Frank Muller - Keine besonderen Vorkommnisse
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Welche Rolle spielten darin Kindheit, Freunde, die Musik, die Literatur – und welche die Arbeit als Lehrer in der Schule?
Welche Rolle spielte die Liebe, und wie konnte es kommen, dass aus einem angepassten, intellektuell ambitionierten Junglehrer ein Mensch wurde, der bereit war, alles Erreichte aufzugeben und sich in das Chaos eines unvernünftigen Lebens zu stürzen? -
Der autobiografische Roman bleibt leichtfüßig und humorvoll im Ton, widmet sich den hier Porträtierten nicht bitter, sondern mit freundlicher Verträglichkeit. Wer ihn liest, erfährt vielleicht etwas Neues über sein Leben.
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Der Wechsel von der Grund- auf die Oberschule (der in Berlin traditionell nach der sechsten Klasse erfolgt, sieht man einmal von einigen grundständigen Gymnasien ab) stellt für viele Kinder ein lebensbestimmend wichtiges Ereignis dar. Dies gilt nicht nur für die genauere Ausrichtung ihrer schulischen Zukunft, sondern auch und vor allem für die Entstehung zukunftsträchtiger Freundschaften. Mitunter ergeben sich diese auf der Basis banal wirkender Zufälligkeiten. Ich habe ja selbst viele Male als Klassenlehrer von siebten Klassen deren „Begrüßung“ in der neuen Schule miterlebt und mitorganisiert. Die Schülerinnen und Schüler werden in der Aula einer alphabetischen Liste nach aufgerufen, erheben sich in dieser Folge von ihren Plätzen und begegnen im Gang zuerst dem Nachbarn im Alphabet. Haben sich alle Mitglieder der Klasse am Aula- ausgang versammelt, führt sie ihr Klassenlehrer zum neuen Klassenraum. Nun entsteht eine Situation, die für die Bildung oft lebenslanger Freundschaften von besonderer Bedeutung ist. Noch vor der Klassenraumtür versichert der Klassenlehrer in besänftigendem Ton den Herandrängenden, dass der Sitzplatz, den gleich alle erst einmal zufällig einnehmen, sehr bald wieder gewechselt werden könne, dass also kein Grund bestehe, um den vermeintlich besten Platz zu kämpfen. Dies geschieht nach Türöffnung aber dennoch – und in der Tat ist es auch so, dass die sich nun zufällig bildende Sitzordnung (mitunter) jahrelang erhalten bleibt. Hieraus entstehen Nachbarschaften (manchmal motiviert vom vorausgehenden Zusammentreffen im Gang der Aula), die zu Vertrautheit, zu Freundschaft reifen können. Sitznachbarschaft in der Schulklasse kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Für den Fall, dass befreundete Grundschüler gemeinsam in eine neue Klasse kommen (was Schulleitungen mitunter zu vermeiden suchen, um „alte Seilschaften“ auszuschließen), erkämpfen die sich in der Regel dann Plätze nebeneinander in der Schulbank (bzw. an einem Tisch). Letzteres war bei Th. und mir der Fall. Wir saßen dann lange nebeneinander und verbrachten die endlosen Jahre der gymnasialen Mittelstufe mit ihrer oft unerträglichen Langweiligkeit und Unverbindlichkeit, indem wir unsere Tischhälften absteckten, uns freundschaftlich knufften oder uns mit stumpfem Stift Wörter auf den Rücken schrieben, die zu erraten waren. - Ein anderes „Pärchen“ war mir bald aufgefallen, das ebenfalls aus ein und derselben Grundschulklasse gekommen zu sein schien, aber nicht von unserer Grundschule. M. (und sein Grundschulfreund B.) waren so ganz anders als wir in Erscheinungsbild und Verhalten. Sie saßen aufrechter, wirkten gefasster, orientierter als wir, und dies blieb ein Leben lang so. M., der später mein engster Freund und gleichzeitig mein Schwager wurde (wir würden Schwestern heiraten), zeigte mir einmal ein Foto, das den etwa zehnjährigen B. einfing, als er an Ms Wohnungstür geklingelt hatte und gekommen war, um seinem Freund zum Geburtstag zu gratulieren. Er trug eine Art Jägermantel und einen Hut, hielt einen perfekt gebundenen Blumenstrauß in der Hand und wirkte in seinen jungen Jahren wie ein klein geratener Frührentner. - Auch M. kam mir anfangs, ich suche ein passendes Wort, ein wenig kauzig vor. Er war für sein Alter schon hoch aufgeschossen, hatte eine leicht vorgebeugte Körperhaltung und vollführte mit seinem Mund ungewöhnliche Bewegungen. Er war von Anfang an ein disziplinierter, zielorientiert arbeitender guter Schüler (klingt wie ein Zeugniskopf). Es war offensichtlich, dass er aus gutbürgerlichen Verhältnissen kam. Anders als wir, kauzig vielleicht, aber irgendetwas an ihm gefiel mir sehr, sodass bald eine vorsichtige Nähe entstand, eine Sympathie, die neben jene für Th. trat und später an deren Stelle. Dabei hatte ich nie das Gefühl, von einem Freund zum anderen zu wechseln. Es schien eher so, dass in dem Maße, wie sich Th. und ich voneinander entfernten, meine Bindung an M. fester wurde. - Nach und nach entstand auch zwischen M. und mir die Gewohnheit der nachmittäglichen Treffen, erst sporadisch, dann regulärer – und auch in diesem Fall „auswärts“. Aber im Vergleich zu der älteren Freundschaft war es anders. Wenn diese begriffliche Jonglage erlaubt ist, möchte ich sagen, mit Th. verband mich eine Liebes-Freundschaft, die im Grunde wenig nach dem Naturell des Partners fragt, mit M. hingegen eher eine Freundschaft der wählenden Vernunft. Wir waren uns in unserer Mentalität fast beängstigend ähnlich und sind es trotz vieler Wirrnisse im Leben bis heute geblieben. Wir haben unser Abitur mit nahezu denselben Leistungen (im oberen Bereich) abgelegt, wir haben beide anschließend Anglistik und Germanistik studiert, bei denselben Professoren mit sehr ähnlichen Prüfungsthemen, wir haben am selben Tag sehr erfolgreich das erste Staatsexamen abgelegt und später (lediglich an verschiedenen Schulen) das zweite, sind Studienräte geworden, später Fachbereichsleiter (er in Englisch, ich in Deutsch) im Range von Studiendirektoren und das sind wir bis zu unseren Pensionierungen geblieben; auf dem Weg dorthin haben wir ein Schwesternpaar kennen gelernt (in der Tanzschule, die wir natürlich beide besuchten), wir haben sie in einem zeitlichen Abstand von lediglich einem Jahr geheiratet (ich die ältere Schwester, er die zwei Jahre jüngere), bekamen fast gleichzeitig Nachwuchs und blieben uns bis heute mit all dieser familiären Verquickung ohne größere Konflikte verbunden. Wer an die Macht der Sterne glaubt, dem sei hier der Hinweis gegeben, dass unsere Geburtstage am 18. und 19. März 1954 sich einander berührten. Ich vermag nicht zu sagen, ob das der Grund für unsere mentale Übereinstimmung war. In jedem Fall marschierten unsere Gedanken im Gleichschritt und Verständigung über Inhalte des Studiums oder des Berufs waren jederzeit schnell möglich. Auf der anderen Seite ließen wir unsere emotionalen Anliegen meist außen vor bzw. verwandelten sie in Gedanken, um so verstehend über sie reden zu können. Ein unmittelbarer affektiver Austausch war unsere Sache nicht. Ich schreibe das nicht unserer Unfähigkeit zu, sondern eher einem halbbewusst angewendeten Distanzverhalten, welches der Logik folgte, dass allzu viel Gleichklang in allem zu nichts Gutem führen würde, sondern eher zu Vergleich und Neid, wie das in vielen Gruppen zu beobachten ist. Und uns verband auch der Anstand, uns gegenseitig nicht mit Eifersucht zu betrachten. Aus eben diesem Grund lockerte sich unsere Freundschaftsbeziehung auch im Laufe der Jahre (ohne zerstört zu werden). Wir spürten und wussten, dass bei all den großen familiären und beruflichen Gemeinsamkeiten jeder von uns seinen ganz eigenen Raum benötigte, in den er keinen Eintritt gewährte, wollten wir Eifersucht und Missgunst vor der Tür lassen. Es ist das große Verdienst dieser fast lebenslangen Bindung, dass uns dies gelang, ohne die Freundschaft in ihrem Kern in Frage zu stellen. Ohne M. wäre mein Leben gewiss anders verlaufen und für seine nicht wankende freundschaftliche Einstellung mir gegenüber (dessen Kurs im Leben nicht in jeder Phase leicht zu bestimmen war) werde ich ihm immer dankbar sein.
Das Sommersemester 74 war das dritte, das ich gemeinsam mit M. an der FU-Berlin zugebracht hatte. Wir studierten Anglistik am Englischen Seminar (klein, aber fein; man lernte Sinnvolles in kluger Fokussierung) und Germanistik an der berüchtigten „Rostlaube“ (hier lagen bärtige Jünglinge und Mädchen in Latzhosen bäuchlings in den Gängen und beschrifteten Packpapier mit politischen Parolen). Für mich ergab sich die dringende Notwendigkeit, in den sommerlichen Semesterferien Geld zu verdienen. Musikalische Aktivitäten trugen mir noch nicht viel ein (davon wird später die Rede sein) und meine Eltern (es sollte das letzte Lebensjahr meines Vaters werden) konnten mir nicht viel geben, obgleich sie mich immer mit all ihren Kräften unterstützt hatten. So folgte ich der Empfehlung meiner Schwester, als Werkstudent zur BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) zu gehen, wo sie selbst als Sachbearbeiterin berufstätig war. Die Tätigkeit würde sich fast über die ganzen Ferien erstrecken und sie war fair bezahlt. Sie bestand überwiegend aus anspruchslosen Schreib- und Ausfüllarbeiten, nur an einem Tag geschah etwas absolut Bemerkenswertes: Ich fand einen weiteren Freund für mein Leben. Der Dezernent persönlich hatte mich mit einem anderen Werkstudenten zusammengeführt und uns beauftragt in einem kleinen fensterlosen Raum, in welchen im Laufe der Jahre grüne und rote Aktenordner hineingeworfen worden waren, eine Ordnung herzustellen: Wir sollten die beiden Sorten voneinander trennen und aufstapeln. Er begleitete seinen Auftrag mit der Bemerkung, dies sei eine Tätigkeit, besonders geeignet für Jungakademiker. Also legten wir los, kamen sehr bald ins Lachen, sehr bald ins Gespräch und begannen uns sehr bald zu mögen. Wir waren gleichen Alters und tauschten uns zunächst über unsere Studieninhalte aus (denn das Stapeln nach Farben ließ noch andere gedankliche Betätigung zu). W. hatte nach einem anfänglichen Technikstudium zu Jura gewechselt (er würde ein sehr erfolgreicher Mietrechtsspezialist werden) und ich berichtete von den knospenden Kenntnissen in englischer Literatur, die sich in den drei ersten Semestern gebildet hatten. W. sog alles auf, war an allem, was ich vortrug, spürbar interessiert und noch bevor die roten und grünen Stapel vollendet waren, schlossen wir wortlos Freundschaft und hielten sie in den kommenden vierzig Jahren fest. Hierzu trug auch bei, dass wir beide gerade kurz zuvor Partnerinnen kennen gelernt hatten, die später unsere Ehefrauen werden sollten, uns insgesamt in einer recht ähnlichen Lebenssituation befanden. Meine Eltern waren in jenem Sommer zum letzten Mal gemeinsam auf Reisen, ich hatte also mithin zu Hause „sturmfreie Bude“ und organisierte eine Fete, zu der ich auch W. mit Partnerin einlud. Sie kamen beide (es war das erste Mal, das sie gemeinsam ausgingen), wie ich mich heute zu erinnern meine, ganz vorsichtig, sie, unbeschreiblich jung, blickte mit ihren wunderschönen Augen freundlich und schüchtern in die Welt. Aus dieser ersten Begegnung wurde eine wertvolle, lebenslange Verbindung zwischen zwei Paaren. W. bat ich später die Patenschaft für unseren Sohn zu übernehmen und ich wurde eines Tages der Pate des Sohnes unserer Freunde. Wir trafen uns regelmäßig, wir unternahmen gemeinsame Reisen (unvergessen: W. und ich sturzbetrunken auf dem elsässischen Col de la Schlucht – oder: wir vier auf dem Jazzfestival von Montreux am Genfer See bei Dylans lieblosem Konzert); und die beiden Frauen überboten sich jahrzehntelang mit ihren grandiosen Kochkünsten. Eine Begegnung mit W. ließ mich stets die Welt in etwas helleren Farben sehen. Eine solche Ausstrahlung besaß er und die ging aus von seiner heiteren Seele. Er lebte gerne, konnte und wollte genießen und ließ sich die Freude am Genuss von keinem Schatten irgendeiner Art verdunkeln. Er hatte die Kraft, sein Leben mit all seinen Schönheiten (aber auch Belastungen) voll und ganz zu akzeptieren, glitt nie ins Lamentieren ab (wie so viele Menschen, die im Grunde unglücklich in die Welt gestellt wirken). Er ergriff sein Leben entschlossen mit beiden Händen (weil es ja kein anderes gab) und zeigte es wie eine goldne Trophäe daher. Und wenn man von einer Begegnung mit ihm kam, war man für eine Weile geneigt zu versuchen dies ebenfalls zu tun. -
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