Dazu noch dieser speichelleckende, unerträgliche Senat. Dreihundert in weiße Roben gekleidete Narren, die sich gegenseitig wegen irgendwelcher fadenscheinigen Bagatelle anklagen, in der vergeblichen Hoffnung, dadurch meine Gunst zu erlangen. ›O Augustus, seht: Ich habe einen Verräter entlarvt. Er hatte Euch beleidigt‹. Das ist das Einzige, zu dem dieses Gremium noch zu gebrauchen ist. Eine nutzlose, veraltete Institution, die weder reale Macht besitzt noch Achtung verdient. Auch hier sollte aufgeräumt werden. Eine Säuberung, das ist es, was dieser Senat bräuchte, einen regelrechten Kehraus, mit aller Härte durchgeführt. Doch das steht außer Frage, es wäre gegen alle Gesetze.
Genau aus diesem Grunde habe ich mich hierher zurückgezogen, fort von der ganzen unerträglichen Verwandtschaft, fort von diesem noch unerträglicheren Senat. Meine Anweisungen führt jetzt Consilian aus, bislang zu meiner vollsten Zufriedenheit. Und nun taucht Ihr aus Fernwelt auf und stiftet neuen Unfrieden.«
»Ich nehme an, Ihr wollt mir die kleine Befreiungsaktion auf Loca Inferna zum Vorwurf machen. Das ist natürlich Euer gutes Recht. Aber ich hatte Gründe an Neros Schuld zu zweifeln und eine Verschwörung zu vermuten«, sagte Veyron ungerührt.
Die Mundwinkel des Augustus zogen sich wieder tief nach unten.
»Wärt Ihr ein Bürger des Imperiums, oder sonst irgendein Bewohner Elderwelts, wäre Euer Vorgehen auf Loca Inferna Euer Todesurteil gewesen. Da Ihr aber aus Fernwelt stammt und weder mit der Geschichte noch mit den Gesetzen des Imperiums vertraut seid, will ich Nachsicht walten lassen. Es gilt jedoch, was Consilian Euch schon sagte: Noch einmal werde ich eine Einmischung in die Angelegenheiten des Imperiums nicht tolerieren, Veyron Swift!«
Veyron und Tirvinius maßen ihre Blicke. Er ließ den Augustus gewinnen, gönnte sich lediglich ein verschmitztes, stilles Lächeln.
»Schade, dass Ihr schon jetzt ein Urteil über diese Angelegenheit fällen wollt, Augustus. Wenn Ihr es also erlaubt, werde ich mich jetzt zurückziehen. Ich möchte noch einige, hoffentlich erhellende, Gespräche mit Mitgliedern der kaiserlichen Familie führen«, meinte er.
Tirvinius nickte gebieterisch.
»Ich gestatte es. Zum Bankett erwarte Ich allerdings Eure Anwesenheit. Trotz unserer Meinungsverschiedenheit, seid Ihr Gäste an meiner Tafel, Meister Swift. Auch Euer Gehilfe soll mir willkommen sein. Vielleicht kann er etwas zur Erheiterung des Abends beitragen«, sagte er.
Tom fiel der geringschätzige Blick des Kaisers auf. Er musste sich zusammenreißen, um sich vor diesem alten, missgünstigen Mann zum Abschied zu verbeugen. Er fand es bewundernswert, wie Veyron trotz dieser offen ausgetragenen Feindseligkeit so ruhig und gelassen bleiben konnte. Wäre es nach Tom gegangen, er hätte diesem Augustus ordentlich die Meinung gegeigt. Wahrscheinlich wären sie dann jedoch nicht mehr lebend aus diesem Zimmer herausgekommen.
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