Johannes Schell - Die Philosophie des Denkens

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Das Werk entwickelt einen eigenständigen Weg zur philosophischen Lösung der Erkenntnis- und Wahrheitsfrage. Aufgrund empirischer Analysen der Denkakte werden klassische Fragen und Probleme der Philosophie auf neue Art und Weise beantwortet und gelöst.
Der Autor geht den gleichen empirischen Weg, den Rudolf Steiner vor 100 Jahren mit seiner «Philosophie der Freiheit» eingeschlagen hat, entwickelt und vertieft diesen Weg eigenständig weiter. So stellt das Werk nicht nur einen Beitrag zur allgemeinen Erkenntnistheorie dar, sondern führt zugleich in die Methode der empirischen Beobachtung und Analyse des Denkens ein. Es geht nicht um eine Darstellung der Philosophie Rudolf Steiners, sondern um die Entfaltung eines methodischen Weges, den Rudolf Steiner als erster ging.
Das Buch zeigt zugleich, dass und wie ein richtiges Verständnis der Erkenntnismöglichkeit sich auf die soziale und politische Gestaltung der Gesellschaft auswirkt. In diesem Sinne ist es auch politisch brandaktuell.
Es gehört in den Kreis der Philosophie eines Husserl, Heidegger, Wittgenstein, Popper, zu denen es Bezüge herstellt, sich aber auch davon abgrenzt.
Methodisch stellt das Buch ein Novum in der Philosophie des 20. Jahrhunderts dar.

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f. Vielleicht konnten Sie schon feststellen, dass wir mit unseren Formulierungen immer dasselbe erfahrbare Phänomen zu umkreisen versuchen, um ihm verschiedene Seiten abzugewinnen. Alles, was wir mit Einschränkung die „Kategorien“ des Denkens nennen können, also die beschriebenen Hauptbegriffe wie „Harmonie“, „Evidenz“, „Einheit“, „Universalität“, „Unableitbarkeit“, „Allgemeinheit“ und wahrscheinlich noch andere mehr, wenn wir weitersuchen würden: sie alle lassen sich in einem einzigen Kernbegriff zusammenfassen, der trotz seiner Umständlichkeit vorteilhaft sein dürfte - ich meine den Ausdruck „Selbsttragekraft des Denkens“. Alles und jedes, mit Ausnahme des Denkens, bedarf einer tragenden „Stütze“ (um ein Wort Rudolf Steiners zu gebrauchen) durch etwas, das es nicht selbst ist; kein Ding ist aus sich selbst erklärbar, und jede Erklärung entsteht aus einer anderen; aber was alle Erklärungen gemeinsam haben, das ist allein die evidentielle Selbsttragekraft des Denkens, die mit ihrer Universalität und Unableitbarkeit alles stützt, was sich nicht selbst stützen kann. Rudolf Steiner nennt dieses Grundprinzip eine „absolute Kraft“. Wir lesen bei ihm:

„In dem Denken haben wir das Element gegeben, das unsere besondere Individualität mit dem Kosmos zu einem Ganzen zusammenschließt. Indem wir empfinden und fühlen (auch wahrnehmen), sind wir einzelne, indem wir denken, sind wir das all-eine Wesen, das alles durchdringt. Dies ist der tiefere Grund unserer Doppelnatur: Wir sehen in uns eine schlechthin absolute Kraft zum Dasein kommen, eine Kraft, die universell ist, aber wir lernen sie nicht bei ihrem Ausströmen aus dem Zentrum der Welt kennen, sondern in einem Punkte der Peripherie. Wäre das erstere der Fall, dann wüssten wir in dem Augenblicke, in dem wir zum Bewusstsein kommen, das ganze Welträtsel. Da wir aber in einem Punkte der Peripherie stehen und unser eigenes Dasein in bestimmte Grenzen eingeschlossen finden, müssen wir das außerhalb unseres eigenen Wesens gelegene Gebiet mit Hilfe des aus dem allgemeinen Weltendaseins in uns hereinragenden Denkens kennen lernen.“ (Rudolf Steiner: Philosophie der Freiheit. Dornach 15. Auflage 1987, S. 91)

Damit ist allerdings schon etwas mehr gesagt, als wir bisher haben vorbringen können. Die zitierten Überlegungen mögen uns zum Wahrheitsbegriff hinüberleiten, denn was wir die Selbsttragekraft des Denkens genannt haben, gehört der „Wahrheitswelt“ an.

Damit sind wir beim reinsten Begriff des „reinen Denkens“ angekommen, bei einem Begriff, der so rätselhaft vor uns steht, dass wir nicht wissen, wie wir ihn unterbringen sollen. Keine einzige Erscheinungsform der allseitig bedingten Wirklichkeit, ob in der Innen- oder Außenwelt, gibt auch nur den geringsten Anstoß, diesen Begriff aller Begriffe zu bilden. Da wir ihn dennoch hervorbringen, muss eine Erfahrung vorliegen, die auf empirischem Wege zustande kommt und doch über alles Raumzeitliche hinausgeht - ich meine den Begriff des Absoluten, der mit dem Wahrheitsbegriff identisch ist. Die praktische Welt kennt kein Absolutum, weder in den Sinneswahrnehmungen, in den psychischen Abläufen noch in den spezifischen Kogitaten. Und wenn ein Zeitgenosse (es gibt deren viele!) entschlossen auftritt, um uns mit seinem erfundenen Absolutum in eine bessere Welt zu führen, dann ist höchste Vorsicht am Platz: er will uns betrügen, nachdem er sich vorher selbst betrogen hat. Und trotzdem leben wir unentrinnbar, immer und überall im Element des Absoluten, in der bestimmungsfreien Selbsttragekraft des universellen Denkens, in einem Etwas, das keine Hypostase ist, sondern alle qualitativen Kriterien einer Realität besitzt: es lebt und arbeitet im täglichen Denken, ohne dass wir es merken, es stammt aus der Erfahrung, ohne ein Gegenstand zu sein, es ist logisch verifizierbar, indem es alle logischen Gesetze bestimmt, es behauptet sich allein durch sich selbst und ist doch aktologisch anwendbar. Mit einem Satz: das Denken ist ein Absolutum, begreift sich als solches und hat unmittelbar konkrete Auswirkungen im praktischen Leben des Menschen. Die Verwandtschaft mit dem, was wir Wahrheit nennen, liegt auf der Hand. Wir machen eine „übersinnliche“ Erfahrung, die unsere Zeitevidenz verbieten möchte, obwohl wir ohne sie nicht denken und handeln könnten. Aber, so werden Sie sagen, wenn dem so ist, dann besteht trotzdem keine Hoffnung, jemals den Inhalt der Wahrheit zu finden. Es sieht tatsächlich so aus. Ich kann Ihnen keine inhaltlichen Kogitate der absoluten Wahrheit vermitteln, obwohl ich - im Gegensatz zu Kants kategorischem Imperativ - kein rein formales Prinzip aufstelle, sondern von einer empirisch erfahrbaren Wirklichkeit spreche Dennoch: Ihre pessimistische Auffassung hat einen konkreten Sinn. Wir werden sehen, dass dieser Zustand selbst ein Element der Wahrheit ist, das uns wieder Hoffnung geben kann. Bis dahin müssen Sie noch viel Geduld aufbringen.

E. DAS PROBLEM DER WAHRHEIT

14. Der unendliche Regress

Mit dem Begriff der Wahrheit verbinden wir gewöhnlich, wenn wir über den nötigen Lebensernst verfügen, sehr hohe Gefühle, wir spüren einen moralischen Impuls, einen Hauch von Ewigkeit und nicht selten die „Nähe Gottes“, wie viele meinen. Das hat einen tiefen Grund. Wenn Sie das Wahrheitsgefühl, das Verlangen nach Wahrheit und damit die Wahrheitssuche aus dem Leben der Menschheit herausnehmen, dann bleibt nichts mehr übrig als ein sinnentleertes pragmatisches Handeln zur Befriedigung animalischer Bedürfnisse. Wer aus anderen Gründen, etwa zur künstlerischen, aber wahrheitsunabhängigen Erhöhung des menschlichen Daseins auf Wahrheit verzichten will (wie Nietzsche), gerät bald in eine ähnliche Misere, nämlich in den psychischen Solipsismus, der alle kommunikativen Elemente der Wahrheit aufhebt und sich ihrer dennoch bedient, um seine eigene Wahrheit zu verkünden. Der naheliegende Grund für diesen Widerspruch liegt in der Tatsache, dass wir von den „letzten Dingen“ nichts wissen können und diesen Freiraum mit willkürlichen Inhalten glauben besetzen zu dürfen.

Aber es kommt noch schlimmer. Mit der Frage „Warum?“ beginnt jede Erkenntnissuche des Menschen, im kleinen wie im großen. Es gibt tatsächlich kein Problem, keinen Tatbestand und keinen Begriff, d.h. es gibt überhaupt nichts, das nicht die Frage nach dem Warum provoziert. Schon die kleinen Kinder gehen in der Fragephase den Eltern mit dem ständigen Warum auf die Nerven, und die Wissenschaftler und Philosophen leiden unter demselben Erkenntnisdrang, können aber nicht mehr die Eltern ausfragen, sondern müssen sich der Natur- und Menschenwelt zuwenden, um Fragen zu stellen und Antworten auszumachen. Einige Wahrheitssucher wenden sich unmittelbar an „Gott“, der es aber vorzieht, beharrlich zu schweigen. Es gibt also niemals ein Ende des Fragens, vor allem nicht auf der jetzigen Stufe der menschlichen Evolution. Und wenn wir brauchbare Antworten finden, dann sind sie immer spezifischer Natur und werfen sofort neue spezifische Probleme auf, die weiter befragt werden müssen. Wenn Sie wissen wollen, wie die Natur beschaffen ist, dann bietet Ihnen die Naturwissenschaft glänzende Antworten an, die aber wieder hinterfragt werden können; wenn Sie aber die radikale Frage stellen, wie die Naturwissenschaft als Wissenschaft naturwissenschaftlich erklärt werden kann, dann stoßen Sie in ein Wespennest ungelöster und zumeist falsch gestellter Fragen, dass Sie an Frage und Antwort zu verzweifeln beginnen und dann den Zweifel begründen wollen. Das führt uns zu den theologischen „Wahrheiten“: wie verhält es sich mit der Existenz und Gestalt Gottes, mit der Strukturform des „höchsten Wesens“, mit seiner Personenhaftigkeit, seiner Seele, seinem Willen und seiner Allmacht, und schließlich mit seiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit, die wir in dieser lieblosen Welt so schwer nachweisen können? Die Antworten, die wir erhalten, befremden uns aber, weil sie mit Beharrlichkeit immer das voraussetzen, was zu beweisen ist. Unser bohrendes Fragen findet auch dann kein Ende, wenn wir großzügig auf Gott als den „ganz anderen“ oder auf seinen „ewigen Ratschluss“ verwiesen werden. Auch diese Negativa sind Produkte des Denkens und müssen geprüft werden. Wir besitzen von Natur aus ein legitimes Erkenntnisrecht, wir sind wahrheitssuchende Menschenwesen, die ohne das Element der Wahrheit nicht leben können. Niemand darf dieses Recht begrenzen wollen, sonst gerät er in den Verdacht, seine subjektiven Grenzen zum objektiven Maßstab zu machen - ein Fehler, an dem wir alle leiden. Wir können also unentwegt weiterfragen, selbst im Hinblick auf die absolute Wahrheit, wenn wir sie in Gestalt eines Kogitates begreifen würden: z.B. warum gibt es überhaupt so etwas wie die Wahrheit? Warum gibt es einen Gott, der existiert, aber sich nicht ausweisen will? Schließlich dürfen wir die Frage stellen: warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts? Wir mögen endlos so weitersuchen, die Frage nach dem Warum wird niemals aufhören. Und genau an diesem problematischen Punkt müssen wir uns aus unseren Überlegungen zurücknehmen und sie als Ganzes betrachten. Nun, Sie werden das schon getan und dabei bemerkt haben, dass hier etwas nicht stimmen kann. Wir stießen etappenweise ins Leere und verloren uns in einem undefinierbaren Nichts. Man nennt diese fruchtlose Denkweise in der Fachsprache den „regressus ad infinitum“, den Weg ins Endlose, d.h. einen Leerlauf, der nichts Vernünftiges einbringt. Wir ahnen zumeist gar nicht, wie oft wir diesem endlosen Regress im täglichen Leben verfallen, weil wir zu bequem sind, unsere Gedanken konsequent zu Ende zu denken. Da hatten es die Alten leichter als wir: sie füllten den Freiraum des Absoluten mit den vergeistigten Antlitzen ihrer Engel und Götter, mit überhöhten Menschenantlitzen, die eine überirdische Kraft zu offenbaren schienen, eine Selbsttragekraft, die ihnen die gewünschte Geborgenheit, Erkenntnisbefriedigung, Gewissheit und Ruhe gab. Aber damit können wir die Bewusstseinsform des modernen Menschen kaum noch erreichen, wenigstens nicht mit den Prämissen, über die wir jetzt verfügen. Unser Absolutes ist ein Leer- und Freiraum, den wir nicht mit einem Antlitz besetzen können, um unsere Robinsonade zu überwinden, und sei es das Gottesantlitz selbst - und was genau so schockierend ist: wir finden nicht einmal einen reinen Begriff, der diesem problematischen „Nichts“ einen fassbaren Inhalt gibt. Und wenn so viele leidtragende, verzweifelte Menschen nach dem „Sinn“ ihres Lebens und Leidens fragen, dann muss ein ehrlicher Philosoph die Antwort verweigern, denn ein solcher „Sinn“ wäre ja nur als spezifisches Kogitat formulierbar und somit eine abstrakte Verdinglichung. Und wer gar ein radikales Erkenntnisbedürfnis besitzt, den können auch die zahlreichen religiösen Antworten nicht voll befriedigen, aus dem einfachen Grunde, weil auch die erhabenste Vorstellung eines höheren Wesens keine Begründung enthält. Das Warum bleibt offen. Und wer sich auf die berühmten Dinge beruft, die „höher sind als alle Vernunft“, der mag im Glauben recht haben, aber im Denken irrt er insofern, als er nicht einsehen kann, dass auch seine kategorischen Aussagen nur Kogitate der Vernunft sind, Produkte des Erkennens. Vielleicht gibt es noch ein sinnvolleres Verhältnis zu den Glaubensinhalten, aber wohl keineswegs außerhalb der Vernunft. Missverstehen Sie mich bitte nicht, ich rede hier nicht gegen den Glauben, ich zeige nur die Schwierigkeiten auf, in die wir geraten, wenn wir die Erkenntnis bemühen wollen. Die Wahrheit enthüllt sich als rätselhaftes Noli me tangere, das wir weder mit religiösen Vorstellungen, noch mit inhaltsvollen Begriffen und schon gar nicht mit abstrakten Formalisierungen in den Griff bekommen.

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