Zeichnung: „Die kaiserliche Familie bei dem todten Kronprinzen: Der Kaiser, die Kaiserin und Kronprinzessin Stephanie beten an der Leiche des Kronprinzen“, Oberkörper fast frontal im Bett aufgerichtet, kein Verband, Hände über der Totendecke, Blumengirlande.
Holzschnitt „Der Kronprinz im Sterbezimmer des Kaisers Franz“, betrauert von seiner Mutter, Ansicht im offenen Sarg von schräg oben, Linksprofil, ohne Verband, Hände über der Totendecke; „Das interessante Blatt“, 08.02.1889.
Zeichnung „nach der Natur“ von Rudolf Völkel, Kronprinz Rudolf auf dem Paradebett, Halbfigur, Rechtsprofil, dünne Verletzungswunde an der rechten Schläfe, ohne Verband.
Pastell von Corte, Kronprinz Rudolf auf dem Paradebett, Halbfigur, Rechtsprofil, dünne Verletzungswunde an der rechten Schläfe, ohne Verband, Hände mit Handschuhen über der Totendecke, Foto des Bildes von A. Wimmer vertrieben durch A. F. Czihak´s Nachf. Wien.
Zeichnung der Aufbahrung von David Mosé, Rechtsprofil, Halbfigur, ohne Verband, Hände (mit Kreuz) über der Totendecke, Sarg mit Kränzen geschmückte und von Kerzen umstanden (Original im Saal XIX der Nationalbibliothek).
Zeichnung von S. Durand, Kronprinz Rudolf auf dem Katafalk in der Hofkirche, Darstellung mit Trauernden, Sarg von schräg oben, Rechtprofil, ohne Verband.
Zeichnung von Wilhelm Gause (1853-1916) „Der Tod des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich-Ungarn: Die Aufbahrung der Leiche in der Pfarrkirche der Hofburg“, Kronprinz Rudolf auf dem Katafalk, offener Sarg von der Seite, Rechtsprofil, ohne Verband, Hände auf der Totendecke, Darstellung mit Trauernden, Sarg von Kerzen umstellt.
Zeichnung für das „Wiener Tagblatt“ von Wilhelm Gause (?) „Die Aufbahrung der Leiche des Kronprinzen in der Hofburgkirche“, Katafalk mit Trauerhimmel, Rechtsprofil, hoher Verband, Hände (mit Kreuz) auf der Totendecke, Sarg mit Kränzen geschmückte und von Kerzen umstanden, Darstellung mit Trauernden und vier wachhabenden Soldaten.
Zeichnung von Leopold Dietmann (vulgo Leo Diet; 1857-1942).
Zeichnung, Franz von Pausinger 1839-1915), Aufbahrung in der Burgkapelle (unbekannt).
Zeichnung, Heinrich von Angeli (1840-1925); die Zeichnung wird in der Literatur erwähnt, ist jedoch verschollen.
Blumen auf dem Totenbett
Auf den fotografischen Aufnahmen (Nummer 1 und 2) des aufgebahrten Kronprinzen erkennt man folgende Blumen, die aus den Gewächshäusern der Burg stammen: Maiglöckchen, Alpenveilchen, Flieder, eine Rose, zwei Nelken, eine Narzisse, Buchsbaumzweige sowie eine Hortensie.
Der Weg des toten Kronprinzen
Sonntag, 3. Februar 1889, 21.30 Uhr: Der eingesegnete Leichnam wird nach Einbalsamierung und Ankleidung aus dem erzherzoglichen Appartement über die Säulenstiege, den Theatergang und die Botschafterstiege in die Hofburg-Pfarrkirche überführt und auf dem schwarz drapierten Schaubett erneut eingesegnet.
Montag, 4. Februar 1889, 8 bis 17 Uhr sowie
Dienstag, 5. Februar 1889, 8 bis 12 Uhr: Neuerliche Einsegnung und Expositur in der Kirche. 12 bis 13 Uhr: Glockengeläut. 16 Uhr: Überführung in die Kaisergruft aus der Kirche durch das Michaelertor, über den Josephsplatz, die Augustiner- und die Tegetthofstraße. Nach der Trauermesse wurde der Sarg in den nordöstlichen Teil der Gruft gebracht, in den Sarkophag eingesetzt, eingesegnet und der Sarg verlötet.
Insgesamt waren 1.200 Polizisten und Agenten eingesetzt, um den Leichenzug zwischen Michaelerplatz und Neuem Markt zu sichern.
Rappen oder Schimmel?
Schon immer zählten Leichenbegängnisse für die Mitglieder des Hauses Habsburg zu den hochrangigen höfischen Zeremonien. Diese waren unterschiedlich, je nachdem ob ein regierendes oder ein nicht regierendes Mitglied des Hauses verstorben war. Starb ein regierendes Mitglied des Hauses, war der Leichenwagen schwarz und mit Rappen bespannt, wurde ein nicht regierendes Familienmitglied bestattet, war er rot und wurde von Schimmeln gezogen. Beim Begräbnis von Kronprinz Rudolf im Februar 1889 gab Kaiser Franz Joseph die Order, dass der Leichnam seines Sohnes im schwarzen Leichenwagen überstellt werden soll, jedoch wurde der Wagen mit sechs Schimmeln, statt Rappen, bespannt. Die gleiche Sonderregelung wie bei Rudolf hatte der Kaiser übrigens auch schon beim Tod seiner Mutter Erzherzogin Sophie (1805-1872) angeordnet, wobei aber noch der schwarz lackierte „rote Leichenwagen“ zum Einsatz kam.
Wagenburg und Monturendepot
www.khm.at
Schönbrunner Schloßstraße 47
1130 Hietzing
Zum Rudolf werden
Die Redewendung „zum Rudolf werden“ bezieht sich – wie schon zu vermuten ist – natürlich auf den suizidalen Kronprinzen aus dem Hause Habsburg.
Und doch nicht gestorben?
Der Kronprinz ist tot – es lebe der Kronprinz! Tatsächlich tauchen immer wieder einmal Geschichten auf, man habe nach dem 30. Jänner 1889 den Kronprinzen an anderen Orten gesehen. Der deutsche Tierarzt Dr. Werner Jahn aus Wiesbaden will als Divisionsveterinär der 12. Infanterie-Division im Jahre 1943 in Beshanizy im russischen Walacheigebiet nicht nur die zweite Frau des Kronprinzen getroffen haben – auf dem örtlichen Friedhof will er auch die Gräber der beiden Kinder des Erzherzogs gesehen haben, der im zaristischen Russland als Landarzt tätig gewesen sein soll.
Ein anderer Kronprinz Rudolf starb 1938 unter dem Namen Louis Karlowitsch Bubnik in der chinesischen Stadt Harbin, wo er seit 1917 mit seiner zweiten Frau, seinem Sohn Leopold und seiner Tochter Eugenie als technischer Direktor eines Krankenhauses gearbeitet haben soll.
Bereits im September 1910 hatte der New Yorker Anwalt Dr. jur. E. Hammer beim Obersthofmarschallamt in Wien die Einvernahme des greisen Kaisers verlangt, da er Beweise habe, dass Rudolf noch am leben sei und daher die Erbfolge geändert werden müsse.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.