Jürgen Hoffmann - Die Facebook-Entführung

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Hubertus Link, 53, ist ein erfolgreicher Internet-Unternehmer, aber einer auf Abwegen. «Du musst dein Leben ändern!», aber wie? Es muss etwas Großes sein, etwas Radikales, etwas, das ihn an den Abgrund führt. Es muss etwas sein, das ihm zu einer maximalen Sichtbarkeit verhilft, zunächst in den sozialen Medien und anschließend darüber hinaus.
Link entführt Sebastian Molitor, 22, den Sohn des Millionärs Friedrich Molitor, in dem er den Vertreter einer Generation sieht, die er zutiefst verachtet.
"Sebastian ist das alles ins schöne Gesicht geschrieben, der erfolgreiche Vater, die für einen 22-Jährigen unfassbare Selbstgenügsamkeit, die Denkfaulheit, sein kleinmütiger, unauffälliger Narzissmus, sein Nicht-Getriebensein, diese totale Langeweile, ausstaffiert mit Partys, netten Freunden, interessanten Praktika und einem Studium der BWL. Meine Aufgabe ist, seinen Gesichtsausdruck grundlegend zu verändern. Wenn er es überlebt, wird die Entführung für Sebastian Molitor etwas sein, was alles zum Besseren wendet. Etwas, was einen Menschen aus ihm macht, dem man nicht mehr unbedingt, sofort und mit aller Gewalt, in die Fresse schlagen möchte."
Es geht Link nicht um Geld oder Sex, sondern um die Tat an sich, mit der er ein Zeichen setzen will. Deshalb «überträgt» er die Entführung teilweise auf Facebook, was der Entführung einen besonderen Spin geben soll. Das funktioniert, die im Internet-Business geltenden «Leistungskennziffern», also Traffic, Awareness, Social Buzz, entwickeln sich prächtig. Die eigentliche Entführung aber erweist sich zunehmend als Alptraum – in einem dramatischen Showdown schießt sich Link eine Kugel in den Kopf.
Sebastian Molitor nutzt seine neue Bekanntheit und gründet nach der Entführung auf Facebook eine politische Bewegung im Sinne Links, die schnell viele Anhänger gewinnt und sich zunehmend radikalisiert. Molitor und seine Mitstreiter ziehen alle Register, zum Einsatz kommen Social Bots, Fake News, Crowd-Sourcing und durch Maschinen erzeugter Traffic.

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Manchmal gehe ich drei Tage nicht auf Facebook, was eine ungeheuere Willensanstrengung darstellt, ein Exerzitium. Du bist nicht in der Facebook-Welt, aber gleichzeitig weißt du, dass ein Teil von dir es doch ist, es entwickelt sich etwas mit dir, ohne dass du dabei ist, was natürlich absolut spirituell ist. Wenn ich mich dann einlogge ist es so, als würde ich mein Ich updaten. Wieso „als würde“?, ich date mein Ego ab. Absolut gesehen, also gemessen an meinem Gesamt-Ich mit all seinen Gedanken, Erlebnissen et cetera, sind die Veränderungen natürlich marginal, aber das macht es nur noch schöner, weil handhabbarer, beherrschbarer, verarbeitbar. Und selbst diese kleinen Veränderungen geben einem noch mehr als genügend zu tun. Beim letzten Mal: 9 neue Kommentare auf meine Posts plus 12 Kommentare zu meinen Kommentaren auf Posts von anderen. 4 neue Freundschaftsanfragen. Zu checken außerdem, was sich bei meinen 415 Facebook-Freunden in den vergangenen drei Tagen getan hat. Ich verarbeite das alles mit Bedacht und spüre richtig, wie sich in meinem Kopf Synapsen bilden und in Bewegung setzen. Ist das alles bedeutungsloses Geschnatter, oberflächliches und vor allem extrem flüchtiges Zeug, eine Verschwendung von Zeit und Lebensenergie? Wer so denkt, hat von der Poesie des Lebens nichts verstanden. Ja, meine Posts von vor sieben Wochen sind vergessen (immerhin aber noch auffindbar, was einen großen Unterschied macht), aber: Würden wir im normalen Leben damit aufhören, mit Leuten zu sprechen, nur weil die allermeisten dieser Gespräche in Vergessenheit geraten und keine sichtbaren/messbaren Folgen haben? Niemals, was für ein absurder Gedanke! Unser Leben ist mikroskopisch klein, alles, was wir tun, ist mikroskopisch klein. Das zu beklagen hieße, sich über das Leben selbst zu beklagen.

Drohe ich durch die intensive Beschäftigung mit meinem Facebook-Leben den Bezug zum richtigen Leben zu verlieren? Gar nicht. Es ist andersherum, mir ist, als sei mein Leben viel anfassbarer geworden, präsenter , auch wenn das seltsam klingt. Ich denke immer: Mein wahres Ich ist nicht etwas tief in mir drin, was ich entdecken muss, sondern es ist das, was ich hinaus in die Welt schicke - und die Reaktionen darauf helfen mir, überhaupt erst der zu werden, der ich bin (als der ich gedacht bin). Die Gedanken, die ich auf Facebook poste, sind doch lauter Dinge, die mir gar nicht eingefallen wären, wenn es Facebook nicht gäbe! Und das mit der „realen Welt“, es ist so: erstens, zweitens, drittens.

Erstens: Leute, die ich kenne. Die treffe ich natürlich weiterhin auch in echt, und zwar, glaube ich, nicht weniger, als ich es täte, gäbe es Facebook nicht. Nur dass diese Begegnungen schöner sind als davor. Ich merke das an meinen Bekannten, mit denen ich nicht auf Facebook befreundet bin. Es ist, als fehle in diesen Bekanntschaften eine Dimension. Eine wichtige Dimension. Ich weiß, was Josef die vergangenen drei Wochen gepostet hat, und wenn ich ihn treffe, kann ich Dinge sagen wie: „Josef, sehr bedenklich, was für einen Pegida-Scheiß zu plötzlich sharst! Alles in Ordnung in deinem Kopf? Wir sollten darüber reden - oder uns besser gleich entfreunden.“ „Auf Facebook?“ „Ja, erst mal nur auf Facebook. Möchte nicht, dass die Leute denken, ich hätte etwas mit Leuten zu tun, die so ein Zeug verlinken.“ „Okay, aber privat können wir ja darüber sprechen. Ohne Zeugen. Wenn dir das nicht zu privat ist.“

Zweitens: Leute, die ich durch Facebook überhaupt erst kennenlerne! Die mir dann auf der Straße, im Konzert, in der Kneipe nicht als Fremde gegenübertreten, sondern als Somehow-Buddies. Bei manchen davon: „Ich hätte mich dir ganz anders vorgestellt!“ Bei anderen: sofortige Vertrautheit, was eine komplett neue Erfahrung ist, die es bei reinen Offline-Offline-Bekanntschaften gar nicht gibt, weil es sie ja gar nicht geben kann.

Drittens: Wiederentdeckungen! Alte Hits, die man lange nicht mehr gehört hat, die jetzt aber digital abrufbar sind. Ronny, der mit seinen Eltern mit 14 weggezogen ist und seitdem in Mexiko lebt, was ja an sich schon sehr, sehr aufregend ist. Wenn ich mich mit ihm auf Facebook befreunde, sehe ich nicht nur ihn, sondern seinen Facebook-Kosmos. Eine ganze Welt, die man an einem lauen Nachmittag entdecken kann. Awesome!

Du musst lernen, das Instrument Facebook zu spielen. Wenn du das schaffst, gehen Türen auf, von denen du davor nicht einmal etwas geahnt hast.

Gleich groß oder größer, wenn Leute mich überraschend in meiner Wohnung besuchen, um mir seltsame Dinge zu erzählen. Vorgestern Peter, gestern Hubertus Link.

Peter ist okay, er ist der beste Freund von Sebas, daher kenne ich ihn auch. Abende zu dritt, bei denen man sich als Paar immer die Frage stellt, wie zutraulich man sein darf. Ich bin in diesen Dingen offen und hätte nichts dagegen gehabt, Sebas zu küssen und Peter dabei zusehen zu lassen. Viel mehr als nur küssen. Mit Sebas war das nicht möglich (einer der Gründe, warum wir nicht mehr zusammen sind, aber nicht der wichtigste), bei Peter bin ich mir da nicht so sicher.

Sebas ist ein Problemfall, das habe ich ja schon angedeutet. Wir kamen ganz zum Anfang des Studiums zusammen, der entscheidende Kick war nicht, dass wir uns Hals über Kopf verliebt hätten, sondern dass wir beide den festen Vorsatz hatten, innerhalb der ersten drei Wochen an der Uni jemanden zu finden, mit dem man die neue Lebensphase starten kann. Kein Single mehr zu sein bedarf es wenig, und wer es nicht mehr ist, dem geht es besser. Wir saßen also in der Mensa zusammen und signalisierten durch explizit offenes Lächeln die Bereitschaft, offen zu sein für sehr viel. Er:

„Auch neu?“

„Ganz.“

„Es ist toll hier, tausend interessante Leute. Ich finde es nur ein bisschen schwierig, die richtige Orientierung zu finden.“

„Ja, das geht auch besser zu zweit.“

„Viel besser.“

Ich lache und denke mir, ich lebe jetzt in der absoluten Freiheit, mehr als es jemals später der Fall sein wird, und wenn ich jetzt nicht mutige Dinge tue, werde ich es später erst recht nicht tun, also sage ich:

„Um ehrlich zu sein: Ich habe mir vorgenommen, mir hier sofort einen Freund zu suchen. Also sofort in der Bedeutung von: Erst Beziehung und dann gegenseitiges Kennenlernen. Ich muss nur noch jemand finden, der mitzieht.“

„Na, so gut wie du aussiehst, dürfte das kein allzu großes Problem darstellen.“

„Wow, das war jetzt eine richtig gute Antwort! Sehr gut, wirklich sehr gut.“

Es funktionierte tatsächlich, eine Stunde später hatten wir die Ehe auch körperlich vollzogen. Ich mochte Sebas, ich mochte ihn sogar sehr, er ist ein wirklich guter Junge mit einem unglaublich geringen Anteil an bösen Gefühlen. Nur leider ist er auch sehr uninteressant, und zwar in dem Sinne, dass ihm alles das, was interessant an ihm ist, Angst macht oder peinlich ist. Ich habe ihm immer wieder zu erklären versucht, dass alle Leute, aus denen etwas geworden ist, es irgendwann geschafft haben, ihren Schatten zu befreien, mit ihm zu arbeiten, und dass es absolut in eine Sackgasse führt, sich andauernd zu verstecken und sich einfach nicht zu trauen, die Dinge und sich selbst ein bisschen laufen zu lassen. Jedes Ich braucht Auslauf, sonst kann aus deinem Leben nichts werden. Sebas hat es verstanden, zumindest irgendwie, aber er schaffte es einfach nicht, meinen Rat wirklich zu beherzigen. Und so erschöpfte sich unsere Liebe bald im Austausch von Freundlichkeiten.

Ihn zu verlassen hätte ich dennoch nie übers Herz gebracht. Ich schätze, ich werde mein ganzes Leben lang zu den Frauen gehören, die darauf angewiesen sind, verlassen zu werden. Als Sebas mir schließlich den Laufpass gab, weil er erkannte, dass von mir nicht mehr viel zu holen war, war ich am Ziel meiner Wünsche. Er hatte sich in der Zwischenzeit - seit wir zum ersten Mal miteinander im Bett gewesen waren, waren neun Monate ins Land gegangen - gut an der Uni akklimatisiert, er hatte eine Reihe von oberflächlichen Freundschaften geschlossen, und sein hübsches Gesicht, sein makelloser Auftritt, seine Herkunft aus fast schon reichem Hause sowie die Gewissheit, dass er es im Leben schon zu etwas bringen würde, war etwas, was ihn für genügend junge Frauen zu einem begehrenswerten Partner machte.

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