Eric Boss - Blood Vision
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Wenn die Nacht kommt
und die dunkelsten Triebe erwachen,
dann wirst Du
für deine Sünden büßen!
"Dieser Schocker setzt neue Maßstäbe! 'Basic Instinct' trifft auf 'Das Schweigen der Lämmer'…"
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Eric Boss
Blood Vision
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Inhaltsverzeichnis
Titel Eric Boss Blood Vision Dieses ebook wurde erstellt bei
The Invader
Teil 1 - Wenn Schatten tanzen ...
Teil 2 - Wenn du ihn fühlst ...
Teil 3 - Wenn du ihn hörst ...
Teil 4 - Wenn Leben Tod bedeutet ...
Teil 5 - Wenn Emotionen gefrieren ...
Teil 6 - Wenn du ihn siehst ...
Teil 7 - Wenn die Nacht zum Wahnsinn wird ...
Teil 8 - Wenn Dunkelheit den Raum erhellt ...
Nachwort
Impressum neobooks
The Invader
Hallo mein Name ist Michael.
Nachts legt sich der Wahnsinn
wie Stacheldraht um meine Seele.
Ich sehe Bilder,
die Unvorstellbares zeigen.
Ich höre Stimmen,
die Unmenschliches fordern.
Und ich spüre das abgrundtief Böse.
Spüre es,
bis in die tiefste Faser meines Körpers.
Morgens
nehme ich meine Waffe,
den Dienstausweis
und
gehe zur Arbeit.
Ich
bin…
The Invader
Zur Zeit des Kalten Krieges erweckten PSI-Experimente der damaligen Sowjetunion die Aufmerksamkeit amerikanischer Geheimdienste.
Als Gegenreaktion realisierten auch NASA, Militär und CIA streng geheime Forschungsprojekte. Ziel war es, Menschen mit besonderen Fähigkeiten zu finden und für militärische Einsätze auszubilden. Zu diesem Zweck wurde primär das Phänomen
Remote Viewing (RV) untersucht.
Mehr als 20 Millionen US-Dollar sollen allein in das Mainproject mit dem Codenamen Stargate geflossen sein.
Für die Kriminologie hingegen waren eine Reihe kleinerer Experimente interessanter, die sich mit Extrasensory Perception (ESP) befassten.
Denn dadurch wurde erstmals empirisch bewiesen, was Experten der Criminal Investigative Analysis schon lange vermutet hatten:
Dass manche Menschen Dinge wahrnehmen können, die dem gewöhnlichen Verstand verborgen bleiben.
Dass manche Menschen in der Lage sind, in fremde Gedankensphären einzudringen und Informationen zu beschaffen, ohne dafür einen der fünf anerkannten Sinne zu benutzen.
Menschen, die man seitdem als Invader bezeichnet.
Special Agent Michael Scott vom FBI ist ein Invader.
Er sieht in die dunkelsten Abgründe einer menschlichen Seele. In tief verborgene Welten voller Wahnsinn, Angst und Perversion.
Doch das, was er diesmal erlebt, wird alles Bisherige in den Schatten stellen.
Teil 1 - Wenn Schatten tanzen ...
2012, Vision
Dunkelheit.
Wahnsinn.
Paranoia.
Das altvertraute Gefühl der Angst, wenn die Schatten zu tanzen begannen. Langsam lösten sich ihre Umrisse aus der Dunkelheit, begannen ihn zu umkreisen. Gleich würde ER kommen.
Sein Herz begann wild zu hämmern. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
„ Bitte nicht“, flüsterte er tonlos, „bitte nicht schon wieder“.
Aber niemand hörte ihn, niemand war da, als der unheimliche Tanz begann. Konturlose Gesichter starrten ihn an, dünne Arme lösten sich aus dem Dunkeln und griffen nach ihm. Der Tanz wurde wilder, die Schatten kamen näher. Seelenlose Schemen überall. Über ihm, neben ihm, hinter ihm.
Dann erreichte ihr gespenstisches Treiben den Höhepunkt, steigerte sich noch ein letztes Mal, ehe es endlich verstummte. Die seltsamen Gestalten verblassten allmählich, bis nur mehr eine Einzige zu erkennen war.
Riesig, dunkel, bedrohlich ...
ER kam.
Und gleich würde ER wieder diese Dinge von ihm verlangen. Böse Dinge. Dinge, die er nicht machen wollte.
„ Ich will das nicht“, sagte er leise.
Aber die Gestalt kam näher. Langsam, aber unaufhaltbar ...
Silverton, Colorado – September 1987
Julie Simpsons Hände zitterten, als sich der Schlüssel mit einem lauten Knacksen in dem verrosteten Schloss drehte. Unter einem hässlichen Quietschen öffnete sich die schwere, eisenbeschlagene Tür. Quälende Angst nagte in ihr. Angst und auch Schuldgefühle. Wie sehr wünschte sie sich, das alles hier ungeschehen machen zu können. Einfach die Zeit zurückzudrehen und noch einmal ganz von vorne anzufangen. Ein vergeblicher Wunsch.
Julie betätigte den Lichtschalter und betrat mit klopfendem Herzen den Raum. Sie dachte daran, wie er früher immer in ihre Arme gelaufen war und wie sie ihn fest an sich gedrückt hatte. Wie oft hatte sie ihm dann, unter Tränen, ins Ohr geflüstert, dass bald alles gut werden würde.
Aber diesmal kam niemand in ihre Arme gelaufen.
Als das matte Licht der Glühbirne den Raum auf gespenstische Weise erhellte, saß er einfach nur da. Still, blass und mit eingefallenen Augen.
Fast wie ein Geist.
Julie schauderte, wollte etwas sagen, aber etwas in seinem Blick ließ sie verstummen. Langsam hob der Junge den Kopf. Seine dunklen Augen schienen Julie zu durchbohren und bis auf den Grund ihrer Seele zu sehen. Endlose Sekunden lang. Eine Leere lag in diesem Blick, wie Julie sie noch nie zuvor erlebt hatte. Dann begann er zu sprechen. Leise, aber sehr deutlich:„Er hat mit mir gesprochen.“
„Wer?“
Aber der Junge schwieg.
„Wer verdammt nochmal! Wer hat mit dir gesprochen?“
Julies Stimme hatte einen hysterischen Klang angenommen. Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu, um ihm sanft übers Haar zu streichen, hielt aber sofort inne, als sie seine abwehrende Geste registrierte.
„Bitte sag mir wer!“
Endlich hob der Junge seinen Kopf. Der Blick in seinen Augen jagte Julie einen eisigen Schauer über den Rücken.
„Der Mann mit dem Narbengesicht.“
Julie Simpson begann zu zittern. Erst nur die Fingerspitzen, dann der ganze Körper. Sie wusste, wer dieser Mann war. In letzter Zeit hatte ihr Junge immer wieder von ihm erzählt. Und jedes Mal hatte seine Stimme dabei diesen schrillen, panischen Unterton angenommen. Trotzdem hatte Julie ihn nicht ernst genommen. Wie so oft in seinem Leben.
Aber nun begriff sie plötzlich, dass das ein Fehler gewesen war. Zu deutlich sah sie es in seinen Augen. Etwas war geschehen. Etwas Schlimmes.
„Was hat er gesagt?“, fragte sie vorsichtig.
Diesmal antwortete er sofort. Er senkte seine ohnehin schon leise Stimme zu einem fast unhörbaren Flüstern. Dann hauchte er nur ein Wort: „Tod.“
Chicago, Illinois – Oktober 2012
1.
... lassen Sie Ihre Albträume Wirklichkeit werden. Erleben Sie eine Nacht, die sie nie vergessen werden ...
So lautete eine der schmierigen Werbeanzeigen des Elite Clubs. Obwohl die Werbung nicht immer hielt, was sie versprach, war der exklusive Club längst zum beliebtesten Ziel der gehobenen Sado-Maso-Szene geworden. Gutes Programm, diskrete Lage am Rande der Stadt und viel Abwechslung. Jedes Wochenende trafen sich dort im Erdgeschoss die Reichen der Stadt, um die verschiedensten Shows zu genießen. Männer, Frauen und erstaunlich viele Paare.
Eine Etage tiefer, im Keller, waren dann hauptsächlich männliche Wesen zu finden. Für ganze Monatsgehälter eines durchschnittlichen Arbeiters wurden dort ihre dunkelsten Fantasien Wirklichkeit. Wohlhabende Männer ließen sich quälen, demütigen, auspeitschen und noch vieles mehr.
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