Rainer Nahrendorf
Eifel – Das bedrohte Orchideenparadies
mit QR-Code-Links zu Videos und weiterführenden Informationen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.deabrufbar
© 2021 Rainer Nahrendorf
Druck und Vertrieb: epubli.de
Gestaltung: Dr. Bernd Floßmann www.ihrtraumvombuch.de
Der Autor Der Autor Rainer Nahrendorf, Jahrgang 1943, ist Diplompolitologe und Publizist. Mehr als 12 Jahre war er Chefredakteur des Handelsblattes. Er hat politische, gesellschaftspolitische und wirtschaftspolitische Bücher, aber auch multimediale Naturbücher, Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Er lebt im Rheinland und in der Eifel.
Vorwort
Orchideen auf fossilem Meeresboden
Musikalische Einführung: Sylvia Nels
Naturverträglicher Tourismus im Priorisierungsdilemma
Der Mangel an Achtsamkeit
Das Pflichtprogramm: Biotop-Pflege – Der Kampf gegen die Verbuschung
Der Staat hilft: Vertragsnaturschutz. Mit Samthandschuhen zum Erfolg
Der Knochenjob der Landschaftspfleger
Schäfer-Videos
Klima-Migranten. Orchideen im Klimawandel
Orchideenkriminalität: Reiz des geringen Entdeckungsrisikos
Eifel-Orchideenparadiese
Start in das Orchideenjahr. Die Orchideenwanderung Nr. 68 Naturpark Südeifel
Eine bereichernde Exkursion. Naturschutzgebiet Rechberg bei Olk und Scharren
Im Blütenmeer der Sistig-Krekeler-Heide
Der überlaufene Kuttenberg
Zauberhafte Täler
Orchideen an der Römerstraße - Das Seidenbachtal
Die Orchideenwiesen im Genfbachtal
Die NABU-Schutzwiese im Wirfttal
Die Orchideenschau am Rotweinwanderweg
Der Hönselberg. Orchideenparadies mit Panoramablick
Das Orchideenwunder von Garzweiler
Orchideenlehrpfad Erlinsbach. Das Schweizer Lehrpfad-Vorbild
Schlussfolgerungen
Orchideenvideos
Danksagungen:
Foto-Nachweise:
Orchideen auf Briefmarken
Empfehlenswerte Literatur
Bücher von Rainer Nahrendorf
Rainer Nahrendorf, Jahrgang 1943, ist Diplompolitologe und Publizist. Mehr als 12 Jahre war er Chefredakteur des Handelsblattes. Er hat politische, gesellschaftspolitische und wirtschaftspolitische Bücher, aber auch multimediale Naturbücher, Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Er lebt im Rheinland und in der Eifel.
Orchideenparadiese gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch in Deutschland. Die Arbeitskreise Heimischer Orchideen in 13 Bundesländern pflegen sie und stellen die Orchideen auf ihren bildschönen Internetportalen vor. Faszinierende Fotogalerien mit Nahaufnahmen und detaillierte Beschreibungen erleichtern ihre Bestimmung. Jährliche Kartierungen zeigen die Bestandsentwicklung. Als Beispiele seien die BUND-AHO-Arbeitskreise von Thüringen ( https://aho-thueringen.de), von Bayern ( http://www.aho-bayern.de) und der Arbeitskreis Nordrhein-Westfalen ( https://www.aho-nrw.de) genannt.
Das vom AHO-NRW herausgegebene Buch „Die Orchideen Nordrhein-Westfalens“ ist das Standardwerk für alle Orchideenfreunde mit wissenschaftlichem Anspruch. Mitnehmen auf eine Orchideenwanderung kann man das fast 400 DIN-A4-Seiten starke und 2 kg schwere Buch nicht. Es gibt allerdings einen aus dem Buch entwickelten sehr gut gedruckten Flyer, eine kleine Bestimmungshilfe für unterwegs. Als Wanderbegleitbuch empfehlen sich die zahlreichen im Handel erhältlichen Orchideenführer oder für Eifel-Freunde die vom Zweckverband Naturpark Südeifel herausgegebene DIN-A5-Broschüre „Orchideenschutz im Naturpark Südeifel“. Sie wiegt nicht einmal 200 Gramm, ist reich bebildert und enthält Kurzbeschreibungen (Preise und Bezugsquellen im Anhang).
Den engagierten ehrenamtlichen Naturschützern der AHO-Arbeitskreise, des BUND und des NABU blutet das Herz, wenn auf den Hängen und Wiesen ausgegraben oder zertreten wird, was sie mit harter Arbeit zum Blühen gebracht haben. Ihre Empörung und Verbitterung über diese Naturfrevel sind verständlich.
In den Pandemiejahren, als Urlaubsmöglichkeiten in anderen Ländern versperrt waren, ist der Naturtourismus für viele zu einem Ventil geworden. Aber die Natur ist empfindlich. Sie verträgt keinen Massentourismus. Sie ist kein Abenteuerspielplatz, auf dem jeder tun kann, was er will, wie Axel Förster vom AHO-NRW sagt. „Sammeln Sie schöne Eindrücke, aber keine Orchideen“ mahnt die Orchideenbroschüre des Zweckverbandes Naturpark-Südeifel. Das Redaktionsteam wünscht viel Freude und Erfolg bei der Orchideen-Suche, fügt aber hinzu: „Denken Sie jedoch daran, beim Betreten des Orchideen-Biotops keinen Flurschaden anzurichten. Zertreten Sie keine Pflanzen! Ausgraben und Pflücken sind absolut tabu! Dann haben auch nach Ihnen noch andere Naturliebhaber Freude an den schönen Pflanzen!“
Dieses journalistische Büchlein will die Leser für die Schutzbedürftigkeit der Orchideen sensibilisieren und sie anregen, den Naturschönheiten mit Respekt zu begegnen.
Es wäre traurig, wenn Orchideenschützer Standorte verschweigen müssten, um diese Schätze der Natur vor Schäden zu bewahren. Sie sind ohnehin durch Wander- und Orchideenblogs bekannt. Dies wäre eine Notwehrreaktion, aber keine den Konflikt zwischen Naturschützern und Naturnutzern lösende Strategie.
Die Pförtner zu den Orchideenparadiesen sollen die AHO-Mitglieder und die Mitglieder der Naturschutzverbände bleiben. Darüber wird sich mancher Orchideenjäger ärgern, der sich von diesem Buch Tipps auf unbekannte Standorte versprochen hat. Aber mehr als Gebietsbeschreibungen werden Sie in diesem Buch nicht finden. Das Ziel des Buches ist es, Leser für den Schutz der Orchideen zu gewinnen und nicht zu neuen Schädigungen beizutragen.
Nach der repräsentativen Naturbewusstseinsstudie 2019 des Bundesamtes für Naturschutz ärgern sich immer mehr Menschen über den sorglosen Umgang mit der Natur: 2019 waren es 63 Prozent, 2017 erst 47 Prozent. Auch die Aussage, es sei die Pflicht des Menschen, die Natur zu schützen, findet immer mehr Rückhalt: 2019 äußerten dies 75 Prozent deutlich, 2017 waren es nur 63 Prozent, bei der ersten Studie 2009 sogar nur 54 Prozent. 93 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll und ganz oder eher zu, dass Naturschutz notwendig sei, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
16 Nationalparks, 104 Naturparks und die Biosphärenrervate in Deutschland bemühen sich nicht nur um die Unversehrtheit der Ökosysteme, sondern auch um die Vermittlung von Naturerfahrung und Naturbildung. Die Naturparks sehen sich als eine zentrale Säule des bundesweiten Schutzgebietssystems der Naturlandschaften.
In ihren Leitzielen heißt es: „Sie vereinen den Erhalt der biologischen Vielfalt mit der Stärkung und Entwicklung ländlicher Regionen und tragen zum Klimaschutz bei.
Sie bieten attraktive Erholungsmöglichkeiten, fördern die Gesundheit der Bevölkerung, unterstützen nachhaltigen Tourismus und Bildung für nachhaltige Entwicklung.“
Ein nachhaltiger Tourismus ist ein die Natur mit ihren Schätzen schützender Tourismus. Geführte Orchideentouren, wie sie von den Naturparkzentren, Tourismusinformationen, Eifelvereins-Ortsgruppen, Naturschutzverbänden und Gemeinden angeboten werden, stärken den Respekt vor der Natur, vermitteln Orchideenwissen und erleichtern die bei Orchideen-Varianten und Orchideen-Hybriden schwierige Bestimmung. Eine für den Schutz nachteilige Nebenwirkung der Pandemie war, dass 2020 und 2021 sehr wenige geführte Touren angeboten und die wenigen, die geplant waren, auch noch abgesagt wurden.
Читать дальше