Ute Christoph - Im Land der drei Zypressen

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Der Roman erzählt die Geschichte der Anfang 20-jährigen Protagonistinnen Elke im Deutschland der 1980er/90er Jahre sowie der dem Großbürgertum entstammenden Vivienne im Südfrankreich der 1850er Jahre.
Elke steht in ihrem Leben an einem Wendepunkt. Kurz entschlossen fährt sie ins südfranzösische Languedoc. Dort entdeckt sie die Ruinen eines vor 100 Jahren verlassenen Gutshofs und macht sich auf die Suche nach der Geschichte seiner Bewohner. Elke ahnt nicht, wie sehr deren Geschichte mit ihrer eigenen verwoben ist.

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Innerlich fluchte ich.

„Tierärztin? Ich dachte, Du hasst Tiere!“

Mir wurde schwindelig. Ich rieb die feuchten Handflächen aneinander. „Ich durfte keine Katze haben oder die Nachbarskatzen in die Wohnung lassen. Keine Katzen, keine Kinder – nichts.“ Jetzt kam alles in mir hoch.

„Als Du gegangen bist, wollte ich ein Kind mit Dir“, verteidigte sich Tim.

„Als ich gegangen bin? Da war es ein bisschen zu spät, findet Du nicht?“ Ich schniefte in das Taschentuch und versuchte, den unkontrolliert laufenden Tränenstrom in Griff zu bekommen. „Du wolltest immer alles erst, wenn es zu spät war.“

Warum hatte ich elf Jahre – die besten Jahre – damit vertan, diesem Mann zu gefallen? Warum hatte ich ihm immer wieder geglaubt? „Elke, es wird alles besser, wenn…!“ Dieser Satz würde mich mein ganzes Leben lang verfolgen. Die riesigen Trümmer auf meinem beschränkten Lebensfeld türmten sich unüberwindlich vor mir auf. Ich sah aus dem Fenster, suchte irgendetwas außerhalb dieses Folterraumes, etwas, woran ich mich mit den Augen festhalten konnte – ein Haus, einen Baum, ein parkendes Auto. Aber da war nichts.

„Du hast mein Leben zerstört“, stellte Tim mit rauer Stimme fest.

„Meins ist auch zerstört“, wisperte ich kleinlaut. „Aber schau Dich doch an“, meine Stimme wurde kalt wie Eis, „Deine Ausgangsposition ist doch um vieles besser als meine. Du hast eine angesehene, sehr gut bezahlte Position, einen Firmenwagen. Du bist 34, kannst diese Frau kennen lernen und eine Familie gründen. Für mich ist der Zug abgefahren.“

„Du bist 32! Du hast noch alle Zeit der Welt, Kinder zu bekommen“, versuchte Tim, mich zu trösten.

„Ach, ja? Und der Mann dazu? Den backe ich mir oder was? Nach all dem mit Dir will und vor allem kann ich mich in den nächsten Jahren gar nicht mehr auf jemanden einlassen! Ich will die Scheidung“, sagte ich.

„Wieso das denn so plötzlich?“ Tim sah mich überrascht an.

„Möchtest Du das wirklich wissen? Ich habe eine solche Wut auf Dich! In all den Jahren waren Dir meine Gefühle und Bedürfnisse egal. Wie oft hast Du mich alleine gelassen, wenn es drauf ankam? Du und Deine Arbeit – immer ward Ihr wichtiger! Du hast mich für Deine Zwecke benutzt, und ich habe mich für Deine Zwecke benutzen lassen! Unsere Beziehung ist nicht mehr zu kitten, nie mehr. Also bleibt als einzige Konsequenz die Scheidung.“

In meinem Hals wuchs ein Kloß. Ich versuchte, ihn herunter zu schlucken.

„Und wenn Dir etwas an dieser Frau liegt, dann verhindere diese Hochzeit mit ihrem spanischen Freund. Ich wünsche Dir viel Glück und hoffe, dass sie Eure eventuell einmal anstehende Hochzeit nicht auch platzen lässt, weil ihr auf einer Party ein noch besserer Typ als Du über den Weg läuft.“

Da saß ich nun in meinem schicken Kostüm und dem farblich darauf abgestimmten Nickituch, mit gestylter Frisur, dem perfekten Make-up und starrte auf das Foto. „Unglaublich“, sagte ich, „unglaublich.“

Ich fühlte mich klein und minderwertig, auf der Strecke geblieben, überrollt.

Tim räusperte sich. „Du warst nicht unzulänglich“, sagte er leise, „ich hatte die attraktivste und verständnisvollste Frau, die es gibt. Ich habe nichts daraus gemacht.“

„Danke, und was habe ich jetzt von dieser Erkenntnis?“

„Als Du das, was Du wolltest, hättest haben können, hast Du Dich umgedreht und bist gegangen.“

„Aber da war es doch schon viel zu spät“. Meine Stimme hallte laut durch den Raum.

„Konntest Du mir nicht noch eine Chance geben? Eine einzige letzte Chance?“

Nur mit Mühe sprach ich leiser: „Nach so vielen Chancen konnte ich genau das nicht mehr. Ich konnte Dir nicht mehr glauben, dass alles besser wird, wenn ... Und Du weißt, dass Du mir das Schlimmste angetan hast, was man einer Frau antun kann.“

Ich rückte den Stuhl geräuschvoll zurück und stand auf.

„Es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“

Er machte keinen Versuch, mich aufzuhalten. Warum auch? Es war zu Ende, aus. Alles war gesagt. Mit den Trümmern und Ruinen unserer Ehe musste jeder für sich allein fertig werden.

*

Ich nahm das hohe Glas aus der Mikrowelle, schäumte die heiße Milch auf und schüttete behutsam den Maschinenkaffee in den weißen Schaum. Latte Macchiato für Arme, dachte ich und trat auf den Balkon. Ich setzte mich an den kleinen, beigefarbenen Tisch und nippte gedankenverloren an meinem Latte Macchiato. Die warme Aprilsonne strahlte auf die mit viel Grün angelegte Neubausiedlung, in die ich nach der Trennung von Tim vor drei Monaten gezogen war. Sie gab mir die nötige Anonymität, die ich für meinen Neuanfang brauchte. Das intensive Gelb der Forsythiensträucher in den Gärten, die zu den Erdgeschosswohnungen gehörten, leuchtete in den verschiedensten Tönen, als der Wind sie sanft bewegte. Der Duft der gelben Blüten zog durch die laue Luft.

Ich betrachtete die gegenüberliegenden Häuser – dreistöckige, weiße Gebäude mit roten Ziegeldächern und rotem Klinker um die Häusereingänge und Flurfenster.

Lautlos öffnete sich eine Haustür, und ein Pärchen schob Fahrräder auf den Bürgersteig. Sie drehten eine kleine Runde in dem zwischen den Häuserzeilen liegenden Wendekreis. Der Mann inspizierte den Hinterreifen ihres Fahrrads und rief ihr freundlich zu anzuhalten. Die Frau legte eine Hand auf seinen Rücken, während er sich mit einer Luftpumpe am Ventil zu schaffen machte.

Ein Mann und eine Frau schoben einen Kinderwagen über die Straße. Sie lachten.

Eine Mitte vierzigjährige Frau mit leuchtend rotem Haar und üppigem Busen beugte sich aus einem Fenster und warf einem Mann, der gerade mit dem Auto vorgefahren war, einen Schlüssel zu. Ich beobachtete, wie er den Schlüssel aufhob und zu einem grünen Clio schlenderte. Er öffnete den Kofferraum, warf sich einen Sack Blumenerde über die Schulter und verschwand dann im Haus.

Überall glückliche Paare. Ich wehrte mich nicht gegen die aufkommende Bitterkeit und seufzte tief. Tim hatte nie schwere Einkäufe aus dem Auto in die Wohnung gebracht oder die Reifen meines Fahrrads aufgepumpt. Er war der Ansicht, eine Frau sollte zu solchen Dingen selbst in der Lage sein. Meine Mundwinkel zuckten.

Ich zündete mir eine Zigarette an.

Selbstmitleid ist wie Treibsand. Er schüttet Dich zu. Und trotzdem fiel es mir schwer, etwas anderes zu empfinden als Selbstmitleid. So viele verlorene Illusionen, so viel Traurigkeit. Manchmal war das Leben einfach ungerecht! Aber hatte mir jemand etwas anderes versprochen? Nein!

Als ich in diesen, für mich völlig fremden Teil am anderen Ende der Stadt gezogen war, hatte ich das übermächtige Gefühl, jeder sah mir an, dass ich mich gerade getrennt hatte, dass auf meiner Stirn in Großbuchstaben das Wort ‚Versager’ geschrieben stand – ob beim Einkaufen oder bei Gesprächen mit den neuen Nachbarn im Treppenhaus. Ich hatte versagt. Meine Ehe war gescheitert. Ich war ein Versager.

Nachdem ich mich eingelebt hatte, die Verkäuferinnen mich kannten und freundlich grüßten und die Nachbarn wussten, dass mein Mann und ich uns getrennt hatten, verschwand das Gefühl, versagt zu haben. Das Zusammenleben mit Tim hatte nicht mehr funktioniert. Warum hätte ich künstlich etwas aufrechterhalten sollen, was es doch tatsächlich gar nicht mehr gab?

Aber dann waren das Selbstmitleid und diese quälenden Fragen gekommen: Warum hatte das ausgerechnet mir passieren müssen? Warum hatte ich nicht, wie so viele Menschen um mich herum, das Glück, den richtigen Mann zu finden, zu heiraten, ein gemütliches Nest zu bauen und eine eigene Familie zu gründen? Warum? Warum? Warum?

Aber ich kannte die Antworten. Ich kannte sie seit dem einsamen Tag am Strand vor einem halben Jahr.

Ich schluckte schwer.

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