Unsere fünf entscheidenden VerständnispunkteVP1:Der Titel bleibt sehr allgemein. VP2:Die erste Strophe präsentiert einen großen Kontrast: Nach einem schön klingenden Beginn hat man den Absturz ins Geduckte hinein, ins Stieren und die Häuser werden mit halbtoten, alten Leuten verglichen, was kein gutes Licht auf die Situation in der Stadt wirft. VP3:In der zweiten Strophe geht es um eine misshandelte, elende Tierwelt. VP4:Daran schließt sich eine auf andere Art und Weise, d.h. moralisch kaputte Menschenwelt an. VP5:Am Ende wird wieder an den Anfang zurückgekehrt, diesmal soll wohl deutlich werden, dass göttliche Hilfe nicht zu erwarten ist. Interessant ist dabei, dass aus dem „weißen Vogel“ „graue Puderhände“ geworden sind. Klausurbedeutung: @@@@(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!) Dieses Gedicht kann vor allem dann drankommen, wenn es darum geht, die extremen Seiten des Expressionismus, seinen radikalen „Ausdruck“ zu zeigen. Besonders interessant die Kombination aus Beschreibung, Steigerung auf der Ebene der Tiere und dann der Menschen und schließlich ein seltsam harmonischer, aber unbefriedigender Ausklang. Anregungen: In diesem Gedicht geht es vor allem um einige Formulierungen, die man ergebnisoffen diskutieren kann: 1. Was bedeutet es, wenn Häuser mit halbtoten alten Leuten verglichen werden? 2. Was bedeutet es, wenn mit „stieren“ und „glotzen“ eine bestimmte Form des Sehens wiederholt auftaucht? 3. Was bedeutet es, wenn der Nachmittag als „ein sanft verweinter Gott“ bezeichnet wird?
5. Georg Heym, „Der Gott der Stadt
Erst mal selbst probieren und etwa fünf wichtige Schnell-Erkenntnisse formulieren!Georg Heym Der Gott der Stadt 01:Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. 02:Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. 03:Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit 04:Die letzten Häuser in das Land verirrn. 05:Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, 06:Die großen Städte knieen um ihn her. 07:Der Kirchenglocken ungeheure Zahl 08:Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer. 09:Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik 10:Der Millionen durch die Straßen laut. 11:Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik 12:Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut. 13:Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen. 14:Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. 15:Die Stürme flattern, die wie Geier schauen 16:Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt. 17:Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. 18:Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt 19:Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust 20:Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt. Hinweis:„Baal“: Diese antike, in Syrien verehrte Gottheit war zuständig für das Wetter und die Fruchtbarkeit. Nun unsere Lösung, die nur eine Möglichkeit darstellt: 
Unsere fünf entscheidenden VerständnispunkteVP1:Der Titel deutet eigentlich etwas Positives an – man denkt an einen Schutzgott, wie er in der Antike üblich war. VP2:Dann aber zeigt sich eine sehr bedrohliche Situation, in der dieser Gott eine sehr unberechenbare und gefährliche Gefühlsregung zeigt. VP3:Interessant ist das unterwürfige Verhalten der „großen Städte“. VP4:Dazu kommt, dass die moderne Welt der Industrie selbst schon fast wie ein Gottesdienst gesehen wird. VP5:In den letzten beiden Strophen steigert sich die Aggression bis hin zu einem Gewaltausbruch, der allerdings nur eine einzige Straße trifft und vernichtet. Vielleicht reicht das, um die „Wut“ des Gottes der Stadt zu besänftigen – beruhigend kann das aber nicht sein. Klausurbedeutung: @@@@@(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!) Wenn das Gedicht im Unterricht noch nicht behandelt wurde, ist die ‚“Gefahr“ oder die Chance groß, dass es „drankommt“. Dies gilt natürlich vor dem Hintergrund der Behandlung des Bereichs Stadt im Expressionismus schon im Unterricht. Andererseits gibt es natürlich auch Lehrer, die gerade solche bekannten Gedichte nicht nehmen, weil sie ihre Schüler vor eine echte, neue Herausforderung stellen wollen. Aber als Schüler kennt man seine Lehrer natürlich ;-) Anregungen:1. Wo gibt es heute Situationen, in denen Menschen etwas verehren, was sie zugleich bedroht? Vgl. den alten Begriff der „Ehrfurcht“. 2. Wie ist der Versuch der „großen Städte“ und ihrer Einwohner zu bewerten, sich ‚kniefällig’ den Gott gnädig zu stimmen, was aber anscheinend vergeblich ist!?
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