Endfälligkeit!
Was erwartet die Verbraucher in 20 oder 30 Jahren? Gibt es garantierte Ablaufleistungen? Werden Garantien neu festgelegt? Wird in das Vertragswerk eingegriffen? Werden die Verträge durch Änderungen steuerlich beschädigt?
All diese Fragen sind im neuen Aufsichtsrecht zu klären. Das sollte zügig vom Verbraucherschutz und von den Regulierungsbehörden aufgegriffen werden, damit die Verbraucher wissen, worauf sie sich einlassen.
Auf der Suche nach alternativen Altersvorsorgeprodukten
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