Charlotte Brontë Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Emily Brontë Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Colette Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Sylvia Tornau: Claire Goll Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Marlen Haushofer Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Ricarda Huch Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Mascha Kaléko Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Marie-Luise Kaschnitz Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Christine Lavant Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Johanna Moosdorf Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Katherine Anne Porter Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Luise Rinser Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Nelly Sachs Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Sappho Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Anna Seghers Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Muriel Spark Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Sylvia Tornau: Mela Spira Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Karin Struck Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Virginia Woolf Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Information zu Urheberrecht und Disclaimer Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum neobooks Johanne Jakobian Bedrohte Autorinnen Schriftstellerinnenporträts Dieses ebook wurde erstellt bei
Dieses Buch stellt Autorinnen vor, deren Namen mehr oder weniger geläufig sind, von deren Werk aber auch bei kundigen Lesern keine Vorstellung lebt. Ich nannte sie Bedrohte Autorinnen : Noch kann die Erinnerung an sie und ihr Werk verschwinden wie eine aussterbende Pflanze. Seit 2009 schrieb ich monatlich für Amelia , den Newsletter der Autorinnenvereinigung e. V., Artikel über dieses Thema. 23 Folgen informierten über jeweils eine Autorin, die im Erscheinungsmonat geboren wurde oder gestorben war. Jede zweite Bedrohte Autorin war Kind des 19. Jahrhunderts. Mit Ingeborg Bachmann und Karin Struck erreichen wir fast die Gegenwart, mit Sappho tauchen wir in die Antike. Die Auswahl ist subjektiv und wendet sich ausdrücklich an Frauen, die selber schreiben. Es ging mir darum, so knapp wie möglich Leben und Werk zu charakterisieren und Lust am Lesen und Entdecken zu erregen. Meistens demonstriert ein Textbeispiel typische Stilmerkmale. Abschließend nenne ich ein Werk, das sich als Lese-Einstieg eignet. Die elektronische Publikation bringt die Bedrohten Autorinnen in alphabetische Reihenfolge. 21 wurden von mir, zwei von Sylvia Tornau porträtiert. Stefanie Jerz hat die Veröffentlichung vorbereitet und durch ihre Recherche-Arbeit auf den neuesten Stand gebracht. Jeder, der weiterlesen möchte, wird ihr dankbar sein. Mein persönlicher Dank gilt darüber hinaus J. Monika Walther und Elisabeth Roters-Ullrich. Sie haben mein Vorhaben mit ihrer Anerkennung begleitet und auch die Publikation angeregt. Mehrmals ermutigten sie mich, die Artikelserie fortzusetzen. Ich konnte mich nicht dazu entschließen, denn je mehr Bedrohte Autorinnen ich kennenlernte, umso trauriger machten sie mich.
Berlin, im August 2013
Johanne Jakobian
1926 bis 1973 in Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz
"Bachmann?", fragte eine junge Kollegin 2007 in Rheinsberg, "Ist das nicht Trivialliteratur?"
Für mich war diese Frage ein Schock. Ich verehre Bachmann seit meiner Jugend, ununterbrochen und immer wieder neu. Später las ich eine Rezension des Bachmann-Celan-Briefwechsels, die Celan als Dichter pries und Bachmann mit Adjektiven wie "gefällig" sowie "seinerzeit viel gelesen" kennzeichnete. Auch die Wikipedia-Biografie ist ein Witz, der sich über Liebhaber und Krankheiten auslabert und so gut wie nichts über das Werk verrät. Seit ich sie las, zweifle ich nicht mehr daran, dass Bachmann eine Bedrohte Autorin ist.
Ingeborg Bachmann, promovierte Philosophin, schrieb Hörspiele, Erzählungen, Romane und vor allem Lyrik. Um ihr Werk vorzustellen, sind zwei Zeilen zu wenig, klar. Es ist aber möglich, einen Grundakkord anzuschlagen, zum Beispiel diesen:
Was wahr ist, streut nicht Sand in deine Augen,
was wahr ist, bitten Schlaf und Tod dir ab.
Bachmann behandelt die großen Themen Liebe und Tod, Natur und Einsamkeit. Wer ihre Sprache pathetisch nennt, mag Recht haben, denn pathos heißt primär Leiden, dann auch Leidenschaft. Wer aber in ihren Gedichten Modisches und Gefälliges sieht, hat keine Augen im Kopf. Sie geht ihre Themendirekt an und bannt sie durch nie gesehene, unverbrauchte, unvergessliche Bilder.
Liebe Kolleginnen: Bachmann ist die größte deutsche Lyrikerin seit der Droste. Lasst sie euch nicht klein reden.
Als Einstieg empfohlen: Alleswas ihr bekommen könnt. Zur weiteren Recherche hier
1892 bis 1982 in den USA und in Frankreich
Ich sehne mich danach, mich der Länge nach auszustrecken auf einer Couch und die Männer im Flur stöhnen zu hören, weil ich unpässlich bin. Ah, wie charmant! Ich lechze danach, mich der Kunst hinzugeben. Ich fühle mit meinem natürlichen, unverbildeten Instinkt, dass ich irgendeiner neuen Bewegung viel bedeuten könnte, vorausgesetzt, ich könnte mich ihr anschließen, ehe sie schon zu viel bewegt hat. Außerdem wünsche ich mir, ich hätte eine übersinnliche Wahrnehmungsgabe.
Wer beim Lesen nicht allein lächeln musste, sondern auch die Frau zu sehen meint, der solche Worte in den Mund gelegt wurden, sollte Barnes kennenlernen. Die berühmteste Unbekannte der Literatur im 20. Jahrhunder t wird zwar in einem Atemzug mit Joyce, Hemingway, Eliot und anderen Pariser Amerikanern der 20er Jahre genannt, aber meist auf ihre Partner beiderlei Geschlechts reduziert. Die feministische Literaturwissenschaft stellte stattdessen Barnes' Familiengeschichte in den Vordergrund, deren schaurige Verstrickungen ans antike Drama erinnern.
In beiden Fällen erfährt man wenig von der Autorin, umso mehr von ihrer Biografie.
Warum sollen wir Barnes lesen? Ihr Thema ist: Was Familie bedeutet, was Liebende einander antun. Daran hat sie sich jahrzehntelang abgearbeitet. Einen Nebenstrang bildet die Gesellschaftssatire (s. o.). Da ist Barnes' Sprache voll unverbrauchter Bilder (und meisterhaft übersetzt). Ihre Figuren hinterlassen Widerhaken. Sie ist witzig, sie ist brillant, eine Meisterin skurrilen Humors.
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