„ So ein uraltes Gerät ist kompatibel mit der modernsten Elektronik!“ Staunte Franz kopfschüttelnd, dabei war er doch technisch einigermaßen auf dem aktuellen Stand.
Endlich war Franz mit der Ausrüstung und der Ausstattung der teilnehmenden Magierinnen und Magier zufrieden. Wir starten morgen früh, Franz sah Amelee fragend an, ist das auch OK für Dich? Zustimmend nickte Amelee, den Kontakt herstellen, das geht ratzfatz.
Kalli machte sich mit Shirame, zusammen mit seinen Altern und Franz mit Peedaste einen gemütlichen Abend. Das bevor stehende Unternehmen wurde zwar kurz angesprochen, aber da alles gut vorbereitet war, wechselten Kallis Eltern das Thema und dann sprachen alle nur noch von dem zu erwarteten Nachwuchs von Shirame und Kalli. Jeder konnte die große Freude bei den Eltern von Kalli sehen, sie waren jetzt schon voll und ganz Großeltern.
Aber auch Peedaste und Franz strahlten vor Freude. Shirame beugte sich zu Kalli und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Über sein ganzes Gesicht strahlend fragte Kalli Peedaste und Franz, ob sie Paten für das Kind werden würden. Franz sprang mit einem Jubelschrei aus dem Sessel und Peedaste brach vor Freude in Tränen aus.
Kapitel 2 Die Verfolgungsjagd
Es war so weit! Franz öffnete das Portal zu den Dimensionen, aber Amelee hielt ihn zurück, verdutzt schaute Franz die jetzt recht kriegerisch aussehende Frau an. Amelee lachte den großen Mann verschmitzt an und deutete auf den alten Kompass in ihrer Hand. Na klar, Franz schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn, Entschuldigung, hätte ich fast vergessen.
Amelee lachte den großen Mann, der jetzt in voller Kampfausrüstung, riesig und furchteinflößend, vor ihr stand, vergnügt an, dafür bin ich ja da.
Franz beugte sich sehr interessiert über das Gerät und sah sofort die Richtungsanzeige des Kompasses. Samula zeigte Franz auf ihrem Tablet PC den unendlichen Zauber, der wie immer in irrwitzigen Bewegungen durch die unendliche Zeit der Dimensionen raste.
„Samula und ich bleiben mit Dir an der Spitze des Trupps, alle anderen bitte dicht auf folgen!“ Samula schaltete das Mikrofon in ihrem Helm ein und fragte der Reihe nach die Magierinnen und Magier ab, jeder bestätigte den einwandfreien Empfang. Amelee sah Franz an, der nickte, Kalli stieß seine rechte Faust in die Höhe und schrie voller Unternehmungslust einen schrillen Schrei aus. Das gefiel dem ganzen Trupp, alle stimmten in den Schrei ein.
Mit den beiden Frauen an seiner Seite führte Franz den Trupp in die erste Dimension, immer den unendlichen Zauber folgend.
Die erste Dimension war friedlich und schön anzusehen, sanfte grüne Hügel wechselten mit lichten Wäldern, Tierherden grasten ungestört auf den saftigen Weiden.
Nach einer Weile änderte Samula die Richtung ein wenig. Alle Magierinnen und Magier schrien vor Begeisterung lauthals, denn alle haben den Zauber mit dem komischen Ding an seiner Seite entdeckt. Der Kompass rückte den Trupp auf den Kurs des Zaubers ein, erhöhte die Geschwindigkeit beträchtlich, der Kurs des Zaubers war einfach nur irre, herauf, herunter, nach rechts, nach links, schräg nach oben, sofort trudelnd nach unten und dass alles in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit.
Franz lachte Amelee dankbar an, was bin ich froh, dass wir diese verrückten Bewegungen nicht mit machen müssen. Samula und ich haben den PC entsprechend programmiert, dadurch folgen wir nur dem generellen Kurs des Zaubers. Anerkennend stieß Franz den rechten Daumen hoch, daraufhin wurden beide Frauen vor Freude rot, so ein Lob von Franz bekommt man nicht alle Tage.
Einige Magierinnen schrien vor Schreck auf, es ging im Sturzflug schräg nach unten. Der Fahrtwind zerrte an den Magierinnen und Magier wie verrückt. Amelee deutete trotz der Wahnsinns Geschwindigkeit an: Obacht, gleich geht es nach oben. Kaum hatte die Magierin das angezeigt, wurde der Trupp hoch gerissen. Kaum hatte sich der Trupp geordnet, wurde er wieder in eine sehr schräge Bahn nach unten gerissen. Amelee schaltete die Sprechanlage in ihrem Helm an, so konnte sie bequemer alle erreichen. Sie sprach in das Mikrofon, wir werden gleich die untersten Dimensionen erreichen, da könnte es etwas ungemütlicher werden, aber wir folgen dem Zauber, also lasst euch durch nichts ablenken. Alle bestätigten den Hinweis, als es auch schon los ging. Feuerbälle flogen ihnen entgegen, heiße Winde rissen den Trupp wild hin und her, links unten waren Feuerdrachen zu erkennen.
Unbeirrbar folgte der Trupp den Zauber, egal, ob es heiß wurde oder sehr stürmisch. Ein lauter Warnschrei kam von Kalli, der Trupp flog direkt in eine Flammenwand. Mit seinem Schrei hat Kalli sofort einem schützenden Zauber um den Trupp gelegt, so dass die Höllenflammen ihnen nichts anhaben konnte. Noch in den gewaltigen Flammen stürzte der Trupp wieder in die Tiefe, immer dem unendlichen Zauber folgend.
In der Tiefe wurden die Magier von einem Eissturm empfangen, der so höllisch gemein herum tobte, dass Kallis Zauber nur mit Mühe die Eisbrocken abwehren konnte. Völlig unerwartet wurde es still, kein Feuersturm, kein Eisinferno, alles friedlich. Vor ihnen war der Zauber zu sehen, Franz machte alle darauf aufmerksam, dass sich der Zauber jetzt mittig in der großen Fläche der seltsamen Hülle platziert hat. Alle bestätigten den Hinweis, da ging es aber auch schon los und wie! Die vermaledeite Hülle blähte sich auf wie ein riesiger Ballon und wölbte sich dabei immer stärker über die Magier der großen Magie! Dabei wurden aus der Hülle Feuerspeere auf die Magier geschleudert, jetzt kamen noch ziemlich dicke Feuerbälle hinzu. Warnrufe klangen auf, seht, seht, da ist Unkelè! Mit einem von irrem Hass verzerrtes Gesicht schleuderte die oberste Magierin der schwarzen Magie Schattenwesen auf den Trupp um Kalli Ronners. Wie verrückt bissen die Warakale, Bestietalen und Reptitoren um sich.
Kalli reagierte sofort, er verkleinerte den ganzen Trupp und hüllte alle in einen schützenden Zauber ein. Mit einer energischen Handbewegung beförderte Kalli den Trupp weit weg von der schwarzen Magie.
Jetzt war ihm klar, dass die schwarze Magie lebt, ihm war zwar noch unklar, wie sie das geschafft hat, aber das finden wir auch noch heraus.
Bedingt durch die Distanz zu dem unendlichen Zauber hörten die Angriffe mit den Feuerspeeren und den Feuerkugeln auf. Etwas ratlos saßen die Magierinnen und Magier beisammen und diskutierten das eben gesehene. Keiner hatte eine Idee, wie die große Magie dieser Herausforderung begegnen könnte.
Kalli wandte sich an Amelee, der Kontakt zu dem Zauber besteht noch? Amelee nickte bestätigend, wir können jederzeit mit der Verfolgung fort fahren. Kalli winkte ab, erst müssen wir eine endgültige Lösung finden. Die Magier diskutierten heftig und intensiv, die verrücktesten Ideen und Vorschläge wurden genannt. Franz saß auffallend still dabei, fuhr sich ab und zu mit seiner großen Hand über das verschwitzte Gesicht. Kalli ließ seinen großen Freund in Ruhe, er wusste, dass Franz alle Ereignisse verarbeitete und daraus eine Lösung suchte.
Kalli unterbrach die weiterhin sehr lebhafte Diskussion und sorgte für alle ein leckeres Essen, dass natürlich mit einem herzlichen Hallo begrüßt wurde. Samula lachte Amelee an, wir haben schon einen tollen Chef! Kalli grinste die zwei Frauen voller Vergnügen an.
Während des Essens lenkte Kalli geschickt die Gespräche auf alltägliche Themen, um alle Magier von dem vorherrschenden Thema abzulenken. Er hoffte, dass nach dem Essen die Köpfe wieder klar sind für konstruktive Vorschläge bezüglich der schwarzen Magie. Franz war immer noch auffallend still, auch Peedaste ließ ihn in Ruhe.
Der Kaffee nach dem Essen wurde gerne von allen angenommen, Franz sah hoch und sagte in die Runde: „Diese seltsame Hülle, in der sich die schwarze Magie verschanzt, soll oder ist doch nur Fantasie.“ Die Runde der Magier nickte zustimmend. „Also müssten wir diesem Fantasie Zauber doch auch mit unserer Fantasie beikommen können“, schloss Franz nachdenklich. Langsam dämmerte es bei den Magierinnen und Magier der großen Magie, damit könnte Franz den Schwachpunkt des seltsamen Zaubers der schwarzen Magie gefunden haben.
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